Die kleinen, gelb blühenden Pflanzen werden von vielen Menschen als Unkraut angesehen, besonders Gartenbesitzer sind über ihre Anwesenheit nicht sehr erfreut. Dies ist insofern schade, als dass das Gewächs sehr gesund ist und auf verschiedene Weise zubereitet werden kann. So lässt sich ganz leicht Löwenzahntee selber machen, und zwar auf drei unterschiedliche Arten: aus den Blättern, den Blüten oder der Wurzel.
Inhaltsverzeichnis
- Kurz & knapp
- Warum ist Löwenzahn so gesund?
- Inhaltsstoffe
- Welche Pflanzenteile werden für Löwenzahntee verwendet?
- Sammelzeit
- Wirkung
- Hat Löwenzahntee auch Nebenwirkungen?
- Anwendung
- Löwenzahntee selber machen – Rezept aus getrockneten Blättern
- Tee aus frischen Blättern
- Aus Blüten
- Aus der Wurzel
- Was ist noch interessant für Kräuterteeliebhaber?
Kurz & knapp
- Löwenzahn ist eine sehr gehaltvolle Pflanze, die sowohl gegessen als auch zu Tee oder Kaffee verarbeitet werden kann
- Für Tee können Blüten, Blätter oder Wurzeln verwendet werden, und zwar entweder einzeln oder zusammen
- Kaffee wird aus den Wurzeln hergestellt
- Nicht mehr als drei Tassen Löwenzahntee täglich trinken
Warum ist Löwenzahn so gesund?
Unter Pflanzenfreunden hat der Löwenzahn einen sehr guten Ruf. Dies liegt zum einen daran, dass er nahezu überall vorhanden ist, zum anderen jedoch auch daran, dass er sehr vitamin- und mineralstoffreich ist. Er kann vielfältig verarbeitet werden, beispielsweise als Salat, gekocht wie Spinat oder als Tee. Seine Inhaltsstoffe machen ihn zu einer wahren Power-Pflanze.
Inhaltsstoffe
Löwenzahn enthält viele
- Bitterstoffe,
- Cumarine,
- Flavonoide,
- Schleimstoffe,
- Triterpene sowie
Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Diese sind in der gesamten Pflanze zu finden, wobei einige Inhaltsstoffe in einzelnen Pflanzenteilen besonders stark vertreten sind:
Blätter | Blüten | Wurzeln | |
Carotinoide | x | ||
Inulin | x | ||
Kalium | x | x | |
Kalzium | x | ||
Kupfer | x | x | |
Magnesium | x | ||
Vitamin A | x | x | x |
Vitamin B | x | ||
Vitamin C | x | x | x |
Vitamin E | x | ||
Zink | x | x | |
Zucker | x |
Welche Pflanzenteile werden für Löwenzahntee verwendet?
Die komplette Pflanze kann zum Löwenzahntee selber machen verwendet werden:
- Blätter,
- Blüten sowie die
- Wurzel
Die Zubereitung kann entweder aus allen drei Komponenten zusammen, oder aber getrennt erfolgen. Am gehaltsvollsten ist der Tee, wenn man sämtliche Pflanzenteile trocknet, zerkleinert und danach für ein Aufgussgetränk verwendet.
Lubera-Tipp: Gelegentlich wird empfohlen, die gelben Blüten lediglich für kosmetische Zwecke zu nutzen. Da sie jedoch ebenfalls wertvolle Inhaltsstoffe besitzen, können sie sehr gut getrunken – oder gegessen – werden.
Sammelzeit
Löwenzahnblüten sollten unbedingt dann gesammelt werden, wenn sie noch frisch und knackig sind. Sind sie bereits verwelkt oder gar zu Pusteblumen geworden, ist ihr Nährwert nicht mehr vorhanden. Da ihre Blütezeit von April bis Juni andauert, müssen sie in diesem Zeitraum gesammelt werden. Es kommt vor, dass sich im Laufe des Sommers noch die eine oder andere Nachblüte bildet. Diese kann ebenfalls verwendet werden, jedoch tauchen sie für gewöhnlich in so geringen Mengen auf, dass sich ein Sammeln gar nicht lohnt.
