Er ist der stachelige Star in so mancher mediterranen Landschaft - der Feigenkaktus Opuntia. Besonderer Höhepunkt bei Opuntia sind die schönen Blüten und seine Früchte, die ihm auch den Namen geben. In diesem Beitrag möchte ich euch zeigen, wie ihr den Feigenkaktus pflegen und überwintern müsst. Wenn ihr einen Feigenkaktus kaufen möchtet, findet ihr im Lubera Gartenshop einen robusten, kräftigen Opuntia ficus indica.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes zum Feigenkaktus
Der Kaktus Feigenkaktus Opuntia ficus-indica ist eine weit verbreitete Kakteenart. Das zeigen allein seine vielen Namen. Im Englischen heißt er Indian Fig, im Französischen Figuier de Barbarie und im spanischen Tuna oder Figuera de moro.
Entsprechend ist auch sein Verbreitungsgebiet, das alle warmen und trockenen Gebiete der Erde umfasst. Die Gattung Opuntia stammt aus Mexiko und anderen Teilen Amerikas und hat ca. 200 Arten. In seinen ursprünglichen Regionen wird der Feigenkaktus bis zu 6 m hoch und wächst ausladend. Er verzweigt sich in regelmäßigen verteilte Sprosse, die mit feinen, stechenden Borsten versehen sind. Diese Sprossen oder Triebe werden ihrer Form wegen auch als 'Ohren' bezeichnet.
Das Besondere am Feigenkaktus sind tatsächlich seine Früchte. Nach einer hübschen Blüte im Sommer produziert er im Herbst essbare Früchte, die an Feigen erinnern. Die Blüte erfolgt stets am einjährigen Trieb, der alle besonders wichtig ist. Die Blüte kann sehr üppig ausfallen, so dass auch bei guten Bedingungen mit reichlichen Früchten gerechnet werden kann. Die Farben der Blüte ist entweder Zitronengelb oder Rosarot. Aber auch andere Farbtöne wie etwa Orange kommen bei verschienen Arten der Opuntia vor.
Die Früchte enthalten schmackhaftes Fruchtfleisch, das man aus der aufgeschnittenen Frucht herauslöffeln kann. Allerdings ist dieses nicht zu üppig, außerdem muss auf die Dornen geachtet werden. Die Feigenfrüchte können aber auch zu Marmelade, Mousse oder Sirup verarbeitet oder als Dörrobst getrocknet werden. Auch bei der Ernte ist es natürlich ganz besonders wichtig, auf die zahlreichen Dornen zu achten.
Den Feigenkaktus pflanzen und pflegen
Häufig gilt das Kaufen eines Kaktus als einzige Möglichkeit für Menschen ohne grünen Daumen, Pflanzen zu halten. In der Tat erfordert der Feigenkaktus Opuntia ficus-indicata wenig aktive Pflege. Entscheidend ist vor allem der Standort, der für den stacheligen Spezialisten geeignet sein muss. Da der Feigenkaktus in der Regel nicht winterhart ist, erfolgt die Kultur im Kübel oder Topf. Weiter unten werde ich noch winterharte Arten als Alternative vorstellen.
Der Standort für Opuntia ficus-indica
Ein Kaktus wie der Feigenkaktus hat sich vor allen an sehr trockene Standorte angepasst. Er kommt mit Hitze und Trockenheit gut zu Recht, mit Nässe und Kälte aber natürlich weniger gut. Das bedeutet für eine Kultur hierzulande, dass ihr den Feigenkaktus dauerhaft vor Regen und Nässe schützen müsst. Das geht gut in einem Wintergarten, alternativ kann eine Terrassenüberdachung ein guter Platz sein. Vielleicht gibt es aber auch auf Terrasse und Balkon einen Platz, der soweit im Wind- und Regenschatten liegt, dass nur wenig Wasser beim Feigenkaktus ankommt.
