Tomaten düngen gehört bei diesen starkzehrenden Nachtschattengewächsen zu den wichtigsten Pflegemassnahmen, die bereits vor dem Beginn der Kultivierung, also mit der Vorbereitung des Bodens für Ihre Tomatenpflanzen beginnen. Die Paradeiser oder Liebesäpfel, wie Tomaten auch genannt werden, leben eben nicht nur von Luft und Liebe… Der zusätzliche Aufwand für die Tomaten-Düngung wird sich später nicht nur hinsichtlich der zahlenmässigen Erträge Ihrer Freiland- und Balkontomaten mehr als rechnen, auch was den typisch aromatischen Geschmack der sonnengereiften Paradeiser anbelangt, werden Sie begeistert sein. Wir geben dabei in diesem Ratgeberbeitrag ausschliesslich solche Empfehlungen, die wir im Rahmen eines gesunden Pflanzenwachstums und eines naturgemässen Gärtnerns für vertretbar halten. Auch unsere Liebe zu synthetischen Bodenverbesserern im Garten hält sich in überschaubaren Grenzen und von daher werden wir in diesem Artikel zum Tomaten düngen zusätzlich noch auf einige durchaus erfolgversprechende Hausmittel eingehen, die leicht selbst hergestellt werden können.
Tomaten düngen - warum ist das überhaupt notwendig?
Nicht etwa, dass unsere Freilandtomaten 'Primabella', die rotfleischige '232-x' oder die schmackhafte gelbe 'Sunviva', auf den ersten Blick offenkundige Starallüren an sich hätten, denn aus dem Gröbsten sind die kräftigen und weitgehend krankheitsresistenten Tomatenpflanzen längst raus, wenn wir sie Ihnen - sorgfältig verpackt - bis an die Haustür liefern. Also an unserer Erziehung liegt es mit Sicherheit nicht. ABER: Obwohl sie so unscheinbar daherkommen, sind Tomatenpflanzen durchaus ein wenig zickig und werden nur dann ausgezeichnet gedeihen und leckere Früchte bilden, wenn ihre neuen Besitzer wirklich bereit sind, sie mit ein wenig Pflege und Düngung zu verwöhnen und zu Höchstleistungen anzuspornen. Während viele mehrjährige Pflanzen nach einer Anwachsphase durchaus auch ohne Dünger auskommen und mit ihrem weit verästelten Wurzelwerk alle Ort aufspüren, an denen im Boden Mineralsierungen stattfinden, müssen diese Nährstoffen einjährigen Pflanzen (und das sind die Tomaten bei uns) sozusagen auf dem Silbertablett serviert werden. Noch etwas ist wichtig für das grundsätzlichen Verständnis: Je mehr eine Tomate - unterstützt von der Düngung - wächst, desto mehr Blüten und Blätter kann sie auch entwickeln… sie wird also durch das Wachstum gleichzeitig fruchtbarer und auch produktiver (mehr Blätter, mehr Energieproduktion). Und Wachstum ist durchaus auch ein Teil der Robustheit und Resistenz der Tomatenpflanze: Vor allem bei der Toleranz gegen Pilzkrankheiten haben starkwachsende Sorten und Pflanzen einen Vorteil, da sie den Krankheiten sozusagen davonwachsen.
Tief pflanzen, damit der Dünger auch nützt…
Die Düngung der Tomaten soll nicht das Wurzelvolumen ersetzen, sondern ein möglichst grosses Wurzelvolumen ist die Voraussetzung, damit Nährstoffe (zusätzlich gedüngte und auch natürlich mineralisierte) auch aufgenommen werden können. Insofern gehört es zu den wichtigsten Massnahmen, dass Tomatensetzlinge tief gepflanzt werden, das heisst der Wurzelballen der Tomatenjungpflanze darf durchaus 7-10cm mit Boden überdeckt sein. Das gilt sowohl für die Kultur im Topf wie auch im Garten.
