Die Heilpflanze des Jahres 2003 ist ein echter Allrounder und kann unterstützend gegen verschiedene Beschwerden eingenommen werden. Sehr leicht lässt sich hierfür einen Salbeitee selber machen, und zwar sowohl aus frischen als auch aus getrockneten Pflanzenteilen. Wie dies geht und wogegen er angewendet werden kann, erfahren Sie hier. In unserem Gartenshop können Sie Pflanzen für Teekräuter kaufen und diese im eigenen Garten anbauen.
Inhaltsverzeichnis
- Kurz & knapp
- Welche Pflanzenteile werden für Salbeitee verwendet?
- Erntezeit
- Konservierung möglich?
- Salbei im eigenen Garten anbauen?
- Auf dem Balkon?
- Salbei Wirkung
- Hat Salbeitee auch Nebenwirkungen?
- Anwendung
- Salbeitee selber machen aus frischen Blättern
- Rezept
- Salbeitee aus getrockneten Blättern
- Was ist noch interessant für Kräuterteeliebhaber?
Kurz & knapp
- Salbei stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, kann jedoch auch in heimischen Gärten kultiviert werden
- Aufgrund seiner vielfältigen Heilwirkungen wurde er zur Heilpflanze des Jahres 2003 gekürt
- Die Heilpflanze wird unter anderem gegen Erkältungen, Verdauungsbeschwerden sowie Menstruationsbeschwerden eingesetzt
- Zur Herstellung von Tee werden die Blätter verwendet, die entweder vor oder nach der Blüte geerntet werden
- Eine Trocknung ist an der Luft sowie im Backofen möglich
Welche Pflanzenteile werden für Salbeitee verwendet?
Zum Salbeitee selber machen werden die Blätter der Pflanze verwendet. Sie sind unter anderem reich an ätherischen Ölen, Bitterstoffen, Vitaminen und Flavonoiden.
Erntezeit
Grundsätzlich sollte Salbei entweder vor oder nach der Blütezeit geerntet werden. Diese beginnt für gewöhnlich im Juni und endet im August, so dass die beste Sammelzeit der Mai beziehungsweise der September ist. Es wäre zwar theoretisch auch möglich, einem blühenden Salbei die Blätter zu entfernen, jedoch sind diese dann längst nicht so aromareich und voller ätherischer Öle, da die Pflanze ihre Energie überwiegend in die Blütenbildung steckt.
Lubera-Tipp: Nicht bei Feuchtigkeit ernten; idealerweise in den Morgenstunden eines warmen, trockenen Tages!
Konservierung möglich?
Eine Salbeipflanze bringt mehr Blätter hervor, als üblicherweise frisch verarbeitet werden können. Um auch außerhalb der Erntezeit Salbeitee selber machen zu können, kann die Heilpflanze sehr gut getrocknet werden. Hierfür bieten sich drei verschiedene Methoden an:
- Im Backofen
- Hängend an der Luft
- Liegend an der Luft
Für die Trocknung im Backofen werden die Blätter auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gegeben. Dieses kommt bei 40° C in den Backofen; die Ofentür sollte mit einem Kochlöffel oder ähnlichem verkeilt werden, damit sie nicht ganz schließt. Nach einigen Stunden sind die Blätter trocken und können in Vorratsbehälter gegeben werden. Diese Methode ist zwar schnell erledigt, jedoch nicht umweltfreundlich und auch nicht besonders schonend für die Blätter.
Wesentlich angenehmer für die Pflanzenteile ist es, wenn ganze Stängel abgeschnitten und zu Sträußchen zusammengebunden werden. Diese werden dann kopfüber an einen warmen, luftigen Ort aufgehängt und sind nach etwa 10 – 14 Tagen getrocknet.
Wenn man häufig Kräuter trocknet, besitzt man eventuell eine Darre, also eine Trockenvorrichtung. Bei dieser handelt es sich um einen Holzrahmen, der mit luftdurchlässigem Stoff oder Draht bespannt ist. Auf diesem werden die Blätter ausgelegt und an einem waren, luftigen Ort platziert.
Lubera-Tipp: Getrocknete Salbeiblätter in einem luftdichtverschlossenen Gefäß an einem kühlen, dunklen Ort lagern. So halten sie sich mindestens ein Jahr!
Pflege & Anbau von Salbei
Salbei ernten Anleitung
Verwendung von Salbei als Küchen- oder Heilkraut
Salbei im eigenen Garten anbauen?
An einem warmen, sonnigen Standort kann der Salbei sehr gut in heimischen Gärten kultiviert werden. Wichtig ist, dass der Boden gut durchlässig ist und nicht zu viel Stickstoff enthält.
Ein Frostschutz für den Wurzelbereich kann er eigentlich winterharten Pflanze nicht schaden. Ideal sind Tannenzweige oder Reisig.
Auf dem Balkon?
Auch auf dem Balkon kann man Salbei anbauen. Das Pflanzgefäß sollte unten Löcher besitzen, durch die überschüssiges Wasser abfließen kann. Bei der Wahl des Substrates darauf achten, dass es humusreich ist. Damit winterliche Minusgrade die Pflanze nicht schädigen, ist es ratsam, sie mit einem Frostschutz zu versehen.
Achtung: In Kübelhaltung muss Salbei jährlich umgetopft werden!
