Melonen pflegen, sie am richtigen Ort pflanzen, die passenden Sorten wählen, dem Bedarf entsprechend düngen, Melonen im richtigen Moment schneiden oder ausdünnen – das ist der Schlüssel zur erfolgreichen Melonenkultur. Mit den passenden Tripps und Tricks, die wir in diesem Artikel vorstellen, können Sie zuhause, in ihrem Garten, allenfalls sogar im Topf deutlich bessere Melonen kultivieren und ernten als sie im Supermarkt käuflich zu erwerben sind. Was in unserem nördlichen Klima allenfalls an Wärme fehlt, das machen die richtigen Sorten und Pflegemassnahmen mehr als wett. Die passenden Melonen kaufen Sie in unserem Gartenshop.
Inhaltsverzeichnis
- Wo Melonen anpflanzen: Den richtigen Standort wählen
- Melonen anbauen: Worauf sollte man achten?
- Richtig Melonen pflegen: Bodenvorbereitung und Nährstoffbedarf
- Melonen im Garten auspflanzen
- Was man beim Melonen Pflegen wissen muss: Vegetatives vs. Generatives Wachstum
- Melonen pflegen und düngen
- Blüte beschleunigen durch die richtige Melonen Pflege: Triebe einkürzen
- Melonen giessen: Am Anfang viel und nachher wenig
- Melonen Fruchtansatz ausdünnen
- Melonen Pflegen für eine bessere Pflanzengesundheit und genügend Befruchtung
- Melonen pflegen: Reifebestimmung und Ernte
Wo Melonen anpflanzen: Den richtigen Standort wählen
Mit der Standortwahl entscheidet sich ein grundlegender Erfolgsfaktor noch vor der eigentlichen Pflanzung und der Sortenauswahl. Dadurch, dass wir uns schon weit in der nördlichen Peripherie des Melonenanbaugebietes befinden, stellt die wärmeliebende Südfrucht naheliegende Ansprüche: möglichst sonnig und warm (Temperatur 18-35C°, Bodentemperatur 18°C). Während der Freilandanbau im Weinbauklima, in Föhntälern, See- und Flussufern zuverlässig klappt, bleibt Experimentierfreudigen in raueren Gegenden die Pflanzung entlang von Hauswänden als Wärmespeicher und -reflektor oder das Ausweichen ins geschützte Gewächshaus. Klimatisch bewegt sich die Melone bei uns eher am Limit als in der Komfortzone, umso weniger verzeiht sie Nährstoffengpässe. Als Starkzehrer ist sie auf nährstoffreiche Böden angewiesen. Lehmige, schwere Böden scheiden als potentielle Standorte aus, Staunässe vertragen Melonen nicht. Schwere Böden müssen mit einer gehörigen Portion Kompost oder Pflanzerde (Luberas Fruchtbare Erde Nr. 2) verbessert und ‘erleichtert’ werden. Als Alternative kommt auch der Anbau in einem grossen Kübel auf einer warmen Terrasse oder an der Hausmauer in Frage -dafür ist vor allen die kompakt wachsende Sorte Honey Bun geeignet.
Bild: Kompakte Zuckermelone 'Honey Bun' (Cucumis melo var. cantalupensis) – Die kompakte Zuckermelone: auch für in den Topf
Melonen anbauen: Worauf sollte man achten?