- Blätter hingegen sind am leckersten, wenn sie noch jung und frisch sind. Zum Rohverzehr sollten sie deswegen möglichst direkt nach dem Austrieb gesammelt werden. Für die Herstellung von Tee können sie bis in den September hinein geerntet werden. Allerdings sind sie dann längst nicht mehr so gehaltvoll wie im Frühjahr.
- Wurzeln haben zwei verschiedene Termine zum Ernten: einmal im März vor dem Austrieb. Zu diesem Zeitpunkt sind sie voller Nährstoffe und stehen im wahrsten Sinne des Wortes gut im Saft. Alternativ können sie auch im Frühherbst gesammelt werden.
Zum Löwenzahntee selber machen empfiehlt es sich, die Pflanzenteile zu trocknen. Die Wurzeln sollten zunächst einen Tag in der Sonne liegen, danach können sie besser abgebürstet werden. Anschließend werden sie unter fließendem Wasser abgespült und entweder halbiert und hängend oder aber in Stücke geschnitten und liegend getrocknet.
Blätter werden möglichst zusammengebunden und hängend an der frischen Luft getrocknet, während die Blüten während des Prozesses liegen sollten.
Wirkung
Löwenzahn wirkt
- blutbildend und -reinigend,
- entgiftend,
- harntreibend,
- menstruationsfördernd und
- tonisierend
In der Naturheilkunde wird er deswegen unter anderem gerne unterstützend bei
- Blähungen,
- Fastenkuren,
- Gallenleiden,
- Nierensteinen,
- Verdauungsschwäche,
- Verstopfung und
- Wechseljahresbeschwerden
eingesetzt. Darüber hinaus kann ein Löwenzahntee auch hilfreich bei chronischen Hautleiden sein – gegen diese kann sowohl eine innerliche als auch eine äußerliche Anwendung erfolgen.
Hat Löwenzahntee auch Nebenwirkungen?
Die enthaltenen Bitterstoffe können Magenbeschwerden verursachen. Dies ist jedoch lediglich bei zu langer Anwendung beziehungsweise zu großen Mengen zu befürchten. Er jedoch unter chronischen Verdauungs- oder Gallenbeschwerden leidet, sollte grundsätzlich Rücksprache mit seinem Arzt halten, bevor er den Tee zu sich nimmt.
Anwendung
Bei akuten Beschwerden können zwei bis drei Tassen Löwenzahntee pro Tag getrunken werden, und zwar jeweils eine morgens, mittags und abends. Mehr sollten es jedoch nicht sein, da es sich bei dem Aufgussgetränk um einen Medizintee handelt und die Bitterstoffe zu unerwünschten Nebenwirkungen führen können.
Löwenzahntee selber machen – Rezept aus getrockneten Blättern
- 1 Esslöffel getrocknete Blätter in eine Tasse geben
- Mit 200 ml heißem Wasser übergießen
- Zugedeckt fünf Minuten ziehen lassen
- Absieben
Lubera-Tipp: Als Süßungsmittel ist selbstgemachter Löwenzahnhonig besonders zu empfehlen.
Tee aus frischen Blättern
Für einen Liter Tee wird eine Handvoll frischer Blätter benötigt; für eine Tasse demzufolge etwa ein Fünftel davon:
- Blätter in Streifen schneiden
- Mit 200 ml heißem Wasser übergießen
- Abdecken
- 10 Minuten ziehen lassen
- Abseihen
Wer möchte, kann die komplette Pflanze inklusive Wurzeln zu einem Löwenzahntee verarbeiten:
- Löwenzahn ausgraben
- Gründlich reinigen
- In eine Kanne geben
- Je nach Größe der Pflanze mit 500 – 1.000 ml heißem Wasser übergießen
- Abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen
- Absieben
Aus Blüten
Der Blütentee ist nicht nur hervorragend zum Trinken geeignet, sondern auch zur äußerlichen Anwendung. Benötigt werden:
- 2-3 getrocknete Löwenzahnblüten
- 200 ml Wasser
Und so geht´s:
- Löwenzahnblüten in eine Tasse geben
- Mit heißem Wasser übergießen
- Zugedeckt zehn Minuten ziehen lassen
- Abseihen
Lubera-Tipp: Die Blüten nach dem Absieben als Gesichtspackung verwenden!
