Feigenbaum 'Little Miss Figgy'®
Ficus carica 'Little Miss Figgy'® - die violette Beerenfeige, 2x tragend








Vorteile des Feigenbaums 'Little Miss Figgy'®
- 2 Ernten pro Jahr
- kompakter buschiger Wuchs
- Eine der besten Feigenbäume für den Topf
- Dunkle violette Früchte, zur Reifezeit häufig mit einem feinen silbrigen Überzug oder ‘Duft’
Der Feigenbaum 'Little Miss Figgy'® ist eine kompakt wachsende Twotimer®-Feige, die den Besitzer mit zwei Ernten pro Jahr verwöhnt: einmal fruchtet 'Little Miss Figgy'® am letztjährigen Holz im Juli und August, nachher nochmal am diesjährigen Holz im Herbst. 'Little Miss Figgy'® wächst kompakter und auch buschiger und besser verzweigt als die meisten anderen Feigensorten (ausser 'Ficcolino'®) und ist damit vor allem für die Topfkultur geeignet. Aufgrund der kleinen, aussen violetten und innen himbeerroten bis pflaumenroten Früchten könnte man auch von einer Beerenfeige sprechen.
Wann trägt 'Little Miss Figgy'® Früchte
'Little Miss Figgy'® trägt zweimal pro Jahr, wobei Sommerernte und Herbsternte einigermassen ausgeglichen sind. Dieser grosse Ertrag dämpft dann wie bei der andere kompakten Sorte 'Ficcolino'® den Wuchs und ist ein entscheidender Faktor, dass 'Little Miss Figgy' so gut für die Topfkultur geeignet ist.
Geschmack und Fruchtqualität
Die Fruchtfeigen von 'Little Miss Figgy'® sind recht klein, ca. 4 cm im Durchmesser, etwa gleich hoch wie breit, birnenförmig. Gerne sprechen wir bei 'Little Miss Figgy'® und bei 'Ficcolino'® auch von Beerenfeigen. Aber die fehlende Fruchtgrösse wird von der schieren Anzahl der Feigen kompensiert – genau wie bei den Beeren😉. Die Aussenhaut der Feigen ist zur Reifezeit dunkel violett, manchmal fast schwarz, mit einem silbrigen Hauch oder Belag. Öffnet man die Frucht, so zeigt sich ein beerenrotes saftiges Fruchtfleisch, das auch viele Komponenten eines Beerengeschmacks enthält. So beeindruckt 'Little Miss Figgy'® mit viel Zucker, dieser ist aber immer auch gepaart mit einer schönen Säure im Hintergrund – eben wie wir es von roten Beeren gewöhnt sind. Manche Feigenliebhaber meinen aber bei 'Little Miss Figgy'® auch den Geschmack von Pflaumenkompott zu entdecken.
Ist der Feigenbaum 'Little Miss Figgy'® eine Zwergfeige?
Die Feigensorte 'Little Miss Figgy'® wurde erst vor einigen Jahren in den USA entdeckt und auch patentiert. In der Patentschrift wird 95cm als Höhe angegeben, ganz offensichtlich handelte es sich hier um eine sehr junge Pflanze, die beschrieben wurde… In der Promotion der Sorte wird häufig eine Endhöhe von 3-4 Fuss/foot angegeben, was sich dann zu 120cm summieren würde. Neuere Angaben werden (wohl mit dem Alter der Feigenbäume) zusehends realistischer: Hier ist jetzt schon mal von 6 Fuss/foot (180cm) die Rede…
Lange Rede kurzer Sinn: Wenn man unter einer Zwergfeige versteht, dass sie unter einem Meter hoch wird, so ist 'Little Miss Figgy'® ganz sicher keine Zwergfeige. Sie gehört aber sicher zu den am kompaktesten wachsenden Feigen in unserem Sortiment und wird ausgewachsen eine Höhe rund um 200cm erreichen. Damit befindet sich 'Little Miss Figgy'® in der gleichen Grössengruppe wie die Sorte Ficcolino, die andere Beerenfeige in unserem Sortiment, die ebenfalls 2x trägt.
Der natürliche Wuchs und der Wuchs im Topf
'Little Miss Figgy'® wächst im Vergleich zu anderen Feigensorten relativ buschig und verzweigt, diese Eigenschaft zeigt sich aber noch deutlicher bei der anderen kompakt wachsenden Sorte 'Ficcolino'®. Dieser Wuchs, zusammen mit der doppelten Ertragsleistung im Sommer und im Herbst, dürfte für den kompakten Wuchs verantwortlich sein. Nebenbei sei bemerkt, dass schon die Muttersorte Violette de Bordeaux oder - wie sie bei uns heisst - Negronne relativ kompakt wächst… Von einem Zwergen Wuchs kann aber nicht die Rede sein. Hier wird wohl häufig der Topf-induzierte Zwergwuchs (der ganz einfach auf dem Gefängniseffekt des Topfs beruht: beschränktes Wasser, wenig Dünger, wenig Wurzelraum) mit einem genetisch festgelegten Zwergwuchs verwechselt, den es so bei Feigen kaum gibt. Aber natürlich wirkt dieser Gefängniseffekt auch bei 'Little Miss Figgy'®, wenn sie einige Jahre im gleichen Topf stehen bleibt. So wird auch Little Miss Figgy® echt klein bleiben und kaum über 80-150cm hinauskommen.
