Sie müssen regelmässig Ihre Zimmerpflanzen umtopfen, wenn Sie auf Dauer gut wachsen sollen. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie beachten müssen, welcher Zeitpunkt der richtige ist und welche Besonderheiten es bei verschiedenen Pflanzenarten gibt. In unserem Gartenshop können Sie Zimmerpflanzen kaufen und sich direkt nach Hause liefern lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Warum Zimmerpflanzen umtopfen?
- Der Topf ist zu klein
- Ausgelaugtes Substrat
- Schädlinge und Krankheiten
- Wann ist die richtige Zeit zum Zimmerpflanzen Umtopfen?
- Richtig Zimmerpflanzen umtopfen
- Das richtige Substrat verwenden
- Anleitungen für verschiedene Zimmerpflanzen
- Monstera umtopfen
- Glücksfeder umtopfen
- Yucca-Palme umtopfen
- Bogenhanf umtopfen
- Drachenbaum umtopfen
- Anthurie umtopfen
- Ficus umtopfen
- Calathea umtopfen
- Aloe vera-Pflanze umtopfen
- Einblatt umtopfen
- Efeutute umtopfen
- Philodendron umtopfen
Warum Zimmerpflanzen umtopfen?
Dass Sie Zimmerpflanzen umtopfen müssen, hat verschiedene Gründe, die wir im Folgenden kurz erläutern.
Der Topf ist zu klein
Damit eine Pflanze ihre Triebe, Blätter, Blüten und Früchte mit Nährstoffen und Wasser versorgen kann, braucht sie ausreichend Wurzelmasse. Ist das Wachstum der Wurzeln unter der Erde eingeschränkt, wachsen die oberirdischen Teile der Pflanze nicht weiter. Das kann man sich bei gross werdenden Zimmerpflanzen zu Nutze machen, um sie länger auf der Fensterbank kultivieren zu können. Beispielsweise wird die Bergpalme (Chamaedorea elegans) in einem Topf mit 12 cm Durchmesser nicht höher als 30 cm. Sobald Sie ihr einen grösseren Topf mit 14 cm Durchmesser geben, wird sie bis zu 40 cm hoch. In einem grossen Kübel mit 40 cm Durchmesser kann diese Zimmerpalme eine Höhe von zwei Metern erreichen.
Wird einer Pflanze der Topf zu klein, können Sie diese entweder teilen und sie in der gleichen Topfgrösse weiterkultivieren oder Sie entscheiden sich für einen grösseren Topf, damit die Pflanze weiterwachsen kann.
Ausgelaugtes Substrat
Substrate für Topf- und Kübelpflanzen bestehen in der Regel aus mineralischen und organischen Bestandteilen. Torf, Holzfasern, Kokosfaser, Holzhäcksel oder Kompost zersetzen sich mit der Zeit. Dadurch wird die Erde im Topf weniger. Die mineralischen Bestandteile wie Ton wirken als Ionentauscher. Sie nehmen Kalk aus dem Giesswasser auf und puffern so den pH-Wert. Mit der Zeit erschöpft sich ihre Kapazität und der pH-Wert im Topf wird höher. Es bilden sich Salzablagerungen oder Kalkränder auf dem Substrat und der Salzgehalt im Bodenwasser steigt. Dadurch fällt es den Pflanzen immer schwerer Nährstoffe und Wasser aufzunehmen. Gute, strukturstabile Substrate für Kübelpflanzen oder Palmen können eine Pflanze 2 bis 3 Jahre lang versorgen. Günstige Blumenerden sind bereits nach einem Jahr erschöpft. Darum ist es sinnvoll Zimmerpflanzen regelmässig im Frühjahr in frische Erde umzutopfen.
Schädlinge und Krankheiten
Trauermückenlarven fressen an den Wurzeln. Thripse verpuppen sich im Substrat. Besonders in zu feuchter kalter Erde werden Pflanzen von Pilzen befallen, durch die die Wurzeln oder der Stamm an der Basis faulen. Auch ein staunasses Substrat schadet den Wurzeln. Die Pflanzen vergilben, lassen die Blätter hängen oder werfen ungewöhnlich viele Blätter ab.
Wenn Sie derart geschädigte Zimmerpflanzen umtopfen, können Sie befallenes Substrat und abgestorbene Wurzeln entfernen und den Pflanzen einen Neustart in sauberer Erde ermöglichen. Diese Massnahme müssen Sie unabhängig von der Jahreszeit möglichst schnell durchführen, um die Pflanzen zu retten. Topfen Sie bei Schädlingsbefall gleichzeitig alle Zimmerpflanzen in ihrer Wohnung um, damit die Tiere sich nicht von einem befallenen Topf wieder auf alle frische umgetopften Gewächse ausbreiten.
