Dies ist eine Polemik. Polemiken sind naturgemäss ungerecht, zugegebenermassen manchmal auch etwas selbstgerecht. Aber sie zeigen in bestimmten Situationen die Realität besser und deutlicher auf als jede Situationsbeschreibung. Bei den Betroffenen, allen voran bei den Autoren des unten verrissenen Buchs möchte ich mich ausdrücklich entschuldigen. Ich meine sie nicht persönlich, ich verurteile sie nicht, ich bewundere sogar ihren Fleiss und Arbeitseinsatz. Aber ich gebe gerne zu, dass ich die rückwärtsgewandte Erbsenzählerei und Sortensammlerei gar nicht verstehe, die den Blick in die Zukunft nicht nur nicht wagt, sondern systematisch verweigert. Dafür muss es Gründe geben, nicht bei den Personen, sondern im System. Ach ja, den wichtigsten Grund für meine Polemik muss ich natürlich auch noch erwähnen: Ich liebe die Stachelbeere!
Inhaltsverzeichnis
- Das neue Stachelbeerbuch
- Die Stachelbeere ist tot
- Die Stachelbeersammlung von ProSpecieRara und Peter Hauenstein
- Die toten Stachelbeeren überleben im Buch - immerhin
- Warum der Blick zurück nicht nach vorne gerichtet ist?
- Die Pathologie des rückwärtsgewandten Blicks
- Erstens: Natur und Pflanzen als stabiles System
- Zweitens: Die Agrarbürokratie
- Drittens: Der Exkurs zum Pflanzenpass
- Viertens: Sortenvielfalt?
- Fünftens: Die Agrarbürokratie und die Scientific Community
- Es lebe die Stachelbeere! Pflanzen Sie Stachelbeeren!
Das neue Stachelbeerbuch
Beginnen wir mit dem neuen Stachelbeerbuch, erschienen im Frühling 2019 im Verlag Haupt in Bern, verfasst von den Autoren Claudio Niggli und Martin Frei. Titel: Stachelbeeren: Sortenvielfalt und Kulturgeschichte.
Beim Haupt Verlag können Sie dieses Buch kaufen.
Um es gleich auch gesagt zu haben: Das Buch ist wunderschön. Das Titelbild zelebriert die Stachelbeere in ihren Formen und Farben, auf 30 Seiten wird über die Geschichte der Stachelbeere berichtet und nachher werden auf 200 Seiten - jeweils auf einer opulenten Doppelseite - Stachelbeersorten beschrieben.
Bild: Buchcover
Bild: Zeichnungen der Stachelbeerformen
Bild: Doppelseite Sortenbeschreibung der Stachelbeere Facination
Die Sortenbeschreibungen basieren auf der Literatur und auf der Stachelbeersammlung von ProSpecieRara, die in den letzten Jahren auf der Basis der Sammlung des Züchters Peter Hauenstein zusammengestellt und ergänzt worden ist.
Soweit ist also alles in Ordnung: Ein schönes Buch über ein schönes Thema. Der Verlag lobt mit Recht aus, dass seit über 100 Jahren kein solches Stachelbeerbuch mehr erschienen sei, nämlich seit Maurers grossem Stachelbeerbuch von 1913.
Was bitte kann hier Anlass sein zu einer Polemik?
Die Stachelbeere ist tot
Die Stachelbeere ist tot - und dieses Buch ist ihr Grabstein. Grabsteine können ja durchaus schön sein.