Wassermelonen und Zuckermelonen haben grundsätzlich sehr ähnliche Umweltansprüche. Es gibt jedoch von beiden viele verschiedene Sorten, die sich auch sehr stark bezüglich Anbaueignung unter den örtlichen Umweltbedingungen unterscheiden. Es sind Sorten gefragt, die mit tieferen Temperauren und erhöhter Feuchtigkeit zurechtkommen. Zudem sollten sie möglichst früh blühen, zuverlässig Früchte ansetzen und diese sollten in einer nützlicher Frist auch noch abreifen. Wir haben für Sie auf unseren Versuchsfelder eine Vielzahl von Sorten getestet und bieten die Erfolgreichsten im Lubera® Melonen Jungpflanzensortiment an:
Zeitgewinn ist der entscheidende Erfolgsfaktor. Genau deshalb bieten wir die Melonen Pflanzen bei Lubera nicht als kleine mickrige Setzlinge an, sondern als starke, voll entwickelte Jungpflanzen im grossen 1,3l Einzeltopf. Selbstverständlich kann man aber auch frühzeitig Samen einkaufen, und dann die Jungpflanzen bis Mai selber anziehen. Auch dafür bieten wir in unserem Melonen Samensortiment eine Vielzahl von weiteren Sorten an.
Bild: Rote Wassermelone 'Blacktail Mountain' (Citrullus lanatus) – Die Melone ist robust gegen unbeständige Witterung und zwischenzeitliche Frühlingswetter-Flashbacks im Frühsommer
Richtig Melonen pflegen: Bodenvorbereitung und Nährstoffbedarf
Eine grosszügige Komposteinarbeitung vor der Auspflanzung stellt eine optimale Nährstoffversorgung sicher. Als Alternative kann auch Pflanzerde (Lubera Fruchtbare Erde Nr. 2) eingebracht und mit dem Mutterboden vermischt werden. Die Nährstoffmobilisierung aus der organischen Substanz hängt sehr stark mit der (Boden-)Temperatur zusammen und widerspiegelt passend den Bedarf der Melonen: Die moderate Nährstoffmobilisierung im Frühsommer fördert eine starke Wurzelbildung der Jungpflanzen und einen schnellen Blütenansatz, steigende Sommertemperaturen führen zu einer verstärkten Nährstofffreisetzung und gewährleisten so eine optimale Versorgung der angesetzten Früchtchen.
Ein gärtnerischer Effort, den die Melonen sehr zu schätzen wissen, ist das Verlegen einer Mulchfolie. Eine Mulchfolie fördert die Bodenerwärmung, unterdrückt das Aufkommen von Unkraut, beschleunigt das Abtrocknen der Blattmasse und stellt für ausreifende Melonen gleichzeitig eine bessere Unterlage dar als der feuchte Boden. Als Alternative können auch die reifenden und grösser werdenden Früchte punktuell auf Stroh oder etwas ähnliches gebettet werden.
Melonen im Garten auspflanzen
Das Auspflanzen der Melonenjungpflanzen erfolgt ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen. Melonen haben je nach Sorte und Kultivierungsmethode einen Flächenbedarf von 1-2m2, daraus leitet sich ein ungefährer Pflanzabstand von 0.5-0.8m ab (für grössere Pflanzungen: Reihenabstand min. 1.5m). Der Pflanzabstand ist insofern wichtig, dass eine allzu enge Pflanzung zu einem (allzu) dichten Blattwerk führt. Dieses wiederum verhindert ein zügiges Abtrocknen nach Regengüssen und begünstigt somit Pilzinfektionen (insbesondere Falscher und Echter Mehltau).
Bild: Cantaloupe-Zuckermelone 'Charentais' – Eine sehr produktive Pflanze mit meist mehr als 4-6 Früchten pro Pflanze
Was man beim Melonen Pflegen wissen muss: Vegetatives vs. Generatives Wachstum
Die Steuerung und der Abgleich des vegetativen Wachstums (Triebbildung, Blattmasse) gegenüber dem generativen Wachstum (Blüte, Befruchtung, Fruchtbildung und Fruchtreife) ist die Schlüsselfrage in der Melonenkultur nördlich der Alpen. Während Melonen in südlicheren Gefilden ausreichend Zeit haben, gemütlich in die Länge zu wachsen (vegetatives) und dann irgendwann mal Früchte anzusetzen (generatives Wachstum), die dann nach und nach abreifen dürfen, sind sie hier bei uns unter Zeitdruck. Damit überhaupt Früchte ausreifen können innerhalb der reduzierten Vegetationsperiode, muss die Melone möglichst schnell Früchte ansetzen und diese sollten möglichst zügig ausreifen. Da spielen natürlich die genetischen Voraussetzungen eine wichtige Rolle (siehe Sortenwahl), es gibt aber auch ein paar Kulturmassnahmen, die die Erfolgschancen erhöhen.
