Hier erfahren Sie, wie Sie erkennen, wie Sie Zimmerpflanzen vermehren können und welcher Art der Vermehrung die richtige für die jeweilige Zimmerpflanze ist. Wenn Sie auf der Suche nach neuen Grünpflanzen für Ihr Zuhause sind, können Sie im Lubera®-Shop Zimmerpflanzen kaufen und sich in TOP-Qualität nach Hause schicken lassen. Wir haben fast 400 verschiedene Sorten im Sortiment, die Ihnen schonend verpackt zugesendet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Zimmerpflanzen vermehren: 3 gute Gründe
- 1. Zimmerpflanzen altern
- 2. Besonderheiten erhalten
- 3. Geteilte Freude ist doppelte Freude
- Zimmerpflanzen vermehren: Verschiedene Möglichkeiten und Methoden
- Vermehrung der Zimmerpflanzen durch Samen
- Was kann aus Samen vermehrt werden?
- Richtig aussäen
- Keimdauer und Keimrate sind unterschiedlich
- Zimmerpflanzen vermehren: Vegetative Vermehrung
- Teilung, Zimmerpflanzen teilen
- Ausläufer abtrennen
- Rhizomteilung
- Adventivpflanzen und Kindel
- Stecklingsvermehrung bei Zimmerpflanzen
- Zimmerpflanzen vermehren mit Blattstecklingen und Blattteilstecklingen
- Zimmerpflanzen vermehren aus Stammstücken
- Abmoosen
- Die richtige Erde beim Zimmerpflanzen Vermehren verwenden
Zimmerpflanzen vermehren: 3 gute Gründe
Zimmerpflanzen stehen das ganze Jahr über immer in grosser Zahl zur Verfügung. Da stellt sich die Frage, warum es überhaupt sinnvoll ist sie selbst zu vermehren.
1. Zimmerpflanzen altern
Wie alle Lebewesen altern auch Pflanzen und haben keine unbegrenzte Lebensdauer. Mit der Zeit verlieren ältere Sprossteile ihre Triebkraft und werden kahl. Durch Rückschnitt lassen sich einige Arten zu neuem Austrieb anregen und so verjüngen. Das gelingt aber nicht bei allen Sorten. Darum ist es sinnvoll, beizeiten Ableger zu gewinnen oder Stecklinge zu schneiden, um die alten Pflanzen durch die nächste Generation zu ersetzen.
2. Besonderheiten erhalten
Manche Arten und Sorten von Zimmerpflanzen sind selten und kostbar oder nicht immer im Handel erhältlich. Durch eine vegetative Vermehrung gewinnen Sie Klone von diesen Pflanzen und erhalten diesen Raritäten auf diese Weise.
3. Geteilte Freude ist doppelte Freude
Wenn Sie Jungpflanzen von ihren Zimmerpflanzen gewinnen, können Sie diese an Ihre Freunde, Kollegen oder Nachbarn verschenken. Sie können Sie auch zum Tausch anbieten und neue Arten dafür bekommen.
Zimmerpflanzen vermehren: Verschiedene Möglichkeiten und Methoden
Für die Vermehrung von Zimmerpflanzen gibt es verschiedene Möglichkeiten, die aber nicht alle bei allen Pflanzen anwendbar sind.
Bild: Bei den vielen Zimmerpflanzensorten gibt es auch viele Möglichkeiten der Vermehrung.
Vermehrung der Zimmerpflanzen durch Samen
Pflanzen, die im Zimmer regelmässig blühen und Früchte ansetzen, können Sie durch Samen vermehren. Dadurch erhalten Sie sehr schnell sehr viele Jungpflanzen, die sich genetisch etwas von der Mutterpflanze unterscheiden.
Was kann aus Samen vermehrt werden?
Samenvermehrung ist zum Beispiel bei
- Kakteen,
- Zierbananen,
- Kaffee,
- Engelstrompete,
- Zimmerhibiskus,
- Zierpaprika,
- Korallenstrauch,
- Klivie,
- Blutblume,
- Buntnessel,
- Mimosen,
- Passionsblumen
- und Palmen möglich.
Auch die kleinen Bäume für Bonsai werden ausgesät.