Von den über 98 Sorten, die in dem Buch beschrieben werden, sind 93 Sorten tot. Es gibt sie nicht. Niemand wird sie je anbauen, niemand wird sie je wirklich zum Leben erwecken (ausser einige rückwärtsgewandte, landwirtschaftliche und gartenbauliche Masochisten). Diese 93 Sorten werden weder vermehrt noch gepflanzt. Und sie sind wie die meisten alten Sorten nicht unschuldig und ungerechterweise in der Versenkung verschwunden. Nein, es gibt gute Gründe für ihren Tod. In der Mehrzahl der Fälle sind sie viel zu anfällig für den amerikanischen Stachelbeermehltau, oder aber sie sind zu klein und den heutigen Konsumgewohnheiten nicht (mehr) angemessen. Hier darf man eines nicht vergessen: Die Stachelbeere war im 19. Jahrhundert im Wesentlichen eine Verarbeitungsfrucht, die Früchte wurden unreif für die Verwendung in Konserven und als Pektinquelle geerntet, sie waren nicht für den Frischgenuss bestimmt.
Immerhin 11 der beschriebenen Sorten verfügen über irgendwelche Resistenzeigenschaften gegen Stachelbeermehltau. Davon sind 5 Sorten, Captivator, Hinninmäki rot, Hinnonmäki gelb, Invicta und Rolonda noch im Handel - meist allerding nur auf Baumarktniveau. Den restlichen toleranten Sorten (Houghton, Black Velvet. Worcesterberry, Pixwell) merkt man an, das sie aus der Sammlung eines Züchters, eben von Peter Hauenstein, stammen, und wohl vor 30 Jahren für die Verwendung in der Züchtung gesammelt worden sind. Von diesen 11 resistenten oder toleranten Sorten spielt heute in unserer aktiven Stachelbeerzüchtung bei Lubera nur noch Captivator eine gewisse Rolle; Captivator kann gute Fruchtqualität, wenig Dornen bis Dornenlosigkeit und eine gute Mehltauresistenz vererben. Aber auch in der züchterischen Verwendung dieser Sorte sind wir heute schon 2 Züchtungsgenerationen weiter…
Bild: Stachelbeere Captivator - die einzige Sorte aus dem Stachelbeerbuch, die wir vermehren und anbieten
Die Stachelbeersammlung von ProSpecieRara und Peter Hauenstein
Typisch für den rückwärtsgewandten Blick des Buchs und fast schon tragisch mutet die Tatsache an, dass die Sortensammlung zwar auf Peter Hauensteins Arbeit beruht, dass aber seine einzige noch vermehrte kommerzielle Sorte Xenia® nicht beschrieben wird. Dafür werden auf je einer Doppelseite die Stachelbeeren von Rafz 1 bis 3 zelebriert, die ebenfalls aus der Sammlung von Peter Hauenstein stammen und in mindestens 2 Fällen stark anfällig für Mehltau sind. Niemand wird sie je vermehren und anbauen. Ich wiederhole mich: Berichtet wird in diesem Buch nicht von den Lebenden, sondern von den Toten.
Dass aktuelle Stachelbeersorten, dass die sehr kleine, aber existierende Stachelbeerzüchtung in dem Buch fast vollständig fehlt, ist nicht böse gemeint, aber hat System. Dass auch unsere in 25 Jahren gezüchteten Gartensorten mit verbesserten Frucht und Wuchseigenschaften und mit diversen Resistenzen nicht erwähnt werden, muss einen Grund haben: Wahrscheinlich sind unsere Sorten noch nicht tot genug. In einem Nachruf (und nichts anderes ist dieses Buch) wird ja auch die Zukunft nur ganz selten erwähnt.
Die toten Stachelbeeren überleben im Buch - immerhin
Widmen wir uns nochmals für einige Zeilen dem Blick zurück, den dieses Buch prägt: Es läuft fast schon zu Satirequalität und unfreiwilliger Komik auf, wenn auf den opulenten Doppelseiten die von ProSpecieRara und Niggli/Frei in der Schweiz gefundenen Sorten beschrieben werden. Von den 98 beschriebenen Sorten sind nämlich 27 Stachelbeeren-'Varietäten', die aufgrund eines Aufrufs und einer Suchanzeige nach alten Sorten von Schweizer Gärtnern gemeldet worden sind. Diese 'Sorten' heissen dann 'Sämling von Aarberg' bis 'Stachelbeere von Zomergen'.
