Wenn Sie an Ihrem Apfelbaum Schädlinge bemerken, ist das noch lange kein Grund zur Panik oder gar zur Aufgabe des ganzen Baumes. Meistens erholt sich ein gut angewachsener Apfelbaum von einem Befall von selbst. Ein Nachteil ist allerdings, dass die Ernte dann meistens kleiner ausfällt. Wenn Sie dem vorbeugen wollen, gibt es ein paar einfache Tricks, wie Sie Schädlinge von Ihren Obstbäumen fernhalten können. In diesem Gartenvideo zeigt Ihnen Anja, welches Schadbild die bekanntesten Apfelbaum Schädlinge haben und wie Sie diesen vorbeugen können. Eines wollen wir auch an dieser Stelle vorwegnehmen: Für einige Tipps müssen Sie noch nicht mal viel tun, denn durch Nützlinge können Sie Ihren Apfelbaum ganz natürlich vor unerwünschten Schädlingen schützen. In unserem Gartenshop können Sie ertragreiche und robuste Apfelbäume kaufen und sich in bester Baumschulqualität nach Hause liefern lassen.
Sehen Sie hier unser Gartenvideo über Apfelbaum Schädlinge
Inhaltsverzeichnis
- Sehen Sie hier unser Gartenvideo über Apfelbaum Schädlinge
- Apfelbaum Schädlinge erkennen und bekämpfen
- Apfelwickler
- Mehlige Apfelblattlaus
- Frostspanner
- Apfelgespinstmotte
- Rote Spinne
- Apfelblütenstecher
- Sägewespe
- Ungleicher Holzbohrer
- Apfelbaum Schädlinge vorbeugen
- Richtige Pflege und Baumgesundheit
- Nützlinge ansiedeln
Apfelbaum Schädlinge erkennen und bekämpfen
Es gibt zahlreiche Schädlinge, die sich in Ihrem Apfelbaum einnisten und somit die Ernte bedrohen können. Wichtig ist, dass Sie rechtzeitig den Befall erkennen und wissen, wie Sie die unerwünschten Gäste wieder loswerden. In der Regel gibt es im Fachhandel chemische Hilfsmittel, die Sie an Ihren Obstbäumen verwenden können. Informieren Sie sich vor dem Gebrauch ausführlich. Falls diese Art der Bekämpfung nicht in Frage kommt, erfahren Sie nun weiter unten, wie Sie bei den jeweiligen Schädlingen vorgehen können. In unserem Gartenbuch können Sie nachlesen, wie Sie einen Apfelbaum pflanzen können.
Apfelwickler
Der Apfelwickler (Cydia pomonella) zählt zu den Schädlingen, die am häufigsten den Apfelbaum befallen können. Es handelt sich dabei um einen Schmetterling, dessen Larven oder Raupen sich direkt in die Früchte hineinfressen und von innen heraus das Kernhaus und den gesamten Apfel befallen können. Der ausgewachsene Apfelwickler hat eine gräuliche Farbe mit hellen Streifen und ist nicht länger als 1 cm. Die Larven sind weisslich mit einem dunklen Kopf.
Bild: Ein adulter Apfelwickler ist gräulich und mit hellen Streifen übersehen. Cydia pomonella werden maximal einen 1 Zentimeter lang.
Bild: DIe Raupen des Apfelwicklers sind weiss und haben einen dunklen Kopf.
Der Zyklus des Cydia pomonella ist je nach Region in ein oder zwei Generationen unterteilt. Er beginnt damit, dass die Weibchen ihre Eier ab Mai an die jungen Früchte des Apfelbaums legen. Die Larven fressen sich nach dem Schlüpfen dann direkt in die Frucht und verlassen den Apfel erst im Hochsommer, um sich in der Rinde des Stammes zu verpuppen und als Schmetterlinge nach 3-4 Wochen zu schlüpfen. Ab da beginnt der Zyklus von vorne und führt zu einer weiteren Generation, die im August oder September schlüpft. Deren Larven überwintern dann anschliessend im Kokon in der Rinde des Baumes, um im Frühjahr zu schlüpfen. Je nach Region und Temperatur kann es auch vorkommen, dass es nur eine Generation an Apfelwicklern gibt. Das macht es oft schwierig, den richtigen Zeitpunkt für eine Bekämpfung abzupassen.