Bild: Freilandtomate 'Cuban Pink' - rosafarbenen Cherrytomate mit peppigem Geschmack
Tomaten düngen im Garten
Der Grundstein für ein gesundes und beständiges Wachstum befindet sich zwar bereits mit in den Wurzelballen der jungen Tomatenpflanze (zumindest in den grossen, 1.3 L umfassenden Wurzelballen der Lubera Tomaten), die wir in der Anzucht bereits mit den notwenigen Nährstoffen und Spurenelementen angereichert haben - aber genauso hoch muss die Qualität des Gartenbodens in der neuen Tomatenheimat ebenfalls beschaffen sein. Das heisst für Sie, dass Ihre geplanten und idealerweise vollsonnig gelegenen Anbauflächen für Fleisch- und Wildtomaten möglichst schon einige Tage vor dem Einsetzen der Jungpflanzen optimal vorbereitet sind. Am besten wird die Erde bereits drei bis vier Wochen vor dem Einpflanzen hergerichtet, indem man sich ein Gemisch aus abgelagertem Pferdemist, Hornspänen und Kompost zusammenstellt. Zwischen vier bis sechs Liter davon werden auf jeweils einen Quadratmeter innerhalb der vorgesehenen Anbaufläche verteilt und gegebenenfalls eingeharkt. Je nach örtlichen Bodenverhältnissen kann jetzt schon mit organischen Düngern oder auch Langzeitdüngern gearbeitet werden. Die Herstellerangaben schwanken zwischen 60 bis 150 Gramm/m2, bei unserem Lubera Frutilizer® Saisondünger Plus empfehlen wir, ca. 30 Gramm pro Jungpflanze mit in die Gartenerde einzuarbeiten. Somit wäre das Bodenleben schon mal voraktiviert, die Nährstoffe sind für die Pflanzen später schnell verfügbar und das Tomaten düngen bei der Einpflanzung kann entfallen. Bei besonders schweren oder extrem leichten Böden empfehlen wir für solche Problemstandorte unsere Fruchtbare Erde Nummer 2 (je einen Beutel auf 2 m2) zu verwenden. Sind die Pflanzen in der Erde, sollte das neue Tomatenbeet abschliessend mit einer geschlossenen Mulchschicht aus Stroh abgedeckt werden. Sie schützen die Blätter damit bei Starkregen vor Spritzwasser (Gefahr für spätere Pflanzenkrankheiten wie Phytophthora) und die lebensnotwendigen Nährstoffe aus dem Boden sind auch noch besser verfügbar. Sollte das Wachstum der Pflanzen nicht Ihren Vorstellungen entsprechen, kann das Tomaten düngen zwischen Juni und Juli nochmals wiederholt werden. Bewährt hat sich hierbei unser Frutilizer® Volldünger plus, von dem Sie ca. 50 Gramm/m2 in den Boden einarbeiten. Wuchsdepressionen oder auch gelbe Blätter können gut mit unserem Aktivierungsdünger Instant Bloom bekämpft und überwunden werden: 20-30g in 10 L Giesswasser auflösen, und das alle 4-7 Tage wiederholen - das bringt auch stockendes Wachstum wieder in Fahrt.
Zusammenfassung: Tomaten düngen im Freiland
- Kompost oder Pflanzerde (Fruchtbare Erde Nr 2) einarbeiten, 1 Sack pro 2m2
- Falls Sie zusätzlich Hornspäne und gelagerten Pferdemist einsetzen, kann die weitere Düngung halbiert werden, eventuell sogar noch stärker reduzieren
- Zusätzlich 30 g Langzeitdünger Frutilizer® Saisondünger plus pro Jungpflanze einarbeiten, Dosis bei Einsatz von Mist und Hornspänen mindestens halbieren
- Aktivierung bei Wachstumsstopp mit Frutilizer® Instant Bloom(30g in 10l Geisswasser auflösen)
Bild: Cocktailtomate 'Zebrino' - die gestreifte Cocktailtomate mit dem intensiven Aroma
Bei Topfkultur ist regelmässiges Tomaten düngen Pflicht
