Ob eine Pflanze oder ein Olivenbaum vertrocknet ist, könnt Ihr am Besten mit einem Vitalitätstest herausfinden. Wie das geht, zeige ich Euch in diesem Beitrag. Falls Ihr einen Olivenbaum kaufen möchtet, kann ich Euch den Lubera Gartenshop bestens empfehlen.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung – Olivenbaum vertrocknet
Olivenbäume sind robuste und bedingt winterharte mediterrane Pflanzen, die zu den mediterranen Klassikern gehören. Da sie leichten Frost gut aushalten, finden sich auch nördlich der Alpen immer mehr Olivenbäume in privaten Gärten. Leider gelingt die Pflege dort nicht immer, typische Pflegeprobleme entstehen bei der Überwinterung und der Versorgung des Olivenbaums mit Wasser. Im Folgenden erfahrt Ihr die Gründe, die Schuld daran sein können, dass ein Olivenbaum vertrocknet ist (oder so aussieht). Ich sage Euch auch, wie Ihr am besten testet, ob der Baum noch lebt. Ihr erfahrt außerdem, wie Ihr den Olivenbaum retten könnt, wenn die Blätter vertrocknet sind.
Welche Symptome zeigen, dass das Olivenbäumchen krank ist?
Symptome beim Olivenbaum, die Pflegeprobleme anzeigen, lassen sich vor allem am Laub erkennen. Bei einem gesunden Baum ist dieses hellgrün, die Oberseite ist dunkler als leicht silbrige Unterseite. Als Problem kann auftreten, dass die Blätter fleckig werden und ganz abfallen. Blattfall passiert beim Olivenbaum regelmäßig im Spätwinter, wird aber bei einem gesunden Olivenbaum durch Neuaustrieb im Frühjahr kompensiert.
Sind aber alle oder viele Blätter abgefallen, bleiben häufig nur vertrocknet wirkende Zweige mit einzeln vertrockneten Blättern übrig, die den Olivengärtnern Sorgen bereiten. Man fragt sich, also ob der Olivenbaum vertrocknet ist.
Was sind die Ursachen, wenn der Olivenbaum vertrocknet ist (oder aussieht)?
Die Suche nach Ursachen, warum der Olivenbaum vertrocknet ist, sollte doch nicht dramatisch sein, mögt Ihr denken. Der Olivenbaum habe schlicht zu wenig Wasser bekommen und ist vertrocknet. Aber so einfach ist die Ursachenfindung leider nicht. Das liegt daran, dass wie bei vielen Pflanzen auch beim Olivenbaum ähnliche Symptome bei zu wenig und zuviel Wasser auftreten. So rollen sich bei Zitruspflanzen in beiden Fällen die Blätter entlang der Längsachse ein.
Ihr müsst also zunächst sicherstellen, dass es sich tatsächlich um vertrocknete Zweige und Blätter handelt. Ein Olivenbaum vertrocknet nur, wenn er monatelang kein Wasser bekommt. Er ist ein 'Trockenkünstler' und hat sich daran angepasst, auch lange Zeit ohne Wasser auszukommen. Das heißt, so schnell vertrocknet er garnicht.
Dagegen ist trockene, stehende Raumluft für ihn schwierig, auch Lichtmangel ist ein Problem. Besonders problematisch ist es aber, wenn ihr ihn zu intensiv gegossen habt. Dann könnte das, was nach einer Vertrocknung aussieht, auch ein Feuchtigkeitsschaden sein.
Die genau Ursache -Vertrocknung oder Übergießen- findet Ihr nur in der Erde. Entweder verwendet Ihr einen Pflanzensensor wie den Flowerpower von Parrot oder Ihr prüft mit einer Fingerprobe, ob die Erde zu feucht oder zu nass ist.
Lebt Euer Olivenbäumchen noch? Der Vitalitätstest
In beiden Fälle -tatsächliche Vertrocknung oder zuviel Nässe in der Erde- habt Ihr es also mit Ästen und Zweigen zu tun, die wie abgestorben aussehen. Um festzustellen, ob der Baum tatsächlich abgestorben ist oder noch lebt, gibt es eine bewährte Methode - den Vitalitätstest.
Der Vitalitätstest überprüft, ob die Leitbahnen des Baumes noch vital sind, also Feuchtigkeit vom Boden in die Krone transportieren. Die Leitbahnen befinden sich unmittelbar hinter der Rinde. Es reicht also, dass Ihr ein wenig Rinde abkratzt oder abnibbelt. Dann seht Ihr entweder ein saftiges Grün oder braunes, holziges Material. Bei saftigem Grün lebt der Ast oder Zweig noch, bei braunem und holzigem Material ist er abgestorben.
