Obwohl sie keine Zimmerpflanze ist, kann die Christrose im Topf für den kurzen Zeitraum während der Blüte durchaus im Haus kultiviert werden. Dabei sind jedoch einige Kriterien zu beachten, damit die dekorative Zierpflanze danach wieder quicklebendig in die Freiheit entlassen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Kann ich eine Christrose im Topf kultivieren?
Im Allgemeinen kennt man Christrosen – auch als Schneerosen bekannt – aus der Freilandbepflanzung. Sie gedeihen im Garten und bringen ihre Blüten hervor, wenn sich die meisten anderen Pflanzen in der wohlverdienten Winterruhe befinden. Es ist jedoch durchaus möglich, eine Christrose im Topf zu kultivieren.
Drinnen?
Die dekorativen Pflanzen benötigen einen kühlen Standort, um sich gut entwickeln zu können. In heimischen Wohnräumen ist es viel zu warm für sie, so dass sie eine längere Zeit dort nicht überleben würden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie auf gar keinen Fall ins Haus geholt werden dürfen: während der winterlichen Blütezeit darf eine Christrose im Topf durchaus reinkommen. Jedoch sind verschiedene Kriterien bezüglich Standort und pflege zwingend zu beachten, damit der Ausflug ins Haus nicht das Ende des Pflanzenlebens bedeutet.
Draußen?
Wenn eine Christrose im Topf auf einem Balkon oder einer Terrasse kultiviert wird, kann sie ganzjährig in ihrem Pflanzgefäß erbleiben. Es ist allerdings sinnvoll, sie nach dem Kauf umzutopfen: die Gefäße, in denen die Pflanzen verkauft werden, sind in der Regel zu klein für eine dauerhafte Kultivierung und bieten weder Platz für die Wurzeln, noch ist das Substrat mit ausreichend Nährstoffen versetzt. Bei der Wahl des Pflanzgefäßes muss zwingend darauf geachtet werden, dass es unten Abflusslöcher besitzt. Durch diese kann überschüssiges Gießwasser abfließen, so dass sich keine Staunässe bilden kann.
Standort
Wer seine Christrose im Topf für einige Zeit ins Haus holen möchte, muss ihre einen passenden Standort bieten. Dieser darf keinesfalls zu warm sein. Optimal sind Temperaturen um 12°C. Da es in heimischen Wohnräumen für gewöhnlich wesentlich wärmer ist, scheiden Wohnzimmer, Küche, Bad & Co schon einmal als Standort aus. Ein Plätzchen im Treppenhaus, in einem unbeheizten Wintergarten oder einem Eingangsbereich hingegen können die Temperaturansprüche häufig erfüllen. Wichtig dabei ist, dass sie auch hell sind, denn neben Kälte benötigen Christrosen Helligkeit, um gedeihen zu können. Wenn kein derartiger Raum zur Verfügung steht, sollte dringend von einer Kultivierung im Haus Abstand genommen werden. Es ist illusorisch, zu glauben, dass die dekorativen Pflanzen auch in warmen Räumen einige Zeit überleben können.
Lubera-Tipp: Christrosen im Topf vor direkter Sonneneinstrahlung schützen!
Substrat
Die Erde sollte
- durchlässig
- humos und
- nährstoffreich
sein. Eine Mischung aus hochwertiger Blumenerde, Lehm und Hornspänen ist optimal zum Kultivieren geeignet. Wer möchte, kann zudem noch etwas Tongranulat einarbeiten, um die Durchlässigkeit zu erhöhen.
Abgesehen davon, dass das Gefäß unten Abflusslöcher besitzen muss, sollte dennoch eine Drainage aus Tonscherben oder Kies gelegt werden. So wird die Gefahr von Staunässe sehr minimiert.
Richtige Pflege
Eine Christrose im Topf, die im Haus gehalten wird, benötigt einige Aufmerksamkeit seitens ihres Besitzers. Man sollte sich immer darüber im Klaren sein, dass es sich bei diesem Standort nicht um die natürliche Umgebung der Pflanze handelt. Demzufolge ist es besonders wichtig, dass die Ansprüche an Pflege erfüllt werden.
Gießen
Keinesfalls darf der Wurzelballen austrocknen. Dies gilt für jede Christrose im Topf; sowohl drinnen als auch draußen. Andererseits darf sich auch keinesfalls Staunässe bilden, da diese zu Wurzelfäule und somit zum Eingehen der Pflanze führen wird. Beim Gießen ist also ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Als Faustregel gilt, dass immer erst dann gegossen werden sollte, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist. Um dies festzustellen, muss eine Fingerprobe durchgeführt werden.
Die einzelnen Wassergaben sollten zudem nicht besonders großzügig ausfallen. Erste Anzeichen für ein zu nasses Substrat sind welke Blätter.
Schneiden?
Es besteht kein Grund, eine Christrose im Topf zu schneiden. Wer möchte, kann jedoch verblühte Blüten entfernen. Diese bieten nicht nur einen wenig schönen Anblick, sondern kosten die Pflanzen auch Kraft.
Christrose im Topf düngen?
Während der Zeit, die die Christrose drinnen verbringt, muss sie nicht gedüngt werden. Die letzte Gabe erfolgt kurz vor der Blüte, danach sollte sie erst wieder beim Auspflanzen beziehungsweise Ausräumen Nährstoffe erhalten.
Achtung: Während der Kultivierung im Haus kommt es leicht zum Befall mit Spinnmilben oder Blattläusen. Diese sollten umgehend bekämpft werden.
Wie kann die Christrose im Topf übersommern?
Generell sollte eine Christrose den Sommer im Freien verbringen. Dies kann entweder in einem Pflanzgefäß oder aber im Beet geschehen.
