Die Himmelsblume Thunbergia mysorensis ist mit ihren goldbraunen Blüten eine echte Attraktion. Als tropische Kletterpflanze hat sie besondere Ansprüche, die in einem Wintergarten oder als Zimmerpflanze umgesetzt werden können. Wie ihr die Himmelblume pflanzen und pflegen müsst, erfahrt ihr in diesem Kletterpflanzen-Portrait.
Inhaltsverzeichnis
Was ihr über die Himmelsblume wissen solltet
Die Thunbergia mysorensis, die neben der Bezeichnung als Himmelsblume auch indische Thunbergie oder indische Klettertrompete genannt wird, hat in der nicht kleinen Gattung Thunbergia sicher eine der spektakulärsten Blüten und Erscheinungen. Sie kann es in Schönheit und Ausdauer der Blüte damit ohne Weiteres mit Kletterpflanzen wie der Bougainvillea aufnehmen.
Herkunft und Wuchs
Die T. mysorensis kommt aus Südindien und wächst dort im Halbschatten in Wäldern oder an Waldrändern. Die Wuchsform ist ein Schlingstrauch, der an der Basis verholzt, aber überwiegend weiche Schlingen bildet, die rasch große Gebiete bewachsen. Auf jeden Fall ist sie langlebig und wie etwa die verwandte Schwarzäugige Susanne nicht nur einjährig. Die sattgrünen Blätter wachsen an Stielen und sind länglich-langzettlich. Attraktion der indischen Thunbergie sind natürlich die bis zu 60 cm langen Blütentrauben. Daran wachsen in zahlreichen Blütenpaaren die gelbbraunen Lippenblüten, die der Pflanze einen so schönen Ausdruck verleihen. Die Blüte ist zweifarbig, der Blütenkelch ist gelb und die dahinter liegende Kronröhre sowie die großen Vorblätter sind braun. Die Blüten öffnen sich von oben nach unten und blühen ab Juni langanhaltend. Bei der Thunbergia mysorensis handelt es sich um eine immergrüne Pflanze, bei weniger Licht in der Überwinterung können aber auch Blätter abgeworfen werden.
Die ideale Pflege für die Himmelsblume
Als tropische Kletterpflanze benötigt die Thunbergia mysorensis durchgehend warme Bedingungen. Wenn sie aber -was naheliegend ist- im Kübel gehalten wird, kann sie im Sommer als Terrasen- und im Winter als Zimmerpflanze gedeihen.
Der ideale Standort
Als tropische Pflanze benötigt die Himmelsblume einen durchgehend warmen Platz um die 20° C, im Winter können es auch ein paar Grad wärmer sein. Ihr könnt die Pflanze also im Kübel im Wintergarten oder in der Wohnung an einem sehr hellen Platz überwintern. Im Mai kann die Thunbergia dann nach draußen ziehen. Dort fühlt sie sich an einem halbschattigen Standort am wohlsten. Hilfreich ist auch eine Überdachung, die die Pflanze vor zu kalten Winden schützt. Die pralle Sonne tut ihr übrigens nicht gut, so dass auf etwas Schatten geachtet werden sollte. Auf jeden Fall benötigt sie eine Kletterhilfe. Dazu ist ein Rankbogen wunderschön, damit die Blütentrauben vom Himmel herab wachsen.
Gießen und Düngen
Als tropische Pflanze, die schnell und viel wächst, braucht die Himmelsblume eine stets feuchte, aber nicht nasse Erde. Ihr müsst sie also täglich moderat bis wenig gießen. Die Wuchsfreudigkeit der Pflanze, die ihr ab Mai erleben könnt, erfordert zudem ausreichende Düngung. Am Besten verabreicht ihr von Mai bis August einen Kübelpflanzendünger, der neben den Hauptnährstoffen auch eine große Bandbreite an Spurenelementen wie Zink, Kupfer, Mangan oder Molybdän verabreicht.
Die Himmelsblume schneiden
Ein Rückschnitt ist am Ende des Winters möglich, aber -solange die Pflanze gesund aussieht- nicht zwingend. Als immergrüne Pflanze kann sie auch dauerhaft im Wintergarten wachsen und sich dort -genug Platz vorausgesetzt- ausbreiten. Da die Thunbergien-Triebe sehr lang werden können, ist ein kontinuierlicher Rückschnitt bis Juni möglich. Dann beginnt allerdings die Blütezeit und es sollte nicht mehr geschnitten werden.
Die Überwinterung der Himmelsblume
Die tropische Herkunft der Pflanze erfordert ausreichende Wärme und genug Licht im Winter. Ab Oktober beginnt eine Ruhephase der Pflanze, in der sie deutlich weniger Wasser benötigt. Die Düngung sollte schon im September eingestellt werden. Wenn das Licht nicht ausreicht, kommt es zu Blattfall. Hier könnt ihr mit einer Pflanzenbeleuchtung* nachhelfen. Es ist sicher besser, das Laub im Winter zu erhalten, denn so kann die Pflanze im Frühjahr früher neue Blüten bilden.
Im Winterquartier müsst ihr auch auf Schädlinge achten. Vor allem Schild- und Wollläuse können während der Überwinterung auftreten.
Das Umtopfen bei der indischen Klettertrompete
Alle ein bis zwei Jahre wird ein neuer Topf nötig, der aber stets nur wenige Zentimeter Durchmesser mehr haben sollte. Als Erde solltet ihr eine gute Kübelpflanzenerde verwenden. Diese ist durchlässig aber dennoch strukturstabil. Dazu trägt auch Drainagematerial wie Kies, Schotter oder Poroton bei, das ihr unter die Erde mischen solltet.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur: Andreas Bärtels - Tropenpflanzen. Zier- und Nutzpflanzen, Stuttgart 2013