Wann ist die richtige Zeit zum Zimmerpflanzen Umtopfen?
Sie können ihre Indoor-Pflanzen das ganze Jahr über umtopfen. Am sinnvollsten ist ein regelmässiger Termin vor Beginn der Hauptwachstumszeit. Ideal ist das Frühjahr von Februar bis April. Wenn Sie die Pflanzen zu dieser Zeit austopfen, stören Sie das Wurzelwachstum am wenigsten, weil die meisten Zimmerpflanzen im Winter eine Ruhephase machen. Sie beginnen erst ab Mai wieder verstärkt zu wachsen. Wenn Sie dann in frischer Erde stehen, haben sie sofort eine optimale Versorgung mit Nährstoffen und Wasser. Während der Wachstumszeit im Sommer, nutzen Grünlilie, Monstera und Co. den im Substrat enthaltenen Dünger. Im Herbst, wenn das Wachstum nachlässt, benötigen Grünpflanzen keinen Dünger mehr. Bis dahin sind die Langzeitdünger im Substrat aufgebraucht. Das stört während der Winterruhe nicht. Wenn Sie dann im Frühjahr die Erde beim Umtopfen auswechseln, haben die Pflanzen das Nährstoffangebot vollständig ausgenutzt. Etwas anders ist das bei Pflanzen, die im Winter blühen. Ritterstern und Weihnachtskaktus blühen im Winter und benötigen darum im Herbst und Winter eine gute Nährstoffversorgung. Die Zwiebelblumen werden im Herbst eingetopft. Die Kakteen setzen Sie nach der Blüte im März um.
Richtig Zimmerpflanzen umtopfen
Topfen Sie die Pflanze aus, ohne die Wurzeln zu beschädigen oder Blätter und Triebe zu knicken. Sie können dazu einen Kunststofftopf etwas von aussen kneten, um den Wurzelballen zu lösen. Tontöpfe schlagen Sie leicht auf eine Tischkante, während Sie vorsichtig an der Pflanze ziehen. Lösen sich die Wurzelballen nicht, weil der Topf bereits zu stark durchwurzelt ist, können Sie Kunststofftöpfe mit einer Schere oder einem Messer verschneiden. Tontöpfe lassen sich mit einem Hammer zerbrechen, um die Wurzeln frei zu legen. Schütteln Sie überschüssige Erde ab. Enterfernen Sie beschädigte Wurzeln und teilen Sie die Pflanzen bei Bedarf. Entfernen Sie möglichst viel von der alten Erde.
Wenn alles vorbereitet ist, füllen Sie etwas Erde den neuen Topf und setzen die Pflanze mittig ein. Sie soll zum Schluss 2 cm tiefer stehen als der Topfrand. Dadurch versickert das Wasser im Substrat und fliesst nicht über den Rand aus dem Topf. Füllen Sie um den Ballen herum den Kulturtopf mit Erde auf. Giessen Sie die Pflanze an und lassen Sie überschüssiges Wasser ablaufen. Danach kann die Zimmerpflanze in einen Übertopf oder einen Untersetzer und kommt an ihren Standplatz im Raum zurück.
Das richtige Substrat verwenden
Zimmerpflanzen haben sehr unterschiedliche Ansprüche. Sukkulente und Kakteen brauchen mineralische Substrate, die nach dem Giessen schnell abtrocknen. Für sie gibt es Spezialerden mit hohem mineralischen Anteil. Epiphytische Orchideen werden in Orchideensubstrat aus groben Holzstücken gepflegt. Zimmerpalmen und Dieffenbachien mögen dagegen einen feuchten Wurzelraum, vertragen aber keine Staunässe. Sie stehen am besten in einer Blumenerde, die über einer Drainageschicht liegt. Andere Arten brauchen viel Wasser und tolerieren es, wenn das Substrat vorrübergehend nass ist. Monstera und Zyperngras werden in ein Substrat mit guter Wasserhaltefähigkeit ohne Drainageschicht getopft, damit sie Wasser aus dem Übertopf oder dem Untersetzer aufnehmen können. Beachten Sie bei den verschiedenen Zimmerpflanzenarten, welche Ansprüche sie haben.
Anleitungen für verschiedene Zimmerpflanzen
Zimmerpflanzen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Daher brauchen die verschiedenen Sorten manchmal auch verschiedene Substrate, Töpfe oder eine bestimmte Pflege beim Umtopfen.
