Wolltest du schon immer Balkongemüse anbauen, hast dich aber gefragt, ob das überhaupt funktioniert? Zuallererst solltest du überprüfen, ob dein Balkon oder deine Terrasse ein sonniger Ort ist. Denn damit hast du bereits die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Gemüseernte erfüllt. In diesem Gartenvideo erklärt dir Anja, worauf du beim Anbau achten solltest und gibt dir Tipps, welche Sorten in Töpfen und Kübeln am besten wachsen. Im Lubera-Shop kannst du Gemüsepflanzen kaufen und dir diese rechtzeitig zur Pflanzsaison nach Hause liefern lassen. Du möchtest lieber Samen säen? Kein Problem, denn in unserem Gartenshop kannst du auch allerlei Samen bestellen und Gemüse anbauen.
Schau dir hier unser Gartenvideo an, wie du Balkongemüse anbauen kannst
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung - Balkongemüse anbauen
- Prüfe vor der Pflanzung auf dem Balkon den Standort. Hast du einen sonnigen oder schattigen Balkon? Die Lichtverhältnisse sind entscheidend für deinen Gemüseanbaue, da viele Sorten es sehr sonnig mögen.
- Einfache Sorten für die Balkonkultur sind Radieschen, Pflücksalat, Möhren, Zuckererbsen und Bohnen.
- Starkzehrer, wie Tomaten, Paprika und Chili benötigen einen grossen Topf, um optimal zu wachsen. Achte auch immer auf eine ausreichende Nährstoffversorgung und dünge regelmässig.
- Neben der Düngung brauchen Balkonpflanzen eine gute Drainage in ihren Töpfen. Nutze dafür Tonscherben oder Blähton. Du kannst übriggebliebenes Drainagematerial auch auf der Erde verteilen, damit das Wasser nicht so schnell verdunstet.
Welche Gemüsesorten wachsen auf kleinem Raum?
Nicht alle Gemüsepflanzen fühlen sich in Töpfen oder Kübeln wohl. Besonders hochwachsende und grosse Sorten brauchen den Platz in der Erde, um sich auszubreiten. Dennoch gibt es genug Gemüse, welches auf dem Balkon oder der Terrasse Früchte tragen wird. Dazu ist es wichtig zu beachten, dass die Sorten keine ausladenden Wurzeln bilden sollten, da meist die Tiefe in den Kästen nicht ausreicht. Ausserdem solltest du dich vorher informieren, ob das Gemüse hochwächst, wie beispielsweise Tomaten, und vielleicht einen Stab benötigt oder rankt, damit du den Kübel richtig platzieren kannst. Kommen wir aber nun zu den Sorten, mit denen du leicht Balkongemüse anbauen kannst:
Bild: Die Balkontomate 'Tigerette Cherry' ist eine saftige Tomate mit zitronengelben Früchten. Es ist kein Ausgeizen oder Aufbinden von Nöten.
Leicht anzupflanzen sind Radieschen, genauso wie Pflück- und Kopfsalate. Dabei würden wir dir den Pflücksalat ans Herz legen, da dieser mehrmals geerntet werden kann, im Gegensatz zum Kopfsalat. Es gibt verschiedene Sorten, zu denen unter anderem Feldsalat, Asiasalat oder Rauken zählen. In einen kleinen, etwa 60 Zentimeter langen Kasten passen 3 Pflanzen.
Bild: Salat gehört zu den am leichtesten zu kultivierenden Pflanzen. In einer Reihe in einen Balkonkasten gepflanzt, können 3 bis 4 Salate Platz finden.
Entgegen vielen Erwartungen kannst du auch Möhren auf deinem Balkon anpflanzen. Wähle dazu eine kleine Sorte aus, die keine tiefen Wurzeln ausbildet. Je nach Platz kannst du auch Zuckererbsen oder Bohnen anbauen. Diese positionierst du so, dass sie nach unten oder an der Wand nach oben ranken. Bei den genannten Sorten ist es wichtig, dass kein vollschattiger Standort gewählt wird. Mit Halbschatten kommen die meisten Sorten aber auch schon gut zurecht, falls du keinen Südbalkon hast.
Etwas grössere Töpfe als die eben genannten Sorten brauchen Tomaten, Paprika, Chili und Auberginen. Darauf gehen wir in den unteren Kapiteln genauer ein. Ausserdem benötigen sie einen vollsonnigen Standort. Du siehst aber jetzt schon, dass es viele verschiedene Gemüsesorten gibt, die sich auf kleinem Raum wohlfühlen und Früchte tragen.
Bild: Auch Tomaten, wie diese Pflaumentomate, wächst in einem Kübel auf dem Balkon.
Aussäen oder Jungpflanzen
Bevor es an die Ernte geht, müssen wir erstmal das Gemüse auspflanzen – oder aussäen? Je nach Sorte kann es einfacher sein, das Gemüse als Jungpflanze oder als Saatgut zu bekommen. Die meisten Pflanzen kannst du bereits vorgezogen kaufen und ab April/ Mai, wenn nicht mehr mit Spätfrösten zu rechnen ist, in die Erde setzen. Möchtest du das Gemüse aussäen? Dann solltest du ab März mit der Vorzucht beginnen. Wähle dazu einen sonnigen Platz auf der Fensterbank aus. Generell ist die eigene Anzucht günstiger, da du aus einer Saatgut-Tüte mehr Pflanzen bekommst. Allerdings brauchst du für die Anzuchttöpfe Platz und einen geeigneten Standort im Warmen. Entscheide also nach den Gegebenheiten, die du Zuhause hast, ob du lieber Jungpflanzen kaufst oder Saatguttüten.