Feigenbaum 'Little Miss Figgy'® schneiden
Wir empfehlen, in den ersten 2-3 Jahre nicht zu schneiden, so dass sich der Pflanzenkörper entwickeln kann, grösser und dicker wird. Auch das Feigen-Holz gewinnt ja mit dem zunehmenden Durchmesser an Frostresistenz, was vor allem bei einer Pflanzung im Freiland wichtig ist. Mit dem Schnitt ab dem 4. Jahr kann das Verhältnis der beiden Ernten im Sommer und Herbst gesteuert werden. Ein eher schwacher Schnitt, bei dem Anfang März ca. die Hälfte der Triebe pinziert (ein wenig eingekürzt) wird, führt zu mehr Verzweigungen und damit längerfristig eher zu einem höheren Sommerertrag. Die kleinen Blüten und Fruchtansätze für den Sommerertrag bilden sich ja im Herbst und im Winter an den Spitzen der Jahrestriebe. Der Pinzierschnitt selber verhindert zwar, dass an diesen Ästen Sommerfeigen entstehen, aber er vergrössert die Anzahl der neuen Seitenäste und damit das zukünftige Sommerfruchtungspotential. Umgekehrt führt ein starker Schnitt ins alte Holz oder aber auf die Basis der Jahrestriebe zu einem stärkeren Austrieb und damit in der gleich startenden Vegetationsperiode zu mehr Herbstfeigen.
Wie winterhart ist 'Little Miss Figgy'®?
'Little Miss Figgy'® gehört zur Gruppe der Feigen rund um Violette de Bordeaux (siehe den nächsten Abschnitt) und ist wahrscheinlich sogar eine Mutation dieser Muttersorte. Auch wenn wir über die Winterhärte von 'Little Miss Figgy'® noch etwas zu wenig wissen, können wir mal die Erfahrungen zu Violette de Bordeaux (=Negronne) zu Rate ziehen: Häufig wird diese gute alte Sorte als sehr winterhart beschrieben, wir haben aber vor allem in Klimaräumen mit wechselnden Frühlingstemperaturen (warm im Januar, dann wieder kalt) erfahren, dass hier Violette de Bordeaux eher zu schnell antreibt und in der nachfolgenden Kälte im Februar /März dann Schaden nimmt. Die sichere Winterhärte geht bis ca. -12 bis -14°, bei regelmässig kälteren Temperaturen ist die Feige 'Little Miss Figgy'® wie auch Negronne über den Winter zu schützen. Eine gute Methode besteht auch darin, 'Little Miss Figgy'® 2-3 Jahre im Topf zu kultivieren und dann erst mit etwas dickerem und frostresistenterem Holz auszupflanzen.
Beachten Sie beim Winterschutz, dass der Schutz vor Erwärmung und direkter Sonneneinstrahlung deutlich wichtiger ist als der Schutz vor der Winterkälte: Also bitte nur helles Isolationsmaterial benutzen, Gewächshauseffekte meiden: Kübelpflanzen mit 'Little Miss Figgy'® über den Winter in eine kühle Scheune oder eine ungeheizte Garage stellen; bei Freilandüberwinterung einen Haus-nahen schattigen Platz möglichst ohne direkte Sonneneinstrahlung wählen.
Für welche Regionen und Standorte ist Little Miss Figgy® geeignet
'Little Miss Figgy'® ist eine sehr gute, und vor allem auch degustativ ausgezeichnete Twotimer®-Feige, mit sehr vielen kleinen Früchten und einem relativ kompakten Wuchs. Sie hat eine für Fruchtfeigen typische Winterhärte von -12 bis -14°C, darunter kann es vereinzelt Schäden geben. Daraus ergibt sich auch die Verwendung und regionale Eignung:
- 'Little Miss Figgy'® eignet sich perfekt als Topffeige in Mitteleuropa, ein sicheres Winterquartier, frostfrei oder bis -5° sichert auch die Fruchtknospen für den Sommerertrag.
- Ebenfalls ist die Sorte aufgrund ihrer attraktiven Fruchtfarbe, der doppelten Fruchtbarkeit und wegen des verzweigten Wuchses sehr gut für Fächerspaliere in Hausnähe oder an Mauern geeignet.
- Auspflanzen kann man diese Sorte vor allem in Meeresnähe, in einem typisch Winter-milden Klima, gerade auch in Norddeutschland und Holland, da der Sommerertrag sicher ausreifen wird und im Winter aufgrund der milden Wintertemperaturen auch nicht gefährdet ist. Wenn es dann zusätzlich einen warmen Sommer und Herbst gibt, ja dann gibt es sogar eine zweite Ernte an Herbstfeigen. In Süddeutschland, der Schweiz und Österreich werden die Herbstfeigen eher den Hauptertrag darstellen.
