Aus meinen Kräutertöpfen spriesst bereits wieder das Grün. Darauf haben wir so lange gewartet. Diese frischen Kräuter sind voller Vitamine und Sonnenenergie. Auch draussen auf der Wiese wird es langsam wieder saftig grün. Vor allem der gesetzte Bärlauch hat sich sehr gut entwickelt! Ich freue mich so, dass der Frühling nun da ist. Diese Zeit ist einfach eine Pracht!
Leider gab es auch Verluste. Der Rosmarin hat im Topf nicht überwintern können und ist erfroren, so schade, denn seine blauen Blütenwolken haben mir im letzten Jahr wirklich grosse Freude bereitet.
Sehr zu meinem Erstaunen hat sich dagegen die Zitronenverbene draussen halten können. Ich dachte wirklich nicht, dass diese Südländerin den hiesigen Winter übersteht und hatte mir darum Stecklinge ins Haus geholt. Aber siehe da, sie treibt gerade frisches Grün aus.
Ich freue mich so, dass der Frühling nun da ist. Diese Zeit nach Ostern herum ist einfach eine Pracht! Aber ab jetzt geht es Schlag auf Schlag, oft komme ich mit dem Geniessen gar nicht richtig mit und schon gar nicht mit dem regelmässigen Fotografieren …
Heute ernte ich das erste frische Grün, um einen Pesto für den kommenden Sonntag herzustellen, denn endlich sind mal wieder ALLE daheim. Dies ist die ideale Gelegenheit um ausgiebig zu brunchen.
Pesto stammt vom Wort pestare (schlagen, stampfen). Dies ist genau das, was ich mit den Kräutern gerade vorhabe zu machen. Als Kind dachte ich immer, das Wort stammt von “pestialisch” stinken, denn ich meinte, bestialischer Gestank schreibe sich “pestialischer ?”
Ich schneide mir heute alles Grün, das schon ausgetrieben ist: Schnittlauch, Petersilie, Ruccola, Kerbel und eben auch den Bärlauch, den ich am Rande des Gartens unter dem Rot-Ahorn wachsen lasse. Man kann einen Pesto eigentlich auch ohne Bärlauch oder Knoblauch zubereiten, wenn einem diese Düfte nicht passen.
Die Kräuter schneide ich zuerst klein und gebe sie dann in einen grossen Mörser. Dazu giesse ich Olivenöl. Immer wieder ein bisschen und stampfe und schlage und mörsere auf den unschuldigen Pflänzchen herum bis sie eine sämige Paste werden.
Nun würze ich mit Salz und mörsere weiter. Je nach gewünschter Schärfe kann der Pesto mit Pfeffer oder Chili gewürzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist Ingwer zu verwenden, was ich hier mal ausprobiert habe.
Die knallgrüne Masse sieht toll aus. Sie ist mir aber fürs Frühstück zu intensiv, darum mische ich sie mit Creme Fraîche oder mit neutralem Frischkäse. Dann kann man sie zum Ei oder auf frischem Brot geniessen. Wenn Sie sie als Dip verwenden möchten, einfach bis zur gewünschten Konsistenz mit Rahm oder Creme Fraiche verdünnen.
So ein Pesto kann übrigens auch portionenweise eingefroren werden. Einmal Aufwand, immer wieder geniessen!
Pascale Treichler