Kaum ein anderes Gemüse erfreut sich derart großer Beliebtheit wie die Tomate – welch Glück für alle ihre Liebhaber, dass es weltweit Tausende verschieden Tomatensorten gibt. Sie werden sowohl pur oder als Salat verzehrt, gedünstet, gegrillt oder als Beigabe in Speisen verwendet. Um einen Überblick über die vielen verschiedenen Kultivate zu schaffen, hat Gartenbista eine Liste mit den beliebtesten, alten und ausgefallenen Sorten zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Tomatensorten-Liste Übersicht für Schnellleser
- Wissenswertes über Tomaten
- Worin unterscheiden sich die verschiedenen Tomaten?
- Tomatensorten – Übersicht der verschiedenen Arten
- Tomatensorten: Buschtomaten Steckbrief
- Tomatensorten: Cocktailtomaten Steckbrief
- Tomatensorten: Fleischtomaten Steckbrief
- Tomatensorten: Stabtomaten Steckbrief
- Tomatensorten: Wildtomaten Steckbrief
- Tomatensorten: Alte Sorten erkennen
- Alte Tomatensorten
Tomatensorten – Liste von Gartenbista
Tomatensorten-Liste Übersicht für Schnellleser
- Unterscheidungsmerkmale: Farbe; Form; Geschmack; Größe
- Arten: Buschtomaten; Cocktailtomaten; Fleischtomaten; Stabtomaten; Wildtomaten
- Buschtomaten: Balkonstar; Goldnugget; Hoffmanns Rentita; Indian Mayan
- Cocktailtomaten: Capriccio F1; Carabobo; Die kleinen Mohren; Stupice
- Fleischtomaten: Country Taste F1; Great White; Grüne Helarios; Schwarzer Prinz
- Stabtomaten: Berner Rose; Harzfeuer; Sacher F1
- Wildtomaten: Gelbe Johannisbeertomate; Humoldtii; Red Currant
- Alte Sorten: Ananas; Besser; Big Rainbow; Evergreen; Gelbe Dattelweintomate; Grünes Zebra; König Humbert; Ochsenherztomate; Rote Murmel; San Marzan; Sankt-Ignazius; Schwarze Krim; Tigerella; Zuckertraube
Wissenswertes über Tomaten
Tomaten gehören zur Familie der Nachtschattengewächse, innerhalb derer sie eine eigene Gattung innehaben. Dieser gehören 13 verschiedene Untergruppen an, unter anderem auch due Tomate, wie sie allgemein bekannt ist, und die fachmännisch „Verzehr-Tomate“ (Solanum lycopersicum) genannt wird.
Ursprünglich ist die Tomate in Südamerika beheimatet. Bereits im 16. Jahrhundert kam sie nach Europa und andere Kontinente, und wird heutzutage auf der ganzen Welt kultiviert. Bekannt sind über 10.000 verschiedene Sorten, die sich sowohl in der Größe als auch in Form, Farbe und Geschmack unterscheiden.
Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die sogenannten „alten“ Sorten. Dabei handelt es sich um Tomatensorten, die in früheren Zeiten angebaut wurden, dann aber mehr oder weniger in der Versenkung verschwunden sind und erst kürzlich wiederentdeckt wurden.
Für welche Sorte(n) sich individuell entscheiden wird, ist zunächst abhängig vom eigenen Geschmack. Bedacht werden sollte jedoch auch der gewünschte Verwendungszweck: so sind für Tomatensuppen andere Sorten empfehlenswert als für Salate; zum Naschen wiederum eignen sich noch andere Sorten.
Worin unterscheiden sich die verschiedenen Tomaten?