Bild: Eine Jungraupe des Apfelwicklers beginnt direkt nach dem Schlüpfen zu fressen.
Bild: Wenn die Raupen gross genug sind, verpuppen sie sich in der Rinde des Baumes.
Zu erkennen ist dieser Apfelbaum Schädling an den Eintrittslöchern auf der Frucht, die aufgrund des ausgeschiedenen Kots der Larven, schwarz werden. Schneiden Sie den Apfel auf, werden die Frassgänge der Maden ersichtlich. Befallene Äpfel von Cydia pomonella reifen oft nicht richtig aus und fallen frühzeitig vom Baum. Diese Früchte können nicht lange gelagert werden und sollten rasch verarbeitet werden. Denn: Obwohl das Innere des Apfels nicht sonderlich appetitlich aussieht, ist es nicht giftig. Wenn Sie die befallenen Stellen grosszügig entfernen, können Sie den Rest des Apfels noch verwerten.
Bild: Apfelwicklerraupen hinterlassen Eintrittslöcher auf der Frucht.
Bild: Beim Fressen scheidet die raupe Kot aus. Dadurch wird die Eintrittsstelle am Apfel schwarz.
Mit folgenden Massnahmen können Sie einen Apfelwickler Befall eindämmen beziehungsweise vorbeugen:
- Entfernen Sie frühzeitig befallene Äpfel, damit die Larven sich nicht erneut in der Rinde des Baumes verpuppen können.
- Zum Ende des Sommers können Sie eine Wellpappe eng um den Stamm des Apfelbaums anbringen. Dann nisten sich die Larven zum Verpuppen ein, anstatt in der Rinde. Dafür verwenden Sie einen etwa 20 cm breiten Streifen, der um den Stamm gewickelt wird. Ab September kann die Pappe, in der sich die Maden eingenistet haben, wieder entfernt werden.
- Hängen Sie ab Mai Pheromonfallen in den Baum. Dadurch werden männliche Apfelwickler angelockt, die dann in den Fallen hängen bleiben. Zwar kann dadurch die Vermehrung nicht komplett verhindert, aber eindeutig reduziert werden. Zudem wissen Sie dann darüber Bescheid, wann die Apfelwickler in Ihrem Garten am stärksten auftreten.
- Mit Hilfe von Nützlingen können Sie ebenfalls Apfelwickler bekämpfen. Geeignet sind dafür Schlupfwespen, die über kleine Karten an die Äste des Apfelbaumes gehangen werden. Die Nützlinge parasitieren die Eier des Apfelwicklers. Platzieren die Kärtchen ab Mai im Apfelbaum.
- Als zuverlässiges und zugelassenes Apfelwickler-Spritzmittel haben sich Granuloseviren bewährt. Diese wirken allerdings nur bei frisch geschlüpften Larven. Informieren Sie sich vor der Verwendung in einem Fachgeschäft.
Mehlige Apfelblattlaus
Die Mehlige Apfelblattlaus (Dysaphis plantaginea) ist eine weit verbreitete Schädlingsart bei Apfelbäumen. Diese Lausart kann in einem Jahr bis zu vier Generationen an einem Apfelbaum hervorbringen und hat es auf die schmackhaften Blätter abgesehen, aus denen sie den Pflanzensaft saugt.
Im Sommer geht die Blattlaus nach getaner „Arbeit“ vom Apfelbaum auf Wegerich Arten über, um dann im Herbst wieder den Apfelbaum zu befallen. Dort legt sie die befruchteten Eier in die Rinde oder Knospen ab. Die Eier überwintern und im Frühjahr schlüpfen die zunächst ungeflügelten Läuse. Im erwachsenen Alter bekommen die Blattläuse Flügel.