Den Vitalitätstest solltet Ihr von der Spitze der Krone nach unten fortschreitend durchführen. Dabei solltet Ihr nur dort knibbeln, wo es Verdachtsmomente für abgestorbene Zweige gibt.
Was ist zu tun, wenn der Olivenbaum vertrocknet ist?
Die Therapie ist ganz einfach: abgestorbene Blätter und Zweige müssen entfernt werden. Der Schnitt geht bis ins noch lebende Holz, damit sich die Schnittwunde verschließen kann. Bei noch vitalen Pflanzenteilen könnt Ihr damit rechnen, dass diese wieder austreiben.
Wenn der Wurzelballen zu trocken ist, solltet Ihr vorsichtig gießen, so dass die Pflanze zunächst nur leicht feucht angefeuchtet wird. Wenn Ihr zuviel und zu schnell gießt, kann die ganz trockene Erde das Wasser nicht speichern. Wenn als Ursachen für die Vertrocknung der Wurzelballen zu nass ist, empfiehlt es sich, den Olivenbaum umzutopfen, um zu nasse, vielleicht sogar faulende Erde zu entfernen.
Gönnt Eurem Olivenbaum dann einen sonnigen, warmen Platz auf Eurer Terrasse oder auf dem Balkon. Für den Wiederaustrieb ist hilfreich, wenn der Olivenbaum vor einer wärmespeichernden Wand steht, die nachts die tagsüber gespeicherte Wärme abgibt. Kontrolliert vor allem die Wassergabe, vor allem, wenn der Olivenbaum zu nass geworden ist. Hilfreich ist ein Feuchtigkeitsmesser, der präzise misst, ob der Wurzelballen zu trocken oder zu nass ist. Bei Lubera könnt Ihr den Garten-Kombitester kaufen. Dieser zeigt Euch nicht nur die Feuchtigkeit der Erde an sondern auch noch den pH-Wert und die Belichtungsstärke.
Hallo, wir haben ein Problem, unser Olivenbaum der nun dass 3. Jahr draußen überwintert, sieht ganz jämmerlich aus. Wir glauben nicht, dass wir Zuviel gegossen haben, aber was ist überhaupt Zuviel, oder zuwenig ? Unten am Baumstamm wächst er wie verrückt mit schönen, grünen Ästen und Blättern. Normalerweise haben wir diese immer angeschnitten, weil wir mal gelesen haben, dass man das machen soll. Aber weil wir wissen wollten, ob er noch lebt, lassen wir die Äste gerade mal wachsen und sie sehen super grün, saftig und dicht aus. Wir benutzen auch diesen mediterranen Langzeitdünger (2x im Jahr). Wir trauen uns nicht, den runterzuschneiden. Wann msolltennwir dies überhaupt tun und sollen wir auch wieder unten die Äste abschneiden ? Was raten Sie uns ? Anbei paar Fotos, falls Sie nichts erkennen können, dann muss ich morgen nochmal welche senden, wenn es wieder hell ist. Der zu sehende Stamm ist ca. 1,50m und mit Krone ist der Baum so ca. 2,50-3,00 Meter. Baumstmmdicke ca. 0,90 cm. Was raten Sie uns ? Anbei paar Fotos und viiiiielen Dank im Voraus. LG Birgit & Frank
Guten Morgen und vielen Dank für die schnelle, kompetente Antwort. Wir werden jetzt gleich sofort die Äste wieder abschneiden, wie gesagt, war nur ein Test, um zu sehen ob er noch 'lebt'.
Müssen wir denn den Baum auch zurück schneiden, weil die Blätter ganz vertrocknet und eingerollt ausschauen ? Wann müssten wir das machen, jetzt sofort oder erst im Frühjahr (z.B. März) Und was meinen Sie mit einem Überwinterungszelt, gibt es so ein großes Zelt ?? und wo können wir das kaufen ?
Vielen Dank im Voraus, es ist wirklich toll, dass Sie so schnell helfen.
LG Birgit & Frank
Hallo,
es ist alles angekommen. Die Austriebe an der Wurzeln stammen von der Veredelungsunterlage. Diese sollten Sie sofort abschneiden, damit die Kraft in die Krone geht. Diese kann sich dann im nächsten Frühjahr durch einen Wiederaustrieb regenerieren. Haben Sie einen Schutz für den Baum? Gut geeignet wäre ein Überwinterungszelt.
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth
Hallo,
Sie sollten nur dort zurückschneiden, wo auch die Äste abgestorben sind. Dort, wo die Rinde noch grün sind, reicht es, wenn Sie die trockenen Blätter entfernen.
Es gibt Überwinterungszelte in verschiedenen Größen, hier* gibt es ein entsprechendes Angebot.
Viele Grüße
Dominik GH