In der mediterranen Pflanzenpflege tauchen häufig Begriffe auf, die nicht für jeden sofort verständlich sind. Daher möchte ich mit diesem 'Lexikon der mediterranen Pflanzenpflege' die wichtigsten Begriffe erklären. Außerdem findet Ihr auch mein 'Einmaleins der mediterranen Pflanzenpflege'. Darin habe ich die wichtigsten Pflegeregeln für mediterranen Pflanzen zusammengestellt. Wenn ein wichtiger Begriff fehlt, freue ich mich über eine Nachricht in der Kommentarfunktion dieses Beitrags. Aktuelle Pflegetipps liefert der Newsletter von 'Mein mediterraner Garten'.
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Pflanzenpflege muss nicht kompliziert sein. Hübsche Pflanzen in Töpfen bereichern jeden Platz in Haus und Garten.
Inhaltsverzeichnis
- Das Einmaleins der mediterranen Pflanzenpflege
- Standort
- Winterhärte und Überwinterung
- Topf und Erde
- Gießen und Düngen
- Schneiden
- Schädlinge
- Das Lexikon der mediterranen Pflanzenpflege
- Arten
- Ast
- Bedingt winterhart
- Blattlaus
- Dickmaulrüssler
- Durchlässige Erde
- Erhaltungsschnitt
- Erziehungsschnitt
- Feuchtigkeitsmesser
- Gattung
- Geschützter Standort
- Halbschatten
- Hauptnährstoffe
- Kalt-Wintergarten
- Kronenschnitt
- Lichter Schatten
- Mineralischer Dünger
- Nährstoffe
- Organischer Dünger
- Pflanzenlampe
- pH-Wert
- Pilzbefall
- Rückschnitt
- Schildlaus
- Spinnmilbe
- Spurenelemente
- sonniger Standort
- Sorten
- Substrat
- Trieb
- Überwinterung
- Wasserhärte
- winterhart
- Wohnwintergarten
- Wolllaus
- Zweig
Das Einmaleins der mediterranen Pflanzenpflege
In der Pflege der mediterranen Pflanzen gibt es einige wichtige Regeln, die ich hier für Euch zusammengefasst habe.
Standort
Der Standort für mediterranen Pflanzen muss sonnig warm sein. Einige Pflanzen aus den Subtropen kommen auch mit Halbschatten zurecht. Zitruspflanzen dagegen als Hauptgruppe mediterraner Pflanzen brauchen die volle Sonne.

Sie gedeiht auch hierzulande an einem sonnigen Standort - die Bougainvillea (hier im Jardi botanique am Cap Roig an der Costa Brava).
Winterhärte und Überwinterung
Nur wenige mediterrane Pflanzen sind hierzulande winterhart. Sie müssen daher in einem kühlen und hellen Winterquartier geschützt werden. Bei 5° bis 10° C sind die Pflanzen in der Winterruhe und kommen auch mit weniger Licht aus. Erkundigt Euch aber genau nach den Überwinterungsbedingung Eurer Pflanzen.
Topf und Erde
Viele Zierpflanzen sterben, weil sie übergossen werden. Bei mediterranen Pflanzen ist Staunässe besonders gefährlich. Daher braucht ihr Töpfe mit Abflusslöchern und eine durchlässige Erde. Die Durchlässigkeit der Erde kann mit Beimischung von Quarzsand und durch Drainagematerial wie Kies, Poroton oder Schotter erhöht werden.
Gießen und Düngen
Der Wasserbedarf hängt sehr von der Klimazone ab, aus denen die Pflanzen stammen. Originär mediterrane Pflanzen wie etwa der Olivenbaum dürfen nur dann gegossen werden, wenn die Erde abgetrocknet ist. Das gilt auch für Zitruspflanzen oder für Bougainvilleen. Am Besten wird der Feuchtigkeitsgehalt der Erde mit einem Feuchtigkeitsmesser* überprüft.
Als Dünger ist bei Kübelpflanzen ein mineralischer Dünger effektiv. Neben den Hauptnährstoffen Stickstoff, Phosphat und Kalium sind Spurenelemente wie Eisen, Zink oder Magnesium wichtig. Gedüngt wird nur in der Hauptwachstumszeit von ca. Mai bis August.