Monstera umtopfen
Das Fensterblatt (Monstera) braucht ein strukturstabiles, humoses Substrat mit Weisstorf, Schwarztorf, Rindenkompost oder Kompost als organische Komponente und Tonmineralien oder Lehm mit einem pH-Wert um 6. Geeignet sind zum Beispiel Einheitserde, Torf-Kultur-Substrat (TKS) und Palmenerde. Weil die Pflanzen salzempfindlich sind, eignen sich Kokosfasersubstrate nicht. Monstera kann auch in Hydrokultur mit Blähton als Substrat gepflegt werden. Junge Pflanzen werden alle 1 bis 2 Jahre umgetopft. Ältere Exemplare, die weniger stark wachsen seltener. Der richtige Zeitpunkt ist im Frühjahr oder Sommer. Wegen der Grösse der Pflanzen sollten Sie das Umtopfen zu zweit erledigen. So vermeiden Sie das Blätter und Triebe abgeknickt werden. Der Topf sollte 5 cm grösser sein als der Wurzelballen.
Bild: Die Monstera 'karstenianum' ist pflegeleicht und liebt ganzjährig einen warmen, eher hellen Standort.
Glücksfeder umtopfen
Die Glücksfeder (Zamioculcas zamiifolia) benötigt ein humusreiches, aber durchlässiges Substrat. Gut geeignet sind Einheitserde, Torf-Kultursubstrate, Substrate mit Kokosfaser, Palmen- oder Bonsai-Erde. Auc Kübelpflanzenerde ist eeignet, um Zamioculcas umzutopfen.Ein pH-Wert um 6 ist ideal für das Wachstum. Topfen Sie diese Zimmerpflanzen alle 1 bis 2 Jahre im Frühjahr oder Sommer um, wenn der alte Topf zu klein geworden ist. Wählen Sie das neue Gefäss bei jungen Pflanzen 3 bis 5 cm grösser. Durch Teilung oder Blattstecklinge können Sie die Glücksfeder vermehren (Link zur Vermehrung?), während Sie sie umtopfen. Ältere Glücksfedern müssen Sie nur alle 2 Jahre umtopfen. Dabei können Sie immer die Gelegenheit nutzen und die Pflanzen teilen.
Bild: Die Glücksfeder ist extrem anpassungsfähig und erträgt sowohl ziemlich sonnige als auch halbschattige Standorte.
Yucca-Palme umtopfen
Die Yucca-Palmlilie braucht einen tiefen, standfesten Topf und nahrhafte, durchlässige Erde mit einem pH-Wert zwischen 6 und 7. Gut geeignet sind Einheitserde oder Palmenerde mit maximal 25 % grobem Sand. Um einen guten Wasserabzug zu gewährleisten, sollten Sie beim Umtopfen eine 3 bis 5 cm hohen Dränageschicht aus Tonscherben, Kieselsteinen oder Blähton in den Topf füllen. Dadurch wird Staunässe verhindert, wenn sich im Topf oder Untersetzer Wasser gesammelt hat.
Bild: Die Yucca Rostrata ist eine robuste und pflegeleichte Palme.
Bogenhanf umtopfen
Bogenhanf bildet nur wenige Wurzeln und wächst mit einem kriechenden Rhizom flach unter der Erdoberfläche entlang. Darum sind flache Töpfe mit grossem Durchmesser am besten für die Sansevieria-Arten geeignet. Das Substrat muss durchlässig und nahrhaft sein. Gut geeignet sind Palmenerde, Bonsaierde oder Kübelpflanzenerde mit einer Beimischung von 25 % grobem Sand. Ein pH-Wert von 6 wirkt sich positiv auf das Wachstum aus. Wenn Sie Bogenhanf umtopfen, sollten Sie die Pflanzen auch gleich teilen. In der frischen Erde wird das Wachstum angeregt und die Ausläufer erreichen schnell wieder den Topfrand.
Bild: Der Bogenhanf 'Laurentii' ist äusserst robust und ist starkwüchsig.
Drachenbaum umtopfen
Einen jungen Drachenbaum sollten Sie jedes Jahr im Frühjahr oder Sommer in frische Erde und einen grösseren Topf umsetzen. Ältere Drachenbäume brauchen Sie nur alle 2 bis 3 Jahre umzutopfen. Verwenden Sie nahrhafte, strukturstabile Substrate wie Kübelpflanzenerde, Einheitserde, Zimmerpflanzenerde mit Kokosfasern oder anderen Beimischungen, Palmenerde oder Bonsaierde. Der pH-Wert muss leicht sauer sein. Weil Drachenbäume sehr hoch werden können und durch ihre Blattschöpfe etwas Kopflastig sind, ist es ratsam beim Umtopfen von Dracaena Kieselsteine zum Beschweren und als Dränageschicht unten in den Topf zu geben oder statt Kunststofftöpfen Tontöpfe zu verwenden. Das verbessert die Standfestigkeit.
Bild: Die Dracaena marginata bildet schlanke, hoch wachsende und oft verzweigte Stämme, die aus diversen Blattschöpfen austreiben.