Die Mehlige Apfelblattlaus setzt beim Saugen des Pflanzensafts ein Gift frei, welches zu eingerollten, vertrockneten Blättern führt. Diese werden gelb und sterben allmählich ab. Befallene Früchte verformen sich und verkümmern, fallen aber nicht direkt ab. Die Blattläuse scheiden beim Fressen Honigtau aus, an dem sich auch Russtaupilze ansiedeln können. Wichtig: Die Mehlige Apfelblattlaus befällt nur Apfelbäume, andere Obstbäume sind vor diesem Schädling sicher.
Mit den folgenden Massnahmen können Sie der Mehligen Apfelblattlaus zuvorkommen und einem Befall vorbeugen beziehungsweise die Apfelbaum Schädlinge beseitigen:
- Entfernen Sie befallene Triebe und Blätter direkt.
- Wählen Sie wenig anfällige Sorten für Ihre Bepflanzung.
- Beugen Sie einem Befall mit Neemöl vor der Blüte vor. Vermischen Sie dafür das Öl mit Giesswasser und spritzen Sie Ihren Apfelbaum grosszügig mit dem Gemisch ein.
Frostspanner
Der Frostspanner (Opeophtera brumata) oder auch Kleine bzw. Grosse Frostspanner genannt, gehört zu der Familie der Schmetterlinge, die an Laubbäumen und anderen Ziergehölzen grossen Schaden anrichten können. Die männlichen Frostspanner sind braungrau und haben Flügel, während die Weibchen flugunfähig sind.
Bild: Die männlichen Frostspanner haben Flügel und sind grösser als die flugunfähigen Weibchen.
Nach den ersten Nachtfrösten schlüpfen die Falter, die sich in der Nähe des Baumes verpuppt haben. Dann beginnt die Paarungszeit. Die ungeflügelten Weibchen krabbeln den Stamm des Apfelbaumes hinauf und locken mit ihrem Duftstoff die geflügelten Männchen an. Die Paarung erfolgt nachts. Die Eier werden dann direkt auf dem Baum abgelegt. Im April/Mai, wenn sich die ersten Knospen öffnen, schlüpfen auch die Larven. Diese beginnen sofort zu fressen und machen sich an dem zartem Grün zu schaffen. Nach einem Monat seilen sich die Raupen ab und verpuppen in der Erde in der Nähe des Baumes, bis sie im Herbst schlüpfen.
Bild: Die Frostspanner fliegen nach den ersten Frösten im Herbst. Dann beginnt auch die Paarungszeit.
Der Frostspanner ist ein ernstzunehmender Schädling an Obstbäumen. Befallene Bäume sind häufig sehr kahl und tragen in dem Jahr weniger Früchte, hält der Befall an kann die Ernte komplett ausbleiben. Die frisch geschlüpften Raupen fressen erst die jungen Knospen und darauffolgend die Blätter an.
Bild: Die Raupen des Frostspanners hinterlassen kahlgefressene Zweige, hier auf einem Haseltrieb.
Bild: Beliebtes Ziel des Frostspanners sind auch die jungen Blüten des Apfelbaums.
Mit diesen Massnahmen können Sie einem Befall vorbeugen bzw. den Frostspanner loswerden:
- Effektiv sind Leimringe, die im September eng am Stamm des Apfelbaumes angebracht werden. Das verhindert, dass die Weibchen auf den Baum klettern und dort ihre Eier ablegen. Achten Sie darauf, dass der Ring grün und nicht gelb ist, damit keine Nützlinge angelockt werden und in der klebrigen Masse verenden. Ausserdem sollten die Ringe regelmässig erneuert werden, da durch die gefangenen Insekten auch Vögel angelockt werden, deren Schnäbel durch den Leim verkleben können. Zudem legen die Weibchen manchmal die Eier in dem Leimring ab. Daher sollten diese regelmässig erneuert werden.
- Nutzen Sie bei starkem Raupen-Befall Mittel aus dem Baumarkt, die als Basis die Bacillus thuringiensis innehaben. Die Wirkung setzt Temperaturen ab 12-15 Grad voraus, wenn starke Frassaktivitäten vorliegen.