Schneiden
Beim Schneiden gilt wie beim Gießen bei den langsam wachsenden mediterranen Pflanzen: Weniger ist Mehr. Als Anlässe für den Schnitt ist der Erhaltungsschnitt für die Entfernung abgestorbener Äste und Zweige zuständig. Ein Erziehungsschnitt bringt den Kronenumriss und manchmal auch das Kroneninnere in Form, erfolgt aber nur sehr moderat.
Schädlinge
Nicht jedes Insekt, das eine Pflanze besiedelt, bedeutet den Tod derselben. Lasst der Natur ihren Raum und greift nur im äußersten Notfall zu chemischen Pflanzenschutz. Schädlinge nehmen dann überhand, wenn die Pflanzen im Winter zu warm und zu trocken aufgestellt werden.

Ein harmlos wirkender, aber lästiger Pflanzenschädling - die Schildlaus.
Das Lexikon der mediterranen Pflanzenpflege
Die wichtigsten Begriffe, die für das Verständnis der Pflanzenpflege wichtig sind, habe ich alphabetisch sortiert, hier zusammengestellt:
Arten
Eine botanische Art wird auch Spezies genannt. Sie umfasst Pflanzen, die eine Fortpflanzungsgemeinschaft bilden oder die gemeinsame Merkmale haben. Im botanischen Namen einer Art steht der erste Begriff für die Gattung und der zweite für die Art. Ein Beispiel ist Citrus sinensis, der Orangenbaum. Es handelt sich um die Art Sinensis innerhalb der Gattung Citrus.
Ast
Unter Ast verstehen wir einen seitlich wachsenden Trieb einer Pflanze, der entweder verholzt ist oder der krautig, das heißt verfestigt ist. Ein Ast kann vom Stamm ausgehen oder von einem anderen Ast.
Bedingt winterhart
Mediterrane Pflanzen, die bedingt winterhart sind, können nur unter günstigen Bedingungen hierzulande im Freiland überwintern. In der Regel reicht die Frosttoleranz bei bedingt winterharten Pflanzen bis zu einem Zwischenwert von etwa -10° oder -5° C. Beispiele sind Olive, Feige und Oleander.
Blattlaus
Blattläuse sind häufig auftretende saugende Schädlinge, die in massenhafter Anzahl auftretend, Pflanzen schädigen. Sie hinterlassen ein zuckerhaltig klebendes Sekret auf den Blättern der Pflanzen. Dieses lockt häufig den Rußpilz an, der zu einem schwarzen Belag führt.
Dickmaulrüssler
Der Dickmaulrüssler ist ein regelmäßig im Freiland auftretender Schädling, der buchten- oder halbmondförmige Fraßspuren an den Blättern der mediterranen Pflanzen hinterlässt. Er kann in den Abendstunden abgesammelt werden. Seiner Herr wird man nur, wenn man auch die in der Erde lebenden Larven bekämpft. Dieses wird mit Nematoden erreicht, die im Fachhandel gekauft werden können.
Durchlässige Erde
Eine durchlässige Erde ist in der mediterranen Pflanzenpflege sehr wichtig, denn sie verhindert Staunässe. Durchlässige Erde erhält man, indem man eine humusreiche Erde mit einem geringen Ton- oder Lehmanteil mit Sand oder Quarzsand mischt. Die Erde sollte aus ökologischen Gründen torffrei sein. Stattdessen können Kokosfasern verwendet werden.
Erhaltungsschnitt
Beim Erhaltungsschnitt werden abgestorbene Äste und Zweige entfernt. Der Schnitt geht stets bis ins gesunde Holz, damit die Pflanze die Schnittstelle verschließen kann.
Erziehungsschnitt
Beim Erziehungsschnitt wird die Krone einer Pflanze in eine gewünschte Form gebracht. Man unterscheidet weiter den äußeren Kronenschnitt. Dieser passt die Umrisse der Krone an. Beim inneren Kronenschnitt werden sich kreuzende oder zu dicht gewachsene Äste und Zweige reduziert. Bei langsam wachsenden mediterranen Pflanzen darf der Erziehungsschnitt nur sehr zurückhaltend durchgeführt werden.