Anthurie umtopfen
Die Flamingoblume braucht ein saures Substrat mit einem pH-Wert von 5 bis 5,5. Wählen Sie eine lockere, humose Erde. Einheitserde aus Weisstorf, Schwarztorf und Tonmineralien oder Blumenerde sind geeignet. Sie können zur Auflockerung 25 % Blähton daruntermischen. Junge pflanzen und kleine Sorten werden jährlich im Frühjahr umgetopft. Grosse Blattanthurien wachsen besser, wenn sie weniger oft gestört werden. Giessen Sie mit weichem Wasser, um die Pufferkapazität des Substrats zu erhalten, damit sie grosse Anthurien nur alle 2 Jahre umtopfen müssen.
Bild: Die Anthurie 'Jungle' erinnert vom Wuchs her an einen grossen Farn.
Ficus umtopfen
Gummibäume, Birkenfeigen oder Geigenfeigen sind anspruchslos in Bezug auf ihr Substrat. Sie können alle handelsüblichen Zimmerpflanzenerden oder Kübelpflanzenerde verwenden, wenn Sie ihren Ficus Zimmerpflanzen umtopfen. Wichtig ist, dass das Substrat leicht sauer und gut durchlässig ist und dabei eine gute Wasserhaltefähigkeit hat. Topfen Sie Ficus jährlich oder alle zwei Jahre im Frühjahr oder Sommer um. Wenn Sie das alte Substrat entfernen und den Wurzelballen in einen Kulturtopf der gleichen Grösse wieder einsetzen, hemmen Sie das Wachstum der Pflanze. Wenn Sie ein Gefäss mit grösserem Durchmesser nehmen, wird die Pflanze an Grösse zulegen.
Bild: Die Ficus elastica 'Belize' hat einzigartige panaschierte Blätter.
Calathea umtopfen
Diese prächtigen Blattschmuckpflanzen gehören zu den anspruchsvolleren Zimmerpflanzen. Sie brauchen ein durchlässiges, humoses Substrat. Mischungen mit Kokosfasern, Holzfasern oder Kompost sind ungeeignet. Ein pH-Wert von 5 bis 6 ist ideal. Topfen Sie Calathea jährlich im späten Frühjahr oder im Frühsommer um.
Bild: Die Calathea 'Surprise Star' hat prächtige Blätter.
Aloe vera-Pflanze umtopfen
Die Aloe vera ist eine sukkulente Pflanze und benötigt ein durchlässiges Substrat, dass schnell abtrocknet. Sie kann in humusreiche Substrate eingesetzt werden, denen gebranntes Tongranulat, Blähton, Sand oder Lavagrus beigemischt wurde. Wenn Sie eine Grünpflanzenerde ohne diese mineralischen Zusätze verwenden, müssen Sie beim Giessen vorsichtig sein, um zu verhindern, dass das Substrat zu lange zu feucht ist. Ein leicht saurer pH-Wert um 6,5 ist optimal für die Entwicklung der Aloe vera. Topfen Sie die Pflanzen jährlich oder alle 2 Jahre um.
Einblatt umtopfen
Alle ein bis zwei Jahre im Frühling ist es Zeit das Einblatt umzutopfen. Wählen Sie dazu ein saures Substrat mit einem pH-Wert zwischen 5 und 6,5. Zimmerpflanzenerde, Grünpflanzenerde und Palmenerde sind geeignet. Grössere Pflanzen können Sie beim Umtopfen vorsichtig teilen.
Efeutute umtopfen
Die Efeutute ist eine rankende Zimmerpflanze, die als Kletterpflanze oder als Ampelpflanze gepflegt werden kann. Wenn Sie Epipremnum Zimmerpflanzen umtopfen, verwenden Sie eine leicht saure, humose, durchlässige Blumenerde für Zimmerpflanzen. Das Umsetzen in einen anderen Topf gestaltet sich wegen der langen Triebe etwas schwierig. Vor allem, wenn Sie das Rankgewächs als Hängepflanze in der Ampel kultivieren. Einfacher ist es die Efeutute in Hydrokultur umzusetzen, dann entfällt das jährliche oder zweijährliche Umtopfen.
Philodendron umtopfen
Philodendron braucht ein saures Substrat mit einem pH-Wert von 5 bis 6,5. Es muss durchlässig sein, damit keine Staunässe auftritt, aber auch ausreichend das Wasser halten, um ständig leicht feucht zu bleiben. Blumen-, Grünpflanzen- und Kübelpflanzenerde sind geeignet. Kletternde Arten werden zusammen mit ihrem Moosstab umgetopft. Sie können Ihren Philodendron vom Frühjahr bis zum Herbst umtopfen.
Bild: Der Philodendron selloum gehört zu den pflegeleichten Zimmerpflanzen.