- Nutzen Sie Nützlinge in Ihrem Garten. Stellen Sie beispielsweise Nistkästen in Ihrem Garten auf, damit sich Vögel einnisten. Kohlmeisen verspeisen gerne Raupen.
Apfelgespinstmotte
Die Apfelgespinstmotte (Yponomeuta malinellus) zählt zu den Schmetterlingen und ihre Raupen tauchen häufig in Obstgärten auf, wo wir sie anhand der Gespinste auf den Ästen erkennen. Die Raupen selber sind gelb bis graubräunlich und haben schwarze Flecken. Obwohl die Raupen der Apfelgespinstmotten Ähnlichkeiten zum Eichenprozessionsspinner haben, sind die Raupen harmlos und ungefährlich für Mensch und Tier.
Bild: Die Falter der Apfelgespinstmotte sind weiss und haben schwarze Flecken.
Pro Jahr wird eine Generation an Apfelgespinstmotten gebildet. Die Weibchen legen ihre Eier im Juli/ August auf dem Apfelbaum unter einer Sekretschicht ab. Diese Schicht härtet aus und schützt die Eier. Nach einigen Wochen schlüpfen die Raupen und überwintern unter der Sekretschicht, zu dem Zeitpunkt fressen sie den Apfelbaum noch nicht an. Zu fressen beginnen die Raupen im Frühjahr (April/ Mai). Kurze Zeit später bilden die Raupen die ersten Gespinste, bei denen die grösseren Blätter eingewickelt werden. In diesen Gruppierungen fressen die Raupen weiter bis Juni, um sich dann innerhalb des Gespinstes zu verpuppen. Die Falter schlüpfen im Juli/ August. Nach zwei Wochen beginnt die Paarungszeit, in der die Weibchen wieder die Eier auf dem Apfelbaum ablegen.
Die hungrigen Raupen fressen zuerst die jungen Blätter und Knospen, wodurch es zu braunen Flecken auf den Blättern und zu vertrockneten Stellen kommt. Diese Frassstellen sind eher unauffällig. Sobald die Raupen Gespinste bilden, unter denen sie selig weiter fressen können, ist ein Befall durch Apfelgespinstmotten offensichtlich, Anschliessend gehen die Larven auch auf grössere Blätter über. Wenn ein Ast „leer gefuttert“ ist, wandern die Raupen auf den nächsten und bilden dort die nächsten Gespinste.
Bild: Die Raupen bilden in Kolonien auf den Blättern Gespinste.
Bild: Die Raupen sind sehr gefrässig und verlassen einen Ast erst dann, wenn er keine Blätter mehr trägt.
Generell ist ein Befall der Apfelgespinstmotte kein Todesurteil für Ihren Apfelbaum. So erholt sich doch der Obstbaum in der Regel auch von einem Kahlfrass. Jedoch sind die Erträge im Folgejahr deutlich niedriger oder können ganz ausbleiben. Mit diesen Massnahmen können Sie die Apfelgespinstmotte bekämpfen bzw. einem Befall vorbeugen:
- Fördern Sie Nützlinge in Ihrem Garten. Stellen Sie Nistkästen für Vögel auf und verteilen Sie Schlupfwespen. Diese parasitieren die Raupen und zählen zu den natürlichsten Methoden, Apfelgespinstmotten loszuwerden.
- Entfernen Sie frühzeitig die Gespinste der Raupen von dem Apfelbaum. Dadurch können sich die Raupen nicht verpuppen und als Falter schlüpfen. Spritzen Sie dafür den Baum mit einem harten Wasserstrahl ab, wodurch die Raupen abfallen. Legen Sie vorher ein Tuch unter den Apfelbaum. Das erleichtert das nachträgliche Aufsammeln. Alternativ können Sie auch einen Leimring am Stamm anbringen, damit die runtergefallenen Raupen nicht wieder auf den Baum klettern.
- Ebenfalls wirksam sind Präparate mit Bacillus thuringiensis gegen die gefrässigen Raupen.