Bild: Doppelseitige Sortenbeschreibung der Stachelbeere von Schmitten
24 der 27 Sorten aus dieser Gruppe sind anfällig bis stark anfällig für Mehltau. 3 Sorten, die aufgrund des Sammelaufrufs gefunden wurden, scheinen Resistenzeigenschaften zu haben, sind aber wohl einfach versprengte ältere mehltautolerante Stachelbeersorten, deren Namen verloren gegangen sind. Überhaupt ist der Status dieser Sorten ziemlich ungeklärt. Sind das wirklich Sorten, die 50-100 Jahre in Gärten überlebt haben - also alte Sorten, die aktuell nicht identifiziert werden können? Oder sind es vielleicht doch eher Zufalls-Sämlinge? Was sicher ist: Die allergrösste Mehrzahl dieser Sorten (wohl 27 von 27) ist nicht relevant, weil sie entweder stark anfällig für Mehltau sind oder zu wenig gut oder doch für heutige Ansprüche zu wenig resistent. All diese Pseudosorten existieren in einem Exemplar in einem Garten irgendwo in der Schweiz, dann vielleicht noch in 3 Exemplaren in Sortengärten und schliesslich - das ist dann der Höhepunkt ihrer Laufbahn - auf der Doppelseite in dem vorliegenden Buch. Vielleicht ist ja genau das die Funktion dieses Buchs, die mir bis jetzt entgangen ist: Es ersetzt die Stachelbeerkultur. Damit sie ewiglich weiterlebe - zwischen zwei Buchdeckeln.
Warum der Blick zurück nicht nach vorne gerichtet ist?
Ich glaube, es ist jetzt an der Zeit, zu fragen, warum der Blick zurück nicht nach vorne führt. Warum die neuen Sorten fehlen, warum lieber nochmals knapp 30 Zufalls-Sämlinge beschrieben werden, als die Anstrengungen der Stachelbeerzüchtung, auch ihr partielles Versagen bis heute zu beschreiben und allenfalls Wege für eine zukünftige Stachelbeere aufzuzeigen.
Grundsätzlich habe ich gegen Sortensammlungen im Allgemeinen und gegen die Arbeit von ProSpecieRara gar nichts einzuwenden. Es ist das sichere Schicksal all unsere über 100 Obst- und Beerensorten, die wir in den letzten 25 Jahren gezüchtet haben, dass sie dereinst auch in solchen Sortensammlungen landen werden ;-) Es macht auch Sinn, das Alte zu sammeln und zu erhalten. Aber das Alte wird nur dann produktiv, wenn es mit Blick auf die Zukunft, auf eine züchterische oder anderweitige Verwendung gesammelt wird. Natürlich wird ProSpecieRara von vielen wohlmeinenden Enthusiasten unterstützt und das ist gut und wichtig so. Es ist grundsätzlich auch nicht zu verurteilen, dass die Arbeit in den meisten Projekten ohne die Beträge des Staates (mein geliebtes Bundesamt für Landwirtschaft) nicht möglich wäre. Es ist allerdings schon auffällig, mit welcher Freude der Staat die Sammlung des Alten unterstützt. Eine vergleichbare Liebe für Neues ist da nicht zu entdecken…
Die Pathologie des rückwärtsgewandten Blicks
Ich komme aber immer mehr zur Überzeugung, dass der starre Blick zurück eine viel tieferliegende Bedeutung hat, das Symptom einer ganz bestimmten Haltung ist, die ich - sorry - nur als krank beschreiben kann. So genau kann ich die Gründe für diese Haltung noch nicht beschreiben, aber ich versuche mit ein paar Punkten die Krankheitssymptome und eventuell auch einige Krankheitsursachen zu beschreiben.
