Elfenblume - das klingt so zart, so zerbrechlich und so unglaublich kostbar. In der Tat trägt die Elfenblume ihre zierlichen Blüten auf ranken schlanken sehr feinen Stielen, ist aber im Wesen robust und nahezu unkaputtbar, ein echtes Berberitzen-Kind... Epimedium, so der botanische Name der Elfenblume, gehört nämlich zur Familie der Berberitzen. Wir empfehlen diesen famosen Bodendecker sehr gerne für halbschattige und schattige Plätze im Garten, denn in der Natur findet man Epimedium in lichten Wäldern.
Zart, aber robust und verlässlich
Sieht man im Frühling den zierlichen weichen Austrieb der Blätter und die filigranen Blüten ahnt man nicht, dass sich daraus harte, sehr widerstandfähige Blätter entwickeln, die von Schnecken und Kaninchen verschont werden, und auch von anderen Schädlingen oder Pilzkrankheiten hört man sozusagen nie.
Einmal gut eingewachsen vertragen die Elfenblumen erstaunlich gut längere Trockenperioden und Wurzeldruck. Die Unterpflanzung von Gehölzen ist oft ein Thema - die Elfenblume ist auf diesen Problemstandorten uneingeschränkt zu empfehlen.
Der große Staudengärtner Karl Förster schrieb: "Die Elfenblumen sind ebenso zarte und zauberhafte Erscheinungen, wie es gleichzeitig sehr robuste Pflanzen sind, die es an Lebensalter mit Menschen aufnehmen." …langlebig sind sie also auch noch, wie wunderbar.
In meinem Garten stehen Elfenblumen nun seit über 20 Jahren und immer noch wirken die Laubteppiche gesund und vital und werden mit jedem Jahr schöner und robuster.
Empfehlenswerte Epimedium Sorten
Die wohl bekannteste und am meisten verwendete Sorte ist Epimedium perralchicum 'Frohnleiten'. Mit ihren kurzen aber starken kleinen Rhizomen bilden sie dichte Horste, die Wurzeldruck von Gehölzen gut standhalten und kein Unkraut aufkommen lassen.
'Frohnleiten' ist eine wintergrüne Art, dh. sie behält ihre Blätter im Winter und schiebt erst im April/Mai neues Laub - und zwar nach der Blüte.
Epimedium x warleyense 'Orange Königin' ist eine weitere sehr wüchsige Sorte mit großen Blättern und orangen Blüten. Sie ist - wie Frohnleiten - ebenfalls eine Züchtung des ostfriesischen Staudengärtners Ernst Pagels.
Epimedium x versicolor 'Sulphureum' hat ebenso hervorragende Bodendeckereigenschaften, Ihre zart schwefelgelbe Blüte ist manchen Menschen zu blass, ich mag sie hingegen lieber als das kräftige Gelb von 'Frohnleiten', es gibt schon so viel 'ballerndes' Gelb im April - so sind die Geschmäcker verschieden.
Kleiner Tipp zur Pflege
Schneidet man das alte Laub dieser drei beschriebenen Sorten rechtzeitig vor dem Austrieb der neuen Blüten ab, kommen diese sehr viel schöner zur Geltung und auch das frische junge Laub muss sich nicht durch braunes welkes Geblätter quälen.
Und das ist es eigentlich schon an Pflegemaßnahmen... Ich habe meine Elfenblumen noch nie gedüngt, sie sind absolut genügsam, und auch einen Winterschutz brauchen sie nicht.
Wie schon mehrfach erwähnt vertragen eingewachsene Bestände auch lange Trockenphasen - sogar den heißen Sommer 2018 haben sie in unserem Garten ohne jegliches Wässern überlebt, allerdings litt das Laub an manchen Stellen und wurde bereits im September braun. Den Pflanzen selber machet das nichts aus - jetzt im Frühling steht der Bestand wieder frischgrün und kraftstrotzend da.
Blattschönheiten im Herbst
Nur wenige Stauden schaffen es, das ganze Jahr hindurch eine gute Figur zu machen. Die Elfenblume kann’s. Die wohl geformten Blätter werden von Monat zu Monat härter und stabiler, man kann sie direkt als ledrig bezeichnen. Die zarte Marmorierung wird im fortschreitenden Jahr immer ausgeprägter, jedes Blatt ein kleines Kunstwerk.
Je nach Sorte und Standort verfärben sich manche Stellen tiefrot, ein Highlight für unsere Floristen, die eifrig schnibbeln, denn das derbe Laub ist ein sehr attraktiver und sehr haltbarer Füller für Spätsommer- und Herbststräuße.
Auch im Winter machen die harten Blätter eine gute Figur und lassen sich durch Raureif verzaubern, aber so weit ist es ja noch lange nicht...
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