- Effizient sind auch Pheromonfallen, die während der Paarungszeit in den Apfelbaum gehangen werden. Durch einen Duftstoff werden die Männchen angelockt und bleiben in der Falle kleben. Durch dieses Vorgehen wird die Paarungsrate verringert und somit auch die Eiablage reduziert.
Rote Spinne
Die Rote Spinne (Panonychus ulmi) oder auch Roten Spinnmilben bzw. Obstbaumspinnmilben genannt, sind bekannte Apfelbaum Schädlinge. Dabei handelt es sich im biologischen Sinne nicht um eine Spinne, sondern um eine Milbe, die besonders gerne junge Blätter aussaugt.
Bild: Die Männchen der Roten Spinne sind gelblich.
Die Weibchen der Roten Spinne legen ihre Eier im Herbst in die Nähe der Knospen oder an Astgabeln ab. Im Frühjahr schlüpfen dann die ersten Larven, die innerhalb von 4 Wochen geschlechtsreif werden. Rote Spinnen vermehren sich über mehrere Generationen im Jahr.
Bild: Die Weibchen können mehrmals im Jahr Eier ablegen.
Bild: Bei starkem Befall legt die Rote Spinne die Eier an den Früchten ab.
Bild: Die Weibchen der Roten Spinne legen ihre Eier bevorzugt an Knospen oder Trieben ab.
Mit blossem Auge lassen sich die Roten Spinnen meistens nicht erkennen. Ein Befall liegt in der Regel dann vor, wenn auf jungen Blättern kleine bräunliche Verfärbungen auftreten, die sich allmählich über die gesamte Oberfläche ausbreiten. Aufgrund der Roten Spinne kann es zu einer schwächeren Triebbildung und kleineren Früchten kommen. Bei einem besonders starken Befall kann es zu einem frühzeitigem Laubabwurf kommen.
Bild: Die Rote Spinne befällt besonders die Blätter, die sich verfärben und auch abfallen können.
Mit diesen Massnahmen bekommen Sie einen Befall durch Rote Spinnen in den Griff bzw. können einen Befall vorbeugen:
- Wenn Sie einen Befall von Roten Spinnen auf Ihrem Apfelbaum feststellen, hilft es, den Baum mit einem Gartenschlauch abzuspritzen.
- Effizient kann auch die Ansiedlung von Raubmilben sein, die die Roten Spinnen fressen.
- Kontrollieren Sie im Herbst den Apfelbaum auf die abgelegten Eier und entfernen Sie diese.
Apfelblütenstecher
Beim Apfelblütenstecher (Anthonomus pomorum) handelt es sich um einen Rüsselkäfer, der braun-schwarz gefärbt und flugfähig ist. Die Larven haben eine weissliche Farbe.
Bild: Der Apfelblütenstecher ist ein dunkel gefärbter Käfer, der fliegen kann.
Der Apfelblütenstecher ist ein weltweit verbreiteter Käfer, der eine Generation pro Jahr ausbildet. Der ausgewachsene Käfer überwintert in der Nähe des Apfelbaums in einer geschützten Position. Sobald im Frühjahr die Temperaturen steigen, fliegen die Käfer auf die Apfelbäume und beginnen zu fressen und sich zu paaren. Die Weibchen legen die Eier dann in die noch geschlossenen Blütenknospen. Es wird jeweils ein Ei in eine Blüte gelegt. Frisch geschlüpft macht sich die Larve über das Innere der Knospe her, bis sich nach 3 bis 4 Wochen verpuppt und erst als Jungkäfer die Knospe verlässt. Ab August/ September suchen die dann erwachsenen Käfer ein Winterquartier auf und verbleiben dort bis zum Frühjahr.
Bild: Als Jungkäfer verlassen die Apfelblütenstecher die Knospe.
Zu erkennen ist ein Befall der Raupen des Apfelblütenstechers anhand geschlossener Blüten, die sich braun verfärben und austrocknen. Das Innere der Blüte ist durch die Larven ausgefressen, der Übeltäter verpuppt sich in der Blüte.
