Wer nur ein kleines Gartenstück oder einen Balkon sein Eigen nennen kann, muss deswegen nicht gänzlich auf einen vielseitigen Gemüseanbau verzichten. Zum einen eignen sich natürlich viele Kräuter- und Gemüsesorten dazu, in Töpfen oder Kästen herangezogen zu werden. Zum anderen kann ein sogenannter „Quadratgarten“ angelegt werden, welcher von seiner Größe her überall hin passt, aufgrund seiner Struktur aber wie ein gewöhnliches Beet behandelt wird.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Quadratgarten?
Der Quadratgarten wurde in den 1980-er Jahren von dem Amerikaner Mel Bartholomew erfunden. Sein „Square-Foot-Gardening“ sollte den Wunsch vieler Menschen erfüllen, auf kleinstem Raum viele verschiedene Gemüsesorten anbauen zu können. Dieses System war insbesondere für Städter interessant, da diese vielerorts nur einen winzigen Balkon für eine etwaige Gemüsekultur zur Verfügung hatten.
Im Laufe der Jahrzehnte erlangte der Quadratgarten immer größere Popularität: Wohnraum wurde knapp und knapper, und viele Menschen konnten es sich (finanziell oder berufsbedingt) nicht leisten, horrend Prise für einen Garten zu zahlen.
Ein weitere Aspekt trug zur Beliebtheit des Quadratgartens bei: je größer ein Garten ist, desto mehr Arbeit macht er auch. Ein Quadratgarten von üblicher Größe hingegen ist nicht nur pflegeleicht, sondern bringt auch guten Ertrag.
Sehr vorteilhaft ist auch, dass auf einem Feld des Quadratgartens bis zu dreimal pro Jahr geerntet werden kann – vorausgesetzt, es wird die korrekte Fruchtfolge eingehalten.
Quadratgarten anlegen: So geht´s!
- Bretter besorgen: Um einen Quadratgarten anzulegen, werden zunächst vier 1,20 m lange und 30 cm breite Bretter benötigt, die aus Leimholz bestehen sollten. Diese Bretter werden so zusammengeschraubt, dass sie einen quadratischen Rahmen ergeben. Dieser Rahmen wird auf den Balkon oder das vorhandene Gartenstück gestellt.
- Ggf. Holzboden einsetzen: Sollte der Untergrund aus Beton sein, sollte zusätzlich ein Holzboden am Rahmen befestigt werden, welcher Abflusslöcher besitzen sollte.
- Quadrate errichten: Damit sich weitere Felder ergeben, werden vier dünne Holzleisten auf den Rahmen genagelt, und zwar jeweils zwei längst und quer in einem Abstand von jeweils 40 cm. So ergeben sich neun Quadrate, die jeweils 40 x 40 cm groß sind. Natürlich ist es auch möglich, ein kleineres Quadratbeet anzulegen, beispielsweise mit einer Seitenlänge von jeweils 90 cm. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die einzelnen Felder dann nur 30 x 30 cm groß sind, was für viele Gemüsepflanzen nicht ausreichend ist. Ein größeres Beet hingegen ist immer möglich.
- Erde einfüllen: In das nun entstandene Beet wird Erde gefüllt, wobei diese qualitativ hochwertig, also nährstoffreich, sein sollte. Optimal ist es, gewöhnliche Gartenerde mit Kompost und Sand zu vermischen, und zwar zu jeweils einem Drittel.
Quadratbeet anlegen: Was ist noch zu beachten?
- Fruchtfolge einhalten
- Gute Nachbarschaft beachten (Welche Gemüsesorten vertragen sich miteinander?)
- Pflanzabstand
- Nährstoffbedarf
Tipp: In einem Quadratbeet wachsen prinzipiell sämtliche Gemüsesorten, welche auch in „normalen“ Beeten angebaut werden können. Dennoch sollte beim Anbau darauf geachtet werden, dass sich die Pflanzen nicht gegenseitig behindern beziehungsweise Licht oder Sonne wegnehmen.
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