Unter einer Tomate stellt man sich im Allgemeinen eine runde, rote Frucht vor, die größer als ein Tischtennisball und kleiner als ein Tennisball ist. Dies ist die „klassische“ Tomate, doch darüber hinaus gibt es verschiedene Arten, die unterschiedliche Kriterien aufweisen. So unterscheiden sie sich in
- Farbe
- Form
- Geschmack
- Größe
Üblicherweise sind Tomaten rot, jedoch können sie auch
- orange
- gelb
- rot-schwarz
- grün oder
- braun
sein. Auch, wenn diese Farbvariationen für einige etwas gewöhnungsbedürftig sind, so handelt es sich bei diesen Früchten dennoch um Tomaten: die genetischen Anlagen sind – abgesehen von den farblichen – vollkommen identisch. Die Zeiten, in denen eine grüne Tomate gelichbedeutend mit einer unreifen Frucht war, sind vorbei: einige Züchtungen behalten auch in vollreifem Zustand ihre grüne Farbe bei, was leicht zu Irritationen führen kann.
Doch nicht nur in der Farbe, sondern auch in der Form können sich Tomaten unterscheiden; sie können
- rund oder
- oval
sein,
eine
- glatte Haut oder
- eine gefurchte Pelle
besitzen. Darüber hinaus können sie
- dickschalig oder
- dünnschalig
sein.
Geschmackliche Unterscheide werden in der Regel überwiegend von geschmackssensiblen Personen wahrgenommen, da diese Unterschiede teilweise sehr fein sind. So können Tomaten
- aromatisch
- frisch
- kräftig
- mild
- würzig
im Geschmack sein. Zudem können sie besonders
- saftig,
- säurearm oder
- süß
sein.
Die Größe der verschiedenen Tomatenarten variiert von kirschgroß bis pampelmusengroß: während einige Arten wie die Cherrytomate extrem kleine Früchte ausbilden, werden andere Arten riesengroß: Fleischtomaten beispielswiese können bei optimaler Pflege ein Gewicht von 1.000 g erreichen – pro Frucht!
Tomatensorten – Übersicht der verschiedenen Arten
Um eine gewisse Übersicht über die vielen verschiedenen Tomatenarten zu bekommen, werden diese grob in fünf verschiedene Kategorien eingeteilt:
- Buschtomaten
- Cocktailtomaten
- Fleischtomaten
- Stabtomaten
- Wildtomaten
Tomatensorten: Buschtomaten Steckbrief
Die Buschtomaten, auch als „Strauchtomaten“ bezeichnet, sind diejenigen, die in heimischen Gärten am häufigsten anzutreffen sind. Sie sind
- pflegeleicht,
- ertragreich und
erreichen nur eine begrenzte Höhe, werden dafür in der Breite umso buschiger. Im Gegensatz zu anderen Tomatenarten benötigen sie keine Rankhilfe und somit weniger Platz, können also auch gut auf dem Balkon kultiviert werden. Zu den beliebtesten Buschtomaten Sorten zählen:
- Balkonstar mit einer maximalen Wuchshöhe von 40 cm, die rote, bis zu 30 g schwere Tomatenfrüchte hervorbringt
- Gold-Nugget mit gelben, 15 g schweren Früchten und einer besonders dünnen Haut
- Hoffmanns Rentita, die sehr gerne kultiviert wird, da sie viele, bis zu 80 g schwere rote Früchte hervorbringt
- Indian Mayan mit roten, ovalen Früchten, die einen besonders aromatischen Geschmack aufweisen
Tomatensorten: Cocktailtomaten Steckbrief
Cocktailtomaten sind in nahezu jedem Haushalt eines Tomatenliebhabers anzutreffen: sie gedeihen sowohl ausgepflanzt im Freiland als auch auf Balkonen, Terrassen sowie in Gewächshäusern. Die Früchte sind klein und eignen sich aufgrund dessen weniger zur Verwendung in Salaten, als viel mehr als Naschfrüchte: ob im Vorbeigehen frisch vom Strauch gepflückt, als Dekoration von Platten und Büffets oder einfach als Snack zu einer Mahlzeit: Cocktailtomaten können zu den unterschiedlichsten Gegebenheiten verzehrt werden. Die Wuchshöhen dieser Art sind sehr unterschiedlich und reichen von 40 cm bis zu 4 m.
