Ist Rhabarber gesund? Immerhin werden die Stangen sehr gerne zu Kuchen oder Kompott verarbeitet, also mit Zucker und Mehl zubereitet. Dabei gerät seine eigentliche Bestimmung als gesundes Stangengemüse etwas in Vergessenheit: Rhabarber ist nämlich sehr gesund und kann als wichtige Ergänzung des Speiseplans fungieren. Doch warum ist er so gesund? Welche Inhaltsstoffe machen ihn aus? Wir klären auf. In unserem Gartenshop kannst Du Rhabarberpflanzen kaufen und Dir diese direkt nach Hause liefern lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung: Darum ist Rhabarber gesund
- Warum Rhabarber gesund ist: Inhaltsstoffe und Wirkung
- Nebenwirkungen
- Kalorienarmes Stangengemüse
- Wodurch kommt der Geschmack von Rhabarber?
- Gibt es auch milde Rhabarber Sorten?
- Wie viele Stangen sind vom Rhabarber gesund?
- Rhabarber mit Milch – gesund und bekömmlich
- Rhabarber gesund: Darf man die Stangen roh essen?
- Oder lieber gekocht?
- Muss man Rhabarber schälen?
- Wann darf man Rhabarber nicht mehr essen?
- Rhabarber gesund und lecker aus dem eigenen Garten anbauen
- Tipps zur Kultivierung
- Rezept: Leckerer Rhabarber-Pudding
Zusammenfassung: Darum ist Rhabarber gesund
- Rhabarber gilt als gesund, da er sehr vitamin- und mineralstoffhaltig ist
- Aufgrund des Gehaltes an Oxalsäure sollte er nicht im Übermass verzehrt werden
- Der Anbau im eigenen Garten ist kinderleicht und sehr empfehlenswert
Warum Rhabarber gesund ist: Inhaltsstoffe und Wirkung
So ein Rhabarber ist eine echte Vitaminbombe. Neben Vitamin C ist auch Vitamin K in höherer Dosierung vertreten; zudem die B-Vitamine, Vitamin A und E. Auffällig ist darüber hinaus der hohe Kalium-Anteil, doch auch andere Mineralstoffe sind vorhanden, und zwar pro 100 g frischem Gemüse:
- Eisen 0,5 mg
- Kalium 270 mg
- Kalzium 52 mg
- Magnesium 13 mg
Erwähnenswert sind zudem die sekundären Pflanzenstoffe, die umso stärker vertreten sind, je mehr Rot in den Rhabarberstangen ist. Sie gelten als Substanzen, die gesundheitsfördernd sind, da ihre Eigenschaften jenen von Vitaminen sehr ähneln, und sollten dewegen bei keiner Ernährung fehlen.
Nun haben wir eine Reihe fantastischer Inhaltsstoffe aufgelistet. Leider gibt es jedoch auch einen, der weniger angenehm ist: Oxalsäure. Sie sitzt überwiegend in den Blättern und Stängeln. Ihre Konzentration ist umso höher, je weiter das Jahr voranschreitet. Diese Oxalsäure kennen wir bereits von anderen Pflanzen her: Blattspinat beispielsweise oder Mangold.
Nebenwirkungen
Rohkost kann grundsätzlich zu Verdauungsbeschwerden führen: Magendruck, Völlegefühl, Blähungen, Krämpfe, Erbrechen, Durchfall. Je nach persönlicher Konstitution und Menge der verzehrten Lebensmittel können diese Beschwerden sehr massiv ausfallen. Bei oxalhaltigen Lebensmitteln potenzieren sie sich noch. Hinzu kommt, dass die Oxalsäure auch an andere Stellen Nebenwirkungen hervorruft: sie greift das Zahnschmelz an, schränkt die Nierenfunktion ein, kann die Bildung von Nierensteinen begünstigen und verhindert, dass Kalzium und andere Mineralstoffe vom Köper aufgenommen werden. Leider ist das noch nicht alles: Oxalsäure ist giftig. Wird sie in hohen Dosen eingenommen, so kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen.
