Tulpen düngen scheint auf den Ersten Blick nicht ganz einfach zu sein: Wie und wann sollen wir denn Tulpen düngen, wenn sie doch gerade mal im Frühjahr für wenige Wochen ihre knallbunten Blüten zeigen und die restliche Zeit des Jahres vorwiegend ein unterirdisches Dasein fristen? Und wie können wir sie in ihrer Ruhezeit und vor dem Austrieb wiederfinden, wenn wir sie vor der Saison düngen möchten? Letztlich hängt sehr vieles bei der Tulpendüngung vom Standort, vom Boden der Tulpenpflanzung ab und mit am wichtigsten ist die Bodenvorbereitung und Düngung bei der Pflanzung. Eines aber können wir schon zum Voraus verraten: Kompost ist die mit Abstand wichtigste Komponente der Tulpendüngung. Und wenn kein Kompost zur Verfügung steht, empfehlen wir Ihnen hochwertige Dünger bei Lubera zu kaufen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Anpassungsfähigkeit der Tulpen
- Der ideale Boden und Standort für Tulpen
- Grossflächige Bodenvorbereitung und Düngung vor der Tulpenpflanzung
- Tulpen düngen bei der Pflanzung
- Nach der Neupflanzung: Tulpen über den Winter mit einer Kompostschicht abdecken
- Muss man Tulpen auch nach der Pflanzung längerfristig düngen?
- Muss man wirklich alle 2 Wochen vom frühen Frühling bis zum Sommer Tulpen düngen?
- Neben dem Tulpen düngen: Weitere wichtige Pflegemassnahmen für Tulpen
- Tulpen düngen mit Hausmitteln
- Tulpen düngen im Topf
- Die wichtigsten 3 Tipps für die Kompostierung
- Tipp 1:
- Tipp 2:
- Tipp 3:
Die Anpassungsfähigkeit der Tulpen
Gartengestalterisch betrachtet, können wir unserer Fantasie beim Eingraben der Zwiebeln freien Lauf lassen, da es kaum einen Platz gibt, der bepflanzt mit gefransten, gefüllten, Lilienblütigen oder Darwin Tulpen nicht in einem völlig neuen Glanz erstrahlen würde. Sie sind der Blickfang in jeder Art von Garten, nur dass sie eben an jedem Standort unterschiedliche Wachstumsverhältnisse im Boden vorfinden, die gegebenenfalls zu korrigieren sind. Es macht schon einen Unterschied, ob die Blumenzwiebeln zwischen Bäumen und Sträuchern, als Partner für Stauden in Stein- und Heidegärten, zur Uferbepflanzung am Teich eines Wassergartens oder auf einem Blumenrasen zur Verwilderung gepflanzt werden sollen. Dennoch ist Tulpen düngen kein Hexenwerk, das besonders tief greifende gärtnerische Spezialkenntnisse verlangen würde. Nicht zu vergessen, dass die beliebten Frühlingsblüher ziemlich robuste und langlebige Pflanzen sind, die sich den Gegebenheiten am Standort ausgezeichnet anpassen und dabei kaum einen nennenswerten Pflegeaufwand benötigen.
Bild: Einfache späte Tulpe 'Candy Club' – die Blüten dieser Tulpe sind zunächst weiss und entwickeln später dann rosarote Flammen
Der ideale Boden und Standort für Tulpen
Was aber brauchen Tulpen an ihrem neuen Standort, um möglichst lange und zuverlässig zu blühen? Letztlich sind sozusagen aus Tulpensicht 5 Rahmenbedingungen gefragt, die in der Regel relativ einfach zu erfüllen sind:
- Ruhe: Der zukünftige Standort der Tulpen sollte in den nächsten Jahren in Ruhe gelassen werden, nicht umgestochen und gehackt werden
- Sonne: Möglichst viel Wärme und direkte Sonneneinstrahlung.
- Guter Boden: Ein nährstoffreicher und durchlässiger Boden, feucht, aber nicht nass.
- Leicht sauer: Ein idealer pH von 6-7, also ganz leicht im säuerlichen Bereich.
- Kein tulpenmüder Standort: Bei einer Neupflanzung von Tulpen sollten an diesem Standort für mindestens 10 Jahre keine anderen Tulpen gestanden haben. Die direkte Nachpflanzung von Tulpen auf Tulpen führt zu starken Wuchsdepressionen. Werden in einer Tulpenpflanzung Tulpen nachgepflanzt, sollte für jede nachgepflanzte Zwiebel eine Spatenbreite und -länge und eine Spatentiefe die Erde ausgetauscht werden.
