Maulwürfe sehen niedlich aus und erfreuen sich allgemein großer Beliebtheit – solange sie sich nicht im eigenen Garten befinden. Ist dies der Fall, sinkt ihr Beliebtheitsgrad gen Null – nicht zuletzt deshalb, weil dem Gartenbesitzer im wahrsten Sinne des Wortes die Hände gebunden sind: Maulwürfe dürfen weder getötet noch mit Lebendfallen eingefangen werden (was die meistem von ihnen sowieso nicht überleben, weil sie entweder verhungern oder durch den Stress sterben). Also bleibt nur eines: die Vertreibung aus dem Paradies, in diesem Falle: aus dem Garten.
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Maulwurf: Schädling oder Nützling?
Eigentlich ist es so, dass Maulwürfe ziemlich viel Gutes tun: sie fressen Larven, Engerlinge, Drahtwürmer und Schnecken. Und sie fressen viel: bis zu 50 g Nahrung benötigen sie täglich; das entspricht in etwa der Hälfte ihres Körpergewichtes. Fressen sie einmal 24 Stunden lang gar nichts, verhungern sie. Wurzeln und andere Pflanzenteile lassen sie komplett in Ruhe. Genau genommen, sind sie sogar ausgesprochen nützlich für den garten, da sie den Boden bis in die Tiefe schön auflockern, während sie ihr unterirdisches Gängesystem buddeln. Und genau das macht sie zu einem roten Tuch für Gartenbesitzer: die Maulwurfshügel auf Rasenflächen und Blumen- beziehungsweise Gemüsebeeten, entstanden aus ebendieser aufgewühlten Erde. Ein junger, agiler Maulwurf schafft es mühelos, bis zu 20 von diesen Maulwurfshügeln zu kreieren – an einem einzigen Tag.
So ist Sache des Gartenbesitzers, den ungebetenen Gast wieder loszuwerden. Dazu muss man wissen, dass Maulwürfe zwar nicht besonders gut sehen können (blind sind sie aber nicht!), aber dafür umso besser riechen und hören können. Diesen Fakt muss er für seine Zwecke nutzen.
Maulwurf vertreiben durch Geräusche
Nun kommt es darauf an, möglichst intensive Geräusche zu erzeugen, die den Maulwurf vertreiben. Möglichkeiten hierfür gibt es einige:
- Flaschen: Schräg in die Erde eingegrabene Flaschen, die durch Windeinwirkung einen für Maulwürfe fiesen Ton erzeugen
- Windräder aus Metall, die möglichst noch quietschen
- Eisenstangen in die Erde rammen und auf diese mit einem Hammer einschlagen
Vertreibung von Maulwürfen durch Gerüche
Um die geruchsintensiven Materialien bestens zu platzieren, ist es ratsam, ein loch in die Maulwurfshügel zu schaufeln und die die Materialien dann direkt dort hinein zu stecken beziehungsweise zu gießen:
- Buttermilch
- Chlorwasser
- Essig
- Fischköpfe
- Hundehaare
- Hundekot
- Katzenkot
- Knoblauch (zerdrückte Zehen)
- Menschenhaare (gibt es beim Frisör!)
- Thujazweige
Auch das Wässern der Maulwurfshügel mithilfe eines Gartenschlauchs kann zur Vertreibung eines Maulwurfes beitragen; allerdings ist dieses Procedere nur empfehlenswert bei ganz frischen Maulwurfshügeln.
Kaiserkronen im Garten sollen ebenfalls dazu beitragen, Maulwürfe zu vertreiben.
Durch Ultraschallgeräte Maulwurf vertreiben
Im Fachhandel werden spezielle Ultraschallgeräte angeboten, die in den Boden gesteckt werden. die von ihnen erzeugten Schallwellen sollen dazu beitragen, die Maulwürfe zu vertreiben. Allerdings ist die Wirkung solcher Geräte umstritten, da sie meist nur eine recht geringe Reichweite haben und somit an sehr vielen verschiedenen Stellen des Gartens platziert werden müssten.
Natürliche Feinde des Maulwurfs
Die vielleicht einfachste und angenehmste (allerdings auch zeitaufwändigste) Methode, Maulwürfe aus dem eigenen Garten zu vertreiben, ist das Anlocken ihrer natürlichen Feinde. Füchse, Marder, Iltisse, Wiesel, Mäusebussarde – alle diese Tiere haben Maulwürfe im wahrsten Sinne des Wortes zum Fressen gern. Von daher sollte man sie höflich in den garten einladen, um sich dort aktiv an der Vertreibung (um nicht zu sagen: Vernichtung) der Maulwürfe zu beteiligen.
Aufgeschüttete Steinhaufen bieten eine perfekte Unterschlupfmöglichkeit für Mader, Wiesel & Co.; ebenso Gehölzhecken. Wer den Platz dafür hat und dies möchte, kann auch Hochstämme im Garten aufstellen, um dadurch die Greifvögel anzulocken.
Egal, was Sie tun: Töten Sie niemals einen Maulwurf, denn – wie bereits erwähnt – handelt es sich bei diesem Tier um ein artengeschütztes!
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