Ginster (Genista) mit seinen circa 50 Arten ist ein Gartenstrauch mit weißen, cremefarbenen, gelben, orangenen, rosa oder roten kleinen Blüten. Die Pflanze ist sehr anspruchslos und dekorativ im Garten und in der Vase. Sie braucht einen sonnigen Standort mit trockenen Boden, ist schnellwüchsig und in der Regel winterhart, lässt sich auch gut vermehren. Umpflanzen und radikales Schneiden verträgt sie dagegegen eher schlecht.
Inhaltsverzeichnis
- Genista im Steckbrief
- Über den Ginster
- Ginsterarten
- 360°-Videos von dem Stein-Ginster & dem Edel-Ginster
- Standort
- Boden
- Ginster pflanzen
- Ginster umpflanzen
- Kübelhaltung
- Ginster pflegen
- Ginster möglichst nicht schneiden
- Ginster überwintern
- Vermehrung
- Aussaat / Samen
- Vermehren durch Stecklinge
- Krankheiten und Schädlinge
- Ist der Ginster giftig?
Genista im Steckbrief
- Standort: sonnig
- Boden: trocken; durchlässig; leicht
- Pflanzen: ganzjährig möglich
- Umpflanzen: nicht empfehlenswert; falls unumgänglich, Wurzelballen so großflächig wie möglich ausgraben
- Kübelhaltung: gut möglich; großes Pflanzgefäß wählen; nicht umtopfen
- Vermehrung: Aussaat; Stecklinge; Absenker
- Gießen: nur in Kübelhaltung
- Düngen: nein
- Schneiden: nur Spitzen sowie erfrorene Triebe
- Überwintern: winterhart; junge Pflanzen und Kübelpflanzen brauchen Winterschutz
- Krankheiten: keine bekannt
- Schädlinge: keine bekannt
- Giftig: ja, in allen Pflanzenteilen
Über den Ginster
Bei dem Ginster, Genista, handelt es sich um einen strauchartigen, aufrecht wachsenden Strauch aus der Familie der Schmetterlingsblütler. Häufig wird er mit Pflanzen anderer Gattungen verwechselt, vor allem mit dem Besenginster aus der Gattung Geißklee. Beheimatet ist er im gesamten mitteleuropäischen Raum, wo er an Waldrändern, Böschungen, auf Wiesen, in der Heide und sogar in Höhenlagen bis 900 m gedeiht.
Bei richtiger Pflege kann der Genista in heimischen Gärten eine Wuchshöhe von 2,50 m erreichen – und fast eine ebensolche Breite, denn die dekorativen Sträucher wachsen in alle Richtungen. Als junge Pflanze gilt der Strauch als extrem schnellwüchsig: im ersten Lebensjahr kann er bereits eine Höhe von fast einem halben Meter erreichen; im zweiten Jahr beginnt er nicht nur mit seiner Verzweigung, sondern verdoppelt seine Höhe. In den folgenden beiden Jahren legt er noch einmal zu, so dass ein vier Jahre alter Strauch beinahe schon seine maximale Größe erreicht hat und sein Wachstum wieder abnimmt. Im Alter bildet er zudem eine Pfahlwurzel.
Obwohl sich an den Zweigen des Ginsters viele Blätter befinden, wirkt er dennoch nur spärlich belaubt, wodurch er eine schlanke und filigrane Optik erhält. Zwischen Mai und Juni bildet der Strauch schmetterlingsartige Blüten aus, von denen fälschlicherweise angenommen wird, dass sie grundsätzlich gelb sind (wie beispielsweise Spanischer Ginster). Dies ist nicht der Fall! Ginster blüht Weiß, Orange, Rot, Rosa und sogar zweifarbig.
Ginster ist nicht nur eine Augenweide für Menschen, sondern auch ein Festmahl für Rehe, Kaninchen und andere Wildtiere: sie fressen mit Vorliebe die zarten Triebe des Zierstrauchs und werden magisch von diesen angezogen. Wer einen Genista in seinem Garten pflanzt, braucht sich also nicht zu wundern, wenn plötzlich Wildtiere bei ihm auftauchen. Sollten diese sehr störend sein beziehungsweise große Schäden anrichten, empfiehlt es sich, den Strauch mit einem Maschendraht zusätzlich zu schützen. Gartenbesitzern, die ihr Grundstück in der Nähe von Feldern und Wäldern haben, ist zudem davon abzuraten, eine Ginsterhecke als Umfriedung zu pflanzen.
Ginsterarten
Von den vielen verschiedenen Ginster-Arten, zu denen sowohl die Weißklee- als auch die Genista-Sorten zählen, sind einige hierzulande besonders beliebt:
- Deutscher Ginster
- Edelginster
- Färber-Ginster
- Kissenginster
- Kugelginster
- Rosenginster
- Steinginster
360°-Videos von dem Stein-Ginster & dem Edel-Ginster
In diesem Gartenbista-Video zeigen wir Ihnen in einer 360°-Ansicht, wie der Steinginster aussieht.