Richtig aussäen
Säen Sie das Saatgut auf feuchte Aussaaterde aus und sorgen Sie mit einer transparenten Abdeckung dafür, dass die Luftfeuchtigkeit hoch und das Substrat feucht bleibt. Sie können für Arten mit großen Samen und kräftigen Jungpflanzen wie Bananen oder Kaffee kleine Töpfe verwenden. Das Saatgut für zierliche Pflanzen wie Mimosen oder Gerbera streuen Sie flächig in Anzuchtgewächshäusern aus. Bei Lichtkeimern wie Kakteen, Fleissigen Lieschen oder Flammenden Käthchen wird das Saatgut lediglich leicht an das Substrat angedrückt, damit es gut Wasser aufnehmen kann. Die meisten anderen Arten werden samendick mit Erde abgesiebt. Dadurch lässt sich leichter verhindern, dass sie Austrocknen. Echte Dunkelkeimer wie Alpenveilchen und Zierspargel werden durch Licht an der Keimung gehindert. Sie müssen zusätzlich mit einer schwarzen Folie verdunkelt werden.
Keimdauer und Keimrate sind unterschiedlich
Wie lange es bis zur Keimung dauert und wie viele Samen aufgehen hängt von der Pflanzenart ab. Palmen haben zum Beispiel von Natur aus nur eine Keimrate von 40 bis 80 %. Auch bei Bananen und Paradiesvogelblumen gehen selten alle Samen auf. Bei Zierpaprika keimen frische Samen dagegen zu 100 %. Je älter Saatgut ist, desto schlechter keimt es. Bei manchen Arten ist es notwendig sie sofort nach der Ernte auszusäen, weil die Samen ihre Keimfähigkeit innerhalb von Wochen verlieren. Bei einer Aussaat im Herbst oder Winter kann dann eine künstliche Belichtung notwendig sein, damit die Sämlinge gut gedeihen.
Die Keimdauer wird durch die Länge der Keimruhe des Samens und die Anzuchttemperatur beeinflusst. In den meisten Fällen sind Temperaturen um 25 °C günstig. Temperaturen über 30 °C können Keimhemmungen verursachen, Temperaturen unter 20 °C verzögern den Aufgang der Saat. Ausgesprochene Kaltkeimer gibt es unter den meist tropischen und subtropischen Zimmerpflanzen nicht. Wenn der Samen Wasser aufgenommen hat, beginnt er zu keimen. Krautige Pflanzen wie Zierpaprika, Buntnesseln oder Fleissige Lieschen keimen innerhalb von wenigen Tagen. Bei Palmen dauert das mehrere Wochen oder auch länger als ein halbes Jahr.
Bild: Der Geldbaum hat dicke, fleischige Blätter, in denen er Wasser und Nährstoffe speichert, um trockene Zeiten zu überleben. Das macht ihn ziemlich widerstandsfähig.
Zimmerpflanzen vermehren: Vegetative Vermehrung
Bei der vegetativen Vermehrung – also bei der Vermehrung aus wachsendem Pflanzenmaterial – werden durch Ausläufer, Adventivpflanzen, Triebstecklinge oder Blattstecklinge neue Pflanzen herangezogen. Diese sind genetisch mit der Mutterpflanze identisch. Letztlich werden aus Teilen der Mutterpflanze (Wurzeln, Triebe und Triebteile, Blätter) wieder ganze Pflanzen generiert.
Teilung, Zimmerpflanzen teilen
Bei Rosettenpflanzen wie Aloe vera, der Alocasie und der Dieffenbachie bilden sich dicht bei der Mutterpflanze Jungpflanzen aus Seitentrieben. Beim Umtopfen können gut entwickelte Tochterpflanzen abgetrennt, wie beim Alocasia Vermehren, und einzeln eingetopft werden. Horste mit dichten, verfilzten Wurzelballen wie die von
- Bergpalmen,
- Schusterpalmen,
- Zierspargel,
- Zyperngras,
- Schlangenbart
- oder Bubikopf können geteilt werden.
Schneiden Sie den Wurzelballen einfach mit einem scharfen Messer in zwei oder mehr Teile mit Wurzeln und Trieben. Setzen Sie den Schnitt unten an und ziehen Sie die Teile dann vorsichtig von oben nach unten auseinander. Schütteln sie lose Erde und Wurzeln ab, bevor Sie die Teilstücke einzeln in neue Töpfe mit frischer Erde umtopfen.