Standort
Wie beim Anbau im Garten ist auch beim Kultivieren auf dem Balkon der richtige Standort von Bedeutung. „Richtig“ heisst in diesem Zusammenhang „so sonnig wie möglich“. Perfekt ist dementsprechend ein Südbalkon, da davon auszugehen ist, dass dieser täglich sechs Stunden von der Sonne besucht wird. Doch Vorsicht: zwar freuen sich die meisten Pflanzen sehr über Sonne und bringen dadurch auch grössere Früchte hervor, jedoch gibt es durchaus einige, die zu viel Sonneneinstrahlung nicht verkraften. Für jene Pflanzen wiederum muss ein Sonnenschutz – beispielsweise in Form eines anderen Pflanzgefässes oder eines Sonnenschirms – eingerichtet werden.
Platz und Topfgrösse beachten
Wie oben bereits angekündigt, soll es an dieser Steller um den Platzbedarf von Balkongemüse gehen. Dieser ist abhängig davon, ob das Gemüse ein Starkzehrer, mit hohem Nährstoffbedarf ist oder nicht. Tomaten und Auberginen brauchen viele Nährstoffe, um ihre Früchte auszubilden, dementsprechend gross sollte auch der Topf sein, in den sie gepflanzt werden. Ab 20 Liter aufwärts sind für diese Gemüsesorten normal. Salate, Radieschen oder Bohnen haben einen geringeren Bedarf und kommen auch in kleineren Kästen, beispielsweise mit 10 Litern, gut zurecht. Die Erde sollte nährstoffreich und durchlässig sein, damit Jungpflanzen sich schnell an ihrem neuen Standort wohlfühlen. Wichtig ist auch ein passendes Pflanzgefäss zu wählen, und zwar nicht nur in der Grösse, sondern auch vom Material her. Optimal sind Pflanzgefässe aus Ton, die unten Ablauflöcher haben. Diese verhindern, dass sich Staunässe bildet. Auch sollten die Gefässe in einer hellen Farbe gewählt werden, da sich dunkle zu sehr aufheizen, was wiederum zu Schäden an den Wurzeln führen könnte.
Bild: Auberginen brauchen einen grossen Kübel, wenn du sie auf dem Balkon anbauen willst. Dieser sollte mindestens 40 Liter fassen.
Vertikal pflanzen
Wenn du nur wenig Platz zum Balkongemüse Anbauen zur Verfügung hast, gibt es einen Trick, um mehr Anbaufläche zu mehr bekommen. Da vertikale Gärtnern hat sich immer mehr etabliert und bezeichnet das platzsparende Gärtnern in die Höhe. Mithilfe von Rankgittern, Ampeln oder Stäben lassen sich Standorte optimal ausnutzen und Balkongemüse anbauen. Geeignete Gemüsesorten sind unter anderem Erbsen und Bohne sowie rankende Salate. An hohen Wänden können auch Pflanzregale übereinander platziert und bepflanzt werden. Achte aber darauf, dass der Standort sonnig und hell ist und nicht durch mögliche Bauten abgedunkelt wird.
Bild: Die Snackpaprika 'Rela' ist trotz ihrer kleinen Grösse sehr ertragreich.
Giessen und düngen
Pflanzen in Töpfen und Kübeln brauchen regelmässige Nährstoffgaben in Form von Dünger. Das liegt daran, dass die Nährstoffe im Kasten begrenzt und schnell aufgebraucht sind. Ausgepflanzte Sorten haben dieses Problem nicht. Daher braucht dein Balkongemüse, je nach Sorte, einmal die Woche einen Flüssigdünger. Alternativ kannst du auch einen Langzeitdünger verwenden, welcher sich langsam zersetzt und über einen längeren Zeitraum den Boden aufbessert. Beim Giessen bitte darauf achten, dass nur im Wurzelbereich gegossen wird: Gelangt Wasser auf die Blätter der Pflanzen, werden diese in der Mittagssonne verbrennen.
Drainageschicht beachten
Wenn du Balkongemüse anbauen willst, ist neben einer guten Nährstoffversorgung die Wasserzufuhr essenziell. Im Gemüsebeet reguliert sich überschüssiges Wasser von selbst über den Boden. Das ist in Töpfen und Kübeln natürlich nicht möglich. Daher ist es wichtig, auf eine gute Drainage zu achten. Am leichtesten ist es, wenn du vor der Pflanzung den Topf mit Drainagekies oder Tonscherben auslegst. Die Schicht sollte 2 bis 5 Zentimeter dick sein. Anschliessend folgt die Erde. Die Drainagekugeln kannst du obendrein nach der Pflanzung noch auf der Erde verteilen. Ein Nachteil von Balkonpflanzen ist, dass sie viel Wasser brauchen und gerade im Sommer die Feuchtigkeit schnell verdunstet. Durch die zusätzliche Drainage wird das Wasser besser gespeichert und du musst nicht so häufig giessen.
Platz sparen: Gemüse unterpflanzen
Ein weiter Tipp zum Platz Sparen auf dem Balkon ist, das Gemüse unterzupflanzen. Optimal funktioniert das beispielsweise, wenn du grosswachsende Pflanzen, wie Aubergine oder Tomaten mit Kräutern unterpflanzt. Das bedeutet, dass die beiden Sorten sich einen Topf teilen und aufgrund ihrer unterschiedlichen Grösse sich nicht gegenseitig in ihrem Wachstum einschränken. Hier funktioniert gut unter anderem Aubergine mit Thymian oder Petersilie, Tomaten mit Basilikum und Erbsen oder Möhren mit Dill. Achte beim Balkongemüse Anbauen darauf, dass Sorten, die du zusammen in einen Topf pflanzt, die gleiche Ansprüche an den Boden haben.