Heidelbeeren Blaubeeren - in beinahe jedem größeren Gartenforum wird alle Jahre aufs Neue darüber debattiert, ob es einen wesentlichen Unterschied zwischen Heidelbeeren und Blaubeeren gibt und welche der beiden Pflanzen die geschmacklich besten Früchte trägt. Heidelbeeren Blaubeeren - lassen Sie mich dazu ausnahmsweise ein wenig ausholen, um die inneren und äußeren Kennzeichen der beliebten Beerenobstsorte mit den zwei Namen (eigentlich sind es noch viele mehr!) miteinander zu vergleichen.
Sie interessieren sich für den Anbau von Blaubeeren? In unserem Lubera®-Gartenshop können Sie viele Sorten von Heidelbeeren kaufen und Früchte ernten.
Inhaltsverzeichnis
- Blaubeeren-Geschichten - durch und durch blau
- Der gute Geschmack, Heidelbeere Blaubeere - gibt es Unterschiede?
- Kulturheidelbeeren mit vollem Aroma für Topf und Moorbeet
- Süsse und Aroma - die (wahren) Unterschiede Heidelbeeren Blaubeeren:
- Lange Erntezeit dank verschiedener Heidelbeersorten
- Vorteile Heidelbeeren: Bequeme Kultivierung, Pflege und kniescheibenfreundliche Ernte
Blaubeeren-Geschichten - durch und durch blau
Zwischen meiner ersten und der vorerst letzten Begegnung mit den blauen Beeren, liegen gut fünf Jahrzehnte. Ich kann mich noch sehr gut an die Spaziergänge mit meinem Großvater erinnern, die uns an den Spätsommerwochenenden durch die Wälder der Schweiz geführt haben, um nach den leckeren Früchtchen zu suchen. Gemeint ist die Märkische Schweiz, eine wald- und seenreiche Landschaft zwischen Müncheberg und Buckow im heutigen Bundesland Brandenburg. Die Ernte war stets reichlich und genügte, um sich an Ort und Stelle satt zu essen und trotzdem noch so viele Beeren zu Hause abzuliefern, dass meiner Oma die Restmenge zum Backen mehrerer Hefekuchenbleche mit einer beachtlichen Deckschicht aus Blaubeeren ausreichte. Anschließend - ich war damals ein sechs- oder siebenjähriger Knirps - wurde ich gründlich abgeseift, Zähne mussten geputzt werden und danach war die Reinigung meiner blaubeersaftbespritzten Klamotten dran. Damit hätten wir schon den ersten Unterschied zwischen Heidelbeeren und Blaubeeren aus dem Wald: Die kleinen Wildblaubeeren haben dunkles Fruchtfleisch, das bei zu eiligem Genuss für die charakteristische weil unübersehbare Blaufärbung von Mund, Zähnen und Fingern sorgt, was bei den Kulturheidelbeeren, die innen hell bzw. gelblich weiss gefärbt sind, kaum passiert. Ausnahme: Unsere Huckleberry Pacific Spear - nicht dunkel durchgefärbt, wie die Waldheidelbeeren, aber immerhin rötlich bis rot!
Bild: Huckleberry Pacific Spear - die amerikanische Waldheidelbeere mit den färbenden Früchten
Der gute Geschmack, Heidelbeere Blaubeere - gibt es Unterschiede?
