Kanarischer Ginster -Genista canariensis- ist eine wunderschön gelb blühende Kübelpflanze, die pflegeleicht und robust ist. Der immergrüne buschig wachsende Strauch ist eine Bereicherung für jede Kübelpflanzensammlung und ist leicht zu überwintern. Er ist bedingt winterhart bis -5° C. Alle wichtige Informationen zur Pflege des Kanarischen Ginsters findet ihr in diesem Beitrag.
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Der Kanarische Ginster - Herkunft und Botanik
Nomen est omen - natürlich stammt Kanarischer Ginster von den Kanarischen Inseln ist aber mittlerweile auch auf dem Spanischen Festland, in anderen Teilen Südeuropas oder Kalifornien zu finden. Botanisch heisst er Genista canariensis, gelegentlich findet man auch Teline canariensis als Bezeichnung für den Strauch. Im Englischen heisst der Kanarische Ginster 'Canary broom' oder 'Canary Islands broom', was soviel wie 'Kanarischer Besen' oder 'Besen von den Kanarischen Inseln' heisst. Diese Bezeichnung geht wohl eher auf die Ähnlichkeit zum Besenginster (Cytisus scoparius) als auf eine tatsächliche Verwendung von Genista-Zweigen als Besen. Um die Namensverwirrung komplett zu machen, sei noch auf Cytisus canariensis als gelegentlich verwendete Bezeichnung verwiesen.
Verwechslungsgefahr zum Besenginster besteht aber tatsächlich nur beim Namen und aus der Ferne. Der Wuchs des Strauches ist kompakt und dicht verzweigt. Aber während der Besenginster über harte Blätter und sparrige Äste verfügt, sind Blätter und Zweige beim Kanarischen Ginster weicher und biegsamer. Die jungen Triebe und Blätter sind zottig behaart, die Behaarung fällt an den Zweigen aber später wieder ab, während an den Blättern eine seidige Behaarung zurückbleibt. Die Blätter wachsen zu dritt in Lilienform an kurzen Stielen, die Blüten an den langen Enden der Äste. Der Duft der zahlreich und in Trauben erscheinenden Blüten ist wunderbar. Blütezeit ist ca. von Mai bis Juli.
Die Wuchshöhe im Freiland auf den Kanaren oder im Mittelmeerraum findet bei 2 Meter ihr Maximum, als Kübelpflanze bleibt Genista canariensis kleiner. Eine Wuchshöhe von ca. 1 Meter lässt sich auch problemlos durch Rückschnitte bei der gut zu schneidenden Pflanze einstellen.
Kanarischer Ginster - meine Pflegetipps
Kanarischer Ginster ist -wie sein Namenspendant- pflegeleicht und somit eine dankbare Kübelpflanze. Die wichtigsten Pflegefragen betreffen den Standort, Gießen und Düngen sowie Schneidearbeiten.
Der Standort
Die Pflanze muss vor Frost geschützt werden, so dass ihr einen Freiland- und einen Winterstandort für Genista canariensis benötigt. Im Frühjahr und Sommer ist ein sonniger bis halbschattiger Standort ideal. Je mehr Sonne die Pflanze bekommt, umso üppiger fällt auch die Blüte aus. Da der Strauch eher klein ist, solltet ihr darauf achten, dass er nicht unnötig von anderen Pflanzen beschattet wird. Das Winterquartier, das der Kanarische Ginster im mittleren bis späten Herbst bezieht, ist kühl und hell, entspricht also der für mediterrane Pflanzen typischen Überwinterung. Die Ansprüche an die Luftfeuchtigkeit sind gering, allerdings ist Kanarischer Ginster keine Zimmerpflanze.
Gießen und Düngen
Die Ansprüche an die Bewässerung sind völlig durchschnittlich. Die Erde sollte stets moderat feucht gehalten werden. Staunässe ist zu vermeiden. In der Vegetations-, also Wachstums- und Blütezeit sollte Kanarischer Ginster wöchentlich gedüngt werden. Dazu ist ein Kübelpflanzendünger geeignet, den ihr nach Angaben des Herstellers über das Gießwasser verabreicht.
Der Schnitt beim Kanarischen Ginster
Um einen schön verzweigten und kompakt wachsenden Kübelstrauch zu erhalten, wird empfohlen, die Pflanze in jungen Jahren regelmäßig zu stutzen. Das könnt ihr erreicht, indem ihr den Austrieb des letzten Jahres wieder zurückschneidet, allerdings nicht komplett. Wenn nach wenigen Jahren eine ausreichende Verzweigung erreicht ist, ist kein weiterer Rückschnitt erforderlich. Dennoch solltet ihr im Frühjahr die Schere zur Hand nehmen, um die Krone ein wenig in Form zu schneiden.
Topf und Erde
Bei Topf und Erde erwarten versierte Kübelpflanzengärtnerinnen und -gärtner keine Überraschung. Die Erde muss durchlässig sein, wofür eine gute Drainageschicht im unteren Drittel des Topfs sorgt. Diese besteht aus Steinchen wie Kies, Lavaschotter oder Poroton, die mit Erde gemischt werden. Die Erde kann eine Kübelpflanzenerde sein, aber auch eine eigene Mischung. Dazu nehmt ihr torffreie Pflanzerde, Kokosfasern sowie auch etwas Drainagematerial, allerdings weniger als in der eigentlichen Drainageschicht. Umgetopft wird zusammen mit dem Schnitt im beginnenden Frühjahr.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur: Wolfgang Kawollek: Pflanzen für den Wintergarten, Stuttgart 2005