Der Boden
Auch der Boden sollte die Vorliebe des Feigenkaktus für Trockenheit unterstützen. Die Erde sollte daher sehr mineralreich sein und eine gute Drainage haben. Dieses erreicht ihr mit einer Erde-Sand-Kies - oder Schotter-Mischung, bei der der Sandanteil bei 30 bis 40% liegen kann. Es gibt fertig gemischte Kakteenerde, allerdings ist bei einer größeren Kakteensammlung eine selbst gemischte Erde sicher günstiger.
Das Gießen beim Feigenkaktus
Man könnte meinen, dass man einen Feigenkaktus überhaupt nicht gießen muss. Tatsächlich kann das der Fall sein, allerdings nur, wenn der Kaktus auch genug Feuchtigkeit aus der Umwelt bezieht. Gerade im Frühjahr, wenn sich neue Triebe bilden, darf die Erde nie ganz austrocknen. Allerdings hört das Gießen im Sommer auch schon wieder auf, wenn die neuen Triebe ausreifen. Wenn die Reifung abgeschlossen ist, bilden sich die zahlreichen Schalenblüten beim Feigenkaktus.
Die Düngung
Noch genügsamer als beim Wässern ist der Feigenkaktus bei der Düngung. Es reicht aus, wenn er drei Mal im Jahr gedüngt wird. Mit der Düngung sollte bereits im März begonnen werden, damit der Feigenkaktus für den Austrieb genug Nährstoffe hat. Eine zweite Düngung erfolgt für der Blüte im Sommer. Die dritte Blüte ist dann vor der Fruchtbildung im Herbst. Als Dünger könnt ihr einen Volldünger oder wieder einen speziellen Kakteendünger verwenden.
Die Überwinterung des Feigenkaktus
Wenn ihr einen Feigenkaktus der Gattung Opuntia pflanzen wollt, ist die Überwinterung ein wichtiges Pflegethema. Was nützt der beste Standort im Sommer, wenn der Kaktus den Winter nicht übersteht. Der echte Feigenkaktus, also Opuntia ficus-indica, wird zwar verschiedentlich als winterhart bezeichnet, ist das aber nur unter sehr günstigen Bedingungen. Die Region muss sehr mild sein, außerdem muss der Kaktus vor Nässe und vor Schneelast geschützt werden.
Wer in einer kälteren Region wohnt und kein Risiko eingehen will, der sollte Opuntia im Topf überwintern. Er braucht dann ein trockenes, kühles und helles Winterquartier, wo er keine Pflege beansprucht. Die Überwinterungszeit dauert von ca. Oktober bis in den April.
Alternativ stehen winterharte Sorten zur Verfügung, die aber nicht ganz so schöne Früchte liefern, wie O. ficus-indica. Diese sind mit Regenschutz imWinter bis -20° oder -25° C winterhart:
- Opuntia basilaris - Biberschwanz-Kaktus mit lila Blüten
- Opuntia clorotica - wählt die Sorte 'Kurt' mit goldgelben Dornen und gelben Blüten mit roter Mitte für das Freiland
- Der Weinbergkaktus O. compressa - kommt auch in Süddeutschland vor und verfärbt sich im Herbst rötlich
- Opuntia davisii - gelblich-grüne Blüten mit leicht rötlichem Anstrich
- Opuntia engelmannii - kleinbleibender Kaktus mit birnenförmigen, fleischigen Früchten.
Literatur: Martin Haberer & Hans Graf: 500 winterharte Sukkulenten & Kakteen von A - Z. Stuttgart 2010
kann ich die früchte des feigen kaktus einpflanzen?
Hallo,
Sie müssten die Samen aus der Frucht entnehmen und vom Fruchtfleisch befreien. Dann können Sie sie einpflanzen. Einfacher aber dürfte die Vermehrung über Stecklinge sein. Dazu nehmen Sie ein Kaktusohr, schneiden es ab und pflanzen es in Kakteenerde.
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth