Für manch einen Gartenbesitzer ist sein Rasen sein ganzer Stolz, den er am liebsten mit der Nagelschere stutzen und stylen möchte. Dies ist in der Regel nicht notwendig, aber dennoch gibt es einige wirklich sinnvolle Tipps, die man beherzigen sollte, um einen schönen, gesunden und kräftigen Rasen zu erhalten. Wenn im Frühjahr (März/April) der Rasen anfängt zu wachsen, sollte man ihn dabei mit einer Düngergabe unterstützen. Ratsam ist es, dies mit einem sogenannten „Langzeitdünger“ zu tun, da dessen Nährstoffe über einen langen Zeitraum wirken, das Gras nicht verbrennen sowie das Dichtewachstum stärken. Einige Wochen nach dem Düngen (witterungsabhängig) die Wiese auf vier Zentimeter abmähen (Schnitthöhe ist am Rasenmäher einstellbar); zwei Wochen warten, danach auf zwei Zentimeter abmähen. Ist dies geschehen, kann man mit einer wahren Verjüngungskur beginnen: dem Vertikutieren. So können Sie Ihren Rasen vertikutieren!
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Was ist Rasen vertikutieren und warum ist es so wichtig?
Unter „Vertikutieren“ versteht man das „Einritzen der Grasnarbe eines Rasens“, um Moos, Filz und altes Schnittgut zu entfernen. Ein Vertikutierer besitzt ein rotierendes Federstahlmesser, welches sich senkrecht in den Boden arbeitet und es sogar schafft, Unkraut zu entfernen. Ziel des Vertikutierens, welches im Übrigen bereits 1955 erfunden wurde, ist es eine bessere Belüftung zu beschaffen, so dass die Wiese mehr Sauerstoff aufnehmen kann und somit kräftiger und strapazierfähiger wird.
Tipps zum richtigen Rasen vertikutieren:
- Niemals jungen Rasen vertikutieren (erst nach 2-3 Jahren, wenn sich das Wurzelwerk gefestigt hat)
- Nie bei Hitze vertikutieren
- Nur trockene Rasenflächen bearbeiten
- Vertikutierer auf 3 cm einstellen
- Zügig gehen; nicht stehenbleiben
- Zuerst die gesamte Fläche in eine Richtung bearbeiten (beispielsweise von links nach rechts), danach in die andere (von oben nach unten) = Schachbrettmuster
- Nach dem Rasen Vertikutieren alles, was eventuell nicht im Fangkorb gelandet ist, zusammenharken
- Entstandene kahle Stellen im Rasen gleich nachsäen
- Nach dem Vertikutieren: Rasen sprengen!
Dieses Procedere sollte man im September wiederholen.
Was ist unter „Rasen lüften“ zu verstehen?
Häufig werden „lüften“ und „vertikutieren“ miteinander verwechselt, obwohl es sich dabei um zwei völlig unterschiedliche Methoden zur Rasenpflege handelt, die beide unerlässlich für einen gesunden Rasen sind. Beim Lüften werden viele kleine Löcher in die Erde gerammt, die dazu dienen sollen, das Wasser besser abfließen und versickern zu lassen. Insbesondere bei Rasenflächen mit Staunässe wird dieses Verfahren angewendet.
Dadurch können zwar mehr Nährstoffe, Licht und Sonne in ihn gelangen, aber das Lüften an sich sorgt – im Gegensatz zum Vertikutieren – nicht für nachhaltig bessere Bedingungen. Als zusätzlicher Muntermacher für die Rasenfläche kann das Lüften durchaus auch von Hobbygärtnern praktiziert werden, allerdings sollten sie sich nicht der Hoffnung hingeben, dass es das Vertikutieren ersetzt und/oder Moos und Ähnliches entfernt.
Lubera-Tipp: Wer seiner Rasenfläche etwas besonders Gutes tun möchte und einen gesunden Rasen möchte, der gibt ihm im Spätsommer (Ende Juli/Anfang August) noch eine Extraportion Dünger. Im Sommer mindestens drei Mal die Woche die Rasenfläche sprengen. Bitte immer nur frühmorgens oder in den Abendstunden – niemals in der prallen Sonne!
Mähen im Herbst
Der Rasen begibt sich Ende Oktober/Anfang November sozusagen in den Winterschlaf und stellt sein Wachstum ein. Wenn er letztmalig in einem Gartenjahr gemäht wird, sollte er deshalb auch nicht tiefer als auf 4 – 5 cm gekürzt werden. Generell den richtigen Zeitpunkt zu finden, gestaltet sich als recht schwierig, da gerade in den Herbstmonaten der Rasen häufig sehr nass und somit nicht mähbar ist. Sobald es im Spätherbst allerdings ein, zwei trockene tage gibt, sollte der Gartenbesitzer diese Gelegenheit nutzen und zum Rasenmäher greifen; am besten bis Mitte Oktober.
Düngen nicht vergessen
Damit im Frühjahr der Rasen auch wirklich so saftig grün, gesund und kräftig ist, wie vom Gartenbesitzer gewünscht, sollte man ihm im Herbst eine Düngergabe gönnen. Bitte nicht denselben Dünger wie im Sommer verwenden; dieser dient dazu, den Wuchs der Grashalme zu fördern – und dies sollen sie ja nun im Winter nicht tun…
Viel wichtiger ist es, die Abwehrkräfte der Halme zu stärken. Dies kann durch einen speziellen Herbstdünger (im Fachhandel erhältlich) geschehen, der stark mit Kalium angereichert ist, oder aber durch die Gabe von Patentkali. Den Winter über hat der Rasen nun Zeit, die wichtigen Nährstoffe aufzunehmen; im Frühjahr zeigen sich junge, kräftige Gräser, die schnell treiben.
Rasenpflege im Herbst: was ist sonst noch zu beachten?
- Abgefallenes Laub von der Rasenfläche entfernen. Bleibt es liegen, fördert es die Bildung von Moos und hindert das Gras daran, Licht aufzunehmen
- Fallobst aufsammeln
- Schnittgut einsammeln (Fördert die Bildung von Pilzen)
Lubera-Tipp: während des Frostes die Rasenfläche so wenig wie möglich betreten, da die Grashalme leicht brechen und im Frühjahr nicht nur braun sind, sondern auch längere Zeit benötigen, um zu wachsen!
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