Bild: Triumph-Tulpe 'Ronaldo'® – sie blüht im April in sehr dunklem Purpur, ja fast Schwarz.
Grossflächige Bodenvorbereitung und Düngung vor der Tulpenpflanzung
Bei gleichmässig guter Bodenqualität, beispielsweise auf einer tadellos intakten Zierrasenfläche, können die Pflanzgruben der Zwiebeln Stück für Stück mit dem Pflanzlochstecher vorbereitet werden. Darauf werden die Tulpenzwiebeln gesteckt und das Pflanzloch wieder aufgefüllt. An Problemstandorten jedoch, von denen bekannt ist, dass die Erde zu fest und nur gering wasserdurchlässig doer auch viel zu leicht ist, hat sich unter Berücksichtigung der zukünftigen Pflanztiefe (die doppelte Höhe der Zwiebeln) eine grossflächige Vorbereitung des neuen Tulpenstandorts bewährt. Eine bisher brachliegende Fläche mit übermässig feuchtem und viel zu schwerem Untergrund hatte ich zum Beispiel vor vier Jahren gut 20 Zentimeter tief ausgehoben. Nach dem eine fünf Zentimeter tiefe Kiesschicht eingearbeitet war, habe ich die Fläche mit einem Gemisch aus Mutterboden und ausgereiftem Kompost (Verhältnis 3:1) aufgefüllt. Damit konnte ich mir das Tulpen Düngen in den ersten beiden Jahren vollständig sparen (wobei ja Kompost letztlich auch ein Dünger ist…) und für eine perfekte Drainage der sensiblen und fäulnisempfindlichen Blumenzwiebeln war ebenfalls gesorgt. Die Dünger-Komponente Kompost wird übrigens auch für die Folgejahre eine wichtige Zutat für die natürliche Bodenregenerierung rings um die charmanten Frühlingsboten bleiben.
Tulpen düngen bei der Pflanzung
Auch wenn der Tulpenboden ohne spezielle Vorbereitung gut durchlässig und gut mit Humus und Nährstoffen versorgt ist, empfehlen wir die Kompostdüngung gleich bei der Pflanzung: Das Tulpenpflanzloch wird nach dem Stecken der Zwiebel gleich mit einem Muttererde-Kompostgemisch (im Verhältnis 3:1) aufgefüllt. Achtung: Sie können beim Auffüllen immer auch ein bisschen zu viel Erde anhäufeln, weil über den Winter das aufgefüllte Gemisch sowieso etwas verdichtet wird und absinkt. Eine zusätzliche Start-Düngung mit mineralischem Dünger ist bei ansonsten guten Tulpenböden nicht notwendig. Die leichte und nährstoffreiche Komposterde wird ihren neuen Tulpen zu einem fulminanten Start verhelfen.
Bild: Tulipa 'Kingsblood' – einfache späte Tulpe mit tiefroten Blüten von Anfang bis Ende Mai und einer stattlichen Höhe von bis zu 80cm
Nach der Neupflanzung: Tulpen über den Winter mit einer Kompostschicht abdecken
Im November oder Dezember, einige Wochen nach der Tulpenpflanzung, kann dann der neue Tulpenstandort mit einer 3-5cm dicken Kompostschicht abgedeckt werden. Dies verbessert den Winterschutz der frisch gepflanzten Blumenzwiebeln und bereitet die Frühlingsdüngung vor – auch wenn ein Teil der frei werdenden Nährstoffe im Winter leider ausgeschwemmt wird. In sehr milden Regionen mit wenig Winterkälte empfehlen wir daher, eher auf diese Winterabdeckung nach der Pflanzung zu verzichten und schon im ersten Jahr die Kompostdüngung im frühen Frühling auszubringen. Auf Wiesen und Rasenstandorten wird die Winterabdeckung im Februar mit einem Rechen gleichmässig auf die Fläche verteilt, um den Grasaufwuchs nicht zu behindern.
Muss man Tulpen auch nach der Pflanzung längerfristig düngen?
Da Tulpen nicht zu den Starkzehrern gehören, war man lange Zeit der Meinung, dass sie überhaupt keine zusätzlichen Nährstoffgaben benötigen würden. Das trifft sicherlich in den ersten 1 bis 2 Jahren zu, wenn der Standort ideal und der Boden mit genügend Kompost für die Tulpen vorbereitet wurde. Längerfristig wird man aber ohne zusätzliche Düngung nicht auskommen, wenn man über viele Jahre die Tulpenpracht geniessen möchten. Insbesondere bei langlebigen Sorten ist regelmässiges Tulpen düngen von daher Pflicht und wird am besten gleich an den ersten frostfreien Frühlingstagen, also noch vor Austrieb und Blüte erledigt. Unser Frutilizer® Volldünger Plus (100g pro m2) verbessert dabei dank seinem hohen organischen Gehalt nicht nur mittelfristig die Nährstoffversorgung im Boden, sondern sorgt dank des sofort verfügbaren mineralischen Düngeranteils auch kurzfristig für eine starke Blüte, fördert die Herausbildung von Brutzwiebeln und unterdrückt ein zu zeitiges Verwelken der Blätter.