Bild: Beliebtes Ziel der Apfelblütenstecher sind die noch geschlossenen, jungen Knospen, in die die Weibchen die Eier ablegen.
In der Regel hat der Befall von Apfelblütenstechern keine Auswirkungen auf einen gesunden Apfelbaum, da genug Blüten gebildet werden. Ist der Befall allerdings enorm und der Apfelbaum sowieso durch andere Schädlinge angeschlagen, können Sie mit diesen Methoden den Apfelblütenstecher bekämpfen bzw. einem Befall vorbeugen:
- Kontrollieren Sie regelmässig die Blüten Ihres Apfelblüten auf die typischen Anzeichen eines Apfelblütenstechers. Entfernen Sie befallene Blüten, so können die Larven sich nicht verpuppen und fortpflanzen.
- Siedeln Sie Nützlinge, wie Vögel durch Nistkästen, in Ihrem Garten an. Durch bspw. Singvögel kann die Population der Käfer reguliert werden.
Sägewespe
Die Sägewespe oder Apfelsägewespe (Hoplocampa testudinea) ist in ganz Europa verbreitet. Ihre Raupen schädigen die Früchte des Apfelbaums. Charakteristisch sind spiralförmige Frassgänge in der Fruchtschale. Die Wespe ist recht unauffällig und schwarz gefärbt, die Larve ist weiss mit einem schwarzen Kopf.
Die Sägewespe schlüpft kurz vor der Apfelblüte im Frühjahr. Bereits zwei Wochen nach dem Flugbeginn legt das Weibchen die Eier unterhalb der Kelchblätter ab. Dazu schlitzt es den Blütenboden auf und platziert genau ein Ei in der Öffnung. Nach etwa 14 Tagen schlüpfen dann die Raupen, die sich unter der Fruchthaut entlangfressen, um zum Kernhaus zu gelangen. Dort werden die Kerne angefressen, wodurch die Entwicklung des Apfels gehemmt wird. Es ist möglich, dass eine Raupe mehrere Äpfel befällt. Nach etwa 4 Wochen sind die Larven ausgewachsen, lassen sich zu Boden fallen, um sich da ins Erdreich zu bohren und zu verpuppen. Zur Blütezeit schlüpft die nächste Generation der Sägewespen.
Wenn Sie mit einem Befall von Sägewespen zu kämpfen haben, zeigen wir Ihnen hier einige Methoden, wie Sie diese Apfelbaum Schädlinge wieder loswerden können. Wichtig zu wissen ist ebenfalls, dass die Larven der Sägewespen bis zu 3 Jahre im Boden überleben können. Somit ist das Risiko eines Befalls auch nach einem Jahr nicht vorbei:
Bild: Typisch für die Sägewespe sind spiralförmige Frassgänge, die sich auf der Apfeloberfläche abzeichnen.
- Kontrollieren Sie Ihren Apfelbaum zum Ende der Apfelblüte und entfernen Sie befallene Früchte. Das senkt den Befallsdruck für das nächste Jahr.
- Nützlinge, wie Vögel, können ebenfalls den Befall regulieren. Hängen Sie dafür Nistkästen in Ihrem Garten auf oder, wenn Sie Hühner haben, erweitern Sie das Gehege um den Bereich des Apfelbaums.
- Hängen Sie beleimte weisse Tafeln auf, um den Flugverlauf und die Population der Wespen zu kontrollieren. Um genaue Werte zu erhalten, müssen die Fallen allerdings vor der Blüte aufgehangen werden.
Ungleicher Holzbohrer
Der Ungleiche Holzbohrer (Xyleborus dispar) zählt zu den gefährlichsten Apfelbaum Schädlingen für frisch gepflanzte Obstbäume. Die Bezeichnung „Ungleich“ rührt daher, dass die Weibchen grösser sind als die Männchen und zudem flugfähig sind. Beide sind dunkelbraun/ schwarz.