Erstens: Natur und Pflanzen als stabiles System
Natur und Pflanzen werden als stabiles System gesehen, das sich nicht verändert, das weitgehend ausserhalb des Menschen existiert, und das bleiben muss, wie und wo es immer schon war. Das kann man dann nach Herzenslust hegen, pflegen, retten und beschreiben. Überraschungen sind fast ausgeschlossen. Und dennoch findet man immer genügend Grund zum Klagen: Die Pflanzen sterben aus, die Vielfalt nimmt ab, schuld ist der Landwirt, die böse eingeschleppte Krankheit, das tückische Insekt. Dafür muss dann der Agronom und Gärtner seine ureigentliche Aufgabe nicht wahrnehmen: Nämlich mit der Natur, mit der Pflanze zu wachsen, sie anzupassen an eine von Menschen geschaffene und vom Menschen immer schneller veränderte Umwelt. Lieber schaffen wir Reservate, wo die Natur so sein soll, wie sie sein müsste. Einfacher als vorwärtsgerichtete Sortenzüchtung sind bienenfleissig kuratierte Sammlungen, die eigentlich niemanden interessieren. Immerhin können sie dann zwischen zwei Buchdeckel gepresst werden. Das Buch findet schlussendlich die Käufer, die eigentlich besser Stachelbeeren pflanzen würden…
Zweitens: Die Agrarbürokratie
Die Agrarbürokratie, die solche Sammlungsunternehmen massgeblich unterstützt, lebt und handelt aus der gleichen Haltung heraus. Der Agrarbürokrat liebt es, zu kategorisieren und einzuteilen. Da ist seine Welt dann wieder oder noch in Ordnung. Was die Agrarbürokratie gar nicht liebt: Das Wilde, das Unvorhergesehene, das Neue und Unbekannte. Ich werde nie wieder vergessen, wie eine ehemalige Vizedirektorin des Bundesamtes für Landwirtschaft und die aktuelle oberste Chefin aller Landwirtschaftlichen Forschungsanstalten in der Schweiz (Agroscope), Eva Reinhard an einer Tagung allen Ernstes die Frage stellte, ob man neu gezüchtete Apfelsorten vor der weiteren Testung und vor dem Anbau nicht toxikologisch und wirkungsmässig gründlichst untersuchen sollte, genauso wie eine neues Medikament. Neue Sorten, neue Pflanzen sind gefährlich. Die Agrarbürokratin ist paranoid; sie hat sogar Angst vor der Natur. Darum muss diese ja ins Museum. Dort kann man sie dann gefahrlos und effizient verwalten.
Drittens: Der Exkurs zum Pflanzenpass
Das ist die eine Seite der Medaille - und bis hierhin tönt die Geschichte ja ziemlich lustig und ungefährlich. Auf der anderen Seite der Medaille stehen Massnahmen wie der Pflanzenpass: Pflanzen brauchen ab 1.1.2020 einen Pass, wenn sie - was sie ja so häufig tun - wandern, produziert, verkauft und wie auch immer bewegt werden. Ohne Pass passen sie nicht ins Passbild der Agrarbürokratie. Wer weiss schon, was da alles schieflaufen könnte, wenn man Pflanzen einfach so ohne Pass herumwandern liesse? Unter anderem könnte ja Neues und Ungesehenes entstehen, das der Stachelbeere, jeder Pflanze eine Zukunft gäbe. Aber das ist in diesem Weltbild nicht erwünscht. Die feuchten Träume der Agrarbürokraten gehen in Richtung einer Art 'Tierverkehrsdatenbank', wo europaweit die Pflanzenbewegungen erfasst und überwacht werden können. Alles natürlich zur Sicherheit des Menschen. Es kümmert den Amtsschimmel selbstverständlich nicht, dass neben der Vielfalt und Freiheit der Pflanzen auch unsere Freiheit auf der Strecke bleibt. Vielleicht sind wir ja auch schon längst in der Tierverkehrsdatenbank miterfasst…
Viertens: Sortenvielfalt?
Auf dem Untertitel des Buches ist zu lesen: Sortenvielfalt und Kulturgeschichte.