Geschmack war und ist, seitdem es Menschen gibt, immer umstritten und so gibt es auch innerhalb des Lagers der Liebhaber beider Beerenarten mitunter sehr kontroverse Ansichten. Labortechnisch erwiesen ist, dass der Gehalt an Vitamin C der Beeren aus dem Wald um das Zehnfache höher ausfällt als bei denen im Garten, was aber nicht im Geringsten dazu führt, dass sich dadurch allein ein geschmacklicher Unterschied zwischen Heidelbeeren Blaubeeren begründen lässt. Andererseits führen die höheren Konzentrationen von Vitaminen wie A, B1, B2 sowie die größeren Mengen an Niacin, Kalzium, Magnesium und Eisen in Kulturheidelbeeren aus dem Garten ebenfalls nicht zu einem wesentlichen Geschmacksunterschied. Und genau deshalb finden Sie bei uns im Lubera-Shop kostengünstige Heidelbeeren, deren Früchte buchstäblich jedem Geschmackswunsch, von zuckersüss bis angenehm säuerlich entsprechen, was wiederum einen weiteren Unterschied zwischen Heidelbeeren Blaubeeren ausmacht: Die Beeren aus dem Wald haben, je nach Standortlage und Reifegrad, einen nahezu identischen Geschmack - bei zugegeben vortrefflichem Aroma - was auch daran liegt, dass Waldheidelbeeren kleiner und die Aromastoffe somit auf engerem Raum konzentriert sind. Unsere Heidelbeersorten, darunter viele eigene Selektionen, die sehr zeit- und arbeitsintensiv waren, bevor wir sie als - nennen wir es mal - "serienreif" bewerten und die neuen Sorten unseren qualitätsbewussten Kunden zum lustvollen Gärtnern UND Ernten im Shop anbieten, bedienen ein ungewöhnlich breites Geschmacksspektrum, wie unsere untenstehende Übersicht verdeutlicht. Fazit: Heidelbeeren schmecken sehr unterschiedlich, einheimische Blaubeeren eher immer gleich - gesund sind sie auf jeden Fall beide!
Bild: Waldheidelbeere Sylvana - sehr süsse, dunkle Heidelbeere
Kulturheidelbeeren mit vollem Aroma für Topf und Moorbeet
Süsse und Aroma - die (wahren) Unterschiede Heidelbeeren Blaubeeren:
Heidelbeersorte | Süss/Sauer | Aroma |
süss | sehr intensiv, beste Fruchtqualität, gehört zu den besten Sorten überhaupt | |
Blautropf® | süss-säuerlich | aromatisch und erfrischend; mit gründlichen Noten, nicht sehr intensiv |
Little Blue Wonder® | süss-sauer, eher auf der süssen Seite | frisch und ähnlich der wilden Heidelbeere; nicht sehr intensiv; |
Sunshine Blue | süss-sauer |
guter, sehr intensiver Geschmack; die |
Bluecrop | mittelsüss | mild-aromatisch, gut, gehört aber nicht zu den aroma-intensivsten Sorten |
Bluesbrothers | mittelsüss | sehr aromatisch bei angenehmer Fruchtsäure; überdurchschnittlich Fruchtqualität |
Brigitta Blue | süss-sauer | angenehm frisch mit ein wenig Säure |
Duke | mittelsüss | Die früheste der Heidelbeeren, daher meist als gut wahrgenommen; im Vergleich zu späteren Sorten aber etwas langweilig |
Huckleberry Pacific Spear | mittelsauer | gut ausgereift ein Genuss |
Buddy Blue | süss-sauer | gutes Aroma mit stärker akzentuierter Säure |
Rubel | süss-sauer | sehr intensiver Geschmack, daher hervorragend geeignet zum Backen sowie für Marmelade und Muffins, im sonst beigen Fruchtfleisch dieser Kulturheidelbeere sind rote Farbeinschlüsse vorhanden |
Blue Dessert® | mittelsüss | kräftig aromatisch, mit deutlich akzentuierter Säure; bestschmeckende Sorte im mittelspäten Bereich |
Pink Lemonade® | Süss mit etwas Säure | angenehm feste Textur, aromatisch |
'Yello!Belloblue®' | süss | süss, wenig Säure, manchmal etwas langweilig wirkend; aber dafür halt mit den leuchten gelben Blättern |
Viele Sorten der oben genannten Beeren, alle mit ganz unterschiedlichem Geschmack und verschieden süss, manchmal säuerlich und stets natürlich, lassen sich auch besonders gut im Duett, Trio, Quartett oder sogar als "Bundle Blaubeerland" im Sechserpack (plus drei Moosbeersorten) auf dem Moorbeet anbauen. Oder Sie stellen sie als kräftig gewachsene und unglaublich dekorativ wirkende Topfpflanzen auf Ihre sonnige Terrasse. Mehrere Heidelbeeren Pflanzen verschiedener Sorten sichern dank der gegenseitigen besseren Befruchtung eine besonders üppige Ernte.
