Ein Moskitoschwarm in Ihrem Garten, diesen Eindruck erweckt das Moskitogras, akustisch unterstützt vom leisen Rascheln der Ähren im Wind – das ist wirklich ungewöhnlich in einem europäischen Garten. Die kleine Schönheit ist anspruchslos und strapazierfähig. Elegant fügt sie sich an vollsonnigen und trockenen Plätzen in den Stein- oder Naturgarten ein. Dabei setzt die pflegeleichte Pflanze ungewöhnliche Akzente und lockert das Gesamtbild des Gartens natürlich auf.
Inhaltsverzeichnis
Moskitogras (Bouteloua gracilis) – Steckbrief von Gartenbista
Moskitogras (Bouteloua gracilis) – Pflegetipps für Schnellleser
- Blütezeit: Juli/August
- Standort: sonnig bis absonnig
- Boden: durchlässig, humos, sandig, kalkhaltig
- Pflanzzeit: im Frühjahr
- Pflanzen: Wurzelteile am vorgesehenen Standort eingraben
- Boden/ Erde: (Welche passt?) Gartenerde
- Pflanzabstand: ca. 30 cm
- Kübelhaltung: geeignet
- Vermehrung: Aussaat oder Teilung
- Aussaatzeit: im Frühjahr
- Gießen: junge Pflanzen im 1. Jahr regelmäßig, später gelegentlich gießen
- Düngen: das Moskitogras gedeiht auf magerem Boden, düngen ist nicht notwendig
- Schneiden: im Frühjahr bodennah zurückschneiden
- Überwinterung: junge Pflanzen im Kübel bei 5°, danach im Freien
- Pflanzenhöhe/-größe: bis 30 cm
- Wachstum: bei genügend Platz entwickelt sich die Pflanze gut
- Giftig: nicht giftig
- Heilwirkung: keine
- Krankheiten: Schimmel, Wurzelfäule
- Schädlinge: resistent, für Schnecken uninteressant
Allgemeine Infos zum Moskitogras
Das relativ kleine, mehrjährige und bescheidende Gras gehört zur Familie der Süßgräser. Es ergänzt die Artenvielfalt im Garten und fasziniert durch das außergewöhnliche Erscheinungsbild.
Eine andere Bezeichnung der Pflanze ist Haarschoten-Gras, in Amerika wird sie Blue Grama genannt. Die botanische Bezeichnung Bouteloua ist abgeleitet vom Nachnamen des spanischen Botanikers Claudio Boutelou, der die Pflanze von Studienreisen nach Europa mitbrachte.
Ursprünglich wächst das Moskitogras in der Prärie, in den westlichen Gebieten von Nordmexiko bis nach Kanada. Die Prärie, bekannt aus Indianerfilmen, ist eine Vegetationszone wo nur robuste, zähe Pflanzen gedeihen. Gewächse, denen weder ein karger, trockener Boden noch kalte Winter und heiße Sommer etwas anhaben können.
Das widerstandsfähige Gras entwickelt sich auch bei uns ohne viel Aufwand prächtig. So kann es an den sonnigsten Plätzen des Gartens stehen, ohne dass Sie diese Stellen mehrmals täglich wässern müssen. Lediglich junge Pflanzen sind noch nicht so kräftig und strapazierfähig. Sie brauchen im 1. Jahr noch etwas Pflege.
Die Halme des Moskitograses ragen in der dunklen und kalten Jahreszeit aus dem Schnee oder tragen Raureif. Das Gras schmückt den Garten im Herbst, bei wenig Schnee auch im Winter und lässt Blumenbeete weniger trist erscheinen.
Die bräunlichen Blütenstände wachsen waagerecht an den Halmen und erwecken durch ihre Form den Anschein, als ob Moskitos über dem Gras schwirren würden. Geht ein leichter Wind, hört es sich wirklich so an, als ob ein ganzer Schwarm in der Luft wäre. Diesem täuschend echten Eindruck verdankt die Pflanze ihren ungewöhnlichen Namen: Moskitogras.
