Dreiblättrige Orange
Poncirus trifoliata
Dreiblättrige Orange kaufen
Vorteile
- gut für Bitterorangen-Konfitüre zu verwenden
- leuchtend gelbe Herbstfärbung vor dem Laubfall im Herbst
- typisch sind die dreigeteilten Blätter und die Dornen
Wuchs: Sparriger, zickzackartiger Wuchs, mit charakteristischen, bis 5cm langen Dornen; Poncirus trifoliata verliert über den Winter die Blätter, nachdem sie sich leuchtend gelb gefärbt haben.
Blüten: Bis zu 5cm grosse duftende Blüten, sehr ähnlich der normalen Zitrusblüte, nur grösser und attraktiver; sie entstehen gleichzeitig mit dem Blattaustrieb oder teilweise schon etwas vorher, was ihnen natürlich noch mehr Aufmerksamkeit sichert.
Früchte. Ca. 5cm grosse Orangenfrüchte, die reif im November vom Baum abfallen. Typisch sind die vielen Kerne und der frisch sehr bittere Geschmack.
Verwendung: Verarbeitung zu Bitterorangen-Konfitüre. Getrocknet als Gewürz und zu Gesundheitszwecken gegen Entzündungen. Auch die Rinde wird gegen Erkältungskrankheiten eingesetzt.
Winterhärte/Überwinterung: in den ersten Jahren ist ein leichter Winterschutz, vor allem gegen die direkte Sonneneinstrahlung notwendig, ältere Pflanzen sind winterhart bis -20, manchmal sogar bis -25°C.
Endgrösse: Hohe 2.5m, Breite 2.5m. Zusammengepflanzt auf einem Abstand von 2-2.5 m ergibt sich eine fast undurchdringliche äusserst attraktive Hecke.
Beschreibung
Wuchs, Blüte und Früchte
Der Wuchs der winterharten dreiblättrigen Bitterorange erreicht ca. 2.5 m und ist ziemlich sparrig. Dies ist allerdings nicht negativ zu verstehen, sondern verleiht der Pflanze insgesamt ein charakteristisches, wild-romantisches Gepräge. Die Triebe scheinen von Blatt zu Blatt fast Zickzack zu wachsen und sind gekennzeichnet durch die extrem langen Dornen. Wenn Sie also Ihre südliche Gartenecke vor Eindringlingen schützen wollen: Durch eine Poncirus trifoliata Hecke, gepflanzt in ca. 1-2m Abstand, ist fast kein Durchkommen mehr;-)Namensgebend für die Poncirus TRIFOLIATA sind die dreigeteilten Blätter, die sich deutlich von den meist ganzen oder geflügelten Blättern der anderen Zitrusarten unterscheiden. Die Blätter erscheinen im Frühling gleichzeitig oder auch ein bisschen später als die Blüten, was den Zierwert der winterfesten Bitterorange noch verstärkt. Die grossen weissen Blüten können einen Durchmesser von bis zu 5cm erreichen. Später entwickeln sich daraus ca. 5cm grosse Orangenfrüchte, die sich bei der Reife gelb, mit einem leichten Anflug von Orange, färben und dann im November, fast gleichzeitig mit den leuchtend gelben Blättern, vom Baum fallen.
Wer sollte eine Poncirus trifoliata-Pflanze kaufen?