Bild: Meerbeere® Pinkbeere® - blaue (Buddy Blue) und pinke (Pink Lemonade) Heidelbeere in einem Topf
Lange Erntezeit dank verschiedener Heidelbeersorten
Bei geschickter Planung Ihrer Heidelbeerpflanzung können Sie die Früchte Ihrer Arbeit, die Sie vorher mit dem Bau des Moorbeets hatten, gut drei Monate lang genießen. Von der frühesten Sorte Duke (wir selektionieren gerade in unserer Züchtung noch frühere Genotypen) bis zu den letzten Beeren von Budddy Blue im Oktober können sogar 4 Monate vergehen, wobei die Ernte und Reife Ende September /Oktober nur noch sehr langsam vorwärtsgeht - aber fürs tägliche Birchermüesli reichts allemal.
Name | Kurzbeschreibung | Reifezeit |
Blueroma® | Riesige Früchte mit intensivem Heidelbeeraroma | August, auch folgernd |
Blautropf® | Sensationelle Heidelbeere mit roten Blüten | Mitte August bis Ende Oktober |
Little Blue Wonder® | Die erste Lowberry® Heidelbeere | August bis Anfang September |
Sunshine Blue | Kompakte Aromasorte | Juli bis August |
Bluecrop | Heidelbeer mit dem grösstem Ertrag | Mitte bis Ende Juli |
Bluesbrothers | Die kompakteste, buschigste und ertragsreichste Heidelbeere | Ende Juli bis Ende August |
Brigitta Blue | Perfekt zum Einfrieren | Mitte August bis Anfang September |
Duke | Frühe Kulturheidelbeere mit aufrechtem Wuchs und hohen Erträgen | Ende Juni bis Mitte Juli |
Huckleberry Pacific Spear | Immergrüne Heidelbeere mit aufrechtem, straffem Wuchs | September |
Buddy Blue | Späteste Kulturheidelbeere | Ende August bis Ende September |
Rubel | Die inhaltsreichste Heidelbeere | Anfang August |
Blue Dessert® | Bestes Aroma und resistent gegen Frühlingsfröste | Mitte/Ende August |
Pink Lemonade® | Süsse pinkige Früchte mit einer festen Textur | August bis Mitte September |
'Yello!Belloblue®' | Die Heidelbeere mit den gelben Blättern | Mitte bis Ende Juli |
Bild: Heidelbeere Blue Dessert® - die späte Aromasorte
So viel Beeren, wie Sie wollen und vertragen! Versuchen Sie das mal im Wald... Ein Sammler darf dort nur solche Mengen pflücken, die seinem Tagesbedarf entsprechen, der wiederum bei 100 bis 200 Gramm erschöpft wäre. In Naturschutzgebieten ist übrigens Pflücken generell nicht erlaubt. Komplette Pflanzen von öffentlichen oder privaten Flächen mit nach Hause zu nehmen, ist ebenfalls tabu und kann im Ernstfall mit Schadensersatzklagen und empfindlichen Strafen sanktioniert werden. Und wer es dennoch tut: Wild wachsende Waldblaubeeren werden dem Dieb noch zusätzlich erhebliche Probleme im Garten bereiten, da es den Pflanzen bereits kurz nach dem Einsetzen erheblich zu nass wird.