360°-Video von der Steinginster – Gartenbista-Videostudio, gedreht im Juni
Hier ein weiteres 360°-Video, diesmal von dem Edel-Ginster:
360°-Video von der Edel-Ginster – Gartenbista-Videostudio, gedreht im Juni
Standort
Der Genista liebt die Sonne und sollte deswegen an einen möglichst vollsonnigen Standort gepflanzt werden. Nur an einem derartigen Platz wird er seine Blüten ausbilden – im Schatten hingegen blüht er überhaupt nicht, zudem wächst er dort nur sehr spärlich.
Bei der Wahl des richtigen Standorts ist zudem noch die Nähe zu anderen, bereits vorhandenen Pflanzen zu beachten. Optimal als Nachbarn sind solche, die dem Blühstrauch charakterlich ähneln, also bezüglich der Bodenbeschaffenheit und des Wasserbedarfs gleiche Ansprüche haben.
Boden
Bezüglich seines Pflanzsubstrats ist der Ginster sehr anspruchslos: er gedeiht überall, solange der Boden trocken ist. Optimal ist es, wenn das Substrat zudem noch
- durchlässig und
- leicht
ist. Sind diese Kriterien erfüllt, ist es unerheblich, ob der Boden nährstoffarm oder humusreich ist; der blühfreudige Strauch wird sich überall prächtig entwickeln.
Große Schwierigkeiten hat der Genista jedoch, wenn der Boden feucht oder sogar nass ist: derartige Gegebenheiten verträgt er nicht; seine Wurzeln werden faulen, was dazu führt, dass der komplette Strauch eingeht.
Ginster pflanzen
Ginster kann ganzjährig gepflanzt werden. Beim Kauf eines solchen Strauchs sollte jedoch darauf geachtet werden, dass es sich um eine Ballenpflanze handelt; wurzelnackte Pflanzen haben häufig Probleme, sich an ihre neue Umgebung einzuleben.
- Pflanzloch ausheben, welches so tief ist, wie der Wurzelballen
- Ginster so tief einsetzen, wie er im Topf gestanden hat
- Loch mit Aushub auffüllen
- Gründlich angießen
Beim Pflanzen von mehreren Ginstersträuchern sollte ein Abstand in der Hälfte der zu erwarteten Höhe zwischen den einzelnen Pflanzen gelassen werden.
Beachten Sie auch unsere weiteren Tipps zum Thema Ginster pflanzen.
Ginster umpflanzen
Ist ein Genista einmal gepflanzt, so sollte er nach Möglichkeit dort sein Leben verbringen: der Blühstrauch mag es überhaupt nicht, umgepflanzt zu werden, da dabei sehr häufig seine Wurzeln verletzt werden. Dies wiederum führt zum Eingehen der Pflanze.
Ein Umpflanzen sollte demzufolge nur dann stattfinden, wenn es wirklich unumgänglich ist. Hierbei ist Folgendes zu beachten:
- Gesamten Wurzelballen ausgraben
- So viele Wurzeln wie möglich mitnehmen
- Umgehend an seinen neuen Standort einpflanzen
Kübelhaltung
Der Genista kann alternativ in einem Pflanzgefäß kultiviert werden, wobei einige Kriterien zu beachten sind:
- Pflanzgefäß muss ausreichend Platz für die Pfahlwurzeln bieten
- Unten in das Pflanzgefäß eine Drainage aus Blähton oder Tonscherben legen
- Durchlässiges, trockenes Substrat wählen
- Regelmäßig etwas gießen; Staunässe zwingend vermeiden
- Warmen, sonnigen Standort wählen
Ginster mögen es nicht, umgetopft zu werden; demzufolge sollte dies komplett vermieden werden.
Ginster pflegen
- Gießen: Während ein Ginster in Kübelhaltung regelmäßig gegossen werden muss, ist dies bei einem ausgepflanzten Exemplar nicht notwendig. Seinen Wasserbedarf deckt er mithilfe seiner Pfahlwurzeln, welche tief ins Erdreich dringen und dort genügend Feuchtigkeit aufnehmen.
- Düngen: An den Pfahlwurzeln des Ginsters befinden sich Knöllchenbakterien, welche die Aufgabe haben, Stickstoff in Dünger umzuwandeln. Dieser versorgt den Strauch ausreichend mit Nährstoffen, so dass eine Düngegabe seitens des Gartenbesitzers nicht notwendig ist. Es ist sogar dringend davon abzuraten, den Genista zu düngen, da zu viele Nährstoffe dazu führen, dass der Blühstrauch lange, dünne Triebe bildet, die nicht nur unschön aussehen, sondern zudem auch nicht winterhart sind.
Ginster möglichst nicht schneiden
Ginster Schneiden ist ein heikles Thema bei der Genista Pflege: zwar sieht ein unbeschnittener Ginster zweifelsohne wunderschön aus, allerdings beansprucht er immer mehr und mehr Platz für sich und vermehrt sich, wie es ihm gefällt: überall dort, wo seine Triebe den Boden berühren, wurzeln sie sich spontan ein, so dass – wenn man als Gartenbesitzer nicht aufpasst – innerhalb kürzester Zeit eine richtige Ginsterkolonie entstanden ist. Da die wenigsten Gartenbesitzer eine derartige Überwucherung wünschen, hilft nur ein Schnitt.