Aus dichten Horsten wachsen die Halme aufrecht und gerade. An den Spitzen befinden sich die länglichen, braunen Blütenähren, die waagerecht abstehen. Jede Ähre wird aus einzelnen Blüten gebildet, die dicht beieinanderliegen. Da die Pflanze nur ca. 30 cm groß wird, sind auch die Rispen verhältnismäßig klein und erreichen maximal eine Länge von 5 cm. Während der Blütezeit im Juli und August sind die Ähren braun. Reifen die Blütenstände, verfärben sie sich braun-violett.
Die schmalen Blätter ragen ca. 10 cm in die Höhe, sind grünlich-bräunlich gefärbt und hängen über.
In Gebieten mit milden Wintern ist die Pflanze immergrün. In raueren Zonen verfärbt sich das Gras in der kalten Jahreszeit gelb.
Das Ziergras kann vielseitig verwendet werden. So schmückt es sonnige, trockene Standorte im Freien, aber auch in Kübeln oder Töpfen präsentiert es seine Schönheit auf Balkon und Terrasse. Lücken im sonnigen Blumenbeet lassen sich mit dem Moskitograus auf einfache und doch attraktive Weise schließen. Die zierliche Pflanze gehört eher in den Vordergrund, wo sie gut sichtbar ist.
Sehr gut zur Geltung kommt das Gras in Beeten und Rabatten mit Stauden oder anderen Gräsern. Sie können das Moskitogras auch mit anderen Gewächsen in Kübel pflanzen und so auf Ihrer Terrasse neue Akzente setzen. Auch als Bepflanzung für den Balkon ist das Moskitogras bestens geeignet. Blumen- oder Trockensträußen verleiht es ein extravagantes Aussehen.
Gartenbista-Tipp: In Steingärten, Naturgärten oder in einen Kiesgarten fügt sich das Moskitogras, bei geeigneten Bodenverhältnissen, gut ein.
Zusammen mit anderen passenden Gräsern können Sie sich mit wenig Aufwand Ihre eigene Prärie im Garten schaffen. Das einzigartige, ungewöhnliche Bild, dass dabei entsteht, hinterlässt auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck und verleiht Ihrem Garten eine Wild-West-Atmosphäre.
Standort
Ein guter Standort ist vor allem sonnig und trocken, so wie in der Heimat des Moskitograses. Mehrere Stunden volle Sonne am Tag und kaum Niederschlag ist ideal für das Gras. Mit der Pflanze können Lücken auf sonnigen Beeten und in Rabatten gefüllt werden. Beete werden mit dem Gras zwischen zwei Pflanzen aufgelockert.
Vor allem mit Wildstauden gepflanzt, ergibt das Arrangement ein schönes, bezauberndes Bild. Das grazile Gras sollte dabei an einem Ort stehen, wo es nicht von anderen Gewächsen im Natur-, Stein- oder Ziergarten verdeckt wird und sich gut ausbreiten kann.
Das pflegeleichte Gewächs kommt mit einem eher mageren Boden sehr gut zurecht. Ein alkalisches Substrat, durchlässig, humos und sandig bietet den Pflanzen ideale Wachstumsbedingungen. Einfache Gartenerde ist für die Pflanze vollkommen ausreichend. Zusätzlich auflockern können Sie den Boden, indem Sie Splitt, Kieselsteine oder Sand einarbeiten. Wichtig ist nur, dass der Boden vor dem Einpflanzen gut vorbereitet wird. Das Substrat sollte schön locker und frei von Unkraut sein.
Pflanzen
Das Moskitogras wird im Frühjahr gepflanzt. So hat das Gras bis zum nächsten Winter genügend Zeit, gut zu verwurzeln, kräftig und standfest zu werden.
Die Vorgehensweise das Moskitogras zu pflanzen ist denkbar einfach:
- vor dem Pflanzen entfernen Sie das Unkraut gründlich an den Pflanzstellen
- den Boden eventuell auflockern
- ein Pflanzloch von der doppelten Größe der Wurzel ausheben.