Vorteile Heidelbeeren: Bequeme Kultivierung, Pflege und kniescheibenfreundliche Ernte
Kommen wir zu den letzten Unterschieden Heidelbeeren Blaubeeren, die eher Fragen der Bequemlichkeit und einige ergonomische Aspekte bei uns Menschen tangieren. Während die auf heimischen Waldböden im Prinzip wild aufwachsenden Beerenpflanzen lediglich zwischen 30 und 50 Zentimeter hoch werden, erreichen unsere Pflanzen teilweise beachtliche Wuchshöhen von über 160 Zentimetern. Blaubeeren im Wald müssen oft mühsam, manchmal stundenlang gesucht werden, was ohne Knieschützer zu einer echten körperlichen Tortur ausufern kann. Bei unseren ertragreichen Heidelbeerpflanzen wie der buschigen Bluesbrothers (Wuchshöhe zwischen 100 und 120 Zentimeter) oder der aufrecht und sehr stark wachsenden Blue Dessert® (Wuchshöhe von 140 bis 160 Zentimeter) wird nicht nur der aromatische Genuss, sondern bereits das Ernteprozedere zu einem echten Fest der Lebensfreude. Die im Vergleich zu den Waldblaubeeren erheblich größeren Früchte sind sehr griffig beim Pflücken, sodass der erste Spankorb zügig gefüllt sein wird. Ergonomisch ohne nennenswerte Strapazen für Rücken und Kniegelenke lassen sich auch die alljährlichen Pflegearbeiten an den mittel- und großwüchsigen Sorten, die sich ohnehin nur auf gelegentliche Langzeitdüngung und Schnittarbeiten an den Trieben beschränken, in weitestgehend natürlicher Körperhaltung durchführen.
Unser Tipp zu Heidelbeeren Blaubeeren: Es gibt nicht nur Unterschiede zwischen Heidelbeeren und Blaubeeren (von denen Sie nun die Wichtigsten kennen), sondern auch einen deutlichen Unterschied, wenn der Geschmack von beim Discounter gekauften Früchten mit den von Ihnen selbst angebauten Heidelbeeren verglichen wird. Die Geschmacksqualität bei grossflächiger Plantagenaufzucht der Beeren im Vergleich mit dem naturnahen, eigenen Anbau im Garten ist in etwa so, wie der aromatische Unterschied zwischen den in Folie verschweissten Tomaten aus dem Land der Windmühlen und denen aus regionaler Aufzucht. Der Grund ist klar: Sie ernten essreif, nachdem die blauen Früchte nach den Farbumschlag noch tüchtig am Strauch nachgereift sind. Im Erwerbsanbau wird gleich nach dem Farbumschlag geerntet und bei der Nachreife fehlt ganz einfach der Input der Mutterpflanze. Also lieber gleich lustvoll gärtnern und unsere Aromasorten in einem Topf oder im Garten-Moorbeet selber anbauen!
Heidelbeeren Blaubeeren - was ist der Unterschied?
Quellen:
- https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/nutzgaerten/blaubeere-oder-heidelbeere-gibt-es-einen-unterschied-34521
- https://praxistipps.focus.de/blaubeere-und-heidelbeere-das-ist-der-unterschied_108206
- https://de.wikipedia.org/wiki/Heidelbeere
Was wir aber als Kulturheidelbeeren bezeichnen, sind an der amerkanischen Ostkste wilde Heidelbeeren, fast so gross wie die daraus gezüchteten Sorten. Verbreitet sind vor allem Vac. corymbosum und Va angustifolium. Die gezüchteten Kulturheidelbeeren bringen insofern eine neue Qualität, dass sie zu 90% Hybriden sind,in fast allen Kulturheidelbeeren sind seit den erstern Züchtern Coville und White corymbosum und angustifolium vertreten, wenn auch mit der Dominanz von corymbosum. Neuere Sorten führen noch mehr diverses Blut in ihren Adern...
Markus Kobelt