Kalorienarmes Stangengemüse
Häufig ist es ja leider so, dass die besonders leckeren Lebensmittel gleichzeitig jene sind, die dafür sorgen, dass sich das Hüftgold sammelt – man denke nur an Schokolade, Eiscreme, Torten. Beim Rhabarber ist das glücklicherweise nicht der Fall. 100 g enthalten gerade mal 0,1 g Fett und 13 kcal, also nahezu gar nichts, was der Bikinifigur schaden könnte. Im Gegenteil: mit einem Anteil an Ballaststoffen von über 3 % zählt das Gemüse zwar nicht zu den ballaststoffreichsten seiner Art, jedoch gibt es durchaus Gemüsesorten, deren diesbezüglicher Anteil noch geringer ist. Ein genussvoller Biss in eine Rhabarberstange führt also weder zu Gewichtszunahme noch zu schlechtem Gewissen aufgrund Völlerei…
Bild: Der Rhabarber Siruparber Canada Red® ist ein wunderschöner Speise-Rhabarber mit langen, mitteldicken Stielen, die aussergewöhnlich rot sind.
Wodurch kommt der Geschmack von Rhabarber? (Video)
Wenn wir in eine knackige Rhabarber Stange hineinbeissen, so zieht sich im Mund alles zusammen. Der fruchtig-säuerliche Geschmack ist typisch für dieses Gemüse (Ja, Rhabarber ist kein Obst) und unverkennbar. Doch woher kommt er? Ursächlich hierfür sind die Fruchtsäuren, die im Rheum enthalten sind: Apfel- und Zitronensäure. Sie sorgen dafür, dass der Verzehr nicht nur ein Geschmackserlebnis für all jene Menschen ist, die es gerne etwas saurer haben, sondern zugleich eine echte Erfrischung darstellt.
Gibt es auch milde Rhabarber Sorten?
Nun ist der Rhabarber aufgrund der Tatsache, dass er so erfrischend säuerlich schmeckt, so sehr beliebt. Doch es gibt durchaus Menschen, die zwar sein Aroma lieben, es jedoch nicht ganz so sauer mögen. Sie müssen nicht auf die leckeren und gesunden Stangen verzichten: milde Rhabarbersorten wie der Siruparber® Canada Red bieten alles, was andere Sorten auch haben, ohne dass sie sie viel Säure beinhalten.
Video: Rhabarbermus genissen - Sortenunterschiede im Geschmack
Wie viele Stangen sind vom Rhabarber gesund?
Nun ja, im Übermass sollte man Rhabarber nicht verzehren. Zum einen kann die Fruchtsäure Magen- und Darmbeschwerden hervorrufen. Zum anderen ist die Oxalsäure nur so lange zu akzeptieren, solange sie nicht in rauen Mengen dem Körper zugeführt wird. Wäre dies der Fall, käme es zu stärkeren bis starken Verdauungsbeschwerden, Nierenproblemen bis hin zu Vergiftungserscheinungen. Ein bis zwei Stängel täglich sind als Rohverzehr unbedenklich, mehr sollten es jedoch aus oben genannten Gründen nicht sein. Personen mit einem empfindlichen Magen sollten noch zurückhaltender sein, wenn es um das Stangengemüse geht.
Rhabarber mit Milch – gesund und bekömmlich
Nun kann es gut sein, dass Ihr nicht auf den Geschmack des Rhabarbers sowie seine gesunden Inhaltsstoffe verzichten möchtet, aber etwas Sorge bezüglich der Oxalsäure und ihren Nebenwirkungen habt. Diese Sorge können wir Euch leicht nehmen: wenn Ihr Rhabarber zusammen mit Milchprodukten esst, so wird deren Kalzium die Oxalsäure binden. Dadurch entsteht das sogenannte Kalziumoxalat, welches wiederum verhindert, dass sich die Oxalsäure im Körper festsetzt. Wer also seinen Rheum zusammen mit Pudding, Joghurt, Quark, Milchreis oder anderen Milchprodukten isst, braucht sich vor der Wirkung der Oxalsäure nicht zu fürchten.