Im Frühjahr bohren sich die weiblichen Käfer in die Rinde des Apfelbaums, um in den Gängen die Eier ablegen zu können. Zum einen wird dadurch eine Pilzart, die Ambrosiapilze, in den Baum gebracht. Von diesem Pilz ernähren sich die frisch geschlüpften Larven. Das Holz wird nicht von den Larven gefressen. Ab Juni verpuppen sich die Larven in den Gängen. Die Käfer schlüpfen von Juli bis August und überwintern in dem Gangsystem. Im Frühjahr paaren sich die Käfer dann in den Gängen, wonach die Weibchen den Baum verlassen und einen neuen Wirtsbaum für die Eiablage suchen.
Zu erkennen ist ein Befall durch Ungleiche Holzbohrer an etwa 1-2 mm grossen Einbohrlöchern an der Rinde. Der austretende Pflanzensaft wird zügig von Russtaupilzen besiedelt. Dies erkennen Sie an der dunklen Verfärbung. Durch die Frassgänge im Stamm und in den dickeren Äste wird die Wasserversorgung eingeschränkt. Insbesondere bei Jungbäumen kann ein Befall durch diesen Borkenkäfer zu einem Absterben führen.
Die Vertreibung von Ungleichen Holzbohrern ist schwierig, da der Käfer im Holz schwer zu bekämpfen ist. Im Folgenden stellen wir Ihnen dennoch einige mögliche Massnahmen vor, wie Sie einen Befall regulieren bzw. vorbeugen können:
- Vor dem Flug der Jungkäfer sollten Sie die Apfelbäume kontrollieren und bei Befall die Bäume und roden bzw. Pflanzenteile entfernen.
- Eine weitere Methode ist das Aufhängen von Alkoholfallen, welche einen Duft verströmen, der weibliche Käfer anlockt. Werden weniger als 20 Käfer pro Falle gefangen, wird der Befall als gering eingestuft. Bei einem grösseren Befall werden bis zu 8 Fallen pro Hektar empfohlen.
Apfelbaum Schädlinge vorbeugen
Es gibt viele Apfelbaum Schädlinge, die sich an oder in Ihrem Obstbaum einnisten können. Um einem Befall vorzubeugen, hilft es sich bereits frühzeitig Gedanken zu machen.
Richtige Pflege und Baumgesundheit
Damit sich gar nicht erst Schädlinge einen Apfelbaum befallen, kann es helfen bereits bei der Pflanzung und der anschliessenden Pflege auf ein paar Dinge zu achten:
- Der richtige Standort: Die meisten Apfelbaumsorten vertragen keine windigen, nassen und kalten Orte. Gerade junge Apfelbäume brauchen etwas Zeit und einen geschützten Standort, um gut anzuwachsen. Dafür eignet sich meist ein sonniges Plätzchen, welches einen durchlässigen und nährstoffreichen Boden hat.
- Der Apfelbaum Schnitt: Das A und O bei Obstbäumen ist der Schnitt. Ein regelmässiges Auslichten und Zurechtstutzen erhöht die Fruchtqualität des Baumes und seine Gesundheit. Zudem fühlen sich einer dichten Krone auch viele Apfelbaum Schädlinge wohl.
- Die Pflege: Mit einer gezielten Düngung können Sie die Gesundheit Ihres Apfelbaums fördern. Insbesondere bei jungen Obstbäumen können Sie Kompost oder Mist bei der Pflanzung beigeben.
Nützlinge ansiedeln
Es kann sinnvoll sein, verschiedene Nützlinge in Ihrem Garten anzusiedeln, damit diese sich um mögliche Apfelbaum Schädlinge kümmern kann. So müssen Sie auch nicht zu chemischen Mitteln greifen. Stellen Sie beispielsweise Nistkästen in Ihrem Garten auf, um Vögel anzusiedeln. Ebenfalls sinnvoll ist das Ansiedeln von Nematoden und Schlupfwespen, welche besonders wirksam gegen Apfelwickler und die Apfelgespinstmotte sind, da Sie bereits frühzeitig den Befall eindämmen können. Diese Nützlinge erhalten Sie im Fachmarkt.
Samenlose Apfel