Wer also immer schon von einem südlichen Garten träumte, aber die Mühen mit den Zitruscontainerpflanzen und mit der Überwinterung scheut, kann sich für eine ausgepflanzte dreiblättrige Orange entscheiden! Sie ist einfach zu kultivieren, sie hat keine besonderen Ansprüche sie verströmt den Duft der Zitruspflanzen und auch die gelb orangen Früchte zeugen von der extrem nahen Verwandtschaft zu den Zitruspflanzen. Frühere Botaniker und Systematiker nannten sie denn auch CITRUS trifoliata. Und sozusagen als Zutat kann man dann mit den Früchten auch noch in der Küche experimentieren (siehe unten).Standort und Überwinterung
Die dreiblättrige Bitterorange braucht einen vollsonnigen geschützten Standort, der vor kalten Winden etwas geschützt ist. Wenn der Boden gut durchlässig ist und keine Staunässegefahr vorliegt, steht dem Kulturerfolg nichts mehr im Wege. Schädlinge und Krankheiten kennt die winterharte Bitterzitrone bei uns keine, den ab und zu auftretenden Läusen wächst sie meist ohne äussere Hilfestellung davon; manchmal kann es in zu kalkhaltigen Böden zu Eisenchlorosen kommen (aufgehellte Blattspreiten), die aber mit einem Eisenchalat-Dünger (z.B. Frutilizer Instant Solution) leicht behoben werden kann. Die noch junge Pflanze sollte in den ersten 3-5 Jahren im Winter etwas geschützt werden; vor allem sind Stamm und Triebe etwas gegen die Wintersonne zu isolieren, so dass die Tag-Nacht Temperaturdifferenzen nicht zu Rinderrissen und weiteren Schäden führen. Sobald das Holz dicker ist, ist es absolut winterhart – wenn man mal von Vierteljahrhundertwintern mit tieferen Temperaturen als -25°C absieht. Bei anhaltenden extrem tiefen Temperaturen kann ein einfacher Stammschutz auch bei grösseren Pflanzen helfen. Der ganz grosse Vorteil der Poncirus trifoliata gegenüber den Zitrus-Verwandten besteht wohl darin, dass sie im Herbst das Laub verlieren und so im Winter nicht unter dem Wasserverlust durch die besonnten atmenden Blätter leiden müssen.Kann man Poncirus trifoliata auch im Topf kultivieren?
Natürlich kann man Poncirus trifoliata auch im Topf kultivieren; die dreiblättrige Bitterorange entwickelt sich darin zu einem richtigen Schaustück. Aber dabei ist immer zu berücksichtigen, dass die Winterhärte im Topf bei dieser Pflanze deutlich weniger gross ist als ausgepflanzt. Im Topf sollte Poncirus geschützt bei einer Temperatur um den 0-Puntk überwintert werden oder aber zusammen mit anderen Zitruspflanzen im Winterquartier bei 5-12°C. Der Grund für dieses etwas widersprüchliche Verhalten liegt darin, dass die Pflanze im Topf zu sensibel auf warme Temperaturen im Winter reagiert (u.a. auf die direkte Sonneneinstrahlung) und dann zu früh aus der Winterruhe kommt. Wer also die Möglichkeit in seinem Garten hat, sollte die Dreiblattorange wenn möglich auspflanzen, um die Vorteile dieser Pflanze voll geniessen zu können.Kann man die Früchte der dreiblättrigen Bitterorange essen?
Hier gehen die Meinungen auseinander. Aber eines sicher: Frisch und direkt genossen sind die Orangen von Poncirus trifoliata nicht sehr erfreulich. Dafür gibt es in den Früchten viel zu viele Kernen und viel zu viele Bitterstoffe und harzartige Öle, für die unter anderem die chemischen Stoffe Neohesperidin und Poncirin verantwortlich sind. Verarbeitet findet aber die Frucht vielseitige Verwendung, vor allem in der Küche und in der traditionellen Medizin.Marmelade aus der dreiblättrigen Bitterorange – und noch mehr
So bitter die dreiblättrige Zitrone als ganze Frucht schmeckt, so überraschend zitronenähnlich ist der reine Saft. Für die Produktion von Bitterorangen-Marmelade sollen die Kerne und auch weitgehend die Schalen entfernt werden, die Früchte werden in kleine Stücke geschnitten und mit wenig Wasser eingekocht, bis die Einzelstücke weitgehend, aber nicht aufgelöst sind. Dann wird die gleiche Mengen Gelierzucker dazugegeben – und schon kann am nächsten Sonntagvormittags Brunch die eigene Bitterorangenmarmelade genossen werden. Ja, sie ist nochmals etwas bitterer als die englische Marmelade aus Citrus aurantium, aus den echten Bitterorangen, aber durchaus gut und appetitanregend. Allerdings werden auch Liebhaber von fruchtigen, eher zuckerarmen Marmeladen nicht darum herumkommen, die gleiche Menge Gelierzucker zur Fruchtmasse dazuzugeben…das braucht es halt einfach. – Eine weiter kulinarische Verwendung ergibt sich aus getrockneten Fruchtteilen, die gemahlen und als Gewürz (sauer-bitter-süss) für die asiatische Küche eingesetzt werden.
