Schädlingsvertreibende Pflanzen helfen dir, deine Zier- und Nutzpflanzen zu schützen. Ihr Duft vertreibt Blattläuse, Fliegen, Wanzen oder Käfer. Sie wirken abschreckend oder verwirrend. Von einigen Arten ist die Wirkung gegen bestimmte Schädlinge nachgewiesen. Bei anderen gibt es positive Erfahrungen und Erfahrungsberichte. Welche Pflanzen schädlingsvertreibend sind, erfährst du in diesem Beitrag. Im Lubera® Shop kannst du Pflanzen kaufen und sie dir bequem vor deine Haustüre liefern lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung schädlingsvertreibende Pflanzen
- Mischkulturen sind von Vorteil
- Schädlingsvertreibende Pflanzen
- Bekannte schädlingsvertreibende Pflanzen
- Basilikum
- Koriander
- Möhre
- Rosmarin
- Tagetes / Studentenblume
- Tomaten
- Zwiebeln und Knoblauch
- Traditionell verwendete schädlingsvertreibende Pflanzen
- Bohnenkraut
- Kapuzinerkresse
- Kerbel
- Lavendel
- Majoran
- Minze
- Rainfarn
- Ringelblumen
- Salbei
- Schnittsellerie
- Thymian
- Wermut
- Wurmfarn
- Ysop
- Pflanzenjauchen und Brühen
Zusammenfassung schädlingsvertreibende Pflanzen
- Schädlinge finden ihre Nahrungspflanzen durch ihren Geruchssinn.
- Stark duftende Pflanzen verwirren Insekten und Schnecken und vertreiben sie von den Zier- und Nutzpflanzen.
- Schädlingsvertreibende Pflanzen sind ideale Partner in Mischkulturen.
Mischkulturen sind von Vorteil
Pflanzen können durch ihren Duft Insekten, Schnecken und Nager verwirren und verhindern, dass sie ihre Nahrungspflanzen finden. Viele positive Berichte gibt es zu Heil- und Würzkräutern mit intensivem Duft.
Allgemein lässt sich feststellen, dass in Mischkulturen etwa 30 % weniger Schädlinge auftreten als in Monokulturen. Dabei ist es gleichgültig, ob die Pflanzen in den Reihen stehen oder als Beeteinfassung verwendet werden und ob es sich um Salat, Radieschen oder schädlingsvertreibende Pflanzen handelt.
Sind grosse Flächen mit einer geeigneten Nahrungspflanze für eine Blattlaus oder einen anderen Schädling bepflanzt, ist ihr typischer Geruch an dem Ort besonders intensiv und die Tiere können den Pflanzenbestand leicht finden. Sie vermehren sich wegen des guten Nahrungsangebots schnell und finden überall die Möglichkeit zur Eiablage. Stehen weniger Pflanzen einer Art zusammen, sind sie weniger anziehend, schwerer zu orten und es gibt weniger Vermehrungspotenzial. Die schädlingsvertreibenden Pflanzen verwirren die ungebetenen Gäste zusätzlich.
Je mehr verschiedene Pflanzen in einem Garten wachsen, desto grösser ist auch die Artenvielfalt bei den Nützlingen. Die Blüten von Kräutern locken Florfliegen und Schwebfliegen an, deren Larven Blattläuse fressen. Es finden sich Laufkäfer, Spinnen und andere Nützlinge ein, die Jagd auf die Plagegeister machen und ihre Bestände reduzieren.
Bild: Die Zweifleck-Raubwanzen (Platymeris biguttatus) sind Nützlinge. Sie werden z.B. durch den Basilikum angelockt und können helfen, Schädlinge zu vertreiben.
