Die Nächte im Norden sind empfindlich kalt, der erste Frost steht bevor und Ranka macht ihren Garten winterfest und zieht ein Resümee über den Probeanbau von Auberginen und ihre alte Liebe, die nie rostet.
Probiert ihr auch so gern Neues aus im Garten, seid ihr so neugierig wie ich? Nun, dann kennt ihr das ja, wenn ab Februar die Lubera Neuigkeiten kleckerweise erscheinen. Man will einfach wissen, wie sie schmecken. Aber vielleicht geht es ja nur den ewig hungrigen Menschen so, zu denen ich mich zähle. Jeder neue Geschmack ist ein Abenteuer! Und da ich, die ich prinzipiell niemals lila-schwarz-farbene, riesige Auberginen aus dem Supermarkt kaufe, die wie Plastik glänzen und sich auch so anfühlen (der Inbegriff von Künstlichkeit für mich), wollte ich dieses Jahr mal die Probe aufs Exempel machen und mich selbst herausfordern, geschmacklich und anbautechnisch. Also habe ich ein paar Lubera Auberginen-Pflanzen im Frühling gekauft und sie skeptisch und ohne viel Hoffnung auf Ernte hier im nördlichsten Zipfel Deutschlands angebaut. Ich liebe diese Herausforderungen gartentechnisch gesehen! Es muss ja spannend bleiben im Gartenjahr und jedes Jahr, seit ich meinen Garten habe, fordere ich mich selbst heraus mit etwas, was ich noch NIE vorher angebaut habe. Letztes Jahres waren es Paprika, dieses Jahr Auberginen, alles im Freiland wohlgemerkt.
Um es kurz zu machen, meine Auberginen brauchen seeeehr lange, bis alleine nur die Pflanzen gross waren und ich dachte, ich werde keine einzige in diesem Jahr ernten können. Unser Sommer hier im Norden war zwar nett warm, aber wir hatten keine mega Hitzewellen, wie ihr sie im Süden hattet, meine lieben Gärtnerfreunde. Anfang August war es dann sehr kalt und nun Anfang September noch kälter und sehr regnerisch. Die einzige Aubergine, die sich von Anfang an nicht geziert hat und schon früh und viel getragen bis jetzt, war die wunderschöne 'Japanese White Egg'. Ein schneeweisser Traum von Aubergine, die den alten Zweitnamen der subtropischen Frucht – Eierfrucht – alle Ehre macht. Die ersten Exemplare waren eher länglich, die späteren dann kürzer und wirklich oval. Diese Aubergine kann ich nur loben, sie hat sich vorbildlich unter nicht idealen Umständen verhalten.
Bild: Aubergine 'Japanese White Egg' - sehr fruchtbare Pflanze mit schneeweissen Früchten
'Little Fingers' hat auch getragen, aber wenig im Vergleich zur japanischen Schönheit oben, aber die Form und lila Farbe machte alles wett. Dann im Spätsommer kam die 'Applegreen' auch endlich in Wallung (sehr viel später als die „Japanese White Egg“) und brachte einen enormen Schwung grüner Früchte hervor, die ziemlich unreif aussehen, somit in einem Schönheitswettbewerb keinen Preis gewinnen würden. Aber die Menge gleicht das aus. Meine 'Edirne Purple Stripes' ist leider noch nicht reif. Man merkt, ihr gefallen die kalten Temperaturen jetzt hier im September nicht. Aber solange es noch nicht friert, habe ich noch Hoffnung auf ein, zwei reife Früchte.
Bild: Aubergine 'Little Fingers' - die extrem fruchtbare, dunkelviolette Aubergine; zusammen mit der Herbsthimbeere Primeberry® Autumn Amber® - ein traumhaftes Paar!
Bild. Aubergine 'Applegreen' - die grünliche Eierfrucht mit früher Reife und hohem Ertrag
Und wie schmecken die Auberginen nun? Tja, ich finde, wie alle Auberginen. ;-) Da man sie ja nicht roh essen soll wegen dem Solanin, muss man sie – auch damit sie überhaupt nach was schmecken – mit Fett und Gewürzen zubereiten. Ich habe mit jeden Tag welche gebraten, einfach mit Zwiebeln und Paprika und Knoblauch zusammen und es war köstlich. Aber nun ja, Hand aufs Herz, solo – ohne Gewürze schmecken Auberginen nach nichts, anders als die Paprika aus dem Garten, die ich wesentlich mehr liebe. Auberginen brauchen nun mal Partner in der Küche. Aber: Das Ernten dieser hübschen, glänzenden Früchte ist eine Wucht und macht jeden Gärtner stolz, mich besonders, da ich sie hier im Norden, fern ihrer eigentlichen Lieblingsbedingungen (heiss und trocken) mit so viel Erfolg anbauen konnte. Und wenn man dann jetzt täglich ein paar Tomaten, Auberginen und Paprika pflücken kann und sich sein Mittagessen komplett aus dem Garten zubereiten kann, da geht einem doch das Herz auf, das in der stolz geschwellten Brust pocht.
Apropos Herz: Ich habe jetzt gerade auch meine ALLERGRÖSSTE Liebe im Garten gepflückt, die Redlove Circe. Ich liebe diesen Apfelbaum so sehr, ich kann euch gar nicht sagen, mit wieviel Freude mich die Ernte jedesmal erfüllt.