- Capriccio F1 mit einem besonders aromatischen Geschmack, deren Triebe eine Länge von 4 m erreichen können
- Carabobo, die „nur“ maximal 1,50 m hoch wird und rote, eiförmige, milde Früchte hervorbringt
- Die kleinen Mohren mit ovalen, braunen Früchten, die früh reifen
- Stupice, die besonders früh reif wird und somit als eine der ersten Tomatensorten überhaupt geerntet werden kann, ohne dass sie an Aroma einbüßt
Tomatensorten: Fleischtomaten Steckbrief
Fleischtomatenpflanzen bringen nicht nur die größten Früchte hervor; sie sind zudem noch die ertragsstärksten Sorten überhaupt. Die Früchte selbst besitzen grundsätzlich einen Durchmesser von über 10 cm und übertreffen demzufolge an Gewicht sämtliche anderen Tomaten: mindestens 150 g wiegt eine Frucht, nach oben hin sind den Fleischtomaten keine Grenzen gesetzt; es gibt durchaus Früchte, die 1 kg wiegen können. Zu den beliebtesten Fleischtomatensorten zählen:
- Country Taste F1, die bekannteste rote Hybride, die nicht nur ertragreich, sondern auch krankheitsresistent ist
- Great White, die cremefarben und mild im Geschmack ist
- Grüne Helarios, eine grüne Sorte, die als besonders ertragreich gilt
- Schwarzer Prinz, die sehr saftig sind und eine dunkle Haut besitzen
Tomatensorten: Stabtomaten Steckbrief
Stabtomatenpflanzen bringen Früchte hervor, die eine ganz normale Größe aufweisen: sie sind weder extrem klein noch riesig, sondern so, wie sie als gewöhnliche Früchte im Handel erhältlich sind. Das Besonders an diesen Sorten ist deren Kultivierung: sie werden in der Regel mit einem Stab gestützt, der den Stamm der Pflanze stabilisieren soll. In heimischen Gärten sind häufig folgende Sorten zu finden:
- Berner Rose, die rote Früchte hervorbringt, die bis zu 300 g schwer sein können, und die besonders buschig wächst
- Harzfeuer, die Wuchshöhen bis 2 m erreichen kann und besonders aromatische rote Früchte hervorbringt
- Sacher F1, eine Hybride, die bis zu 4 m hoch werden kann und als besonders ertragreich gilt
Tomatensorten: Wildtomaten Steckbrief
Wildtomaten erhielten ihre Bezeichnung aufgrund der Tatsache, dass es sich bei ihnen um keine Züchtungen handelt, sondern um Pflanzen, die so wachsen, wie sie es in freier Natur tun würden. Sie können problemlos in heimischen Gärten angebaut werden und zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen sind. In der Regel werden sie als Naschfrüchte kultiviert:
- Gelbe Johannisbeertomate, die gelbe Früchte hervorbringt, welche an langen Rispen hängen, die stark an Johannisbeeren erinnern
- Humoldtii mit kirschgroßen, roten Früchten, die sehr aromatisch sind
- Red Currant, eine rote Johannisbeertomate, mit einem sehr frischen und milden Geschmack
Tomatensorten: Alte Sorten erkennen
Die alten Tomatensorten können in den unterschiedlichsten Farben Formen und Größen auftreten; eines haben sie alle gemeinsam: sie sind extrem saftig. Seit einiger Zeit erfreuen sie sich wachsender Beliebtheit; besonders im Bio-Landbau steigt ihre Bedeutung immer mehr an. Diese historischen Sorten werden jedoch nicht nur angebaut, sondern auch weiterentwickelt, so dass sie beispielsweise ertragreicher oder kleinwüchsiger sind als die ursprünglichen Sorten. So handelt es sich nicht zwangsläufig bei jeder im Handel angebotenen „alten Sorte“ tatsächlich um die Ursprungstomate der Vorzeit. Sehr viel mit der eigentlichen Tomatensorte haben diese Hybriden nicht mehr gemeinsam, da sie durch Eingriffe in die Natur entstanden sind.
Wer alte Tomatensorten kultivieren möchte, sollte zwingend darauf achten, kein Saatgut zu kaufen, welches mit „F1“ gekennzeichnet ist; dabei handelt es sich um gentechnisch veränderte Samen.
Wer wirklich die alten Sorten anbauen möchte, sollte auf samenfestes Saatgut achten. Dieses ist nicht nur unverändert, sondern bringt auch Früchte hervor, deren Samen wiederum für weitere Aussaaten verwendet werden kann.