Schädlingsvertreibende Pflanzen
Untersuchungen haben gezeigt, dass bestimmte Kräuter und Gemüsearten einen zusätzlichen Effekt auf die Pflanzengesundheit ihrer Nachbarn haben. In Versuchen wurde nachgewiesen, dass einige aromatisch duftende Kräuter schädlingsvertreibende Pflanzen sind. Werden sie in der Nähe gepflanzt, ist der Schädlingsbefall an ihren Mischkulturpartnern geringer als in der Monokultur oder in der Mischkultur mit Salat oder anderen Pflanzen.
Die Stärke dieses positiven Einflusses hängt jedoch von der Anfälligkeit der betreffenden Kulturpflanze ab und davon, wie nah und in welcher Dichte die Partner gepflanzt werden. Beispielsweise werden Zwiebelsorten unterschiedlich stark von Zwiebelthripsen befallen. Möhren vertreiben die Thripse, wenn sie nicht weiter als 15 cm von den Zwiebeln entfernt stehen. Bei wachsendem Abstand und steigender Anfälligkeit der Zwiebelsorte, nehmen die Schäden durch die Blasenfüsse zu.
Schädlingsvertreibende Pflanzen bewirken keine Wunder. Sie können die Populationen von Schädlingen an anderen Pflanzen um etwa 30 bis 70 % verringern. Sie vertreiben aber nicht generell alle Arten von Blattläusen, Milben oder Käfern und können selbst auch Opfer werden.
Bekannte schädlingsvertreibende Pflanzen
Im Folgenden stellen wir dir einige schädlingsvertreibende Pflanzen vor, die ihre Wirksamkeit in Versuchen im Freiland oder im Gewächshaus bewiesen haben.
Basilikum
Basilikum vertreibt Schädlinge und verwirrt sie, sodass sie ihre Nahrungspflanzen nicht so leicht finden. Ausserdem erhöht die Pflanze die Biodiversität im Beet, indem sie natürliche Gegenspieler wie Raubwanzen, Florfliegen und Wespen anlockt, die Jagd auf die Schädlinge machen.
Basilikum wird in verschiedenen Anbausystemen als Mischkulturpflanze verwendet. Bei Kohl sinkt der Befall mit Raupen auf 66 bis 33 %, wenn Basilikum zwischen die Reihen gepflanzt wird. Bohnen werden deutlich weniger von Bohnenläusen, Weisser Fliege, Blattminierfliegen und Spinnmilben befallen, wenn sie zusammen mit Basilikum angebaut werden. Es vertreibt auch Blattläuse von Paprika. Im Baumwollanbau reduziert Basilikum Schäden durch den Baumwollkapselwurm auf die Hälfte. In Okra-Kulturen nimmt die Menge an schädlichen Käfern und Wanzen durch Basilikum als schädlingsvertreibende Pflanzen um 20 bis 25 % ab.
Bild: Basilikum 'Petit Green' ist ein kompaktes Gewürzkraut mit kräftigem Geschmack und Aroma.
Koriander
Koriander kann als Mischkulturpartner den Befall von Kichererbsen mit der Baumwoll-Kapseleule um 70 % verringern. Er vertreibt Blattläuse, Zikaden, Wanzen, Möhrenfliegen, Wurzelläuse und Nematoden von Karottenpflanzen. In Mischkultur mit Tomaten hält er effektiv Blattläuse, Zikaden, Thripse und Spinnmilben fern. Blattkäfer, die Rote Bete befallen, mögen ihn ebenfalls nicht.
Möhre
In Kombination mit Zwiebeln sind Möhren schädlingsvertreibende Pflanzen. Abhängig von der Zwiebelsorte ist die Population der Zwiebelthripse (Thrips tabaci) um 50 bis 70 % kleiner, wenn Möhren in der Nähe wachsen. Die Zwiebeln weisen dann weniger Schäden auf und bringen einen höheren Ertrag.
Rosmarin
Rosmarin vertreibt Blattläuse. Du kannst ihn zum Beispiel zusammen mit Paprika kultivieren, um diese zu schützen.
