Was ist der Unterschied zwischen Esskastanien und Rosskastanien? Jedes Kind kennt die Rosskastanien: Sie werden auf dem Schulweg gesammelt, in Taschen gesteckt, als Projektile genutzt und auch vergessen – oder dann doch irgendwann zuhause zu hübschen Figuren zusammengesteckt. Und jedes Kind kennt auch die Maronen oder Marroni, die Edelkastanien, die im Herbst und Winter von fahrbaren Grillständen angeboten werden. Das eine ist lustig – das andere ist sehr gut, aber es ist trotz aller Ähnlichkeit nicht dasselbe, ja hat botanisch gesehen gar nichts miteinander zu tun. Rosskastanien gehören zu den Seifenbaumgewächsen und Edelkastanien zu den Buchengewächsen. Und vor allen anderen Dingen: Esskastanien sind – wie es der Name schon sagt – essbar, die Rosskastanien dagegen nicht. In diesem Beitrag erfahren Sie alle Unterschiede zwischen Esskastanien und Rosskastanien. Im Gartenshop können Sie starke und robuste Esskastanien kaufen.
Unterschied Esskastanien und Rosskastanien
Es gibt mindesten 5 deutliche und klare Unterschiede zwischen Esskastanien und Rosskastanien, die leicht sachlich festzustellen sind (obwohl man nicht alles ausprobieren sollte…):
1. Rosskastanien haben fünf- und mehrgliedrige Blätter, die an die Finger einer Hand erinnern; Esskastanien haben einzelne, lanzettliche Blätter, die überdies deutlich gezackt sind.
Bild: Die Blätter der Esskastanie
Bild: Die Blätter der Rosskastanie
2. Rosskastanien bilden als Blüten stolze, eindrückliche Blütenkerzen aus, die aufwärts ragen, unten mit weiblichen und oben teilweise mit rein männlichen Blüten besetzt sind. Das ist dann auch die einzige Gemeinsamkeit in der Blütenbiologie: Beide Pflanzen sind einhäusig. Die Edelkastanie bildet aber Kätzchen aus, die in ihrer Mehrzahl ausschliesslich mit männlichen Blüten besetzt sind; an der Basis der diesjährigen Seitentriebe entstehen rein männliche Kätzchen, weiter oben und gegen das Triebende hin entstehen dann Kätzchen mit weiblichen und männlichen Blüten, wobei es pro Kätzchen nur 3-5 weibliche Blüten an der Basis gibt.
Bild: Die männlichen Blüten (Kätzchen) der Edelkastanie
Bild: Die Blüte der Rosskastanie
3. Zugegeben, beide Baumarten umfassen ihre Früchte (Samen) mit einer Fruchthülle, die sich bei der Reife öffnet. Die Fruchthülle der Rosskastanie ist jedoch stark und stachlig bewehrt, die Bewehrung der Edelkastanie sticht nicht, ist eher haarig als stachlig. Allerdings sind die Haare viel zahlreicher als die Stacheln der Rosskastanie.
Bild: Die Fruchthülle der Edelkastanie
Bild: Die stachelige Fruchtschale der Rosskastanie
4. Die Rosskastanie ist rund, auch deswegen bei Kindern zum Basteln von Figuren (mit Zahnstochern zusammengehalten) sehr beliebt. Die Edelkastanien sind in der Form deutlich abgeflacht.
Bild: Die abgeflachten Früchte der Edelkastanie
Bild: Die runde Frucht der Rosskastanie
5. Die Rosskastanien sind für Menschen, Katzen und Hunde und Pferde giftig. Also nicht essen! Allerdings werden die Rosskastanien vom Wild und auch von Schweinen gerne als Futter genutzt… Die Edelkastanien sind – der Name sagt eigentlich alles – Esskastanien, sehr bekömmlich und auch sättigend. Sie bieten nicht nur viel Stärke, sondern auch Vitamine B und C und andere Spurenelemente. Vor allem aber beinhalten sie im Gegensatz zu fast allen anderen Nüssen sozusagen kein Fett (nur zwischen eins und zwei Prozent).
Blätter der Rosskastanie giftig für Pferde?
Guten Tag, das Laub der Rosskastanie enthält Saponine, die schwer verdaulich bis schwach giftig sind. Allerdings sind keine Fälle bekannt, in denen Pferde durch Rosskastanienlaub zu Tode gekommen wären. Mehr Saponine sind in den Schalen der Kastanien enthalten, die wären also problematischer. Gelegentlich genaschte einzelne Blätter scheinen kein Problem zu sein - schmeckt vielleicht lecker herb aus Pferdesicht.
Ihr Lubera Team