- zwischen den einzelnen Pflanzen einen Abstand von 30 cm lassen, so kann sich das Moskitogras ausbreiten und die Horste trocknen nach Regen schnell wieder ab
- pro Quadratmeter können Sie 9 Pflanzen heranziehen
- junge Pflanzen im Topf setzen Sie so tief wieder in die Erde, wie sie im Topf waren
- vorsichtig mit Erde bedecken und um die Pflanze herum das Substrat leicht andrücken
- angießen
- die Erde um das Gewächs können Sie mit Mulch abdecken
Um so richtig zur Geltung zu kommen und das Bild des Moskitoschwarms entstehen zu lassen, müssen mehrere Pflanzen relativ nah gepflanzt werden. Vereinzelt stehende Pflanzen imponieren weniger.
Gartenbista-Tipp: Die benachbarten Pflanzen sollten ebenfalls einen trockenen Boden bevorzugen, wie zum Beispiel Hauswurz, Mauerpfeffer oder die Strohblumen.
Pflege
Junge Pflanzen müssen im ersten Jahr noch regelmäßig gegossen werden. Mit genügend Platz kann das Gras gut wachsen und wird widerstandsfähig. Im ersten Jahr kann noch Unkraut wachsen, so dass regelmäßig gejätet werden muss. Unkraut nimmt der Pflanze wichtige Nährstoffe und Feuchtigkeit, die sie für ihre Entwicklung braucht. Sind die Pflanzen älter und haben sich gut ausgebreitet, ist für Unkraut kein Platz mehr. Im Sommer, bei trockenem Boden, reicht es gelegentlich zu gießen. Im Winter müssen Sie darauf achten, dass sich keine Staunässe bildet, das verträgt die Pflanze überhaupt nicht.
Wichtig: Düngen ist beim Moskitogras im Sommer und Herbst kontraproduktiv und schadet der Pflanze nur. Das Wachstum wird angeregt, so dass sich das Gras unnatürlich entwickelt. Das feste Gewebe wird weich und verliert seine Strapazierfähigkeit. Die Pflanze wird dadurch krankheitsanfällig und leidet im Winter.
Moskitogras schneiden
Das Moskitogras wird, wie auch andere Gräser, erst am Ende des Winters, bis Anfang März zurückgeschnitten. Wird es im Herbst gekürzt, sammelt sich im Winter Wasser in den hohlen Halmen an und die Pflanze erfriert oder verfault.
Im Winter kommt das aus dem Schnee herausragende Gras, wenn die Halme mit Tau und Reif und Schnee überzogen sind, besonders gut zur Geltung. So kann der Garten auch in der kalten Jahreszeit, ohne grüne und blühende Vegetation, einen attraktiven Anblick bieten. Im Frühjahr wird das Moskitogras mit einer Gartenschere bodennah zurückgeschnitten. Schneiden Sie es möglichst früh, um neue Triebe nicht zu verletzen.
Moskitogras – Vermehrung
Die bevorzugte Methode die Pflanze zu vermehren, ist das Teilen im Herbst oder besser im Frühjahr.
Schnell und kostenlos können Sie junge Pflanzen heranziehen:
- legen Sie die Wurzel des Ziergrases frei oder graben Sie die Pflanze aus
- die Wurzel mit dem Spaten oder einem sehr scharfen Messer teilen
- die einzelnen Wurzelteile an den vorgesehenen Stellen so tief eingegraben, wie Sie die Mutterwurzel ausgegraben haben
Der Vorteil beim Teilen ist auch, dass die jungen Pflanzen wesentlich besser austreiben, als ältere Exemplare.
Möchten Sie säen, dauert es lange, bis sich kräftige, widerstandsfähige Pflanzen entwickelt haben. Saatzeit ist das Frühjahr.
Moskitogras überwintern
Die zarten, neuen Pflanzen überstehen den 1. Winter noch nicht ohne Schutz. Sie überwintern am besten in einem Kübel bei ca. 5°C.
Einen ausreichenden Winterschutz bieten der Pflanze im Freien die Halme.
Moskitogras – Krankheiten und Schädlinge
Bei zu viel Feuchtigkeit durch übermäßiges gießen neigt das Moskitogras zur Wurzelfäule.
Kann die Pflanze nicht gut austrocknen, schimmelt sie leicht.
Schnecken meiden das Gras.
Das Moskitogras ist eine pflegeleichte Möglichkeit, Ihrem Garten Extravaganz zu verleihen. Die Pflanze ist ideal geeignet, wenn Sie ohne viel Aufwand einen „Prärie-Garten“ anlegen möchten.