Tagetes / Studentenblume
Die Studentenblume wird in Gründüngungsmischungen zur Bekämpfung von Nematoden eingesetzt. Schnecken fressen sie gerne und bleiben dann anderen Pflanzen fern. Sie vertreibt aber auch Kohlblattläuse und schrecken die Grosse Rosenblattlaus ab. In Mischkultur mit Augenbohne hat Tagetes eine gute Wirkung gegen Weisse Fliegen an Kürbissen gezeigt.
Tomaten
In Versuchen haben Tomaten in Mischkultur mit Kohl den Befall der Kohlköpfe mit Blattläusen auf die Hälfte reduziert. Die Zahl der Raupen sank auf etwa ein Drittel gegenüber der Kontrollgruppe ohne Tomatenpflanzen. Auch Weisse Fliege wurde merklich zurückgedrängt. Kaltwasserauszüge und Jauche aus Tomatenblättern vertreiben Kohlweisslinge und Schnecken.
Zwiebeln und Knoblauch
Der Geruch von Zwiebeln vertreibt Möhrenfliegen (Psila rosae) und reduziert den Befall mit Möhrenblattläusen (Cavariella aegopodii). Werden die Pflanzen in Mischkulturen verwendet, sinkt der Befall mit Möhrenfliegen um etwa 40 %. Durch regelmässige Spritzungen der Möhren mit Zwiebelextrakt kann er um bis zu 90 % gesenkt werden. Der Geruch von Zwiebeln und Knoblauch schreckt generell Blattläuse ab und hält sie von Gemüse und Zierpflanzen fern. Nachgewiesen ist dieser Effekt zum Beispiel bei der Kombination zwischen Paprika und Schnittlauch. Mit Knoblauch kannst du Tabakpflanzen und Kartoffeln von Blattläusen schützen. Knoblauchtee vertreibt Milben und wirkt gegen Pilzkrankheiten und Bakterieninfektionen.
Bild: Die Etagenzwiebel (Allium cepa var. proliferum) ist eine Zwiebel, die in der Luft wächst und sich, mit den am Trieb gebildeten Brutzwiebeln selber erneuert.
Traditionell verwendete schädlingsvertreibende Pflanzen
Viele aromatische Pflanzen werden im Biolandbau und im Hausgarten zum Vergrämen von Schädlingen eingesetzt, ohne dass wissenschaftliche Studien den Grad ihrer Wirksamkeit belegen.
Bohnenkraut
Bohnenkraut tut den Bohnen gleich mehrfach gut. Zwischen die Bohnen gepflanzt verschreckt es Blattläuse, fördert das Wachstum und soll auch die reifenden Bohnen aromatischer machen. Außerdem ist das magenberuhigende Gewürz beim Kochen und Einlegen beliebt. Als Nachbar von Karotten reduziert es den Befall mit Blattläusen, Zikaden, Wanzen, Möhrenfliegen, Wurzelläusen und Nematoden.
Kapuzinerkresse
Kapuzinerkresse soll Schnecken abwehren. Für Blattläuse dient sie als Ablenkungspflanze. Die Läuse besiedeln sie mit Vorliebe und bleiben dann den anderen Gewächsen fern. Auch die Ameisen, die ihren Honigtau schätzen, sind dann nicht auf den Kulturpflanzen. Durch ihre scharfen Senföle vertreiben sie zudem Wühlmäuse und Raupen. Ein Aufguss aus den Blättern vertreibt Blutläuse und Schildläuse.
Kerbel
Kerbel hält Blattläuse von Kohl und Salaten fern. Er wirkt auch gegen Schnecken.
Lavendel
Lavendel lockt mit seinem Duft Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Gleichzeitig verschreckt er Wespen, Blattläuse und Ameisen. Er schützt unter anderem Paprikapflanzen vor Blattlausbefall. Er wirkt abschreckend auf Nachtfalter, deren Raupen an Gemüsepflanzen fressen.
