Inhaltsverzeichnis
- Porzellanblümchen (Saxifraga urbium): Pflegetipps für Schnellleser
- Allgemeines über das Porzellanblümchen (Saxifraga urbium)
- Der beste Standort
- Beschaffenheit des Bodens
- Das Anpflanzen
- Die einfache Pflege
- Porzellanblümchen Bilder-Galerie
- Porzellanblümchen schneiden
- Porzellanblümchen: einfache Vermehrung
- Das Überwintern
- Verwendungsmöglichkeiten im Überblick
- Porzellanblümchen: Krankheiten und Schädlinge
- Kleiner Geschichtsausflug
- Typische Zuchtsorten hierzulande
An ihrem Anblick erfreuen sich Gartenbesitzer seit Jahrhunderten: das Porzellanblümchen ist eine pflegeleichte und wintergrüne Pflanze, deren rosafarbene Blüten sowohl in Kübeln als auch als Beeteinfassung ein Blickfang sind. Da sie nach dem Einpflanzen an einem sonnigen bis halbschattigen Standort nur eine geringe Aufmerksamkeit benötigt, ist das Porzellanblümchen ideal für Gartenfreunde mit wenig Erfahrung.
Porzellanblümchen (Saxifraga urbium) – Steckbrief von Gartenbista
Porzellanblümchen (Saxifraga urbium): Pflegetipps für Schnellleser
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: durchlässiger, frischer Boden
- Pflanzzeit: ab März und bis spätestens November
- Pflanzabstand: circa 20 Zentimeter zwischen zwei Pflanzen
- Kübelhaltung: jederzeit möglich
- Vermehrung: durch Aussaat oder durch Neupflanzung der zahlreichen Ausläufer
- Gießen: feucht halten im Sommer, gelegentliches Gießen im Winter
- Düngen: organischer Dünger in der Wachstumsphase
- Blütenpflege: welke Blüten abzupfen
- Schneiden: Stängel nur bei optischem Bedarf zurückschneiden
- Überwinterung: die Pflanze ist wintergrün und frosthart
- Pflanzenhöhe: zehn bis maximal 30 Zentimeter in der Höhe
- Pflanzenbreite: eine Staude geht bis zu 20 Zentimeter in die Breite
- Wachstum: schnelles, üppiges Wachstum
- Gelbe / braune Blätter: abschneiden
- Schädlinge: sehr selten Dickmaulrüssler
- Allgemeine Infos über das Porzellanblümchen
Allgemeines über das Porzellanblümchen (Saxifraga urbium)
Es handelt sich beim Saxifraga urbium um eine Kreuzung aus zwei älteren Saxifraga-Arten, deren besten Eigenschaften kombiniert wurden. Dank eines schnellen Wuchses nach der Aussaat ist eine dichte, grüne Blätterdecke binnen weniger Monate entstanden und eignet sich sowohl als Bodendecker als auch Hingucker im Steingarten. Viele Gartenfreunde setzen das Porzellanblümchen auch für eine Randbepflanzung ein oder nutzen es für Kübel. Da der Wuchs sehr kompakt und zugleich rosettenartig ist, wird eine Fläche effektiv mit grünem Leben gefüllt. Dank des geringen Pflegelevels sind auch Hobbygärtner mit dem Porzellanblümchen gut beraten.
Der beste Standort
Da das Porzellanblümchen ein genügsamer Zeitgenosse ist, kann bei der Standortwahl auf einen angenehmen Spielraum zurückgegriffen werden. Am wohlsten fühlt die Pflanze sich im Halbschatten, kann jedoch auch an einem sonnigen Standort wunderbar gedeihen. Selbst im schattigen Bereich einer Häuserwand oder unter dem Vorsprung der Terrasse ist ein hübsches Wachstum zu erwarten. Im Wonnemonat Mai sowie im Juni wird der ausgewählte Standort dann mit der Blütenpracht der Pflanze beschenkt: die zarten Blütenköpfe entstehen an hellroten bis rotbraunen Stielen, sind weiß und rosa und bilden damit einen schönen Kontrast zum starken Blattgrün.
Lubera-Tipp: Während der Blütezeit ist das Porzellanblümchen eine wichtige Futterquelle für Bienen. Der Nektar lockt die Tiere daher alljährlich an. Das sollte bei der Wahl des Standortes bedacht werden.
Beschaffenheit des Bodens
Für die Pflanze eignet sich vor allem humusreicher und lockerer Boden. Der Untergrund darf auch leicht sandig sein, wichtig ist vor allem ein durchlässiger Grund. Die Wurzeln benötigen diesen für ihr Wachstum und eine gute Ableitung von Nässe. Denn obwohl die Pflanze pflegeleicht ist, kann ihr Staunässe sonst zum Verhängnis werden.
