Die Hanfpalme Trachycarpus fortunei erfüllt euch den Traum vom Urlaub unter Palmen - im eigenen Garten! Die robuste Palme ist weitgehend winterhart und kann daher in weiten Teilen des Landes problemlos ausgepflanzt werden. Auch wenn Trachycarpus recht pflegeleicht ist, lohnt es sich Pflanzung und Pflege richtig anzugehen. Dazu findet ihr in diesem Beitrag hoffentlich hilfreiche Tipps. Wenn ihr eine Trachycarpus fortunei kaufen möchtet, kann ich euch den Lubera Gartenshop empfehlen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung: Trachycarpus fortunei - die Palme für jeden Garten
- Alles Wissenswertes zu Trachycarpus fortunei
- Trachycarpus wagnerianus - Schwesternart oder Sorte der T. fortunei
- Trachycarpus fortunei Pflege
- Standort und pflanzen
- Giessen & Düngen
- Topf und Substrat
- Trachycarpus fortunei schneiden
- Die Überwinterung der Hanfpalme
Zusammenfassung: Trachycarpus fortunei - die Palme für jeden Garten
- Die Hanfpalme Trachycarpus fortunei ist robust und weitgehend winterhart.
- Sie ist pflegeleicht, aber richtige Pflanzung und Pflege sind wichtig.
- Die Gattung Trachycarpus umfasst elf Arten aus Asien, die in Höhenlagen wachsen und deshalb winterhart sind.
- Trachycarpus fortunei kann bis zu 10 Meter hoch werden und hat einen faserigen Stamm sowie breite Palmwedel.
- Die Blüte ist exotisch gelb und wächst in Trauben.
- Für die Pflanzung braucht die Palme einen sonnigen bis leicht halbschattigen Standort; im Freiland oder im Kübel.
- Giessen ist nur bei sehr trockenem Wetter oder Kübelhaltung nötig, und Düngen nur bei Kübelpflanzen.
- Die Erde sollte mittelschwer und humusreich sein.
- Ein regelmässiger Schnitt ist nicht erforderlich, nur abgestorbene Wedel sollten entfernt werden.
- Im Winter müssen ausgepflanzte Palmen vor Wind, Schnee und Herzfäule geschützt werden.
Alles Wissenswertes zu Trachycarpus fortunei
Die Gattung Trachycarpus umfasst elf Palmenarten, die aus Indien, Burma, China und Japan stammen. Dort wachsen sie auch in Höhenlagen, was ihre Winterhärte erklärt. Sie sind stammbildend und können in der Natur bis zu 10 Metern hoch werden. Charakteristische Merkmale sind der faserige Stamm und die aufrecht stehenden, runden oder halbrunden Palmwedel mit einer Breite von 60 bis 80 cm.
Die hier vorgestellte Art Trachycarpus fortunei kann als Hauptart angesehen werden. Das gilt schon allein deswegen, da sie die Palme ist, die in den nördlichsten Regionen weltweit kultiviert werden kann. In Städten wie Dublin, London oder Seattle findet man langjährig draussen wachsende T. fortunei. Im Schweizer Tessin und anderen südlichen Teilen der Alpen gilt die Hanfpalme bereits als invasive Art, die sich wegen des Klimawandels immer weiter ausbreitet und die heimische Flora bedroht.
Hanfpalmen haben übrigens eine Gemeinsamkeit mit dem Kumquat, der botanisch zur Gattung Fortunella gehört. Beide sind also nach dem britischen Botaniker Robert Fortune benannt, der als 'Planthunter' wie kein anderer die Flora Chinas erforschte und zahlreiche Pflanzen in Europa einführte.
Doch zurück zur Palme. Typisch ist die kreis- oder halbrunde Form der Palmwedel. Bei guten, im Frühjahr und Sommer warmen Bedingungen kann sogar die Trachycarpus fortunei-Blüte erscheinen. Sie ist gelb, die zahlreichen Einzelblüten wachsen in Trauben. Das Wachstum der Trachycarpus fortunei ist hierzulande eher langsam, so dass man besser beraten ist, mehr zu investieren und eine grössere Hanfpalme zu kaufen.
Trachycarpus wagnerianus - Schwesternart oder Sorte der T. fortunei
Verwechslungsgefahr besteht zwischen den Arten T. fortunei und T. wagnerianus. Bei letzter, die auch als Wagner-Palme oder Wagners Hanfpalme bezeichnet wird, ist mittlerweile nicht mehr sicher, ob sie eine eigenständige Art ist. Vielmehr dürfte sie eine Zwergsorte der Trachycarpus fortunei sein, die in den natürlichen Herkunftsgebieten nicht zu finden ist. Ihre Blätter sind steifer und damit nicht so anfällig einzuknicken wie es bei der T. fortunei vorkommt. Die Wagner-Palme gilt auch mit -19° C als noch winterhärter als die Trachycarpus fortunei, die Frost bis -16° C aushalten soll. Da aber absolute Temperaturangaben für die Winterhärte ohnehin nicht valide sind, könnt ihr beide Palmensorten als gleich oder sehr ähnlich winterhart ansehen.
Trachycarpus fortunei Pflege
Die Winterhärte ermuntert viele Freunde exotischer und mediterraner Pflanzen Hanfpalmen zu kaufen. Allerdings sollte man nicht den Fehler machen, die Palmen als heimische Pflanzen zu betrachten, die ohne besondere Aufmerksamkeit jeden Winter und jede Witterung überstehen.
