Heidepflanzen sind beliebte Zierpflanzen für den Garten und den Balkon. Es gibt kriechendwachsende, solche die buschig aufrecht stehen und auch baumartige Heidepflanzen. Sie unterscheiden sich in ihrer Wuchshöhe, Blütenfarbe, Blütezeit und Winterhärte. Wir geben Ihnen hier einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Heidepflanzen und ihre Verwendungsmöglichkeiten im Garten. In unserem Gartenshop können Sie robuste und winterharte Heidekräuter kaufen. Wir führen fast 100 verschiedene Sorten, die Sie sich einfach zu sich nach Hause liefern lassen können.
Inhaltsverzeichnis
Heidepflanzen – Ein Überblick
Die Heidekrautgewächse (Ericaeae) bilden im Pflanzenreich eine eigene Familie mit etwa 250 Gattungen und 4000 Arten. Zu ihnen gehören neben Besenheide (Calluna), Heidekraut (Erica), Glockenheide (Daboecia) und Lavendelheide (Pieris) unter anderem auch die Krähenbeere (Empetrum), die Scheinbeeren (Gaultheria), Heidelbeeren (Vaccinium) und Rhododendron. Heidekrautgewächse sind fast weltweit verbreitet. Nur in der Antarktis gibt es sie nicht. Als Zierpflanzen sind hauptsächlich winterharte Arten und Sorten in Kultur. Weil sie immergrün sind, sind Heidekrautgewächse das ganze Jahr über dekorative Strukturpflanzen. Ihre Knospen und Blüten sind meistens kräftig gefärbt. Manche Heidepflanzen schmücken sich zusätzlich mit buntem Herbstlaub.
Name | Blütezeit | Standort | Winterhärte |
Sommerheide (Calluna vulgaris) | August bis Oktober | sonnig, Boden sauer, trocken, nährstoffarm | ja |
Winterheide (Erica carnea) | Knospen ab Oktober, Blüte im März/ April | sonnig bis leicht beschattet, Boden sauer bis alkalisch, mässig trocken bis frisch | ja |
Grauheide (Erica cinerea) | Juni bis Juli | sonnig bis leicht beschattet, Boden sauer, mässig trocken bis frisch | mit Winterschutz bis -10 Grad |
Glockenheide (Daboecia) | Juli bis September | sonnig bis leicht beschattet, Boden sauer, humos, mässig feucht bis feucht | mit Winterschutz bis -10 Grad |
Winterblühende Heide (Erica x darleyensis) | Knospen ab Oktober, Blüten im April bis Mai | sonnig, windgeschützt, Boden humos, sandig, sauer bis alkalisch | mit Winterschutz bis -5 Grad |
Japanische Lavendelheide (Pieris japonica) | März bis Mai | schattig bis halbschattig, Boden sauer, humos, frisch bis feucht | ja |
Baumheide (Erica arborea) | April bis Mai | sonnig bis halbschattig, Boden sauer, mässig trocken bis frisch | nein |
Sommerheide
Die Sommerheide oder Besenheide (Calluna vulgaris) ist absolut winterhart. Die kleinen, buschig aufrechten bis niederliegenden Pflanzen werden etwa 40 cm hoch. Sie eignen sich zur flächigen Bepflanzung von Beeten und Gräbern, sowie als Beeteinfassung. Es gibt offenblühende Sorten und Knospenheide, bei der die Blüten geschlossen bleiben und sich vom Spätsommer bis in den Herbst wochenlang an der Pflanze halten. Buntlaubige Sorten bekommen zum Ende des Sommers eine attraktive Herbstfärbung. Sommerheide ist ein Tiefwurzler und gedeiht sehr gut auf trocknen Standorten mit saurem, kalkfreiem, tiefgründigem Boden in der Sonne.
Winterheide
Die Winterheide oder Schneeheide (Erica carnea) bildet im Herbst Blütenknospen aus, die bereits ab Oktober die erste Farbe zeigen. Darum sieht es so aus, als würden die Pflanzen den ganzen Winter über blühen, auch wenn sich die Blüten erst im März oder April öffnen. Vom Blühen lässt sich diese winterharte Heide auch durch Schnee nicht abhalten. Sie wird zwischen 10 und 30 cm hoch und eignet sich gut als Bodendecker und für die Gestaltung von Schalen, Kübeln, Kästen und Trögen. Bodenverdichtung und Staunässe verträgt die Winterheide nicht. Ansonsten stellt sie keine Ansprüche an den Boden, ist sogar kalktolerant. Die Erde darf sandig, humos, tonhaltig oder torfig, sauer bis alkalisch und mässig trocken bis frisch sein. Diese Heidepflanze bevorzugt sonnige Plätze, wächst aber auch im lichten Schatten.
Grauheide
Die Grauheide (Erica cinerea) blüht im Juni und Juli. Die Pflanzen werden bis zu 60 cm hoch und 50 cm breit. Junge Triebe stehen aufrecht, ältere wachsen kriechend. Diese Bienenweide sollte in keinem Heidegarten fehlen. Die Pflanze ist ein Flachwurzler, der keine Konkurrenz im Wurzelbereich verträgt. Sie benötigt einen sonnigen bis leicht schattigen Standort auf saurem, nährstoffarmem, sandigen oder steinigem, mässig trockenem bis frischem Boden. Diese Art ist nicht sicher winterhart. Zwar verträgt diese Heide Temperaturen bis -10 °C, trocknet aber an sonnigen Tagen schnell aus, wenn der Boden gefroren ist und sie kein Wasser aufnehmen kann. Darum benötigt die Grauheide eine Abdeckung aus Reisig oder Vlies als Winterschutz.
Winterblühende Heide
Als Winterblühende Heide oder Englische Heide wird eine Kulturhybride aus der Winterheide (Erica carnea) und der Purpurheide (Erica erigena) bezeichnet. Sie trägt den wissenschaftlichen Namen Erica x darleyensis. Winterblühende Heide hat einen kräftigeren Wuchs als die Schneeheide und wird etwa 30 bis 40 cm hoch. Ihre Blütenknospen und Blüten zieren sie von Ende Oktober bis Mitte Mai. Diese Zuchtform ist besonders für Regionen mit milden Wintern zu empfehlen. Mit einer Abdeckung aus Reisig übersteht sie Fröste bis -5 °C, aber darunter sind die dekorativen Knospen im Winter nicht sichtbar. In kühlen Regionen ist die Winterheide darum die bessere Alternative. Im Lubera®-Shop können Sie Winterblühende Heide kaufen.

