Waldreben beziehungsweise Clematis überwintern ist ehrlich gesagt ein etwas komplizierteres Thema. Denn erstes kommt es bei diesen Pflanzen sehr drauf an, um welche Art von Waldrebe/Clematis es sich handelt. Hierbei unterschieden wir zwischen einmal und zweimal blühenden grossblumigen Clematis, sowie den italienischen Waldreben, den naturnahen Waldreben wie Clematis alpina und Clematis montana, sowie den Stauden-Clematis. Diese sind grundsätzlich alle winterhart. Zweitens kommt es beim Waldreben/Clematis überwintern sehr darauf an, ob die winterharte Pflanze im Topf oder im Freiland wächst. Im Topf müssen nämlich alle, auch die winterharten Waldreben/Clematis viel besser vor Frost geschützt werden als wenn die Pflanzen im Garten wachsen. Im Lubera®-Shop können Sie Clematis kaufen und direkt nach Hause liefern lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung – Clematis überwintern
- Es gibt über 300 Clematis Arten!
- Clematis überwintern im Garten
- Naturnahe Clematis überwintern
- Grossblumige Kultivare sollte man vor Frost schützen!
- Italienische Waldreben (Clematis viticella) vertragen bis Minus 25 Grad
- Stauden-Clematis überwintern - so klappt es!
- Immergrüne Clematis überwintern - sie vertragen weniger Kälte
- Clematis überwintern im Topf oder Kübel
- Was tun bei Frostschäden an Grossblumigen Kultivaren?
Zusammenfassung – Clematis überwintern
Nicht alle Clematis sind winterhart, es kommt auf die Sorte an! Im Folgenden erkläre ich, welche Waldrebe im Winter wie geschützt werden muss und warum Clematis im Kübel oder Topf eine Sonderstellung einnehmen. Ich werde auch darauf eingehen, welcher Winterschutz geeignet ist
Es gibt über 300 Clematis Arten!
Clematis oder Waldreben sind eine grosse Pflanzengattung mit mehr als 300 immergrünen oder laubabwerfenden Arten. Sie kommen auf der Nord- und Südhemisphäre vor, und es gibt wilde Waldreben von Europa über den Himalaja und China bis nach Australien. Auch in Nord- und Südamerika kommen wilde Clematis an diversen Standorten vor. Zudem gibt es aus gärtnerischer Herkunft über 400 Züchtungen, wobei es sich bei diesen Pflanzen meistens um grossblütige Hybrid-Sorten handelt, die gerne im Garten an verschiedenen Standorten kultiviert werden. Manche Clematis klettern 10 bis 15 Meter hoch, andere wachsen als kleine Sträucher oder als Stauden, einige Waldreben sind auch immergrüne Pflanzen. Im Herbst zieren sich die Waldreben mit dekorativen Balgfrüchten, die den Winter über als lustige Büschel an den Ranken hängen bleiben, und die gerne für Türkränze und andere winterliche Floristik-Gestaltungen verwendet werden. Die meisten Waldreben gelten als winterhart, aber bei extremem Frost nehmen die Pflanzen manchmal doch Schaden. Besonders die immergrünen Waldreben gelten als heikel in der richtigen Pflege, jedoch sind diese nicht so winterharten Waldreben im Garten hierzulande wenig verbreitet. Meist werden die winterharten Waldreben-Pflanzen bevorzugt.
Clematis überwintern im Garten
Beim Clematis überwintern muss man zuerst einmal wissen, um welche Arten und Sorten es sich handelt. Darum sollte man bei Kauf von Pflanzen immer die Schilder oder die Rechnungen aufbewahren, oder ein Pflanzen-Tagebuch mit entsprechenden Notizen führen, um nachschauen zu können. Denn nicht alle Clematis sind gleich frosthart. Und dann kommt es auch auf den Standort an, wie gut die Waldreben Frost im Garten vertragen. Grundsätzlich sollten Clematis immer etwas geschützt stehen, und sie bevorzugen einen Standort im Halbschatten, wo sie die Füsse kühl haben. Zu viel Sonne im Winter schadet den Pflanzen. Ausserdem sollte man einen Standort wählen, wo die Waldreben nicht allzu frostigem Wind ausgesetzt sind.
Bild: Die Waldreben (Clematis) bilden hübsche Samenstände, die den Winter über im Garten an den Ranken hängenbleiben.