Feuchtigkeitsmesser
Ein Feuchtigkeitsmesser ist ein Sensor, mit dem die Feuchtigkeit der Erde bei einer Pflanze gemessen werden kann. Ein Feuchtigkeitsmesser* hat eine lange Sonde, die tief in die Erde gesteckt wird. Auf einer Skala wird die Feuchtigkeit der Erde angezeigt. Mediterrane Pflanzen sollten nur dann gegossen werden sie ganz oder nur zumindest zu 50% abgetrocknet sind.
Gattung
Eine Gattung ist ein Begriff der Biologie. Eine Gattung fasst mehrere Arten zusammen, die gemeinsamer Abstammung sind oder Ähnlichkeiten haben.
Geschützter Standort
Ein geschützter Standort hat an einen oder mehreren Seiten eine schützende Barriere, die Wind und kalte Luft sowie Regen abhält. Der Schutz kann also seitlich oder auch -bei einer Überdachung- oberhalb einer Pflanze sein. Schutz gibt etwa eine Hauswand oder dichte Bepflanzung.
Halbschatten
Halbschatten bedeutet, dass ein Standort während des Tages einige Stunden im Schatten liegt. Ein östlicher Standort hat morgens Sonne und abends Schatten, bei einem westlich ausgerichteten Standort ist es tendentiell umgekehrt.
Hauptnährstoffe
Hauptnährstoffe ist ein Begriff aus der Pflanzendüngung. Damit gemeint sind die Nährstoffe Stickstoff, Phosphat und Kalium, wobei jeweils Verbindung dieser Elemente oder Moleküle gemeint sind. Bei einem organischen Dünger sind diese Nährstoffe in organischem Material gebunden und müssen erst noch durch Bodenlebewesen erschlossen werden. Bei einem mineralischen Dünger sind die Nährstoffe unmittelbar verfügbar, so dass der Dünger schneller wirkt. Das ist in der kurzen Vegetationszeit der Kübelpflanzen ein hilfreicher Zusammenhang.
Kalt-Wintergarten
Ein Kalt-Wintergarten ist ein Wintergarten, den ihr nur soweit heizt, bis er frostfrei ist. Die Durchschnittstemperatur liegt bei 5° bis 10° C ist. Diese Temperatur ist ideal für die Überwinterung mediterraner oder subtropischer Pflanzen.
Kronenschnitt
Der Kronenschnitt bringt die Krone einer Pflanze vor. Gärtner unterscheiden weiter in den äußeren Kronenschnitt, der die Konturen begradigt und den inneren Kronenschnitt, der quer und zu dicht wachsende Äste reduziert.
Lichter Schatten
Lichter Schatten beschreibt eine Beleuchtungssituation, die typisch für Wälder und Gehölzpflanzungen sind. Gerade, wenn im Frühjahr und Herbst, die Laubdecke geringer ist, ist das Lichtangebot für das Unterholz besser. Gerade Frühblüher profitieren davon. Bei den subtropischen Pflanzen bevorzugen Fuchsien lichten Schatten.
Mineralischer Dünger
Mineralischer Dünger enthält Nährstoffe in konzentrierter Pulverform. Er hat den Vorteil, dass die Nährstoffe unmittelbar zur Verfügung stehen. Außerdem kann man Zusammensetzung präziser bestimmen.
Nährstoffe
Nährstoffe sind die Stoffe, die Pflanzen zum Wachstum benötigen. Bei den Hauptnährstoffen ist Stickstoff für das allgemeine Wachstum, Phosphat für die Blütenbildung und Kalium für die Pflanzengesundheit zuständig. Spurenelemente sind etwa Magnesium, Kupfer, Eisen, Zink, Bor, Mangan oder Molybdän. Spurenelemente kommen nur in geringer Konzentration vor.
Organischer Dünger
Der organische Dünger ist organisches Material wie Mist, Komposterde oder auch Mulch, der für die Düngung eingesetzt wird. Organischer Dünger wirkt langfristig, verbessert das Bodenleben und die Bodenqualität und ist umweltverträglicher in der Produktion als mineralischer Dünger.