Ausläufer abtrennen
Ausgehend von einer Mutterpflanze bilden sich bei einigen Pflanzenarten lange, dünne Seitentriebe am Spross, an deren Spitze sich kleine Tochterpflanzen entwickeln. Diese Stolonen können über der Erde oder knapp darunter wachsen. Sie sind dünn und haben nur wenige Knospenanlagen. In regelmässigen Abstanden bilden sich Jungpflanzen, die bei Bodenkontakt Wurzeln schlagen. So entstehen lange Pflanzenketten. Mit der Zeit lösen sich die Stolonen auf und die neuen Gewächse schicken ihrerseits Ausläufer in alle Richtungen. Beim Judenbart (Saxifraga stolonifera) ist die Vermehrung über Ausläufer sehr gut zu beobachten. Unter den Zimmerpflanzen gehören die Lanzenrosetten (Aechmea) und die Neoregelien (Neoregelia) zu den ausläuferbildenden Arten. Zur Vermehrung müssen sie nur die Jungpflanzen von der Mutterpflanze trennen und einzeln eintopfen.
Rhizomteilung
Bei manchen Pflanzen wachsen die Hauptsprosse als kräftige, kriechende, unterirdische Rhizome mit vergleichsweise wenigen Wurzeln. Junge Triebe schieben sich einige Zentimeter von der Mutterpflanze als Blattrosetten aus der Erde. Nehmen Sie die Rhizome aus der Erde und trennen Sie sie zwischen den Blattrosetten mit einem scharfen Messer durch, so dass möglichst mehrere schlafende Augen an jedem Rhizomstück sind. Auf diese Weise können Sie zum Beispiel den Bogenhanf vermehren. Die so gewonnenen Jungpflanzen sehen immer so aus wie die Mutterpflanze.
Bild: Der Ficus 'Belize' ist eine einzigartige Birkenfeige mit rötlichen Blättern.
Adventivpflanzen und Kindel
Als Adventivpflanze oder Kindel werden Jungpflanzen bezeichnet, die sich zwischen Blüten oder auf den Blättern bilden. Typische Adventivpflanzen finden wir bei den Grünlilien, deren Jungpflanzen sich an Blütenständen entwickeln. Seltener sind Adventivpflanzen an den Blütenstielen von Schmetterlingsorchideen (Phalaenopsis) zu sehen. Bei der Henne mit Küken (Tolmiea menziesii) wachsen Jungpflanzen aus dem Stiel älterer Blättern. Beim Brutblatt (Kalanchoe daigremontiana) sitzen sie in den Kerben an den Blatträndern. Zur Vermehrung werden die Adventivpflanzen abgetrennt und in feuchter Erde oder einem Wasserglas bewurzelt. Bei manchen Zimmerpflanzen fallen die Jungpflanzen von selbst herunter und schlagen im Topf bei der Mutterpflanze oder der benachbarten Grünpflanze Wurzeln.
Stecklingsvermehrung bei Zimmerpflanzen
Für die Stecklingsvermehrung werden Triebspitzen, Stücke von Stämmen, ganze Blätter oder Blattteile von der Mutterpflanze abgeschnitten und zum Bewurzeln in Gläser mit Wasser oder in feuchte Anzuchterde gesteckt. An den Schnittstellen oder aus schlafenden Augen bilden sich Wurzeln und neue Sprosse. Die Methoden bei der Vermehrung unterscheidet sich bei den Zimmerpflanzenarten.
Stecklinge von den Triebspitzen, sogenannte Kopfstecklinge, lassen sich von allen Pflanzen mit gestreckter Sprossachse wie
- Kolbenfaden (Aglaonema),
- Begonienklimme (Cissus discolor)
- oder Dreimasterblume (Tradescantia pallida) gewinnen.
So lassen sich auch Gehölze wie
- Zimmeraralien (Fatsia japonica),
- Schirmaralien (Schefflera)
- und auch Ficus vermehren.
Teilstecklinge sind Stücke aus dem mittleren und unteren Bereich eines Sprosses. Besonders einfach ist die Vermehrung bei Zimmerpflanzen mit kriechenden oder kletternden Trieben. Sie bilden oft Luftwurzeln, wie beim Monstera Vermehren oder beim Philodendron Vermehren. Um sie zu vermehren, müssen Sie bei
- Efeutute (Epipremnum aurea),
- Baumfreund (Philodendron)
- und Fensterblatt (Monstera)
die Sprosstücke mit den Wurzelansätzen nur abtrennen und in feuchtes Substrat stecken.
Bild: Die Stecklingsvermehrung (vorne im Bild) unterscheidet sich bei den Zimmerpflanzensorten. Bei einigen werden die Stecklinge in Wasser gesteckt, bei anderen in feuchte Anzuchterde.
