Dass Kornelkirschen gesund sind, das wissen wir – aber sie sind auch... ein wenig in Vergessenheit geraten. Die Kornelkirschen sind als Gehölz ebenso ins Abseits geraten, wie das Wissen um ihre gesundheitlichen Wirkungen und Eigenschaften verloren gegangen ist. In unserem Lubera Gartenshop geben wir aber Gegensteuer und bieten 3 spezielle und neue für den Garten geeignete veredelte Kornelkirschensorten zum Kaufen an, die keinen Wunsch offen lassen. Im vorliegenden Artikel lernen Sie, warum Kornelkirschen gesund sind, sie erfahren mehr über die gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffe und Wirkungen der Kornelkirschen – und zum Abschluss werden Sie sogar noch mit zwei Rezepten für die Lese- und Anbaumühen belohnt…
Inhaltsverzeichnis
- Warum Kornelkirschen in der Vergangenheit auch mal ziemlich ungesund waren
- Kornelkirschen sind gesund und anspruchslos und einfach im Anbau
- Wofür nutzte die alte Naturheilkunde die Früchte der Kornelkirsche?
- Wieso gerade heutzutage Kornelkirschen gesund sind
- Wildobst Marmelade aus Kornelkirsche
- An Zutaten werden benötigt:
- Die Zubereitung:
- Die Kornelkirschen als Oliven des Nordens – und erst noch wirksam gegen Rheuma?
- Auch die Kerne der Kornelkirsche können gesundheitsfördernd genutzt werden
Warum Kornelkirschen in der Vergangenheit auch mal ziemlich ungesund waren
Haben wir jetzt wirklich gesagt, dass Kornelkirschen gesund sind? Na ja, so völlig gesund waren die Vertreter aus der botanischen Gattung der Hartriegelgewächse (im Österreichischen werden sie Dirndlsträucher genannt) dann doch nicht immer, wenn man weiss, dass die kriegführenden Griechen unter Alexander dem Grossen das ungewöhnlich robuste Kornelholz für die Herstellung ihrer oft tödlichen Speere und Lanzen verwendeten. Es ist mit den Pflanzen wie mit so vielen Dingen und Errungenschaften: Man kann sie fürs Gute benutzen, aber zur Not und leider auch fürs Gegenteil….
Kornelkirschen sind gesund und anspruchslos und einfach im Anbau
Kornelkirschen sind beileibe keine Kirschen, keine Prunus, sondern Hartriegelgewächse ohne jegliche Verwandtschaft zu den Süss- oder Sauerkirschen. Sie reifen Ende August bis September an Grosssträuchern, die aber einigermassen langsam wachsen und nach 10 Jahren ca. 3m Höhe erreichen. Die Endgrösse kann durchaus einmal nach 20 Jahren 4-5m Höhe und 2-3m Breite betragen, aber mit Schnitt ab dem 10. Jahr kann auch die Grösse von 3m gehalten werden. Kornelkirschen pflanzt man am einfachsten als Hecke, die dann ab Ende Februar mit der leuchtend gelben Blüte leicht nach Honig duftet, im August und September die leckeren roten Früchte trägt und in den Herbstmonaten mit ihren wundervollen Rot- und Gelbtönen erfreut. Dabei stellen die Kornelkirschen – trotz ihres gloriosen Auftritts über das ganze Jahr – nur bescheidene Ansprüche an die Bodenqualität und auch an den Standort. Voraussetzung für eine reiche und gesunde Ernte sind Vollsonne oder Halbschatten. Die schlussendlich geernteten Früchte sind vor allem reich an Vitamin C und an Anthocyanen, die nicht nur den erntenden Menschen, sondern auch den mitessenden Wildtieren und Vögeln helfen, den bevorstehenden Winter zu überstehen.
Bild: Kornelkirschen sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel – ob die Vögel instinktiv wissen, dass Kornelkirschen gesund sind?
Video: Blühende Kornelkirsche (Cornus mas)
Wofür nutzte die alte Naturheilkunde die Früchte der Kornelkirsche?
Als gesunde Heilmittel haben die kleinen Kirschen dieser Wildobst Pflanze seit vielen Jahrhunderten eine hohe Bedeutung. Nicht nur für die Gesundheit, sondern man schätzte die Wirkung der Kornelkirschen seit den Zeiten der berühmten Klosterfrau Hildegard von Bingen auch bei der Ernährung. "Sie verletzt keinen Menschen, denn sie reinigt und stärkt den schwachen und auch gesunden Magen und fördert so die Gesundheit." – so formulierte es die Meisterin der frühen Naturheilkunde. Man wusste also schon damals, dass die Frucht von Kornelkirsche oder auch von Cornus officinalis – bei uns im Lubera-Shop als Japanische Kornelkirsche erhältlich – bei Beschwerden im Verdauungstrakt eine reinigende, wie auch heilende Wirkung hatte. Cornus mas – so der lateinische und botanische Name der Kornelkirsche – gilt noch heute als eine der wertvollsten Heilmittel für den Magen-Darmtrakt, das in Apotheken als zweiprozentiger Auszug im 100 ml-Fläschchen für über 50,00 Euro angeboten wird. In der Volksmedizin wurde bei chronischen Darmleiden, Durchfall, Beschwerden am Magen und sogar zur Ersten Hilfe für arteriellen Blutsturz allerdings nicht ausschliesslich die Frucht des Dirndlstrauchs (wie die Kornelkirsche in Österreich heisst) genutzt, sondern auch Rinde und Blätter des relativ kompakt und langsam wachsenden Strauchs. Aus alten naturheilkundlichen Überlieferungen ist ausserdem bekannt, dass ein Tee mit der getrockneten Rinde der Bäume bei Kopfschmerzen und Fieber hilfreich sein kann. Alles, was sich offensichtlich nicht für innere medizinische Anwendungen eignete (also eben Blätter und Rinde), wurde einfach aufgekocht. Mit dem daraus entstehenden Sud mit entspannender Wirkung bekämpften die Menschen damals ihre Gicht sowie allerlei rheumatische Beschwerden, indem sie diese Mixtur in das Badewasser schütteten.