Lubera-Tipp: Das Porzellanblümchen eignet sich hervorragend, um weniger schöne Bodenstellen auf dem Grundstück gekonnt zu verdecken. Da ihr Grün polsterbildend wächst, entsteht eine blickdichte Decke für alle Betrachter.
Das Anpflanzen
Bereits im März kann die Pflanze sowohl im Garten als auch in einem Kübel angepflanzt werden. Wichtig für einen gesunden Wuchs ist ein ausreichender Pflanzabstand. Zwischen zwei Setzlingen sollten circa 20 Zentimeter liegen. Ist ausreichend Platz vorhanden, sind 25 Zentimeter ideal. Auch im fortgeschrittenem Jahresverlauf ist ein Anpflanzen möglich, da das Porzellanblümchen recht genügsam ist. Anfang November sollte jedoch der spätestens Zeitpunkt sein. Wird dieser verpasst, sollte bis Mitte März des kommenden Jahres gewartet werden.
Die einfache Pflege
Da das Porzellanblümchen überaus pflegeleicht ist, benötigt es nach dem Einpflanzen kaum Aufmerksamkeit. Wichtig ist eine ausreichende Bewässerung in den Sommermonaten, sodass die Erde nie komplett austrocknet. Regnet es nicht, solle daher im Abstand einiger Tage gegossen werden.
Lubera-Tipp: Das Bewässern mit normalem Leitungswasser ist völlig ausreichend.
In den Wintermonaten muss nur in gröberen Abständen bewässert werden. Im Regelfall reichen daher die Niederschläge in Regen- und Schneeform. Der Grund dafür liegt in der Sukkulenten-Natur der Blätter: Sie können für eine geraume Zeit effektiv Wasser speichern, sodass auch eine kurzzeitige Trockenperiode der Pflanze nicht schadet. Im Sommer sollte hingegen gegossen werden, da durch die zusätzliche Wärme der Jahreszeit der Wasserspeicher der Pflanze schneller zur Neige geht.
Lubera-Tipp: Wer sich für eine Einpflanzung in Kübeln entschieden hat, sollte in jedem Fall sichergehen, dass Staunässe vermieden wird.
Da die Pflanze so genügsam ist, benötigt sie auch keine Sonderaufmerksamkeit im Bezug auf Dünger. Ein organischer Dünger kann in den ersten Monaten nach dem Anpflanzen zum Einsatz kommen, damit die Stauden schneller gedeihen, er ist aber kein Muss. Später ist Dünger definitiv nicht mehr notwendig.
Lubera-Tipp: Wer mit dem Erscheinungsbild im Frühjahr unzufrieden ist, kann etwas Kompost nahe der Pflanze locker in die Erde einbringen.
Porzellanblümchen Bilder-Galerie
Porzellanblümchen schneiden
Wo viele Pflanzen regelmäßig zurückgeschnitten werden müssen und damit Aufwand entsteht, ist das Porzellanblümchen einmal mehr pflegeleicht. Ein regelmäßiger Verschnitt ist prinzipiell nicht notwendig. Nur wenn ästhetische Gründe aufkommen, kann das Auslichten sinnvoll sein. Wer sich für das Zurückschneiden entscheidet, sollte dies in den Spätherbst verlegen.
Die Pflanze hat dann genügend Zeit, bis zum Frühjahr zu ruhen.
Lubera-Tipp: Gerade im Winter können Blätter eine bräunliche Farbe annehmen und werden von vielen Gartenfreunden daher entfernt. Nicht immer ist das notwendig, denn eine leichte Braunfärbung kann mit Frühlingsbeginn ohne ein Absterben des Blattes wieder vergehen. Die Pflanze ist dann erneut komplett grün.
Porzellanblümchen: einfache Vermehrung
Ihre Wuchsgeschwindigkeit ist so stark, dass das Porzellanblümchen dem Gärtner die Vermehrungsarbeit im Grunde abnimmt. Eine Staude kann durch ihre Ausläufer binnen kurzer Zeit einen dichten Teppich bilden, weshalb die Pflanze auch so beliebt als Bodendecker ist. Es gibt aber auch zwei einfache Möglichkeiten, das Porzellanblümchen gezielt zu vermehren.
- Wer entsprechendes Saatgut erworben hat, kann dieses im Garten direkt in die Erde oder in Kübel einpflanzen. Zur Orientierung sagt man, dass rund 25 Pflanzen auf einen Quadratmeter kommen können.
- Sind bereits Porzellanblümchen vorhanden, kann ein Ausläufer abgeschnitten und als Tochterpflanze an einer anderen Stelle neu eingepflanzt werden. Nutzbar sind hierfür alle bewurzelten Blattrosetten. Der Kauf neuer Saat kann somit entfallen.
