Wir fühlen uns aktuell so ein bisschen wie in einem Fischereiverein. Sie kennen die Handbewegung, die die Grösse der Fänge anzeigt … So erreichen uns fast täglich Informationen und Bilder zur Süsskartoffel Ernte unserer Kunden. Robert z.B. habe ich im Hochsommer besucht (siehe Beitrag So gross und so klein und so steil ist das Paradies) und bei der Gelegenheit als Gastgeschenk gleich einige Süsskartoffelsetzlinge mitgebracht; er schickt mir nun Bidler mit Knollen bis fast 800 gr.
Unser Betriebsleiter Robert Maierhofer will da nicht nachstehen und macht seinerseits eine Testgrabung in unserer diesjährigen Süsskartoffelversuchspflanzung: Er berichtet jetzt gar von Megaknollen mit mehreren kg Gewicht … Wie auch immer das Wettrennen der Süsskartoffelgiganten ausgeht (Sie sind herzich eingeladen, uns weiterhin Bilder mit den geernteten Süsskartoffeln zu senden, bitte einfach an info@lubera.com), eins ist sicher: Süsskartoffeln funktionieren, und zwar zuverlässig, mit den unterschiedlichsten Anbaumethoden!
Süsskartoffel Ernte - ein paar Erkenntnisse von diesem Jahr können wir schon zusammenfassen:
- Neben der Kübelpflanzung und dem Anpflanzen auf Dämmen funktioniert auch die Pflanzung in normale Beete. Hier ist es von Vorteil, in ein schwarzes Vlies zu pflanzen, weil sich so der Boden früher erwärmt und der Süsskartoffel zu einem guten Start verhilft.
- Überhaupt ist der Start wichtig: Süsskartoffeln brauchen vor allem auch am Anfang gute und direkte Sonneneinstrahlung und einen sich schnell erwärmenden Boden. Ansonsten kümmern sie zu lange vor sich hin.
- Wenn man die Triebe nicht laufend an einem Tipi-Gerüst aufbindet, brauchen Süsskartoffeln genügend Platz, sie bedecken sehr schnell 1m². Ist da zu wenig Platz und ergo zu viel Konkurrenz, dann ist auch vielfach zu viel Schatten – und die Ipomea entwickeln sich sehr viel langsamer.
- Mit unseren grossen vorgezogenen Jungpflanzen im 1,3lt Topf gibt es keine Ausfälle. Jede Pflanze geht an. Aber vor allem bei späterer Pflanzung ist es gut, den Topf deutlich tiefer zu pflanzen und mit bis zu 5-10cm Mutterboden zu überdecken. Grund: Vielfach hat dann im Topf die erste Knollenbildung schon begonnen. Wenn der Topf zu hoch gepflanzt wird, dehnt sich die Knolle einfach nach allen Seiten aus und befindet sich dann zur Erntezeit bis 10cm über der Erdoberfläche.
- Ebenfalls bei späterer Pflanzung ist es gut, den Topf gut aufzureissen und die Wurzeln zu öffnen. Ansonsten kommt es gerne zu ‘verkrüppelten’ Knollen. Andererseits kann man das auch ganz anders sehen: die Knollen sind selbstverständlich nicht verkrüppelt, sondern bizarr geformt… Und wer weiss, vielleicht schmecken die abenteuerlich geformten Knollen noch besser …
- Ertrag: Wir werden unser ganzes Versuchsfeld später im Oktober roden. Aber so viel kann ich jetzt schon sagen: 3-4kg Ertrag pro Pflanze sind bei früher Pflanzung problemlos möglich.