Aus der Wurzel
Für gewöhnlich wird dieser Tee aus getrockneten Pflanzenteilen hergestellt:
- 2 Teelöffel getrocknete, kleingeschnittene Löwenzahnwurzel
- 200 ml Wasser
Die Zubereitung ist ebenfalls kinderleicht:
- Wurzel in eine Tasse geben
- Mit heißem Wasser übergießen
- Abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen
- Abseihen
Auch aus frischen Wurzeln lässt sich ein Löwenzahntee selber machen. Benötigt wird jeweils eine Wurzel pro Tasse (200 ml); wer möchte, kann auch gleich eine Tagesration herstellen:
- Wurzel(n) reinigen
- Abends die Wurzel(n) in dem Wasser ansetzen
- Am Folgetag alles kurz aufkochen
- Zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen
- Abseihen
Ebenso interessant wie der Tee ist auch der Löwenzahnkaffee:
- Löwenzahnwurzeln ausgraben, von Blättern befreien
- Gründlich reinigen
- Wurzeln in etwa 5 mm breite Scheiben schneiden und auf einem Backblech auslegen
- Einen Tag lang trocknen
- Eine Scheibe durchschneiden, um den Trocknungszustand zu kontrollieren
- Sind sie noch feucht, einen weiteren Tag trocknen
- Alternativ für einige Minuten bei 40° C in den Backofen geben
- Bei vollständiger Trockenheit die Scheiben in einer Pfanne ohne Fett rösten
- Mehrfach wenden
- Abkühlen lassen
- In einer Kaffeemühle oder einem Mixer mahlen
Die Zubereitung dieses Getränks erfolgt dann wie bei einem „normalen“ Kaffee. Sehen Sie dazu dieses Video:
Lubera-Tipp: Etwas Zucker während des Röstens verleiht dem Kaffee einen milderen Geschmack.
Was ist noch interessant für Kräuterteeliebhaber?
Diese Fragen stellen Kräuterteeliebheber häufig:
Wie lange darf man Löwenzahntee trinken?
Das Aufgussgetränk sollte unmittelbar nach dem Abseihen getrunken werden. Für gewöhnlich wird eine Menge von drei Tassen am Tag empfohlen. Grundsätzlich sollte die Anwendung ohne ärztlichen Rat nicht länger als eine Woche erfolgen. Nach Rücksprache mit einem Arzt kann die Anwendung bis zu vier Wochen durchgeführt werden.
Was ist giftig am Löwenzahn?
Der kleinen Pflanze eilt der Ruf voraus, dass sie giftig sei. Ursächlich hierfür ist der weiße Milchsaft, der sich in den Stängeln und Blättern befindet, und der beim Pflücken austritt. Er ist jedoch nicht giftig im eigentliche Sinne, sondern kann lediglich Bauchschmerzen sowie Übelkeit hervorrufen. Dies geschieht jedoch erst bei übermäßigem Verzehr. Bei empfindlichen Personen kann es zudem zu Kontaktallergien kommen.
Darf ich in der Schwangerschaft Löwenzahntee trinken?
Es liegen keine fundierten Erkenntnis darüber vor, ob Schwangere den Tee aus Löwenzahn trinken dürfen oder nicht. Grundsätzlich sollte jedoch der Hausarzt oder Gynäkologe um Rat gefragt werden, bevor irgendwelche Kräutertees eingenommen werden.
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