Das Überwintern
Das Porzellanblümchen gehört zu den wenigen grünen Lichtblicken, die in den kalten Wintermonaten auf Grundstücken und in Gärten für gute Laune sorgen. Die robuste Pflanze ist nämlich frosthart und muss auch in der kalten Jahreszeit nicht im Haus überwintern. Die Blüten sterben zwar nach den Monaten Mai und Juni ab, doch die Blätter bleiben das gesamte Jahr über grün.
Lubera-Tipp: Die Erfahrung zeigt, dass Außentemperaturen bis -18 Grad Celsius dem Porzellanblümchen nichts ausmachen. Nur in den seltenen Fällen, in denen es in einem Jahr deutlich kälter werden soll, muss mit Verlusten gerechnet werden.
Verwendungsmöglichkeiten im Überblick
Das Porzellanblümchen ist ein beliebter Blickfang in Steingärten. Da es genügsam ist, kann es hier für sprichwörtliche Farbtupfer sorgen. In der Blütezeit von Mai bis Juni steht es in weiß und rosa für zarte Frühlingsfarben. Das gesamte Jahr über sorgt außerdem das Blattgrün für eine lebendige Note. Weite Verwendungsorte sind:
- Pflanzungen am Gehölzrand
- Unterpflanzung von Gehölzen
- Pflanzungen an Wegesrändern
- Aufbau eines Staudenbeets
- Pflanzungen zur Beeteinfassung
- Pflanzungen zur Grabgestaltung
Porzellanblümchen: Krankheiten und Schädlinge
Aufgrund ihrer Genügsamkeit und allgemeinen Robustheit hat das Porzellanblümchen selten mit Krankheiten oder einem Schädlingsbefall zu kämpfen. Wird sie nicht durch Staunässe beschädigt, wird ihr maximal der Dickmaulrüssler zur Gefahr. Ein Befall mit diesem Parasiten ist jedoch sehr selten.
Was tun bei Dickmaulrüssler auf der Pflanze?
Wer den Schädling auf dem Porzellanblümchen entdeckt, kann mit einigen Handgriffen effektiv dagegen vorgehen und sich bald wieder ungestört an der Pflanzenschönheit erfreuen:
- Erwachsene Tiere können zunächst von den Blättern eingesammelt werden. Doch da der Käfer nachtaktiv ist, wird diese Methode langwierig und ist selten von dauerhaftem Erfolg.
- Hilfreich ist der Kauf von Neempresskuchen. Dieser besteht aus den Samen des Neembaums und schmeckt den Dickmaulrüsslern überhaupt nicht. Durch ein flaches Eindrücken in den Gartenboden wird der Neempresskuchen zur effektiven Störquelle und die Käfer werden kaum noch Fraßschäden verursachen.
- Wer den Parasiten dauerhaft aus dem Garten vertreiben möchte, hat es dagegen schwerer. Möglich ist der Kauf von Nematoden. Das sind Fadenwürmer, die im Fachhandel erworben werden können und dann im Boden ausgesetzt werden. Im Handel haben sich viele Hersteller auf wirksame Methoden zur Dosierung und Ausbringen der kleinen Helfer spezialisiert. Ein wenig Übung ist dennoch notwendig und die Prozessdur muss meist jährlich wiederholt werden.
Kleiner Geschichtsausflug
Während das Porzellanblümchen hierzulande vor allem aufgrund seiner Praxistauglichkeit als Bodendecker und als pflegeleichte Pflanze beliebt ist, hat es in Großbritannien eine tiefere Bedeutung. In England nennt man sie auch „London Pride“ oder „St. Patrick’s Cabbage“ und nutzt sie seit dem 17. Jahrhundert. Bis heute gilt das Porzellanblümchen für die Briten als ein Symbol des Sieges über alle widrigen Umstände.
Typische Zuchtsorten hierzulande
Das Porzellanblümchen in seiner Ursprungsform dient vielen Gartenfreunden als Grundlage für neue Kulturen. Hierbei wird vor allem gern mit abweichenden Blattformen neuen Blütenfarben experimentiert.
Erfolgreich durchgesetzt haben sich zwei Formen, die daher häufig zu kaufen sind:
- Elliot’s Variety: Die Blüten erstrahlen in intensivem Rotrosa statt in weiß und rosa.
- Variegata: Hier sind die weiß-rosa Blüten geblieben, es gibt jedoch panaschierte Laubblätter.
Graphik: © hhelene – Fotolia.com; © Mauro Rodrigues – Fotolia.com; © summersum – Fotolia.com; © Anette Linnea Rasmus – Fotolia.com; © mslok – Fotolia.com