Melonen pflegen und düngen
Schon kurz angeschnitten wurde die Nährstoffversorgung. Eine unüberlegte und exzessive Stickstoffgabe vor der Blüte bestärkt die Melone im vegetativen Wachstum, die Ausbildung der Blütenorgane wird zurückgestellt. Wenn man die Blütenbildung über die Nährstoffversorgung fördern will, sollte man auf kaliumhaltige Düngemittel zurückgreifen, wie zum Beispiel organische Präparate basierend auf Schurwolle – im Lubera Dünger-Sortiment bieten wir getrocknete Schafwollpellets unter dem Markennamen Frutilizer ‘Natürlich’ an. Dieser organische Langzeitdünger ist optimal, da die Nährstofffreigabe temperaturgekoppelt ist und so zu jedem Zeitpunkt den jeweiligen Bedarf der Melonen sehr gut decken kann.
Fazit: Neben dem eingebrachten Kompost oder der Pflanzerde organischen Langzeitdünger mit Kalianteil (da gibt es eigentlich nur die getrocknete Schafwolle) einsetzen, indem man die Pellets über die Pflanzstelle streut und leicht einhackt. In keinem Fall darf später während oder nach der Blüte ein Stickstoff-betonter Dünger eingesetzt werden.
Blüte beschleunigen durch die richtige Melonen Pflege: Triebe einkürzen
Nebst der indirekten Einflussnahme über die Nährstoffversorgung gibt es einen weiteren, viel direkteren Weg, das generative Wachstum, sprich die Blüten- und Fruchtbildung zu fördern: Das Einkürzen von Trieben. Das (falls nötig wiederholte) Kappen von wuchernden Trieben nach jeweils 5-10 Blättern führt zur Bildung von Seitentrieben und an diesen werden die Blüten gebildet. Die Energie wird nicht mehr für zusätzliches Blattwachstum aufgewendet, sondern in die Ausbildung der Früchte investiert. Allzu üppiges Blattwachstum ist gar nicht erwünscht, anfällige Früchte, die daran mal entstehen könnten, haben gar nicht die Zeit auszureifen.
Bild: Gelbe Wassermelone 'Janosik' – Bei den Gelbfarbigen geschmacklich in der Topliga
Melonen giessen: Am Anfang viel und nachher wenig
Melonen haben einen hohen Wasserbedarf. Auf Böden mit durchschnittlicher bis guter Wasserspeicherkapazität wird ein Grossteil über natürliche Niederschläge gedeckt. Bewässerung ist nur in Trockenperioden und bei ausserordentlich hohen Temperaturen nötig. Eine ausreichende Wasserversorgung ist während der Blüte besonders wichtig. Trockenheitsstress führt zu vermindertem Fruchtansatz, befruchtete Blüten werden abgeworfen, die eigentliche Fruchtbildung setzt gar nicht ein. Es ist jedoch gleichzeitig auch wichtig, Mass zu halten, punktuelle Überversorgung (Staunässe) wird schlecht vertragen. Ab dem Erreichen der ungefähren Erntegrösse sollten zusätzliche Bewässerungsmassnahmen eingestellt werden, eine Überversorgung während der Ausreife reduziert den Zuckergehalt und macht die Melonen geschmacklos und wässrig.