Bild: Titel und Untertitel des Buches
Das mit der Sortenvielfalt kann man sich gleich wieder abschminken: Wer tote Sorten beschreibt, tut gar nichts für die Sortenvielfalt. Die einzige Zukunft für die Stachelbeere liegt in der Züchtung neuer, resistenter Sorten, die den aktuellen Konsumgewohnheiten angepasst sind. Die Sortenvielfalt liegt nicht in der Vergangenheit, sondern ausschliesslich in der Zukunft. Das gilt übrigens generell und ist nicht auf die Stachelbeeren beschränkt. Wer den Blick auf diese Tatsache verpasst und sogar fast bewusst ausblendet, macht das Gegenteil dessen, was er vorgibt: Er verhindert die Sortenvielfalt und Diversität, die in Broschüren und auf Tagungen immer so beredt gefordert werden.
Fünftens: Die Agrarbürokratie und die Scientific Community
Nächste Woche findet in Zürich eine Internationale Forscherkonferenz zu Ribes und Rubus, Himbeer-/Brombeergewächsen und Johannisbeergewächsen satt. Zu den Letzteren gehört auch die Stachelbeere. Von den 45 Vorträgen kümmern sich 0 (in Worten NULL) Vorträge um die Stachelbeere. 90% der Teilnehmer und der Referenten arbeiten für staatliche oder weitgehend staatlich finanzierte Institutionen. 6 Vorträge behandeln in einem weiteren Sinne gentechnische Themen. Der gleiche Staat, der Zuhörer und Referenten ernährt, gibt zwar vor, aufgrund der gesellschaftlichen Strömung sehr skeptisch gegen Gentechnik zu sein (übrigens: nicht immer zu Recht). Aber er fördert sie in den von ihm finanzierten Institutionen nach Kräften, weil die Technik eigentlich in sein Weltbild passt: Da entsteht nichts Neues, da entstehen ungefährliche wissenschaftliche Abhandlungen und im allerhöchsten Falle züchterische Variationen des Gleichen. Da ist die konventionelle Züchtung viel subversiver, weil die freie Rekombination der Gene einem Glückspiel gleicht und undenkliche Vielfalt hervorbringt.
Der Staat finanziert in seinen Institutionen Gentechnik, weil sie doppelt sicher ist: Ihre Resultate dürfen züchterisch nicht umgesetzt oder nur unter strengsten Auflagen ausprobiert werden. Und systematsich führt GMO-Züchtung, die fremde Gene mit was für Methoden auch immer in Pflanzen einschleust, zu Varianten des Gleichen und Bestehenden. Das muss für die Agrarbürokratie unglaublich beruhigend sein: Sie finanziert und fördert, was sie nachher verbietet - und überdies kann fast sicher nichts Neues und Unbekanntes entstehen. Ja genau, jetzt dürfen Sie wieder an die vorhin erwähnte oberste Chefin der landwirtschaftlichen Forschungsanstalten in der Schweiz denken.
Es lebe die Stachelbeere! Pflanzen Sie Stachelbeeren!
Zurück zu den Stachelbeeren. Ich bin ein bekennender und auch handelnder Stachelbeerfan. Deshalb muss ich jetzt mit dem Schimpfen aufhören. Da bin ich vielleicht wirklich zu ungerecht. Und auch ziemlich unproduktiv. Die Arbeit ruft, die Züchtung auch. Gerade haben wir knapp 2000 Tomatensämlinge für die Resistenzzüchtung gepflanzt, und ja genau: Die ersten Stachelbeeren werden langsam reif!
Zum Abschluss zeige ich Ihnen ganz einfach eine Galerie unserer aktuellen, von uns gezüchteten Stachelbeersorten, die Sie im Lubera Shop kaufen können. Sie leben. Nein nicht bei uns, und auch nicht im Internet, schon gar nicht zwischen zwei Buchdeckeln. Die Stachelbeeren leben nur und ausschliesslich bei Ihnen und dank Ihnen.