Bild: Die winterblühende Heide 'Snow Surprise' (S) ist ein kompakter Zwergstrauch mit aufrecht buschigem Wuchs.
Baumheide
Eine wärmeliebende Erica-Art aus dem Mittelmeerraum ist die Baumheide (Erica arborea). Sie ist in Mitteleuropa nur bedingt winterhart. In milden Regionen ohne Frost kann sie im Freien überwintern. Sinken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, muss die Baumheide als Kübelpflanze kultiviert und in einem frostfreien, hellen Winterquartier überwintert werden. An einem geschützten Platz kann eine Überwinterung mit Winterschutz auch im Freiland gelingen. Wichtig ist, dass die Pflanzen nicht austrocknen.
In der Natur wächst die Baumheide zu einem mehrere Meter hohen Baum heran. Als Zierpflanzen wurden kleinere, buschige Formen selektiert, die selten höher werden als einen Meter. Sie erinnern in ihrem Wuchs und den schuppenartigen Blättern an Zwergkoniferen. Von April bis Mai öffnen sich an den Trieben zahlreiche, weisse Blüten. Wenn Sie Baumheide kaufen, eignet sie sich für kleine Beete und Vorgärten, als Kübelpflanzen und als Strukturpflanzen im Heidegarten oder Steingarten. Die Pflanzen vertragen salzhaltige Meeresluft und gedeihen auf sauren, nährstoffarmen Böden an sonnigen bis halbschattigen Plätzen.
Bild: Die Baumheide mit grün bis gelblichen Laub ist ein besonders beliebter Schmuck für Garten, Balkon und Terrasse.
Glockenheide
Glockenheiden (Daboecia) sind an mildes, maritimes Klima angepasst. Die Irische Glockenheide (Daboecia cantabrica) kommt entlang der Atlantikküste von Irland, Frankreich, Nordspanien und Portugal vor. Ihre Blütezeit dauert von Juli bis September. Der Standort sollte sonnig bis leicht schattig und vor austrocknenden Winden geschützt sein. Dieser bis zu 60 cm hohe Kleinstrauch ist nicht zuverlässig winterhart, kann aber mit einem Winterschutz Temperaturen bis -15 °C überstehen. Die Azoren-Glockenheide (Daboecia azorica) ist die einzige andere Art in dieser Gattung und stammt von den Azoren. Diese bis zu 20 cm hohe Pflanze wird nur selten kultiviert. Die Schottische Glockenheide (Daboecia x scotica) ist eine Hybride aus den beiden Arten. Sie ist frosthärter als die Irische Glockenheide. Nach dem Glockenheiden kaufen, gedeihen die Flachwurzler auf kalkfreien, sauren (pH-Wert 4 bis 5), humosen, feuchten Böden. Sie können im Heidegarten, Moorbeet oder als Kübelpflanze genutzt werden.

Bild: Daboecia cantabrica 'Alberta White' ist eine attraktive Heidepflanze, die bis zu 60 Zentimeter hoch und 80 Zentimeter breit wachsen kann.
Japanische Lavendelheide
Die Japanische Lavendelheide (Pieris japonica) ist eine aufrecht wachsender, bis zu 3 Metern hoher und ebenso breiter Strauch. Die ledrigen, immergrünen Blätter erscheinen im Austrieb kupferfarben bis leuchtend rot. Bei manchen Sorten bleibt die prächtige Färbung bis in den Sommer hinein erhalten. Bei anderen vergrünt das Laub bereits zur Blütezeit Mitte März bis Anfang Mai. Im Gegensatz zu den meisten anderen Heidepflanzen zieht diese Art einen schattigen bis halbschattigen Standort vor. Darum wird sie auch Schattenglöckchen genannt. Das feine Wurzelwerk liegt dicht unter der Oberfläche und ist empfindlich gegen Bodenverdichtung und Bodenbearbeitung. Eine Mulchschicht aus Laub oder Kompost wirkt positiv. Der Boden sollte nicht zu nährstoffreich, sauer und frisch bis feucht sein. Wenn Sie Japanische Lavendelheide kaufen, können diese in gemischten Hecken stehen oder mit anderen Moorbeet oder Heidepflanzen kombiniert werden. Sie eignen sich als Unterpflanzung für grosse Bäume. Einige klein bleibende Sorten eignen sich auch gut als Kübelpflanzen. Die Lavendelheide verträgt Fröste bis -20 °C und benötigt keinen Winterschutz.

Bild: Die Japanische Lavendelheide 'Bonfire' trägt ihren Sortennamen wegen der zahlreichen flammend- bis purpurroten Blütenknospen, die in dichten Rispen zusammenstehen.