Melonen Fruchtansatz ausdünnen
Da aufgrund der beschränkten Vegetationsperiode sowieso nur die ersten paar Früchte überhaupt ausreifen können, sind Unmengen von spät angesetzten Früchten nur eine unnötige Konkurrenz um Ressourcen. Das reduzieren auf 2-4 der ersten Früchte verbessert deren Versorgung, macht sie qualitativ besser und lässt sie früher abreifen. Dazu werden einfach die zusätzlich und sozusagen überflüssig entstehenden Blüten weggeknipst. Später in der Vegetationsperiode kann man sehr lange werdende Treibe auch einkürzen und auch so zu viele Früchte entfernen, die einem vorher entgangen sind. Aber aufgepasst: Dies sollte nur spät in der Vegetationsperiode geschehen, das Ausknipsen der Blüten ist zu bevorzugen, da ja die Blattmasse (ohne Blüten und Jungfrüchte) bei der Ausreife und Qualitätssteigerung der belassenen Früchte hilft.
Melonen Pflegen für eine bessere Pflanzengesundheit und genügend Befruchtung
Melonen sind im kleinräumigen Freilandanbau relativ robust, in dichten Pflanzungen und bei günstigen Witterungsverhältnissen (warm und nass) können Pilzinfektionen ein Problem darstellen (v.a. Echter und Falscher Mehltau). Praktisch heisst dies vor allem, dass man die Jungpflanzen wenn immer möglich mit genügend Abstand pflanzen sollte. Eine offene windzugängliche Lage ist auch von Vorteil, da hier die Blätter schneller abtrocknen und sich so die Pilzsporen nicht auf dem Blatt etablieren können.
Bild: Orange Wassermelone 'Orangeglo' – Die orange Riesenmelone mit gigantischem Potential
Im Gewächshausanbau und entsprechendem Mikroklima treten Pilzkrankheiten sehr viel schneller auf. Da empfiehlt es sich, so schnell wie möglich vom komplett geschlossenem zu einem halbwegs offenen Anbau (offene Seiten) zu wechseln. Dies ist zudem auch für die Befruchtung unbedingt notwendig: Melonenblüten sind auf die Befruchtung durch Insekten angewiesen – und entsprechend müssen die Befruchtungsinsekten auch Zugang zum Gewächshaus haben…
Melonen pflegen: Reifebestimmung und Ernte
Da die Pflanzen einjährig sind und das Blattwerk je nach Witterungsverlauf gegen Ende Saison zunehmend abgekämpft aussieht, kann man sich im September bald einmal auf die letzte Amtshandlung in der Melonenkultivierung konzentrieren: das Ernten, beziehungsweise den richtigen Erntezeitpunkt. Dafür gibt es mehrere Indizien, aber keine allgemeingültige Regel. Ein erster Anhaltspunkt ist die Farbe. Ist die sortentypische Ausfärbung erreicht? Oder ist die Auflagefläche schon gelblich? Viele sehen aber den Klopftest als eigentliches Hauptkriterium. Erklingt ein dumpfer, voller Klang beim Klopfen – das deutet auf Reife hin. Ein eher metallischer heller Ton wiederum zeigt, dass die Melone noch unreif ist. Wer sich nicht auf diese Gemüsemusik verlassen will (oder wem das richtige Musikgehör fehlt, der achtet auf die Stiele: Eine Melone ist reif, wenn der Fruchtstiel eingetrocknet ist – wenn die Frucht also sozusagen nicht mehr auf die Versorgung durch die schon alte Pflanze angewiesen ist. Bei den Zuckermelonen kann man im Gegensatz zu den Wassermelonen den Reifezeitpunkt auch olfaktorisch, d.h. über den Geruch bestimmen kann: Sobald sie süsslich duftet, kann geerntet werden.
Und ganz wichtig: Dieser Zeitpunkt sollte unbedingt abgewartet werden, da Melonen nicht wirklich nachreifen. Dies ist übrigens auch ein entscheidender Vorteil des Hausgartenanbaus gegenüber dem Kauf im Supermarkt: Industriell produzierte Früchte müssen immer etwas zu früh geerntet werden, damit sie die Strapazen der Ernte, des Transports und nachher der Ausstellung im Supermarkt (mit den vielen testenden und drückenden Händen) aushalten.
Meine Melonen