Mehr zur Salbei Pflege auf dem Balkon sehen Sie in folgendem Video:
Salbei Wirkung
Nicht ohne Grund wird der Salbei als eine der wichtigsten Heilpflanzen angesehen: er besitzt derart viele Inhaltstoffe, dass er gegen eine ganze Reihe von Beschwerden eingesetzt werden kann. Unter anderem wirkt er:
- Antibakteriell
- Entzündungshemmend
- Harntreibend
- Tonisierend
Klassischerweise wird er bei Erkältungen eingenommen, wo er seine volle Wirkung entfalten kann. Doch auch bei
- Entzündungen,
- Hitzewallungen,
- Menstruationsstörungen,
- Nachtschweiß,
- Rheuma,
- starkem Schwitzen sowie
- Verdauungsbeschwerden
kann Salbeitee unterstützend helfen. Bei Halsentzündungen kann der Salbeitee zum Gurgeln verwendet werden. Auch äußerlich ist eine Anwendung möglich, beispielsweise bei Insektenstichen oder Hauterkrankungen.
Hat Salbeitee auch Nebenwirkungen?
Neben den ganzen wertvollen Inhaltsstoffen enthält Salbei auch Thujon. Dabei handelt es sich um einen Bestandteil der ätherischen Öle des Salbeis. In normalen Mengen verzehrt, sind Thujone nicht schädlich. Werden sie jedoch in großen Mengen verzehrt, werden sie zum Nervengift. Eine derartige Vergiftung äußert sich in Kopfschmerzen, Schwindelgefühl sowie Benommenheit.
Auch bei normaler Ziehzeit und nicht übermäßigem Gebrauch kann es gelegentlich zu Magenbeschwerden kommen.
Anwendung
Bei akuten Beschwerden sollte dreimal täglich eine Tasse Salbeitee getrunken werden.
Grundsätzlich sollte jeder für sich ausprobieren, wie viel des Aufgussgetränkes er verträgt. Sobald sich Magenbeschwerden oder ein anderes Unwohlsein einstellt, ist die Anwendung zu beenden. Sinnvoll ist es zudem, vor der Einnahme Rücksprache mit einem Arzt zu halten.
Salbeitee selber machen aus frischen Blättern
Für eine Tasse Salbeitee werden drei bis fünf frische Blätter benötigt. Die individuelle Anzahl hängt von der Größe ab sowie von den Vorlieben des Teetrinkers. Je mehr Blätter für das Aufgussgetränk verwendet werden, desto bitterer wird es im Geschmack.
Rezept
- Salbeiblätter in eine Tasse geben
- Mit 200 ml siedendem, jedoch nicht kochendem Wasser aufgießen
- Abdecken
- 10 Minuten ziehen lassen
- Abseihen
Lubera-Tipp: Zur Verfeinerung des Geschmackes frische Zitrone oder etwas Honig hinzufügen!
Salbeitee aus getrockneten Blättern
Außerhalb der Erntezeit können sehr gut jene Blätter zum Salbeitee selber machen verwendet werden, welche in der vergangenen Saison geerntet und getrocknet worden sind. Für eine Tasse des Aufgussgetränkes benötigt man fünf bis sieben dieser Blätter:
- Salbeiblätter in eine Tasse geben
- Mit 200 ml siedendem Wasser übergießen
- Tasse zudecken
- 10 Minuten ziehen lassen
- Abseihen
Wenn die getrockneten Salbeiblätter zerfallen sind, ist dies nicht weiter schlimm: auch in zerkleinertem Zustand können sie sehr gut zum Salbeitee selber machen verwendet werden. Man nimmt einfach einen Teelöffel des getrockneten Krautes für eine Tasse Tee.
Was ist noch interessant für Kräuterteeliebhaber?
Diese Fragen stellen Kräuterteefreunde häufig:
Was passiert, wenn ich Salbeitee zu lange ziehen lasse?
Wenn Salbeitee zu lange zieht, wird er zunächst einmal sehr bitter. Dies ist jedoch nicht das Hauptproblem: vielmehr wird eine große Menge an Thujon freigesetzt, welches – ähnlich wie bei der Überdosierung – als Nervengift wirkt. Demzufolge kann es zu Kopfschmerzen, Benommenheit und Schwindel kommen.
Kann man frische Salbeiblätter essen?
Sowohl die Blätter als auch die Blüten des Echten Salbei sind essbar. Während die Blüten roh verzehrt werden – beispielsweise als Dekoration von Salaten und anderen Speisen -, können die Blätter auch gekocht werden.
Wie viel Salbeitee gegen Schwitzen?
Damit der Salbeitee gegen übermäßiges Schwitzen seine Wirkung entfalten kann, ist es wichtig, dass er gut durchzieht. Ein derartiger Tee wird aus zwei Teelöffeln des getrockneten Krautes hergestellt. Sie werden mit 250 ml siedendem Wasser übergossen und nach zehnminütiger Ziehzeit abgeseiht. Nun kann er entweder heiß getrunken oder – was in derartigen Fällen sinnvoller ist – in abgekühltem zustand eingenommen werden. Zwei bis drei Tassen über den Tag verteilt sollten die Schweißbildung regulieren. Besonders effektiv ist dies, wenn vor dem Schlafengehen eine Tasse kalter Salbeitee getrunken wird.
Gegen Schweißfüße kann sehr gut ein Fußbad hergestellt werden. Einfach vier Esslöffel getrocknete Blätter mit einem Liter heißen Wasser ansetzen und die Füße eine Viertelstunde darin baden.
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