Was macht man, wenn der Betrachtungspunkt im Norden liegt und Ihre Pflanzen Ihnen nicht tief in die Augen schauen können?
Die Mehrheit der Stauden folgen mit ihren Köpfchen der Sonne nach. Und wenn Sie vom Norden her Ihr Beet bewundern (müssen), weil Sie bei der Beet-Planung daran nicht gedacht haben, kehren Ihre schönen Blüten Ihnen ihren weniger schönen Rücken zu. Damit es nicht passiert, könnte man die Blumen, bei denen das Sonnefolgen nicht so stark ausgeprägt ist einpflanzen. Z.B. die Zinnien oder Studentenblumen; von den mehrjährigen – die Lupinen, die Schwertlilien, die Prachtscharten oder die Rittersporne.
Wie viele Stauden braucht man pro m²
Ganz oft wird zu viel gepflanzt, seltener zu wenig. Hier ist der Tipp für die goldene Mitte:
Für 1 m² braucht man ca.
- 8 – 10 Bodendecker
- 7 niedrige Stauden
- 5 Stauden mittlerer Grösse
- 1-3 Leitstauden
Überlegen Sie sich vorher wo und vor allem für wen Ihr Beet sein soll: Für die Passanten zum Bewundern, für die Nachbarn zum Beneiden, für Sie selbst, um jeden Augenblick Ihr Beet zu geniessen … Und nachdem Sie sich mit dieser schwierigen Frage auseinander gesetzt haben, nehmen Sie den alten Rasen mit dem Spaten heraus, entfernen Sie (mit den Wurzeln!) alles Unkraut, führen Sie Kompost zu, lockern Sie so tief wie möglich den Boden auf, fügen Sie den notwendige Dünger zu und fangen Sie an, das Beet zu bepflanzen.
Einpflanzen, umpflanzen und korrigieren
Zehn Minuten vor Einpflanzung stellen Sie das Pflanzgut ins Wasser und danach verteilen Sie die Pflanzen erstmal auf dem Beet. Der Tipp ist ganz einfach, aber wirklich erwähnenswert, denn nicht Einem (ich gehöre dazu) passierte es, dass er sofort angefangen hat, die Pflanzen eine nach der anderen in die Erde einzubuddeln und dann feststellen musste, “oh, da ist es zu leer”, “da fehlt etwas”, “oh je, ich muss nachbestellen” … man fängt mit dem Ausbuddeln und der Umpflanzerei an. Noch eine Idee wäre natürlich, die nicht gelungenen Stellen mit Steinen, alten Giesskannen, Gartenzwergen etc. zu füllen, oder besser gesagt zu dekorieren.
Ist alles erlaubt beim Staudenpflanzen?
Eigentlich ja, denn man kann es ja nach einiger Zeit schnell und leicht umpflanzen, teilen, umstellen. Man kann aus den eigenen Fehlern lernen, nicht nur theoretisch, sondern gleich zur Schaufel greifen. Am besten geeignet zum Umpflanzen ist die Vegetationsruhe, und da am ehesten die Zeit kurz vor Vegetationsbeginn. Mitte Februar bis Mitte März. Natürlich sind solche Eingriffe auch im Spätherbst möglich. Dieser Zeitpunkt hat den Vorteil, dass man sich noch viel besser an die eigenen Fehlgriffe und Umpflanzwünsche erinnern kann ?
Deko im Staudengarten
Die Phantasie kennt hier keine Grenzen und der Geschmack auch nicht. In meiner Nachbarschaft steht mitten im Beet ein strahlendweisses Klo. Im Klo wachsen Stauden, niedrigwachsenden Stauden ? Mir wäre lieber, es wären hängende Pflanzen, Klokaskaden sozusagen. Der Beetbesitzer ist ganz offensichtlich anderer Meinung, und das sei ihm auch erlaubt;-). Doch ein abseitiger Gedanke noch: Schade, dass das Klo nicht voll funktionsfähig ist, sonst wäre es superpraktisch: Die unpassenden Stauden würden sich vor Scham selber runterspülen;-)
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