Wieso gerade heutzutage Kornelkirschen gesund sind
Dass wir, was die täglichen Ernährungsgewohnheiten anbelangt, nicht immer pfleglich mit unserem Körper und schon überhaupt nicht mit seinem Immunsystem und den Verdauungsorganen umgehen, ist bittere Realität. Insbesondere für berufstätige Menschen, aber auch für unsere jüngsten Sprösslinge, die noch zur Schule gehen, stehen zumindest wochentags vitaminarme Fast- und Street Food oder Fertiggerichte aus dem Supermarkt auf dem Speiseplan. Um das Defizit an Vitamin C auszugleichen, genügt es schon, wenn täglich eine Handvoll Kornelkirsche frisch vom Strauch genascht wird. 100 Gramm davon beinhalten zwischen 70 und 130 Milligramm Vitamin C, das für den Körper unverzichtbare Vitamin A und jede Menge wertvoller Antioxidantien, mit denen sich die freien Radikale (grösstenteils Gifte aus der Umwelt, die über unsere Atemluft inhaliert werden) neutralisieren lassen. Täglich zwei bis drei Teelöffel Kornelkirsch Marmelade zu naschen, bringt beinahe denselben Effekt für die Gesundheit, womit wir gleich beim ersten versprochenen Rezept wären…
Wildobst Marmelade aus Kornelkirsche
Bild: Kornelkirschen Konfitüre
An Zutaten werden benötigt:
- 1.300 Gramm Hartriegel Kirschen (für sechs Gläser a 350 ml)
- 350 Gramm Zucker und ein Beutel Gelierfix
- 1 EL Saft einer frisch gepressten Zitrone
- Eine Zimtstange, etwas Vanillepulver sowie bei Bedarf etwas Apfel- oder Kirschsaft
Die Zubereitung:
Nach dem Verlesen und Waschen der möglichst völlig ausgereiften Früchte werden diese in etwas Wasser oder Saft weich gekocht und durch ein Sieb gedrückt. Die entstandene Masse nochmals mit Saft auffüllen, bis ein Kilogramm Kornelkirsche-Brei entstanden ist und diesen dann behutsam aufkochen. Nun werden Zitronensaft, Gelierfix und der Zucker unter das heisse Mus gemischt, wobei so lange gerührt werden muss, bis sich die Zuckerkristalle aufgelöst haben. Den Topf danach gleich vom Herd nehmen, damit die Vitamine nicht unnötig zerkocht werden. Die fertige Kornelkirschen Marmelade sofort in die inzwischen sauber ausgewaschenen Gläser füllen und je nach Geschmack ein Stückchen Zimt oder eine Prise Vanille darüber geben. Zum Schluss nur noch Deckel drauf und kurz einkochen. Wesentlich einfacher geht’s, wenn Twist-off-Gläser verwendet werden, deren Deckel von selbst luftdicht schliessen.
Die Kornelkirschen als Oliven des Nordens – und erst noch wirksam gegen Rheuma?
Zumindest die etwas älteren Zeitgenossen hört man immer wieder davon schwärmen, dass dieses Wildobst sich nicht nur perfekt für eine urgesunde Ernährung eigne, sondern dass mit der Kornelkirsche auch Gliederschmerzen wesentlich schneller vergingen. Sie erreichen diesen heilsamen Effekt mit einer ganz besonders pikanten und einfach herzustellenden Variante der Dirndl- bzw. Tierlibaumfrüchte. Die unreifen Kirschen brauchen dazu lediglich in etwas Salzwasser oder Essig – allenfalls mit zusätzlichen Gewürzen versetzt – eingelegt zu werden. Ein bis zwei Tage später lassen sie sich dann, neben der ganz normalen Ernährung und ähnlich wie Oliven, einfach Stück für Stück dazu essen und schmecken ausgezeichnet. Dass Oliven die mediterrane Gesundheitsfrucht par Excellence darstellen, ist unbestritten; vielleicht hat die Kornelkirsche wirklich das Zeug dazu, die Olive des Nordens zu werden, auch in gesundheitlicher Hinsicht.
Auch die Kerne der Kornelkirsche können gesundheitsfördernd genutzt werden
Die Kerne der eingelegten Kornelkirsche (die ja auch beim oberen Marmeladenrezept im Sieb geblieben sind) eignen sich analog zu den Süss- und Sauerkirschen perfekt für Wärmekissen. Eine Wärmebehandlung mit solchen Umschlägen aus den Kernen der Kornelkirsche bei Erkältungen und Gelenkbeschwerden hilft Ihnen, damit Sie schnell wieder auf die Beine kommen.
PS: Lesen Sie zum letzten Thema gerne auch ein weiteres Rezept – allerdings zum Selbstschneidern – über "Duftende Kräuterkissen", das Pascale Treichler im Gartenbuch für Sie vorbereitet hat.
Kornelkirsche