Pflanzenlampe
Dort, wo kein Kalt-Wintergarten zur Verfügung steht, sondern nur ein dunkles, kühles Winterquartier, kann eine Energie-Pflanzenlampe* oder LED-Pflanzenlampe* eingesetzt werden. Das Spektrum ist sehr groß und reicht von der sehr starken Natriumdampflampe, über Energiesparlampen, Leuchtstoffröhren bis hin zur LED ab. Die Auswahl der Lampe hängt von der Temperatur ab: Je wärmer es ist, desto stärker muss die Beleuchtung sein. Faustregel: Bei kühler Überwinterung reicht bei Zitrus, Olive und Co. 1.500 Lux bei einer Beleuchtungdauer von 8 Stunden pro Tag.
pH-Wert
Der pH-Wert gibt an, wie sauer oder basisch eine Erde ist. Die meisten Pflanzen kommen mit einem leicht sauren Boden, also etwa mit einem pH Wert zwischen 6 und 7 gut zurecht. 'Säurespezialisiten sind etwa Kamelien oder Rhododendren (allerdings beides keine mediterranen Pflanzen).
Pilzbefall
Pilze sind neben Bakterien und Viren der Hauptgrund für Pflanzenerkrankungen. Die pflanzenschädlichen Pilze haben in der Regel keine Ähnlichkeit mit den bekannten schirmförmigen Fruchtkörpern von Pilzen. Bekannt ist etwa der Rußtau, der sich als schwarzer Belag bildet.
Rückschnitt
Ein Rückschnitt ist bei mediterranen Pflanzen nur sinnvoll, wenn ihr abgestorbene Äste und Zweige entfernt. Ansonsten ist ein Rückschnitt zur Wachstumsförderung nicht sinnvoll und zielführend.
Schildlaus
Die Schildlaus - die ihr auf obigem Foto schon gesehen habt- ist ein saugender Schädling. Schildläuse könnt ihr mechanisch entfernen oder mit Seifenlauge oder Neemöl* bekämpfen.
Spinnmilbe
Spinnmilben sind ein hartnäckiger Schädling, der aber meistens nur bei warmer-trockener Luft auftaucht. Charakteristisch sind die dünnen Spinnfäden und ein geflecktes Aussehen der Blätter. Spinnmilben können bei nur geringem Befall mit einem Wassersprüher vertrieben werden. Sie mögen keine Feuchtigkeit.
Spurenelemente
Spurenelemente sind in geringer Konzentration enthaltende Nährstoffe.
sonniger Standort
Ein vollsonniger Standort hat von morgens bis abends Sonne. Zitruspflanzen benötigen die volle Sonne.
Sorten
Sorten sind durch Züchtung entstandene Variationen der Arten.
Substrat
Ein anderer Begriff für Erde
Trieb
Ein anderer Begriff für einen Ast oder Zweig. Trieb wird vor allem für junge Äste und Zweige verwendet.
Überwinterung
Überwinterung bezeichnet den Schutz nicht winter- und frostharter Pflanzen in einem geschlossenen Raum oder Gebäude.
Wasserhärte
Wasserhärte bezeichnet den Kalkgehalt von Wasser. Als hartes Wasser bezeichnen Experten sehr kalkhaltiges Wasser. Es ist für die Verwendung beim Gießen von Pflanzen zweite Wahl. Zumindest sollte man kalkhaltiges Wasser leicht abstehen lassen.
winterhart
Eine Pflanze ist zwischen Alpen und Nord- oder Ostsee winterhart, wenn es die üblichen Wintertemperaturen ohne Winterschutz* überlebt. Mediterrane Pflanzen sind in der Regel nicht vollständig winterhart. Nur in ganz milden Regionen wie dem Niederrhein oder der Pfalz kann es gelingen, bedingt winterharte Pflanzen wie die Säulenzypresse oder den Olivenbaum im Winter draußen zu lassen.
Wohnwintergarten
Ein Wohnwintergarten ist ein beheizter Wintergarten, der dauerhaft zum Aufenthalt von Personen ausgelegt ist. Häufig ist die vergleichsweise hohe Temperatur im Wohnwintergarten problematisch für mediterrane Pflanzen. Dafür gedeihen dort tropische bis subtropische Pflanzen gut. Da viele dieser Pflanzen aus dem Unterholz stammen, kommen sie mit großen Blättern (Blattpflanzen!) gut mit weniger Licht aus.
Wolllaus
Eine Wolllaus ist ein großer, weißer und beharrter Pflanzenschädling, den ihr aber gut mit Hilfe eines Wasserschlaus entfernen könnt.
Zweig
Mit dem Begriff 'Zweig' bezeichnet der Gärtner einen Ast mitsamt Blättern.