Alte Tomatensorten
Es gibt Hunderte Historische Tomatensorten; zu den beliebtesten gehören:
- Ananas, eine orangefarbene Fleischtomate mit großen, geschmacksintensiven Früchten
- Besser, die kirschgroße Früchte hervorbringt und besonders ertragreich ist
- Big Rainbow mit orangefarbenen Früchten und einem sehr hohen und langanhaltenden Ertrag
- Evergreen, eine grüne Fleischtomate mit einem süßlichen Geschmack
- Gelbe Dattelweintomate mit gelben Früchten, die sehr aromatisch schmecken und sich gut lagern lassen
- Grünes Zebra, die grüne Früchte mit gelben Streifen hervorbringt
- König Humbert, eine Stabtomate, deren rote pflaumenförmige Früchte sich optimal zum Kochen eignen
- Ochsenherztomate, die saftig und aromatische Früchte hervorbringt, welche sowohl für Suppen als auch für Salate optimal geeignet sind
- Rote Murmel mit kleinen, roten Naschfrüchten, die mild-süß im Geschmack sind
- San Marzano mit länglichen roten Früchten, die als klassische italienische Tomate gilt und ihr Aroma erst beim Kochen entwickelt
- Sankt-Ignazius, eine große, rote Fleischtomate, die mild im Geschmack ist und besonders früh reift
- Schwarze Krim mit dunkelvioletten kleinen Früchten, welche einen extrem aromatischen Geschmack aufweisen.
- Tigerella, eine rot-gold gestreifte Tomatensorte, die einen würzigen Geschmack hat und somit viele Gereichte verfeinern kann
- Zuckertraube, eine Cocktailtomate mit roten, sehr aromatischen Früchten
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F1 hat nichts mit gentechnisch verändert zu tun. Der Satz “ …..Saatgut zu kaufen, welches mit „F1“ gekennzeichnet ist; dabei handelt es sich um gentechnisch veränderte Samen“ is sachlich falsch.
Tatsächlich ist eine F1 Hybride eine Pflanze die aus der Kreuzung zweier Arten oder Sorten hervorgegangen ist (dass passiert natürlicherweise auch im Garten). Oft hat die erste Generation einer solchen Kreuzung besondere Eigenschaften (gross, ertragreich, gesund). Der Effekt heist „Heterosis“ und ist an sich nichts schlechtes. Hat überhaupt nichts mit Gentechnik zu tun. In der nächsten Generation gehen diese Eigenschaften verloren, die Tochterpflanzen sind ein bunter Mix mit jeweils ein paar den guten und schlechten Eigenschaften der ursprünglichen Grosseltern. Da man für die Erzeugung der F1 hybride häufig eine Kulturform mit einer Wildart kreuzt überwiegen die wilden Eigenschaften (die man im Garten ja eher nicht haben will, wie z. B. kleine Pflanzen mit wenigen und kleinen Früchten). Daher macht es keinen Sinn, aus einer F1 pflanze Saatgut zu gewinnen. Aber es macht durchaus Sinn F1 Pflanzen anzubauen, denn sie sind eben besonders gesund und ertragreich – aber eben eine Sackgasse für die Sortenvielfalt und damit auch eine Sackgasse für die Biodiversität.
Gentechnisch veränderte Pflanzen sind Pflanzen denen mit Hilfe molekuarbiologischer Methoden ein Fremdgen eingesetzt wurde, zum Beispiel eine Resistenz gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Dieses Gen würde an die Nachkommen weitervererbt. Theoretisch könnte man Saatgut aus gentechnisch veränderten Pflanzen gewinnen, aber die Saatgutindustrie möchte dass natürlich verhindern. Daher wird z. B. gentechnisch veränderter Mais häufig nur als F1 Saatgut verkauft, so dass die Samen die die Landwirte selber herstellen könnten wieder einen bunten Mix ergeben mit denen sie nicht viel anfangen können.
Ich hoffe ihr versteht jetzt warum der Satz „F1 Saatgut ist gentechnisch verändert“ völliger Unsinn ist.