Pflanzen Sie Stachelbeeren!
Bild: Stachelbeere Easycrisp® Lady Late (dornenlos) - späteste Stachelbeere mit dunkelroten Beeren
Bild: Stachelbeere Easycrisp® Lady Sun (dornenlos) - gelbe Stachelbeere mit weicher Schale
Bild: Stachelbeere Easycrisp® Mr. Green® - die erste (fast) dornenlose Grüne!
Bild: Stachelbeere Crispa® Solemio® - mehltauresistente Geschmacksexplosion
Bild: Stachelbeere Easycrisp® Madame Sanssoucci - späte, rote Stachelbeere mit ausgezeichneter Mehltautoleranz
Bild: Stachelbeere Crispa® Goldling® - goldhaltig! Riesig!
Bild: Stachelbeere Easycrisp® Greenling® - grüne Stachelbeere mit guter Mehltautoleranz
Bild: Stachelbeere Crispa® Darling® - DIE Delikatess-Stachelbeere
Bild: Stachelbeere Crispa® Nibbling® - die aromatische Snach- und Topfstachelbeere
Göttlich!
Ziel des kleinen Projektes war es eine möglichst große Sortenvielfach mit möglichst wenig Pflegebedarf zu erreichen und dabei der Natur noch etwas gutes zu tun (große Blütenvielfalt früh im Jahr, Nistmöglichkeiten, Futter). So habe ich z.B. einen Teil der Pflanzen in Anlehnung an die Idee der Wildobsthecke in eine lange Reihe gepflanzt und dabei bewusst den empfohlenen Planzabstand für Apfel & Co. unterschritten. Und jetzt kommt das schier unfassbare: ich habe keine traditionellen Wildobstsorten gepflanzt, sondern - wo möglich - schmackhafte, resistente, moderne Sorten, die dazu meist noch so veredelt sind, dass sie nicht zu hoch wachsen (maximal 3,5m).
Abgesehen von der Tatsache, dass man doch im Westerwald auf 300m Höhe nicht so verrückt sein kann Exoten wie Feige, Kaki oder Pfirsich zu pflanzen, stehen dort jetzt überall auch noch moderne Züchtungen. Wie kann so etwas denn nützlich für die Natur sein?! :))
Ich habe immer ein wenig über diese Reaktionen geschmuntzelt und gehofft, dass das Resultat nach einigen Jahren dann hoffentlich auch die Zweifler überzeugt, dass dies der richtige Weg ist. Gesunde Pflanzen, die schmackhaftes Obst für Mensch und Tier liefern, pflegt man doch gerne und lässt sie wachsen und gedeihen. Ich bezweifle, das eine traditionelle Wildobsthecke mit Schlehe und Weißdorn zu einem ähnlichen Ergebnis geführt hätte.
Ein großer Teil der Pflanzen steht natürlich auch direkt im Garten mit genügend Pflanzabstand und kann sich im Gegensatz zu den Pflanzen in der Obsthecke 'normal' entfalten. Die Obsthecke dürfte in einigen Jahren hoffentlich ein recht interessantes Bild abgeben, wenn Ölweiden, Kornelkirschen, Pawpaws, Walnuss, Mirabelle, Birne und Apfel ausgewachsen sind und umgeben sind von Gojis, Felsenbirne, Filzkirschen, Heidel-, Vier-, Stachel-, Mai-, Johannis- und Maulbeeren.
Seien Sie versichert, dass viele Hobbygärtner Ihnen Ihre Anstrengungen danken, das Obst im Hausgarten für die Zukunft zu sichern oder sogar zu verbessern. Wer sieht schon gerne wie die geliebten Obstbäume im eigenen Hausgarten an Mehltau, Schorf oder Kräuselblätterkrankheit zugrunde gehen....
In diesem Sinne, weiter so!!
Markus Kobelt