Bilder: einen Teil der Redlove® Circe® Ernte von Ranka Tessin
Erstens natürlich weil sie innen rot ist, weil sie so ausgewogen süss-sauer ist, ein aromatischer Geschmack mit Pfiff, und weil sie ein Sommerapfel ist, den man direkt vom Baum essen kann! Nach so langer Apfel-Abstinenz (bzw. Genuss von fad-süsser Supermarkware) ist das jedes Jahr wieder DAS Highlight im Garten für mich! Einfach einen verführerisch roten Apfel vom Baum pflücken, gleich hineinbeissen zu können und – während der Saft einem aus den Mundwinkeln herabläuft – lächelnd die warme Herbstsonne ins Gesicht scheinen lassen, geniesserisch mampfen und dem Meckern der Amseln zuhören, die man vom Fallobst vertrieben hat: Das ist allerhöchstes Spätsommervergnügen.
Bild: Redlove® Circe® - der frühreife, rotfleischige, feste und saftige Apfel
Ich hoffe, ihr habt ordentlich zugeschlagen bei den Apfelbaumrabatten diese Woche und euch auch so einen treuen Gartenfreund gekauft, wie es die Circe schon so viele Jahre für mich ist. Ich habe am Wochenende meine Bionda Bella und den Sparkling neu gepflanzt, sicher verpackt in Wühlmauskörbe. Und den neuen Redlove Jedermann’s natürlich! Meine Apfelliebe ist grenzenlos!
Noch kurz ein Wort zu den Paprika. Diese – und die kleinen Bruder die Chilies – sind mein Anbau-Ziel für nächstes Jahr. Letztes Jahr konnte ich grosse Erfolge feiern mit der 'Roten Augsburger' und den 'Sweet Banana' von Lubera, aber dieses Jahr habe ich nur die 'Sweet Chocolate' bekommen können (auch sehr empfehlenswert). Dabei sind Paprika – meiner bescheidenen Meinung nach – viel leckerer als Auberginen, weil man sie eben auch frisch, direkt von der Pflanze knabbern kann (die übrigens auch viel schöner aussieht als eine Auberginenpflanze, das nur mal am Rande. Meine Paprikapflanzen stehen direkt an der Terrasse und sehen auch jetzt noch grün und gesund aus). Und was ist mit Chilies, lieber Markus Kobelt? Könntest du für diese bunten, scharfen (manchmal aber auch milden) Sweethearts nicht auch dein Herz erwärmen? Chilies in all ihren Formen und Farben haben seit einiger Zeit die Online-Gärtnerwelt erobert und in allen Hobbygärtner-Foren wird momentan kräftig gepostet, was die Kamera hergibt. Und ich werde neidisch! ;-) Wäre das nicht mal was für das Lubera-Neuigkeiten-Angebot 2020? Chilies aus Samen ziehen im Spätwinter ist nämlich sehr schwierig (man braucht eine Anzuchtlampe UND eine Wärmematte, wenn man Erfolg haben will) und da ich nie wieder das Wohnzimmer mit Anzuchttöpfen vollstellen darf ("verstopfen", sagte der Mann zu Recht, nachdem auch der Esstisch mitsamt dem Wäscheständer vollgestellt war) kaufe ich fast nur noch Setzlinge– das habe ich meinem geduldigen GG versprechen müssen. Na ja, ein paar Kürbisse müssen aber immer noch ausgesät werden. Für uns Beide reicht ja auch die Hälfte des Esstischs im März und April. ;-)
Was würdet ihr denn gerne ausprobieren in 2020? Plant ihr auch schon so fleissig wie ich? Nach dem Sommer ist vor dem (nächsten) Sommer und jetzt ist Zeit ein Resümee zu ziehen. Auberginen? Vielleicht ein oder zwei! Paprika und Tomaten? Ganz bestimmt und ganz viele. Die neue Herausforderung für mich im Norden nächstes Jahr? Die Artischocke 'Grosse Grüne'! Und irgendwo passt auch noch ein neuer Apfelbaum rein. ;-)
Irgendwo passt immer noch ein Apfelbäumchen
Das habe ich bei Markus Apfelbaum-Aktion auch gedacht. Nachdem ich meinen GG zweimal darauf angesprochen habe und keine Reaktion bekam, habe ich nach dem Wochenende dann gaaanz heimlich doch ein Bäumchen bestellt. Natürlich kam es dank dem schnellen Versand von Lubera auch schon an, bevor ich meinen Mann 'schonend' darauf vorbereiten konnte.
Es ist wunderschön und ich habe natürlich einen guten Platz gefunden - aber viel mehr Bäume darf ich jetzt echt nicht mehr kaufen.
Dafür hast du mir Lust gemacht, nächstes Jahr auch mal Artischocken zu probieren. Hoffentlich sind sie im nächsten Jahr auch wieder bei Lubera zu haben. Und ja, Markus, Chili wären auch mein Traum. Schöne Pflanzen, die ich auch auf der Terrasse als Schmuck haben kann!
Liebe Grüsse aus dem Tiefen Süden (Vierwaldstättersee) nach dem Hohen Norden.
Ruth