Einen winzigen Nachteil hat jedoch diese auf den ersten Blick so fantastisch scheinende Kombination: das Kalzium, welches ein so wichtiger Inhaltsstoff und so lebensnotwendig für den Köper ist, wird dadurch, dass es zu Kalziumoxalat geworden ist, vom Körper nicht mehr resorbiert. Demzufolge findet keine Versorgung des menschlichen Organismus mit diesem Mineralstoff statt.
Rhabarber gesund: Darf man die Stangen roh essen?
Frische Rhabarberstangen sind roh eine Delikatesse und eine Erfrischung noch dazu. Übertreiben sollte man es mit dem Verzehr jedoch nicht. Im Allgemeinen wird empfohlen, nicht mehr als zwei Stangen täglich roh zu essen, da es ansonsten zu Verdauungsbeschwerden kommen kann. Da die Saison jedoch recht kurz in, der der Rhabarber geerntet werden kann, sollte man tatsächlich die Gelegenheit nutzen und an den säuerlichen Stangen knabbern.
Doch wie sieht es mit den wunderschön anzusehenden Rhabarberblättern aus? Sie laden geradezu dazu ein, zu Smoothies verarbeitet zu werden. Dies sollte man jedoch nicht tun. Der Oxalgehalt ist in den Blättern besonders hoch, so dass aufgrund dieser Konzentration ein grüner Smoothie nicht mehr ein gesunder Snack, sondern eine gesundheitsgefährdende Angelegenheit wäre.
Oder lieber gekocht?
Wenn oxalsäurehaltige Lebensmittel gekocht werden so löst sich ein Teil der Oxalsäure in Wasser. Wenn Ihr Euch ein Kompott kochen möchtet, so ist die daraus resultierende Gefahr etwas minimiert. Ein Rhabarberkompott ist dank seines säuerlichen Geschmackes die perfekte Ergänzung zu anderen Desserts wie beispielsweise Pudding, kann jedoch selbstverständlich auch per se verzehrt werden. Auch als Kuchenbelag ist das Stangengemüse fantastisch geeignet. Wer möchte, kann es zu Konfitüre, Saft oder Gelee verarbeiten. In solch einem verarbeiteten Zustand ist der Rhabarber bekömmlicher. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass für gewöhnlich Zucker beigefügt wird. Dieser bindet die Säure, wodurch Magenschleimhäute weniger gestresst werden. In welcher Form Rheum letzten Endes verzehrt wird, bleibt jedem selbst überlassen. Wichtig ist lediglich, dass es nicht übertrieben wird – wie bei anderen Speisen und Getränken auch.
Muss man Rhabarber schälen?
Grundsätzlich ist es sinnvoll, Rhabarber zu schälen. Zum einen befindet sich eine hohe Konzentration an Oxalsäure in der Schale, zum anderen ist sie ein wenig faserig. Wer einer frisch geernteten Stange nicht widerstehen kann und spontan in sie hineinbeisst, wird sich an letzterer Option kaum stören. Für eine Weiterverarbeitung ist es hingegen angenehmer, wenn die Schale entfernt wird – zumindest die härteren Bereiche.
Es gibt jedoch auch Rhabarbersorten, die eine derart zarte, feine Schale haben, dass diese problemlos mitverarbeitet und gegessen werden kann. Der milde Siruparber® Canada Red beispielswiese ist so zartbesaitet, dass es eine Sünde wäre, seine Schale zu entfernen.
Wann darf man Rhabarber nicht mehr essen?