Von einem Radikalschnitt ist allerdings abzuraten, da der Ginster diese Rosskur nicht so gut verträgt. Besser ist es, nur die Spitzen zu schneiden, und dies im Oktober/November und ein zweites Mal im zeitigen Frühjahr. Der zarte Schnitt regt die Blütenbildung und den Neuaustrieb an.
Alte Ginsterpflanzen können hingegen auch mal bis ins alte Holz zurückgeschnitten werden; sie werden dennoch wieder austreiben. Beachten Sie dabei unsere Tipps zu Ginster zurückschneiden.
Lubera-Tipp: Erfrorene Triebe können im Frühjahr komplett entfernt werden.
Ginster überwintern
Im Fachhandel wird der Genista als winterhart verkauft, jedoch ist dies nicht unbedingt für alle Ginstersorten zutreffend – und schon überhaupt nicht in strengen Wintern. Damit der dekorative Zierstrauch die kalte Jahreszeit problemlos übersteht, sollten einige Tipps bezüglich der Ginster Überwinterung beherzigt werden:
- Junge sowie frisch gepflanzte Ginster mit einem Winterschutz versehen
- Kübelpflanzen an einen geschützten Standort bringen, beispielsweise vor eine Hauswand
- Vorsicht vor zu viel Nässe
Trotz bester Pflege kann es dennoch passieren, dass einige Triebe erfrieren; dies geschieht insbesondere dann, wenn der Strauch zu spät im Jahr geschnitten worden ist. Im folgenden Frühjahr werden die betroffenen Triebe in Bodennähe abgeschnitten; der Strauch wird in der Regel wieder austreiben.
Vermehrung
Ginster kann man entweder durch Samen oder durch Stecklinge vermehren.
Aussaat / Samen
Der Genista kann durch Aussaat vermehrt werden, wobei das Saatgut von bestehenden Sträuchern entnommen wird.
Die Samen sind im August reif, werden dann entweder sofort in die Erde gesteckt, oder aber getrocknet und im folgenden Frühjahr zur Aussaat verwendet:
- Ab März Samen direkt ins Freiland oder einen Kübel stecken
- Gleichmäßig feucht halten
Nach wenigen Wochen beginnen die Samen zu keimen; haben die jungen Pflanzen eine Höhe von etwa 10 cm erreicht, werden sie pikiert und – falls nötig – an ihren endgültigen Standort ausgepflanzt.
Lubera-Tipp: Da der Ginster ein Umpflanzen nicht mag, sollte die Aussaat möglichst an dem gewünschten Standort erfolgen!
Vermehren durch Stecklinge
Alternativ kann der Ginster auch durch Stecklinge vermehrt werden; die geschieht entweder im späten Frühling oder im späten Herbst:
- 15 – 20 cm lange Stecklinge schneiden
- Pflanzgefäß mit einer Mischung aus Anzuchterde und Sand füllen
- Stecklinge in das Gefäß stecken
- An einen Ort im Haus stellen, an dem Temperaturen zwischen 22°C und 24°C herrschen
- Pflanzsubstrat gleichmäßig feucht halten; Nässe vermeiden
- Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
Sobald sich genügend Wurzeln gebildet haben, wird die junge Pflanze an den gewünschten Standort ausgepflanzt.
Lubera-Tipp: Da der Genista sich sehr schnell selbst vermehrt, indem er dort Wurzeln bildet, wo seine Triebe die Erde berühren, können diese Pflanzen von der Mutterpflanze abgetrennt und an eine andere Stelle eingepflanzt werden!
Weitere Tipps zum Thema Ginster vermehren finden Sie in unserem separaten Artikel.
Krankheiten und Schädlinge
Der Genista ist eine ausgesprochen robuste und widerstandsfähige Pflanze, die keinerlei Probleme mit Krankheiten und Schädlingsbefall hat. Wird er optimal gepflegt, wird er sein Leben lang gesund und unbeschadet verbringen.
Ist der Ginster giftig?
Sämtliche Ginster-Arten enthalten in allen Pflanzenteilen Alkaloide, die artenabhängig in unterschiedlichen Mengen vorhanden sind. Diese sind giftig, und zwar sowohl für Menschen als auch für Haustiere.
Ein Verzehr kann zu innerer Unruhe, Schwäche oder einem starken Speichelfluss führen – sterben wird man an der Giftwirkung des Ginsters allerdings nicht…
Graphiken: © LianeM – Fotolia.com; M. Schuppich – Fotolia.com; Carsten Weerth – Fotolia.com; bildreif – Fotolia.com; motivjaegerin1 – Fotolia.com
Mein meinem Ginster, heuer frisch geflanzt, werden die Bätter jetzt alle gelb,
was ist die Ursache und was kann ich tun?
Danke, Ina