Jeder passionierte Sammler weiß: so richtig lecker sind die begehrten Objekte, wenn sie direkt nach der Ernte verzehrt werden. Es kann jedoch sein, dass der Ertrag derart üppig ausgefallen ist, dass er konserviert werden muss. Glücklicherweise lassen sich Waldpilze einfrieren. Wie dies geht und was dabei zu beachten ist, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Kann ich Waldpilze einfrieren?
Frisch gesammelte Pilze können sehr gut eingefroren werden – dasselbe gilt für Pilze aus dem Supermarkt. Das Aroma bleibt weitestgehend erhalten. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die Waldpilze so frisch wie möglich konserviert werden. Liegen sie nach dem Sammeln erst einmal tagelang herum, wird dies zwangsläufig zu Lasten des Geschmackes gehen.
Objektiv betrachtet ist das Einfrieren die sinnvollste Methode der Konservierung: Waldpilze sind sehr vitaminreich, vor allem reich an B-Vitaminen. Diese sind sowohl licht- als auch sauerstoffempfindlich. In der dunklen Tiefkühltruhe sind die Pilze diesen Gefahren nicht ausgesetzt, so dass die wertvollen Inhaltsstoffe nicht verloren gehen.
Geeignete Sorten
Grundsätzlich lassen sich alle Waldpilze einfrieren. Auch Champignons aus eigener Kultur oder aus dem Gemüseladen können derart konserviert werden, und zwar sowohl roh als auch blanchiert. Eine Ausnahme besteht jedoch bei den Pfifferlingen: würden diese in rohem Zustand in den Tiefkühlschrank gelegt werden, wären sie oft bitter. Um dies zu verhindern, sollten diese beliebten Speisepilze nur blanchiert, gedünstet oder angebraten eingefroren werden.
Haltbarkeit
Wie lange Waldpilze nach dem Einfrieren haltbar sind, hängt von ihrem individuellen Zustand ab: werden sie direkt nach der Ernte konserviert, so können sie bedenkenlos 12 Monate lang im Gefrierschrank aufbewahrt werden. Wurden sie jedoch bereits verarbeitet – also gedünstet oder angebraten -, so sollten sie innerhalb eines halben Jahres verbraucht werden. Dasselbe gilt für gekaufte Pilze.
Waldpilze einfrieren oder trocknen?
Anstatt sie einzufrieren, kann man Waldpilze auch sehr gut trocknen. Dies kann sowohl an der Luft, im Dörrgerät oder im Backofen geschehen. Die letzte Methode ist die gängigste, da sie schnell geht und von jedermann durchzuführen ist:
- Pilze putzen und in Scheiben schneiden
- Grillrost mit Backpapier auslegen
- Pilzscheiben auf dem Grillrost auslegen
- Backofen auf 50° C Umluft vorheizen
- Rost hineinschieben
- Backofentür mit einem Kochlöffel arretieren, so dass sie etwas geöffnet bleibt
Nun dauert es etwa zwei Stunden, bis die Waldpilze getrocknet sind; ein zwischenzeitliches Wenden kann nicht schaden. Nun werden sie in ein Schraubglas gefüllt und an einem dunklen Ort aufbewahrt. Die Haltbarkeit beträgt etwa ein Jahr.
Gartenbista-Tipp: Getrocknete Pilze vor der Verwendung etwa eine Stunde in Wasser einweichen.
Vorbereitung
Bevor man Waldpilze einfrieren kann, müssen diese geputzt werden – und zwar gründlich. Dies kann bei sehr leichten Verschmutzungen mit feuchtem Küchenpapier geschehen; für gewöhnlich wird jedoch eine Bürste benötigt. Im Handel werden spezielle Pilzbürsten angeboten, die genau für diese Zwecke konzipiert sind, ansonsten kann man auch eine Handbürste verwenden. Niemals sollten Pilze mit Wasser gereinigt werden. Sie haben die Eigenschaft, sich sehr schnell vollzusaugen, so dass man anstelle der knackigen Waldpilze lediglich einen Matschklumpen hat. Ausnahmen bestehen lediglich bei Morcheln: sie sollten gründlich mit Wasser abgespült werden, da ihre Kammern oft voller Sand sind.
Nach dem Putzen werden die Stielansätze mit einem sauberen, scharfen Messer abgeschnitten.
Anleitung zum Einfrieren von rohen Pilzen
Sind die Pilze schön gereinigt worden, werden sie in Scheiben, Stücke oder sonstige Formen geschnitten; kleinere Exemplare können auch im Ganzen gelassen werden. Die Pilzstücke werden nun möglichst portionsweise in Gefrierbeutel oder -dosen gegeben. Alternativ können sie auch zunächst auf einem Blech nebeneinanderliegend vorgefrostet und anschließend in geeignete Gefrierbehältnisse umgefüllt werden.
In folgendem Video wird kurz und knapp erklärt, wie man Pilze einfrieren kann:
Blanchiert
Während Pfifferlinge zwingend vor dem Einfrieren blanchiert werden sollten, sofern sie nicht gedünstet oder gegart wurden, ist dies bei allen anderen Waldpilzen kein Muss. Dennoch eignen sich sämtliche Sorten für eine derartige Behandlung:
- Waldpilze reinigen und in Scheiben oder Stücke schneiden
- Salzwasser zum Kochen bringen
- Pilze hingegeben und eine Minute darin liegen lassen
- Abgießen
- Kurz die Pilze ins Eiswasser legen
- Abkühlen lassen
Nun werden die Waldpilze in Gefrierbeutel oder -dosen gegeben, wobei es sich anbietet, dies portionsweise zu tun. Alternativ können sie auch vorgefrostet werden.
Lubera-Tipp: Grundsätzlich jedes Behältnis mit Inhalt und Einfrierdatum beschriften!
Tipps & Tricks
Waldpilze lassen sich auch sehr gut einkochen. Sie werden geputzt, geschnitten und in Einmachgläser gefüllt. Diese mit Wasser auffüllen und etwa zwei Stunden kochen lassen.
- Die Pilze werden nicht aufgetaut, sondern tiefgefroren den Speisen beigefügt.
- Pilzgerichte aus frischen Pilzen können bedenkenlos aufgewärmt werden; bei eingefrorenen Pilzen ist dies nicht der Fall. Reste dieser Speisen sollten entsorgt werden.
Was ist noch interessant für Pilzliebhaber?
Diese Fragen stellen Pilzliebhaber häufig:
Kann man gebratene Waldpilze einfrieren?
Es ist gut möglich, Pilze in gebratenem Zustand einzufrieren. Zu beachten ist, dass sie bei mindestens 70° c aufgewärmt werden sollten.
Kann man Pilze einlegen?
Eine echte Delikatesse sind eingelegte Pilze. Die Herstellung ist simpel:
- Waldpilze gründlich reinigen
- Schraubgläser mit Soda auswaschen oder in kochendem Wasser sterilisieren
- Pilze mit kochendem Wasser überbrühen
- 15 Minuten stehenlassen
- Abgießen
- Mit Essig oder Öl sowie Gewürzen nach Wahl in die Gläser füllen
Woran erkenne ich frische Pilze?
Wer selbst Waldpilze sammelt, weiß, wie frisch sie sind. Im Supermarkt ist dies eher nicht der Fall. Es gibt jedoch einige Kriterien, anhand derer sich der Zustand beurteilen lässt. Frische Pilze:
- Duften nach Wald
- Haben eine glatte, unbeschädigte Haut
- Fühlen sich trocken und fest an
- Haben am Stiel frische Schnittflächen
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