Bild: Frutilizer® Volldünger Plus – ein echter Allrounder wenn es um Bodenverbesserung geht. Dieser Dünger kann überall eingesetzt werden und ist für alle Freilandpflanzen geeignet.
Wenn Sie zeitgleich oder sogar noch etwas früher im Februar auch noch eine dünne Schicht gut abgelagerten Komposts einbringen, kann der mineralisch-organische Dünger (Frutilizer® Volldünger Plus) auf 50g pro m2 reduziert werden. Die Mulchschicht sollte aber nur sehr dünn sein (lieber 2-3cm als 5-10cm), und idealerweise wird das Material auch ganz leicht und oberflächlich eingehackt, solange die Tulpen im Februar noch nicht gestartet sind (2-3cm tief hacken ist möglich).
Für die längerfristige Düngung im Frühling vor dem Austrieb ist es sinnvoll, die Tulpenstandorte oder -Zonen im Beet dezent mit einem kleinen Bambusstab zu markieren. In einer Wiese oder im Rasen wird man sich mit aussenstehenden Markierungen oder mit einem kleinen Plan behelfen müssen, um zielgenau düngen zu können. Auf Grasstandorten kommt dann auch anstelle des Komposts vor allem mineralischer oder organisch-mineralischer Dünger wie unser Frutilizer® Volldünger Plus zum Einsatz, da zu viel Kompost den Graswuchs einschränken könnte.
Muss man wirklich alle 2 Wochen vom frühen Frühling bis zum Sommer Tulpen düngen?
Besonders einige Hersteller von mineralischen, aber auch von biologischen, aber künstlich hergestellten organischen Düngern empfehlen die Düngung der Tulpen alle 2 Wochen ab Februar. Diese Empfehlung ist natürlich absoluter Blödsinn und leicht zu durchschauen: Hier ist weniger die Optimierung der Tulpenblüte das Ziel, sondern der kontinuierliche Düngerverbrauch ;-). Um es ganz klar auszudrücken: Die Düngung mit Kompost oder als Ersatz mit einer kompostreichen Pflanzerde wie mit unserer Fruchtbaren Erde Nr. 2 ist das Herz und die Basis der Tulpendüngung und reicht weitgehend aus. Eine zusätzliche Düngung mit mineralischen oder organischen Kunstdüngern (ob konventionell oder biologisch) ist nur notwendig, wenn der Basisboden der Tulpenpflanzung wirklich sehr sandig und arm ist, oder wenn die Tulpenpflanzung nach einigen Jahren deutlich an Vitalität verliert und man nochmals einen Wiederbelebungsversuch starten möchte…
Neben dem Tulpen düngen: Weitere wichtige Pflegemassnahmen für Tulpen
Mit dem Beenden ihrer Blüte sind die Zwiebeln der Pflanzen so weit erschöpft, dass sie bis zur Winterruhe nur noch zur Bildung einiger Brutzwiebeln in der Lage sind. Statt Tulpen düngen ist jetzt das Entfernen welker Blüten angesagt, um so eine kraftaufwendige Samenbildung zu verhindern und die zur Verfügung stehende Restenergie der Pflanzen in der Zwiebel zu speichern. Lassen Sie auch nach der Blüte das Laub möglichst lange stehen, auch wenn Ihr Rasen dadurch etwas unansehnlich aussehen könnte. Die Laubblätter enthalten wichtige Speicherstoffe und Eiweiss, die den Pflanzen bei der Fotosynthese helfen und wie ein Tulpendünger wirken. Die Reste der einstmals schönen grünen Blätter von daher erst dann entfernen, wenn sie sich leicht von den Stängeln abzupfen lassen.
Bild: Tulipa 'Sunny Prince' – einfache frühe Tulpe mit wunderschönen zitronengelben Blüten im April
Tulpen düngen mit Hausmitteln
Natürlich können Tulpen auch ab und zu mit Hausmittelchen, z.B. Kaffeesatz oder auch Asche gedüngt werden. Dies sollte immer im frühen Frühling geschehen – im Sommer oder Herbst verpufft die Wirkung, weil die Nährstoffe ausgeschwemmt werden und/oder nicht aufgenommen werden können. Beim Einsatz eines solchen Hausmittels sollte auf jeden Fall auf die mineralische oder auch organische Zusatzdüngung (zusätzlich zum Kompost) verzichtet werden. Der Kaffeesatz sollte auch nicht zu oft eingesetzt werden, weil er den pH-Wert des Bodens absenkt – was allerdings bei einem sehr kalkhaltigen Boden von 7.5 auch von Vorteil sein kann….
