Wenn ihr eine Aloe überwintern möchtet, könnt ich euch bei der Aloe auf eine auch im Winter pflegeleichte Pflanze freuen. Allerdings gibt es bei dieser beliebten Sukkulente auch einige Kardinalfehler, die ihr bei der Überwinterung nicht begehen solltet. Wie ihr die Aloe überwintern müsst, möchte ich euch daher in diesem Beitrag erklären. Darüber hinaus präsentiere ich Wissenswertes zur Aloe sowie hilfreiche Pflegetipps.
Inhaltsverzeichnis
Aloe überwintern - so geht es
Wie bei jeder exotischen Pflanze stellt sich auch hier zunächst die Frage, ob die Aloe winterhart ist. Die Antwort ist eindeutig, allerdings bestätigen auch bei der Aloe Ausnahmen die Regel.
Ist die Aloe winterhart?
Auch wenn es einige winterharte Sukkulenten gibt, gehört die Gattung Aloe leider nicht zu den frosttoleranten Sukkulenten. Allerdings bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel. Zwar kommen die Aloen alle aus warmen Teilen der Erde wie etwa Madagaskar oder aus anderen afrikanischen Ländern. Wenn sie dort aber in höher gelegenen Regionen wächst, hat sie Frosttoleranz entwickelt, die hierzulande sehr nützlich ist.
Neben der bebänderten Aloe -Aloe aristata- ist die Aloe polyphylla in milden Regionen so weit frosttolerant, dass man sie vor Nässe und Kälte geschützt auspflanzen kann. Das Exemplar auf dem Foto habe ich in den Botanischen Gärten Bonn entdeckt, wo es neben dem Victoriahaus unter einer Überdachung wächst.
Die Überwinterung bei der Aloe
Die wärmeliebende Aloe benötigt also einen ausreichenden Schutz vor zu kühlen bzw. frostigen Temperaturen. Insgesamt ist die Aloe im Winterquartier nicht anspruchsvoll.
Die Temperatur im Winterquartier
Das ideale Winterquartier ist kühl bis mild temperiert bei einer Temperatur von 5° bis 10° C. Wenn ihr besonders wärmeliebende Aloenarten wie etwa Aloe arborescens habt, sollte die Überwinterungstemperatur eher 10° C betragen.
Manche mögens hell - der Lichtbedarf der Aloen
Um ideale Überwinterungsbedingungen bei schaffen, sollte man sich stets an deren Herkunftsregionen orientieren. Bei den Aloen liegen diese in der Nähe des Äquators, wo die Sonneneinstrahlung besonders hoch ist. Da wir diese im grauen bis dunklen mitteleuropäische Winter nicht im Ansatz zu erreichen, ist die kühle Überwinterung eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Pflege der Aloen im Winter. Durch kühle Temperaturen werden die Pflanzen in eine Winterruhe gebracht, die so genannte Dormans, so dass sie auch mit weniger Licht auskommen. Dennoch sollte man ihnen einen Platz geben, der nach unseren menschlichen Maßnahmen so hell wie möglich ist. Je höher die tatsächlichen Temperaturen im Winterquartier umso größer ist der Lichtbedarf. Der ideale Aloenplatz ist also vor einem südlichen oder südwestlichen Fenster, durch das direktes Sonnenlicht auf die Aloe fällt. Wenn ihr allerdings keinen kühleren Platz habt, ist eine Energie-Pflanzenlampe* oder LED-Pflanzenlampe* das Mittel der Wahl, um die Aloe zu überwintern.
Aloen überwintern - die Pflege
Pflanzen wie die Aloen sind besonders pflegeleicht. Nicht nur, dass sie als Sukkulenten ohnehin schon mit wenig Wasser auskommen. Wenn ihr Aloen überwintern wollt, kommen sie auch ohne viel Pflege sehr gut zurecht. Im Gegenteil - der Schutz vor Staunässe gehört zu den wichtigsten Aufgaben in der Winterpflege der Aloen. Da sie ja im Topf wachsen müssen, ist ein vollständiger Abfluss von Gießwasser nicht sichergestellt. Wenn einmal aus Versehen zuviel gegossen wird und das Wasser im Topf, in einem Übertopf oder einer Unterschale stehen bleibt, sind die empfindlichen Wurzeln der Aloe bedroht. Die Blattspitzen werden welk und braun. Spätestens dann solltet ihr nachsehen, ob nicht Staunässe besteht bzw. die Erde insgesamt zu nass ist. Zur Vermeidung von Staunässe hilft euch auch ein Feuchtigkeitsmesser*, dessen Einsatz verhindert, dass ihr gießt, wenn die Erde noch feucht ist.
Bei den wenigen winterharten Aloen wie A. polyphylla oder A. aristata gehört zum Winterschutz* vor allem der Schutz vor Nässe, wenn ihr die Aloe überwintern wollt. Von Nässe ist in unseren Wintern ja genügend vorhanden. Aus meiner Erfahrung kann die Überwinterung von Sukkulenten im allgemeinen und Aloen im Speziellen nur gelingen, wenn man die Pflanzen unter eine Überdachung stellt. Außerdem solltet ihr als Substrat Sukkulentenerde* verwenden, die für die benötigte Durchlässigkeit sorgt.
Schließlich gehört zu den Pflegeaufgaben bei der Aloe regelmäßig nach Schädlingen zu schauen. Je nach Art können Aloen sowohl von Schildläusen als auch Wollläusen befallen werden.
Wissenswertes zu den Aloen
Neben dem Wissen und der Erfahrung, eine Aloe überwintern zu können, bietet die Aloe weitere interessante und auch für die Pflege im Sommer relevante Botanik. Die Gattung Aloe umfasst mehr als 440 Arten, von denen die meisten aus Afrika und dort im Schwerpunkt aus Südafrika oder auch Madagaskar stammen. Häufig werden Aloen mit Agaven verwechselt, obwohl man sie gut unterscheiden kann. Merkmal der Aloe sind die gezahnten Blattränder, die bei der Agave fehlen. Diese kann am Enddorn erkannt werden, der an der Blattspitze wächst und durchaus gefährlich werden kann.
Die gezahnten Blattränder sind in der Regel sehr attraktiv. Je nach Art können die Aloen dunkel- oder hellgrüne Blattfarben haben, auch gefleckte oder gestreifte Blätter kommen in der Aloenfamilie vor. Selbst eine rote Aloe habe ich bereits entdeckt.
Auch im Wuchs bieten Aloen eine große Vielfalt. Es gibt kleine, mittlere und große Baumorchideen. Letztere bilden verholzte Stämme und erreichen stattliche Höhen von mehreren Metern.
Baumorchideen sind hierzulande aber nur unter sehr günstigen Bedingungen kultivierbar. Wer aber ein eigenes Sukkulenten- oder Kakteenhaus hat, kann durchaus eine Baumaloe in seine Pflanzensammlung aufnehmen.