Standort
Weder im Sommer noch im Winter mögen Christrosen Sonne. Ihr Standort sollte demzufolge schattig gelegen sein. Aber Achtung: Schatten ist zwar wichtig, jedoch darf es dort auch nicht zu dunkel sein.
Pflege
Wenn eine Christrose ins Freiland ausgepflanzt worden ist, so benötigt sie fast gar keine Pflege. Dies ist bei der Kultivierung in einem Pflanzgefäß anders: auch während der Sommermonate darf die Christrose nicht vernachlässigt werden. Dies bedeutet:
- Regelmäßig, aber mäßig gießen: immer, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist, etwas Wasser geben
- Gelegentlich, besonders vor der Blüte, handelsüblichen Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser verabreichen
Besonderes Augenmerk erfordern auch kalte Temperaturen: eine Christrose im Topf ist nicht komplett winterhart, so dass sie vor Frost geschützt werden muss. Dies geschieht zum einen durch einen geschützten Standort, beispielsweise vor einer Hauswand, zum anderen durch Abdecken des Wurzelbereichs mit Reisig. Alternativ ins Haus holen…
Lubera-Tipp: Pflanzgefäß im Winter mit Frostschutzvlies oder Luftpolsterfolie umwickeln!
Auspflanzen möglich?
Wenn eine Christrose im Topf kultiviert worden ist, kann sie nach der Blüte entweder in einem großen Pflanzgefäß im Freien kultiviert oder aber ausgepflanzt werden. Eine Freilandpflanzung hat den großen Vorteil, dass die Pflanze nicht mehr besonders viel Pflege benötigt. Sie kann nach dem Auspflanzen entweder für den Rest ihres Lebens im Beet verbringen oder aber sie wird zu ihrer nächsten Blütezeit wieder ausgegraben und ins Haus geholt. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass ein ständiges Ein- und Auspflanzen für Gewächse großen Stress bedeutet. Ob man die Christrose einem solchen Stress aussetzen möchte, nur um sie einige Wochen im Hausflur oder an einem ähnlichen Ort kultivieren zu können, bleibt jedem selbst überlassen.
Zeitpunkt
Ideal ist es, die Christrose gleich nach dem Verblühen sämtlicher Blüten auszupflanzen. Dieser Zeitpunkt liegt jedoch häufig in einer Frostphase, so dass dies Procedere schwierig sein könnte. In derartigen Fällen ist es sinnvoll, die Pflanze mitsamt ihrem Topf an dem Standort im Haus zu belassen, bis es möglich ist, sie auszupflanzen. Bis es soweit ist, sollte sie jedoch langsam an die Außentemperaturen gewöhnt werden: tagsüber stundenweise an einen geschützten Platz im Freien stellen.
Im Fachhandel sind oft im Herbst Christrosen im Topf erhältlich. Diese können auch zu dem Zeitpunkt noch in die Erde gebracht werden. Im September/Oktober haben die Pflanzen noch genügend Zeit, sich bis zum Winter an die dortigen Verhältnisse zu gewöhnen. In der Regel blühen sie schon im ersten Frühjahr.
Lubera-Tipp: Spät im Jahr ausgepflanzte Christrosen vorsorglich mit einem leichten Winterschutz aus Reisig versehen!
Anleitung
Eine Christrose aus ihrem Topf auszupflanzen, ist denkbar einfach:
- Pflanze vorsichtig aus dem Topf nehmen; Wurzelbeschädigungen vermeiden
- Pflanzloch ausheben
- Gegebenenfalls unten in das Loch Kies als Drainage legen
- Aushub mit Hornspänen oder Kompost mischen
- Christrose in das Pflanzloch setzen
- Loch mit Aushub auffüllen
- Angießen
Vermehrung?
Wer einmal eine Christrose kultiviert hat und sich an ihrer edlen Schönheit erfreut hat, kann oft nicht genug von ihr bekommen. So ist es naheliegend, seine Zierpflanze vermehren zu wollen. Ist sie im Beet ausgepflanzt, erledigt sie ihre Vermehrung von allein: aus ihren Blüten entwickeln sich Samen, die zur Selbstaussaat genutzt werden. so kommt es, dass innerhalb einiger Jahre aus einer einzigen Christrose eine ganze Dynastie entsteht.
In Topfkultur ist das nicht möglich. so bleibt dem Pflanzenfreund nichts anderes übrig, als selbst Hand anzulegen. Die Vermehrung erfolgt in diesem Falle durch Teilung:
- Nach der Blüte die Christrose vorsichtig aus dem Topf nehmen
- Mit einem scharfen Messer Wurzelballen teilen
- Die beiden neu entstandenen Pflanzen jeweils in ein Töpfchen beziehungsweise ins Beet einsetzen
Lubera-Tipp: Die Methode der Teilung kann auch bei Christrosen im Beet erfolgen. Sie werden nach der Blüte ausgegraben, geteilt und wieder eingepflanzt. Vorsicht bei den langen Wurzeln!
Tipps & Tricks
- So schön Christrosen auch sind, so giftig sind sie. Besonders für Katzen kann der Verzehr von Pflanzenteilen schwere gesundheitliche Störungen bis hin zum Tod mit sich bringen. Wer also mit Samtpfoten zusammen wohnt, sollte in deren Interesse keine Christrose ins Haus holen.
- Da empfindliche Menschen bereits bei Berührung der Pflanze mit Hautreizungen reagieren, sollten im Umgang mit ihr vorsorglich Handschuhe getragen werden.
- Für gewöhnlich sind Christrosen sehr blühfreudig. Bleibt jedoch die Blüte aus, kann dies an Kalkmangel Eine Gabe kalkhaltigen Dünger kann grundsätzlich nicht schaden; alternativ sollte der Kalkgehalt im Boden überprüft werden.
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