- Bei einer Freilandpflanzung in anderen Gebieten Nord- und Mitteleuropas ist über den Winter ein Winterschutz anzubringen (vor allem in den ersten 3-4 Jahren), der die Pflanze vor allem auch vor Sonneneinstrahlung (und folglich auch vor grossen Temperaturunterschieden) schützt.
Woher stammt der Feigenbaum 'Little Miss Figgy'®
Für eine Feige hat 'Little Miss Figgy'® eine noch sehr kurze Geschichte. Sie wurde 2010 von Michael Nobles in Ridgeville, South Carolina als Knospenmutation von Violette de Bordeaux entdeckt... Violette de Bordeaux führen wir im Lubera® Feigensortiment unter dem Synonymnamen ‘Negronne’. Wie gesagt hat ja schon Negronne einen relativ kompakten Wuchs, der Nodienabstand von 'Little Miss Figgy'® scheint mir entgegen der für 'Little Miss Figgy'® eingereichten Patentschrift nur unmerklich oder gar nicht kürzer zu sein als bei Negronne (wenn man die Feigenbäume auspflanzt oder in einem frischen grossen Topf natürlich wachsen lässt. Vielleicht hat 'Little Miss Figgy'® etwas einheitlichere Blätter, die immer 5fingrig sind, bei Negronne können sie auch mal eine andere Form haben. Insgesamt sind diese beiden Sorten, 'Little Miss Figgy'® und Negronne sehr nahe beisammen, 'Little Miss Figgy'® hat den etwas buschigeren Wuchs.
Steckbrief: Feigenbaum 'Little Miss Figgy'®
Feigentyp: Twotimer®-Feige, mit einem gleichmässigen Ertrag im Sommer und im Herbst
Wuchs: buschiger verzweigter Wuchs, tendenziell wie Ficcolino®, aber etwas weniger kompakt und etwas weniger verzweigt
Früchte: kleine, dunkelviolette, ca. 4cm grosse Früchte mit einem Gewicht von 35-40gramm. Deshalb bezeichnen wir 'Little Miss Figgy'® und auch Ficcolino auch als Beerenfeigen. Aber immer sehr ertragreich…
Befruchtung/Fruchtbildung: Beide Erträge im Sommer und Herbst entstehen parthenokarp, also ohne Befruchtung.
Ernte: Grosse Ernte im Sommer, im Juli und Anfang August und Ende September bis Oktober, die Herbstfeigen sind ca. 5-10gramm grösser als die Sommerfeigen.
Winterhärte: Triebe und auch die überwinternden Sommerfeigenknospen sind bis -12 °C (allenfalls -14°C) winterhart, darunter braucht es Schutz.
Standorteignung: Ideale Feigensorte für die Kübelkultur und für Spaliere an Mauern und am Haus. Sehr attraktiv auch von der Farbe der Früchte und von der Qualität des Fruchtfleisches her. Ausgepflanzt eher für wintermilde Lagen ideal, Norddeutschland, Seenähe, Flussnähe, Weinberglagen, Südhänge. Aber auch in etwas kälteren Regionen kann gepflanzt werden, der junge Feigenbaum ist dann über den Winter zu schützen. Dabei ist der Schutz vor der Wintersonne wichtiger als vor der Winterkälte.
Fragen, Antworten und Gartenstorys zu Feigenbaum 'Little Miss Figgy'® (3)
Vielen Dank für Ihre Hilfe.
'Kübelpflanzen mit 'Little Miss Figgy'® über den Winter in eine kühle Scheune oder eine ungeheizte Garage stellen; bei Freilandüberwinterung einen Haus-nahen schattigen Platz möglichst ohne direkte Sonneneinstrahlung wählen.'
Bedeutet das, dass ich die Feige mit Schutzvlies in einen Holzschuppen stellen kann, gänzlich OHNE Sonnenlicht?
Das Schutzvlies dient dem Frostschutz, da im Winter in diesem Schuppen oft Außentemperatur = Innentemperatur herrscht. Aber die Pflanze benötigt für die Überwinterung keinerlei Sonnenlicht?
Name: | Feigenbaum 'Little Miss Figgy'® | Botanisch: | Ficus carica |
Blätterfarbe: | grün | Endhöhe: | 4m - 5m |
Endbreite: | 3m - 4m | Sonne: | Vollsonne |
Boden Feuchtigkeit: | feucht, trocken | Boden Schwere: | schwer, mittelschwer, leicht |
Boden pH-Wert: | neutral, schwach sauer | Winterhärte: | bedingt winterhart / winterhart nur im milden Mikroklima |
Verwendung: | Kübel, Süd- und Westwände, Einzelpflanze | Süsse: | süss |
Erhältlich: | Februar bis November |