Zimmerpflanzen vermehren mit Blattstecklingen und Blattteilstecklingen
Die Regenerationsfähigkeit mancher Sorten ist so gross, dass sich sogar aus abgetrennten Blättern neue Pflanzen entwickeln können. Blattstecklinge sind zum Beispiel eine Möglichkeit den Geldbaum zu vermehren. Die Elefantenohr-Kalanchoe (Kalanchoe beharensis) vermehrt sich von Natur aus auf diese Weise. Werden Blätter abgebrochen oder fallen herunter, bilden sich innerhalb weniger Tage an der Bruchstelle Wurzeln und junge Triebe, die von den Nährstoffen und den Wasserreserven in den sukkulenten Blättern zehren, bis sie in die Erde wachsen können. Durch Blattstecklinge lassen sich auch Usambara-Veilchen (Saintpaulia ionantha) und Glücksfedern (Zamioculcas zamiifolia) vermehren. Sogar eine Vermehrung aus Blattstücken ist manchmal möglich. Bei Blattbegonien können die Blätter in Stücke geschnitten oder im Ganzen auf dem Substrat fixiert und an den Blattrippen angeschnitten werden. An den Schnittstellen der Haupt- und Nebenadern entwickeln sich innerhalb von wenigen Wochen neue Pflänzchen. Mehrere Monate dauert dagegen die Vermehrung aus Blattstecklingen beim Bogenhanf, bei dem sich auch nicht alle Sorten auf diese Weise vermehren lassen.
Bild: Einige Zimmerpflanzen können auch aus abgetrennten Blättern neue Pflanzen bilden, wie beispielsweise beim Bogenhanf (rechts hinten).
Zimmerpflanzen vermehren aus Stammstücken
Eine weitere Vermehrungsmethode für Zimmerpflanzen ist die Vermehrung aus Stammstücken. Dieses Verfahren eignet sich vor allem für alte Pflanzen, die mit der Zeit lange, kahle Stämme gebildet haben. Solche Grünpflanzen können Sie bis auf drei oder vier Augen über dem Boden zurückschneiden und neu austreiben lassen. Die abgetrennten, langen Stämme schneiden Sie für die Vermehrung in 10 bis 20 cm lange Stücke und legen Sie flach auf feuchte Anzuchterde. Das Auslegen auf feuchtes Substrat wird vor allem bei verholzten Stämmen wie denen von
- Yucca-Palmlilien (Yucca gigantea),
- Keulenlilien (Cordyline australis)
- oder auch Drachenbäumen (Dracaena sp.) gemacht.
Auf diese Weise können Sie auch Dieffenbachia vermehren. Durch das Auslegen haben alle Knospen am Stamm die gleiche Chance auszutreiben. Mit etwas Glück entwickelt sich aus jedem Auge eine neue Jungpflanze. Sobald die neuen Austriebe Blätter und Wurzeln haben, durchtrennen Sie den Stamm zwischen den Pflänzchen und setzen diese einzeln in Töpfe. Eine andere Variante der Stammstecklingsvermehrung ist bei Gummibäumen üblich. Wenn Sie Gummibäume vermehren werden belaubte Triebe zwischen den Blättern durchtrennt und die einzelnen Stücke mit den Blättern bewurzelt.
Abmoosen
Das Abmoosen ist ein Verfahren, das vor allem bei der Vermehrung von Ficus zur Anwendung kommt. Dazu wird der verholzte Stamm angeritzt und mit feuchtem Moos umwickelt. Innerhalb von einigen Monaten bildet sich an der entsprechenden Stelle ein Wurzelballen. Dann wird der Stamm unterhalb der Abmoosungsstelle abgetrennt und mit dem Moos zusammen eingetopft.
Die richtige Erde beim Zimmerpflanzen Vermehren verwenden
Nutzen Sie für die Vermehrung von Zimmerpflanzen immer sterile, nährstoffarme Aussaaterde. Verwenden Sie nie Gartenerde oder Mischungen, die Kompost enthalten. Diese können Eier von Schädlingen oder Pilzsporen enthalten, die ihren Jungpflanzen schaden. Verrottendes organische Material lockt mit seinem Geruch Trauermücken an, deren Larven im Topf die Wurzeln der Pflanzen fressen.
Bild: Beim Zimmerpflanzen Vermehren verwenden Sie am besten sterile, nährstoffarme Aussaaterde.