Da wir es bei den Tomaten mit erstaunlich schnell wachsenden Starkzehrern zu tun haben, die, wie bei unseren Sorten üblich, später auch noch ausgezeichnet tragen werden, ist der Nährstoffbedarf schon bei den Jungpflanzen extrem hoch. Nach meinen jahrelangen Erfahrungen kann es bei optimalen Witterungsbedingungen und einer, wie oben beschriebenen Bodenzusammensetzung bereits nach einigen Wochen zu erheblichen Problemen kommen, wenn ein zu kleines Pflanzgefäss ausgewählt wurde. Selbst bei solchen nicht riesig gross heranwachsenden Balkontomaten wie 'Fuzzy Wuzzy' und 'Silbertanne' sowie auch unserer neuen, gelben Wildtomatensorte 'Golden Currant' sollte ein Kübel genutzt werden, der wenigsten 20 oder noch besser 40 Liter Pflanzenerde aufnehmen kann. Wie eben für die Freilandkultur beschrieben, bereiten Sie einen nährstoffreichen und mit Kompost veredelten Boden vor. Töpfe für solche Tomaten düngen Sie ebenfalls einige Tage vor dem Einsetzen der Pflanzen mit 30 Gramm pro fünf Liter Kübelvolumen unseres Langzeitdüngers (Frutilizer® Saisondünger plus) auf. Da die Nährstoffe bei dieser dennoch geringen Bodenmenge durch Topfkulturen relativ schnell aufgebraucht sind, ist bis in den Hochsommer hinein alle 14 Tage eine flüssigdüngung angesagt. Wir empfehlen hierfür unseren langjährig bewährten Flüssigdünger Frutilizer® Instant Bloom von dem Sie jeweils 30 Gramm in 10 Liter Wasser auflösen, die ausschliesslich über den Wurzelbereich und keinesfalls auf die Blätter der Tomatenpflanzen gegossen werden.
Zusammenfassung Tomaten düngen im Topf
- 30 g Langzeitdünger pro 5 L Topfvolumen
- alle 14 Tage mit Flüssigdünger giessen: 30 g Frutilizer® Instant Bloom in 10 L Wasser auflösen
Bild: Heirloom-Tomate 'Indigo Blueberry' - die blau-schwarz-rote Tomate mit dem starken Wuchs
Welche alternativen Möglichkeiten gibt es zum Tomaten düngen?
Besonders die Biogärtner benutzen heutzutage beinahe ausschliesslich Dünger pflanzlichn bzw. tierischen Ursprungs. Die absoluten oder schnellwirkenden Heilsbringer für extrem schlechte Böden im Hausgarten sind sie allerdings nicht, da Stallmist, Rindenhumus oder Kompost anders als der traditionelle mineralische Dünger, nicht direkt von den Pflanzen verwendet werden kann. Es braucht Zeit und Bodenorganismen, um das organische Material abzubauen, zu mineralisieren und für die Pflanzen verfügbar zu machen. Sie wirken also zeitversetzt, dafür aber um so länger. Vier der wichtigsten Vertreter, die sich auch zum Tomaten düngen hervorragend eignen, wollen wir Ihnen kurz vorstellen.
1. Stallmist
Der sorgfältig und über längere Zeit kompostierter Stallmist (von Pferden, Rindern, Ziegen, Schafen oder Geflügel) zählt zu den wertvollsten Düngern für den Hausgarten, der sowohl den Boden auflockert als auch wesentlich zur Humusbildung beiträgt. Dies gelingt am besten, wenn Stallmist zusammen mit den Grünabfällen, die im Garten anfallen, gemeinsam kompostiert wird. Da er für seinen eigenen Zerrottungsprozess einen erheblichen Stickstoffüberschuss bei gleichzeitigem Mangel an Kohlenstoff besitzt, muss er vor dem Einsatz beim Tomaten Düngen unbedingt über mehrere Monate hinweg mit Laub, Sägemehl oder Stroh versetzt werden.
2. Schafwolle
Infolge des hohen Stickstoffanteils zwischen 10 und 12 Prozent sowie ihres Kalium- und Phosphorgehalts ist die Schafwolle mit ihrer Vielzahl von Spurenelementen gerade in den letzten Jahren zu einem sehr beliebten Biodünger geworden. Da die Schafe immer wieder aufs Neue geschoren werden müssen und der Wollpreis extrem niedrig ist, lohnt sich eine Weiterverarbeitung zu Textilien kaum noch und so ist dieser wertvolle Naturdünger oft sogar regional verfügbar. Er eignet sich besonders für solche Gemüsekulturen, die als Jungpflanzen angebaut werden und lässt sich ausgezeichnet beim Tomaten düngen einsetzen. Ein zusätzlicher Vorteil der Schafwolle besteht darin, dass sie auch Wasser sehr gut aufnehmen und über lange Zeit speichern kann.