Wie schön wäre es, wenn man an heissen Sommertagen einfach in eine Rhabarberstange hineinbeissen könnte und somit eine fantastische, gesunde Erfrischung hätte. Dis ist jedoch nicht ratsam. Je weiter das Jahr voranschreitet, desto höher ist der Oxalsäuregehalt. Im Sommer wäre er bereits so hoch, dass Verdauungsbeschwerden zu erwarten wären; zudem kann es langfristig zu Nierenschäden kommen. Von daher ist der Johannistag – wie beim Spargel – als Stichtag für das Ende der Rhabarber ernte anzusehen. Ab dem 24. Juni sollte das leckere Gemüse nicht mehr gegessen werden. Pfiffige Hobbygärtner ernten an diesem Tag noch einmal die kompletten Stangen und verarbeiten sie. Sie lassen sich problemlos in Stücken einfrieren, können jedoch auch wunderbar zu Saft oder Kompott verarbeitet werden. In Kombination mit Erdbeeren ergibt Rhabarber zudem eine sehr aromatische Konfitüre.
Bild: Der Livingstone ist eines spezielle Sorte, die bis in den Herbst hinein geerntet werden kann.
Rhabarber gesund und lecker aus dem eigenen Garten anbauen
Den einen oder anderen Rhabarber im eigenen Garten zu kultivieren ist kein Hexenwerk. Die Pflanzen sind robust, mehrjährig und winterhart und können somit ihr Leben an ein und demselben Standort verbringen. Wer lediglich einen Balkon oder eine Terrasse zur Verfügung hat, braucht auf frischen Rhabarberaus eigener Ernte nicht zu verzichten: Mini-Rhabarber wie der Lowberry® Lilibarber ist so klein und zierlich, dass er sich fantastisch für die Topfkultur eignet. Grössere Sorten hingegen führen sich in Pflanzgefässen nur so lange wohl, solange sie noch sehr jung und dementsprechend klein sind. Mit zunehmendem Alter und Grösse sind sie für eine derartige Kultivierung nicht mehr geeignet.
Die Pflanzung sollte idealerweise im Herbst oder Frühjahr erfolgen. Einmal gepflanzt, könnt Ihr den Rhabarber nahezu sich selbst überlassen. Er ist überhaupt nicht pflegeintensiv, sondern anspruchslos, bescheiden und robust.
Tipps zur Kultivierung
- Sonniger, windgeschützter Standort; hoher Platzbedarf
- Durchlässiger Boden, gerne mit Kompost angereichert
- Im Frühjahr Kompost in den Boden einarbeiten; eine weitere Düngegabe erfolgt im Sommer nach der Ernte
- Gelegentlich giessen, damit die Pflanze nicht komplett austrocknet
- Blüten abschneiden, damit der Rheum seine Kraft in die Stängelbildung stecken kann
- Verjüngung älterer Pflanzen durch Teilung im Herbst
Rezept: Leckerer Rhabarber-Pudding
Es gibt so viele Rezepte für die säuerlichen Stängel, dass man schnell den Überblick verlieren kann. Pudding mit Rhabarberkompott ist keine Seltenheit. Die Süsse des Desserts in Verbindung mit dem säuerlichen Stangengemüse ruft eine wahre Geschmacksexplosion im Gaumen und auf der Zunge hervor. Doch was wäre, wenn man diese beiden Komponente gleich bei der Zubereitung miteinander verbinden könnte? Oh ja, das geht, und als Ergebnis bekommt Ihr ein aussergewöhnliches, unendlich köstliches Dessert, welches zudem noch kalorienarm ist.
Ihr benötigt:
- 500 g Rhabarber
- 150 g Zucker
- 1 Packung Vanille-Puddingpulver
- 200 ml Wasser
Und so einfach könnt Ihr den Rhabarberpudding herstellen:
- Rhabarber schälen und in kleine Stücke schneiden
- Wasser, Zucker und Rheum so lange köcheln lassen, bis die Stückchen zerkocht sind
- Puddingpulver mit etwas Wasser anrühren und unter den Rhabarber mischen
- Unter Rühren alles zusammen kurz aufkochen
- In mehrere kleine Schälchen oder eine grosse Schale füllen
Lubera®-Tipp: Anstelle von Vanillepudding Sahnepudding verwenden und eine Vanilleschote hinzufügen – ebenfalls sehr lecker und wie geschaffen für den ganz besonderen Geschmack…