Naturnahe Clematis überwintern
Am einfachsten durch den Winter zu bringen sind die Sorten der naturnahen Clematis. Sie vertragen im Garten an einem halbwegs geschützten Ort problemlos auch längere Phasen mit minus 25 Grad. Diese Pflanzen werden in der Fachliteratur oft auch in die Gruppe der Frühblühenden Clematis eingeteilt, denn sie blühen im zeitigen Frühjahr an den letztjährigen Trieben. Zu den Frühblühenden Clematis gehören die Alpenwaldreben (Clematis alpina). Diese blühen zuerst im Frühling an den Vorjahrestrieben, und mit etwas Glück bilden sie im Sommer eine Nachblüte an den neuen Trieben. Clematis alpina ist besonders winterhart und eignet sich auch für kältere, exponierte Standorte. Zum Beispiel auf einem windigen, ausgesetzten Balkon kann am ehesten noch die Alpen-Waldrebe gedeihen. Auch die sehr beliebten, naturnahen Clematis montana und ihre Kultivare wie beispielsweise die wunderschöne weisse Clematis 'Grandiflora', die rosarote 'Mayleen' oder die zart rosa angehauchte 'Rubens' gehören in die Gruppe der frühblühenden Clematis. Sie blühen im Spätfrühling am letztjährigen Holz. Diese Clematis werden sehr gross, sie ranken mühelos zehn Meter in die Höhe. Sie eignen sich zum Begrünen von Wänden, oder sie klettern in alten Bäumen hoch. Man schneidet sie grundsätzlich nicht, und sie brauchen auch keinen Winterschutz.
Bild: Die naturnahe Clematis montana 'Rubens' ist robust, sie muss weder geschnitten noch im Winter eingepackt werden.
Grossblumige Kultivare sollte man vor Frost schützen!
Bei den Grossblumigen Kultivaren der Clematis unterscheidet man zwischen den einmalblühenden und den zweimalblühenden Hybriden. Hierbei ist die entscheidende Frage, ob sie ihre prächtigen, mitunter gar aufsehenerregenden Blüten am diesjährigen oder am letztjährigen Holz bilden. Diejenigen, die an den letztjährigen Trieben blühen, sind in der Überwinterung heikler und müssen entsprechend geschützt werden. Denn wenn die alten Triebe zurückfrieren, geht zwar die Pflanze nicht ein, aber die Blütenpracht für den nächsten Sommer ist verloren. Bei denjenigen, die an den neuen Trieben blühen, ist der Winter weniger heikel, weil sie nach dem Zurückfrieren wieder neu austreiben, und dann an diesen neuen Trieben sogleich blühen. Die meisten der besonders beliebten Clematis-Hybriden sind zweimalblühende Sorten wie die rosarote 'Comtesse de Bouchard', die karmesinrote 'Ville de Lyon', die violetten Klassiker 'Jackmanii' oder 'The President' sowie der zweifarbige Klassiker 'Nelly Moser' und die fast schwarz blühende 'Niobe'. Diese blühen zum ersten Mal im Mai und Juni an den Zweigen des Vorjahres, und dann nochmals im August und September an den neuen, diesjährigen Trieben. Wenn sie also in einem strengen Winter zurückfrieren, werden sie auf jeden Fall im August/September dann wieder an den neuen Trieben blühen. Auf dem Balkon aber sollten diese winterharten Clematis im Winter richtig geschützt werden (siehe weiter unten).
Bild: Grossblumige Clematis-Hybride 'The President' – Clematis-Klassiker mit einer weltweit riesigen Fan-Gemeinde
Italienische Waldreben (Clematis viticella) vertragen bis Minus 25 Grad
Die italienischen Waldreben (Clematis viticella) sind im Allgemeinen sehr viel robuster und weniger heikel als die Grossblumigen Kultivare, sie leiden praktisch nie unter der berüchtigten Clematis-Welke und sind überhaupt einfach und unkompliziert in der Pflege. Das gilt auch für die Überwinterung. Punkto Frost-Härte vertragen sie an einem einigermassen geschützten Ort im Garten gut Temperaturen bis Minus 25 Grad. Da sich bei den Clematis viticella viele wunderschöne Züchtungen finden, lohnt es sich für eher überwinterungsfaule Gärtner, die nicht zu viel Zeit mit der richtigen Pflege verbringen wollen allemal, erst einmal in dieser Kategorie nach Pflanzen Ausschau zu halten. Bei den Viticella-Sorten finden sich hübsche Klassiker wie beispielsweise die dunkelviolette 'Etoile violette', die reichblühende 'Prince Charles' oder die zweifarbige Schönheit 'Alba Luxurians'.
Bild: Italienische Clematis 'Prince Charles' – reichblühende Clematis mit zauberhafter Ausstrahlung
Stauden-Clematis überwintern - so klappt es!