3. Kompost
Gut gelagerter Kompost mit den „passenden“ Bestandteilen düngt nicht nur die Pflanzen in bester Qualität, sondern gibt der Gartenerde ein Plus an Vitalität und aktiviert auch noch das Bodenleben wesentlich. Da richtiges Kompostieren beinahe schon eine Wissenschaft für sich darstellt, werden wir uns mit diesem Thema demnächst in einem ausführlichen Beitrag befassen. An dieser Stelle sei heute lediglich ganz kurz daran erinnert, was auf den Kompost gehört und was besser nicht:
auf den Kompost | besser in den (Sonder-) Müll |
Hornmehl, Mist von Stall- und Haustieren, Holzasche (maximal 3%) | Kot von Haustieren (Hunde, Katzen, Vögel) |
Rasenschnitt, Wildkräuter, Hecken- und Strauchschnitt (möglichst angewelkt) | Unkräuter, die Samen tragen |
Laub | Wurzelunkräuter (Quecke, Giersch, Ackerwinde) |
bestimmte Küchenabfälle (Kartoffelschalen usw.) | kranke oder von Schädlingen befallene Pflanzenteile |
bestimmte Gartenabfälle (heruntergefallenes Obst von Bäumen; möglichst nicht angefault) | tierische Lebensmittelabfälle (Wurst, Käse, Fleisch usw.) |
Langstroh | Windeln, Staubsaugerbeutel und ähnliche Kleinabfälle |
getrocknete Eierschalen | Schalen von gespritztem Obst aus dem Supermarkt und gekaufte Schnittblumensträusse |
Federn und Haare | Staubsaugerbeutel, Asche |
4. Pflanzenjauchen
Sie sind zwar kein Ersatz für guten Kompost, aber perfekt als pflanzenstärkende Nachdüngung für stark- und mittelzehrende Gartenkulturen geeignet. Wenn auch in etwas geringer Konzentration enthalten die leicht selbst herzustellenden Pflanzenjauchen viele wichtige Nährstoffe und eine Reihe wachstumsfördernder Enzyme, Vitamine und Hormone, die von den Pflanzen besonders leicht aufgenommen werden können. Sobald die Pflanzen sichtbar zu leiden beginnen (Kälteperioden, längere Trockenheit, starker Hagelschauer), aber auch bei plötzlichem Schädlingsbefall können solche Flüssigkeiten die Versorgung des Bodens mit wichtigen Wertstoffen sehr schnell wieder in Gang setzen. So lässt sich gerade eine frisch angesetzte Jauche sehr gut zur Stärkung von Jungpflanzen verwenden und Sie können damit auch ohne Bedenken Ihre Tomaten düngen. Zu den bewährten Jauchepflanzen gehören neben der Brennnessel und dem Schachtelhalm auch Beinwell, Knoblauch, Löwenzahn und selbst das Tomatenkraut.
Bild: Fleischtomate 'Orange Wellington' - die orange Geschmacks- und Fleischtomate
Unser Tipp zum Schluss: Eignen sich Tee- und Kaffeesatz zum Tomaten düngen
Gern immer wieder lebhaft diskutiert: Kaffee und Tee - ist das Kompost oder kann das weg? Beim Tee, der heute vorrangig im Beutel zubereitet wird, wäre zu prüfen, ob das innen oft beschichtete Papier in angemessener Zeit verrottet. Ansonsten lässt sich Tee- und Kaffeegrund sehr gut kompostieren, der Kaffeesatz kann in beschränkter Menge auch rein in den Wurzelbereich der Tomaten eingearbeitet werden - einfach leicht einhacken. Dies gilt übrigens auch für Tomatenpflanzen, die im Kübel angebaut werden. Ebenfalls dankbar für eine Extraportion Kaffeesatz sind Pflanzen, wie die Hortensien, die einen leicht säuerlichen Boden bevorzugen.
In unserem Tomaten-Dossier finden Sie weiter hilfreiche Tipps und Tricks rund um das leckere Gemüse.