Bild: Der frühblühende Lavendel angustifolia 'Munstead' hat stark duftenden Blätter und Blüten, die abschreckend auf diverse Schädlinge wirken können.
Majoran
Majoran vertreibt Möhrenfliegen und Ameisen. Als Mischkulturpartner von Roter Bete wehrt er Blattkäfer ab.
Minze
Minze gehört zu den aromatischen Gewächsen, die Schnecken gar nicht leiden können.
Bild: Die Erdbeerminze mit intensivem Blatt- und Blütenduft benötigt keinen Dünger und wuchert weniger als ihre "Verwandten".
Rainfarn
Der Geruch des Rainfarns vertreibt Kartoffelkäfer und Raupen. Als Randbepflanzung von Beeten hält er Schnecken fern.
Ringelblumen
Die Ringelblume wird als Gründüngungspflanze und Mischkulturpartner eingesetzt. Sie lockt mit ihren Blüten Nützlinge in den Garten und vertreibt gleichzeitig Schnecken, Drahtwürmer, Blattläuse und Bodenälchen. Sie eignet sich gut als Kulturpartner für Kartoffeln und Kohl. Eine Jauche aus Ringelblume kannst du als Pflanzenstärkungsmittel einsetzen.
Salbei
Der Salbei verwirrt mit seinem aromatischen Duft Schnecken, Kohlweisslinge und Blattläuse. Er ist ein guter Partner für Rosen und Kohl.
Bild: Der Apotheker-Salbei (Salvia officinalis) ist mit seinem intensiven Duft und den blau-violetten Blüten nicht nur ein Schädlingsvertreiber, sondern er ist auch vielseitig in der Küche und als Heilmittel einsetzbar.
Schnittsellerie
Er hält Kohlweisslinge von Kohl fern und verhindert, dass die Falter ihre Eier darauf legen.
Thymian
Thymian vertreibt Kohlweisslinge und Motten.
Bild: Der Weisse Feld-Thymian (Thymus serpyllum 'Albus') bildet einen weissen Teppich während der Blütezeit.
Wermut
Wermut wirkt gegen Ameisen, Blattläuse und Apfelwickler. Er kann auch als Jauche oder Brühe bei akutem Befall eingesetzt werden.
Bild: Artemisia absinthium besitzt einen stark verzweigten Stängel. Die Blätter sind dreifach fiederspaltig und graugrün gefärbt. Auf Stängel und Blättern befinden sich silbergraue Härchen.
Wurmfarn
Die Blätter und der Wurzelstock des Wurmfarns sind giftig. Weil Schnecken ihn instinktiv meiden, kannst du deine Pflanzen vor ihnen schützen, indem du das Farnkraut oder die ausgegrabenen Wurzelstöcke neben ihnen platzierst.
Bild: Der heimische Wurmfarn (Dryopteris filix-mas) wird von Schnecken gemieden.
Ysop
Ätherische Öle im Ysop halten Schnecken, Raupen von Kohlweisslingen und Blattläuse auf Abstand. Setze ihn zwischen die Reihen oder in eine Randbepflanzung zusammen mit Kerbel und anderen aromatischen Kräutern.
Pflanzenjauchen und Brühen
Viele Kräuter kannst du auskochen und den Tee oder die Brühe gegen Schädlinge oder als Pflanzenstärkungsmittel einsetzen. Brennnesseljauche wirkt zum Beispiel gegen Blattläuse und Spinnmilben. Ein Brennnesselkaltwasserauszug gegen Blattläuse und Weisse Fliege im Gewächshaus. Farnkrautextrakte kannst du gegen Schild- und Blutläuse einsetzen. Eine Jauche aus Holunderblättern vertreibt Raupen und Wühlmäuse. Tee, Brühe und Jauche aus Rainfarnblättern wehrt Himbeerkäfer, Brombeermilben und andere tierische Schädlinge ab. Ausserdem wirken sie gegen Rost, Mehltau und Bakterienkrankheiten an Kartoffeln.