Bei den Stauden-Clematis, die bei uns erhältlich sind, gilt, dass sie grundsätzlich winterhart sind. Sie müssen also nur auf dem Balkon geschützt werden (siehe unten). Ansonsten sind die Sorten nicht heikel. Es gibt aber Stauden-Clematis, die im Winter geschützt werden müssen. Diese Sorten sind vor allem in England verbreitet. Von da her kommt wohl auch das Vorurteil, dass Clematis überwintern schwierig sein. Im Angelsächsischen werden auch Clematis-Kultivare gezogen, die immergrün sind und deren Überwinterung ein wahres Kunststück ist. Mit unseren Sorten ist das zum Glück viel einfacher.
Immergrüne Clematis überwintern - sie vertragen weniger Kälte
Die immergrünen Waldreben/Clematis, die in England so beliebt sind, vertragen viel weniger Kälte als die anderen winterharten Waldreben, und sie brauchen mehr und die richtige Pflege. Grundsätzlich brauchen immergrüne Clematis einen richtig warmen Standort, und sie sollten am besten im Kübel und nicht direkt im Garten gepflegt werden. So können die Pflanzen im Herbst vor dem ersten Frost in ein frostfreies, helles Winterquartier gebracht werden. Die bekanntesten immergrünen Clematis sind C. armandii, C. Avalance und C.Early Sensation. Sie brauchen Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad, und einen hellen Ort, aber möglichst keine direkte Sonne.
Bild: Stauden-Clematis 'Aljonushka' – reichblühende Sorte mit nickenden Blüten
Clematis überwintern im Topf oder Kübel
Winterharte Waldreben/Clematis überwintern auf dem Balkon im Topf und Kübel ist eine andere Sache. Hierbei muss man wirklich aufpassen, dass sie nicht eingehen. Die Wurzeln bei Waldreben im Kübel sollten möglichst nicht komplett durchfrieren. Darum die Kübel auf Holzbretter oder Styroporplatten stellen, damit sie von unten isoliert sind. Dann mit Reisig, Noppenfolie oder Bastmatten einpacken. Laub oder Stroh auf den Kübel geben, um den Wurzelbereich von oben her zu isolieren. Die Triebe der Pflanze selber gut mit Winterschutzvlies einpacken, und am Schluss über das Ganze eine Frostschutzhülle drüberziehen. Die ausgesprochen winterharten Clematis alpina können in einem grossen Kübel auf dem Balkon überleben, ohne dass sie komplett eingepackt werden. Aber der Kübel sollte trotzdem mit Styroporplatten oder Bastmatten vor dem Durchfrieren geschützt werden.
Was tun bei Frostschäden an Grossblumigen Kultivaren?
Auch beim besten Winterschutz und der richtigen Pflege kann in einem strengen Winter der Spitzenwuchs der frühblühenden winterharten Waldreben/Clematis durch die Kälte beschädigt werden. Im Schadenfall müssen die toten oder beschädigten Sprosse vor dem Neuaustrieb rechtzeitig im Frühling richtig zurückgeschnitten werden. Dabei schneidet man immer richtig bis zu einer kräftigen Wachstumsknopse der Waldrebe zurück. Von dort aus können die winterharten Waldreben/Clematis dann neue Seitentriebe bilden, die bei den Sorten, die an den diesjährigen Trieben blühen, im Sommer Blüten tragen werden. Bei denjenigen winterharten Sorten, die an den letztjährigen Trieben blühen, muss man im Schadenfall halt ein Jahr warten. In dieser Zeit sollen die Pflanzen richtig gut weitergepflegt, also regelmässig gegossen und gedüngt werden, damit sie sich erholen können. Aber vorsorgen, also gescheit überwintern und genügend schützen ist allemal besser!
Bild: Alles was man für einen guten Winterschutz von winterharten Clematis/Waldreben braucht: Vlies, Schnur und eine Schere.
Bild: Dünnes, luftdurchlässiges Winterschutzvlies eignet sich am besten zum Schützen von winterharten Waldreben/Clematis. Das Material hält die Kälte ab, lässt aber doch genug Luft durch, damit die Pflanzen atmen können. Vor allem hilft das Vlies sie vor Temperaturschwankungen und zu viel Wintersonne an einem exponierten Standort zu schützen.
Bild: Wenn grossblütige winterharte Waldreben/Clematis im Garten draussen an einer exponierten Lage wachsen, wo sie zu viel Wintersonne abbekommen könnten, macht es durchaus Sinn, sie mit etwas Winterschutzvlies zu schützen.
Überwintern Clematis
Guten Tag,
versuchen Sie, ein durchfrieren des Topfes zu vermeiden. Im Boden kommen die Pflanzen auch bei Frost zurecht, nur im kleinen Topf ist ihnen das Durchfrieren zu heftig - vor allem, wenn der Topf zuvor durchnässt war. Grosse Kübel frieren nicht so schnell komplett durch, dass könnte ohne Vorsichtsmassnahmen funktionieren (25l oder mehr). Zur Vorsicht halten sie die Erde eher ein wenig trockener.
Ihr Lubera Team