Tulpen düngen im Topf
Bei einer Topfkultur von Tulpenzwiebeln ist die Düngung noch wichtiger als bei Beet- oder Feldpflanzung, da halt der Raumnatürlich beschränkt ist, in dem Nährstoffe mineralisiert werden können und pflanzenverfügbar werden. Natürlich kann auch hier mit Kompost nachgeholfen werden, indem man bei der Topfung und Pflanzung schon bis zu 20% Kompost in die Pflanzerde mischt (wir empfehlen die Fruchtbare Erde Nr. 1, die Kübelpflanzenerde) .Zusätzlich kann jedes Frühjahr vor dem Austrieb wieder eine 1-3cm Schicht Kompost aufgelegt werden (auch um den natürlichen Schwund der Kübelpflanzenerde auszugleichen). Dennoch wird man hier ohne zusätzliche Düngergaben nicht auskommen. Wir empfehlen im Topf den Einsatz von Langzeitdünger: z.B. Frutilizer® Saisondünger plus, 20-25g pro 5l Topfvolumen.
Bild: Frutilizer® Saisondünger Plus – DER Langzeitdünger für Dauerkulturen und Kübelpflanzen
Die wichtigsten 3 Tipps für die Kompostierung
Wir haben es schon mehrfach betont: Kompost ist der bei weitem wichtigste Dünger für Dauerkulturen wie Blumenzwiebeln, weil er nachhaltig wirkt und auch längerfristig das Bodenleben (und damit auch die Mineralisierung von Nährstoffen verbessert. Worauf es bei der Kompostierung von Garten- und Küchenabfällen hauptsächlich ankommt, haben wir für Sie bereits in mehreren Ratgeberbeiträgen unseres Gartenbuchs beschrieben. Dennoch ist es im Zusammenhang mit der Düngung der Blumenzwiebeln sicher sinnvoll, die wichtigsten 3 Tipps zur Kompostierung zu ergänzen. Denn nur mit gutem Kompost werden ihre Tulpen perfekt blühen…
Tipp 1:
Kompost braucht viel Luft und Wärme zum Reifen. Verwenden Sie daher auf keinen Fall die geschlossenen, aus recycelten Kunststoffgranulat hergestellten Thermokomposter zum Zusammenstecken. Abgesehen davon, dass diese fast luftdicht verschlossenen Behälter selbst für den Minigarten mit 50 qm Anbaufläche viel zu klein sind, dauert der Zersetzungsprozess seines Inhalts selbst mit chemischen Beschleunigern viel zu lange. Ich habe in den vergangenen zehn Jahren sehr gute Erfahrungen mit zusammensteckbaren Metallgittern (wie auf dem Bild zu sehen) gemacht, da sich der Inhalt bei schnellerer Verrottung von Jahr zu Jahr sehr bequem und rückenschonend umsetzen lässt. Im Sommer lassen sie sich wie Hochbeete bepflanzen, wobei die verbliebenen Bestandteile von Tomaten, Paprika oder Zucchini zum Herbst hin für einen zusätzlichen, sehr hochwertigen Gründünger sorgen.
Tipp 2:
Verwenden Sie für Ihre Obst- und Gemüsepflanzen sowie natürlich auch zum Tulpen düngen ausschliesslich Kompost, der wenigstens über drei Jahre abgelagert wurde. Der auf dem Foto war sogar fast vier Jahre alt, wurde während dieser Zeit drei Mal ungesetzt und ist (mehrfach gesiebt) mit seinen vielen kleinen und grösseren Würmchen besser als jede gekaufte Pflanzerde. Ausser rohen Küchenabfällen (exklusive schwer bis überhaupt nicht verrottenden Eierschalen) kamen keinerlei gekochte Speisereste in die Komposter.
Tipp 3:
Würmer wie auch andere zersetzungsfördernde Insekten sollten im Kompost bleiben und nicht im Schnabel gefiederter Gartenbesucher landen. Das lässt sich bestimmt nicht gänzlich verhindern, aber spürbar einschränken, wenn Nistkästen oder Vogelhäuser nicht auf oder in unmittelbarer Nachbarschaft von Kompostern aufgestellt werden.