Verwendung in der traditionellen und modernen Medizin
In der traditionellen chinesischen und asiatischen Medizin werde den Früchten von Poncirus trifoliata Wirkungen gegen allergische Entzündungen zugeschrieben, was bei den bitteren Inhaltsstoffen Poncirin und Neohesperidin nicht überrascht. Sie haben vor allem eine starke antioxidative Wirkung – und neuerdings werden sie sogar auf tumorhemmende Wirkungen untersucht. Etwas exotischer ist sicher die in der traditionellen Medizin behauptete Einsatz der Dornen gegen Zahnschmerzen (Schmerzen mit Schmerzen bekämpfen? Dort werden sie gemahlen als Pulver eingesetzt?) und auch die Stammrinde soll wirksam gegen Erkältungskrankheiten sein. Aber wo bliebe dann Ihr Baum, wenn Sie seine Bestandteile für die Hausapotheke verwenden würden? Insgesamt zeigt aber die vielseitige gesundheitsfördernde Verwendung über Tausende von Jahren doch das Potential der Pflanze auf.Herkunft von Poncirus trifoliata
Poincirus trifoliata stammt aus dem nördlichen China und Korea und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts zum ersten Mal nach Europa importiert.Die Züchtung frosthärterer Zitrussorten auf der Basis von Poncirus trifoliata
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die dreiblättrige Zitrone oder Orange intensiv in den Züchtungsversuchen von Swingle eingesetzt, der sich zum Ziel gesetzt hatte, für den Zitrusanbau in Florida(!) (frühlings-) frosthärtere Zitrus zu züchten. Die Kreuzung mit den meisten Zitrusarten ist auch ganz unproblematisch, allerdings bleibt die charakteristische Bitterkeit bei den meisten Hybridfrüchten bestehen, so dass zur Verbesserung der Fruchtqualität in Richtung Frischverzehr eine bis zwei zusätzliche Rückkreuzungen mit Fruchtzitrusarten notwendig sind. Auf der anderen Seite zeigen viele Hybriden eine verbesserte Frostresistenz zwischen -8 und -12 °C. Leider wurden aber damit in Mitteleuropa viel zu wenig Versuche angestellt, als dass allgemeine Aussagen gemacht und eine sichere Sortenauswahl für verschiedene Standorte getroffen werden könnten. Bei Lubera haben wir damit begonnen, verschiedene dieser Hybriden in der normalen Gartennutzung ausgepflanzt im Boden zu testen. Bis zu ausssagekräftigen Resultaten werden allerdings noch einige Jahre vergehen.
Main Fazit: Völlig problemlos, winterhart, rasch wachsend und übervoll fruchtend jedes Jahr. Kein Schutz oder spezielle Pflege, nie Krankheiten.
Allerdings: Die Blüten meiner Form sind duftlos und die Früchte sind nicht verwendbar (Marmelade etc.), da sie auch bei Vollreife sehr harzig sind. Das Holz ist sehr hart. Eventuell erforderliches Zurückschneiden artet zur Tortur aus, da man aufgrund der Sparrigkeit und der Dornen nachher aussieht wie unter die Wölfe gefallen. Aber gerade im Herbst prächtige Bäume und Hecken daraus habe ich in Japan gesehen, die sind undurchdringlicher als ein Hochspannungszaun.
Danke, Thomas
Verstehe ich das richtig, dass eine Veredelung mit einem Trieb einer Citrus Medica Maxima bittere Früchte ergibt?
Mfg
Wie groß sollte der Abstand zum Haus (Betonfundament) mindestens sein?
Wir möchten bzw. müssten relativ nahe am Haus pflanzen, da wir nur einen kleinen Vorgarten haben.
Vielen Dank für Antworten und Tips!