Standort und pflanzen
Bei der Auswahl des Standorts für einen so grossen und in der Regel wertvollen Baum muss man besonders sorgfältig sein. Es müssen sowohl die Bedürfnisse der Pflanze als auch die ästhetischen Ziele bedacht werden, die man mit seiner mediterranen Gartengestaltung erreichen will. Die Hanfpalme braucht zunächst von Frühjahr bis Herbst einen sonnigen bis leicht halbschattigen Standort. Natürlich stellt sich bei der Standortwahl auch sehr schnell die Frage, ob man die Trachycarpus fortunei auspflanzen kann oder ob sie besser im Kübel wächst.
Bei dieser nicht immer leichten Entscheidung -Freiland oder Kübel- solltet ihr stets zunächst Erfahrungswerte zum Winterverlauf heranziehen. Sind die Winter sehr kalt, sehr schnee- oder regenreich und ist ein Winterquartier vorhanden, sollte man die Hanfpalmen im Kübel pflanzen. Dann könnt ihr sie im Winter zumindest geschützter aufstellen. Ist eure Region dagegen eher mild und habt ihr einen kleinklimatisch günstigen, da geschützten Standort, dann könnt ihr eine Auspflanzung wagen. Wenn ihr ganz sicher sein wollt, pflanzt ihr die Palme zunächst in den Kübel und lasst sie im Winter draussen stehen. Wird es zu kalt und geht es ihr schlecht, könnt ihr sie immer noch schützen. Übersteht sie zwei oder drei Winter gut, dann kann man sie beim nächsten Umtopfen auspflanzen.
Giessen & Düngen
Die Hanfpalme ist wirklich genügsam. Sie muss im Sommer im Freiland mässig feucht gehalten werden. Das bedeutet bei Freiland-Palmen bei normaler Witterung, dass sie gar nicht gegossen werden muss. Nur wenn es sehr trocken ist oder die Palme im Kübel wächst, sollte man sie regelmässig giessen. Im Winter sinkt der Wasserbedarf. Im Freiland kann man das Giessen dann ganz einstellen oder in der überdachten Überwinterung auf ein Minimum reduzieren. Trachycarpus fortunei muss man nur düngen, wenn sie im Kübel wächst. Dann empfiehlt sich ein Palmendünger, den man gemäss den Angaben des Herstellers einsetzt.
Topf und Substrat
Die Erde für die Pflanzung der Palme sollte mittelschwer und humusreich sein. So empfiehlt sich eine Mischung aus 2/3 Kompost- oder Gartenerde und 1/3 Rindenhumus. Alternativ könnt ihr eine sandige Einheitserde verwenden. Als Kübel kommen grosse Pflanzgefässe in Frage, die unbedingt mehrere Abflusslöcher haben sollten. Als Material ist bei der Grössenordnung der Palme Kunststoff naheliegend, da ansonsten der Transport sehr schwierig ist. Unbedingt sollte auf einen guten Stand geachten werden, damit die Pflanze und der Topf nicht umkippen. Alternativ kann auch ein Versailler Kübel genommen werden. Die vier Füsse stabilisieren den Stand dieses klassischen Pflanzgefässes.
Trachycarpus fortunei schneiden
Ein regelmässiger Schnitt oder Erziehungsschnitt ist nicht erforderlich. Nur abgestorbene Palmwedel sollen abgeschnitten werden. Dabei kann man auch nur Teile der Wedel entfernen, wenn sie etwa abgeknickt sind.
Die Überwinterung der Hanfpalme
Wenn die Hanfpalme draussen ausgepflanzt ist, sollte man sie im Winter schützen. Ein Zusammenbinden der Palmwedel schützt sie vor Wind- und Schneebruch. Ausserdem ist das Zusammenbinden auch ein Schutz vor der gefährlichen Herzfäule. Dann wird das Innere zwischen den Wedeln zu feucht und beginnt zu faulen. Herzfäule kann auch in schlecht gelüfteten Wintergärten oder Gewächshäusern entstehen. Im Winterquartier braucht die Palme natürlich genug Platz, aber nicht ganz so viel Licht. Als Überwinterungstemperatur im Winterquartier sind 5° bis 10° C ideal. Dann hält sich auch der mögliche Schädlingsbefall durch Spinnmilben oder selten durch Schildläuse deutlich in Grenzen.
Trachycarpus fortunei kaufen kann man bei vielen Pflanzenhändlern und Palmenspezialisten.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur: Christoph und Maria Köchel: Kübelpflanzen - der Traum vom Süden. Die schönsten Arten im Portrait - Standort und Pflege, München 2003
Sehr geehrter Herr Große Holtforth!
Vielen Dank für Ihre Antwort bezüglich Toskana-Zypressen!
Weiters würde ich gerne wissen:
Ist es jetzt noch vorteilhaft, Hanfpalmen auszupflanzen? Wegen der Eingewöhnung bis zum Winter…
Oder erst nächstes Frühjahr?
Meine ist bisher im Kübel gewesen und hat noch nie draußen überwintert sondern in der Garage bzw. Treppenhaus. Alter nicht genau bekannt, Stammhöhe ca. 35cm.
Mit freundlichen Grüßen
Martina Sam
Sehr geehrte Frau Sam,
Sie sollten warten bis Anfang oder Mitte September. Im Moment ist es zu trocken, dann ist der Boden aber hoffentlich wieder etwas feuchter.
Wenn Sie allerdings in einer sehr kalten Gegend wohnen, würde ich mit dem Einpflanzen bis zum Frühjahr warten.
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth