Der Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii), so heimisch wie es klingt und so wohl sich die Pflanze bei uns auch fühlt - manchmal sogar viel zu wohl - stammt aus China und dem Tibet. Ein französischer katholischer Männerorden schickte 1862 einen seiner Brüder nach China mit der Mission, dort eine Schule für junge Chinesen zu gründen. Übrigens, im Lubera Gartenshop können Sie ganz bequem und von daheim aus die besten Sorten Sommerflieder kaufen.
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Als dieser Bruder, Jean Pierre Armand David, in China ankam, vergass er schnell vor lauter exotischer, in Europa nie gesehener Sachen seine Mission. Viel lieber kletterte er trotz Verbots auf die Mauer des kaiserlichen Parks bei Peking und beobachtete Hirsche, Pandas, betrachtet schön von oben viele seltsame Pflanzen. Er bestach die Wache, kaufte Hirschfelle und schickte sie zum Bewundern nach Europa. Er fand einen erlegten Panda und nütze die Gelegenheit, um diesen als erster zu beschreiben. Er beobachtete über 700 verschiedene Vogelarten und schickte mehr als 1.300 Vogelbälger nach Europa. Nach ihm wurden die Armand-Kiefer, der Taschentuchbaum (Davidia involucrata), selbstverständlich auch der Davidshirsch und der wunderschöne Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) benannt.
Da der Schmetterlingsflieder durch Zufall und nicht durch die Verwandtschaft der im Sommer so ähnliche Blütenrispen des aus dem Balkan stammenden Bauerflieders hat, wurde die Buddleja-Pflanze Sommerflieder genannt. Und da seine Blüten Nektar produzieren und mit seinem intensiven Honig-Vanille-Muskat-Duft unzählige Schmetterlinge anlocken, bekam er im Volksmund noch einen schönen Namen - der Schmetterlingsflieder.
Der Buddleja Davidii: Gefährliches und gefährdetes Schmetterlingsparadies
Der Sommerflieder gilt zwar als invasiv, aber keiner von Ihnen muss auf ein duftendes Schmetterlingsparadies im Garten verzichten. Man muss nur ein wenig aufmerksam sein, die verblühten Rispen sofort abschneiden und in die Mülltonne (nicht auf den Kompost) schmeissen. So einfach verhindern Sie die Ausbreitung des Sommerflieders. Ich würde das ohnehin machen - die braunen, vertrockneten Rispen am Strauch wirken nicht besonders ästhetisch. Positiver Nebeneffekt: Die Pflanze blüht noch einmal nach. Wenn Sie die verblühten Blütenrispen nach dem Abblühen rausschneiden, verhindern Sie nicht nur die Samenbildung, Sie "befreien" Ihre Pflanze von der sehr an Kraft zerrenden Aufgabe der Fortpflanzung und regen sie somit - und zwar mit an der Samenbildung gesparten Kräften! - zur Bildung neuer Blütenknospen an. Insgesamt führt das zu einer viel stärkeren Blüte im nachfolgenden Jahr.
Sterile Buddleja Sorten
Wer den Aufrufen von Naturschutzorganisationen, den Schmetterlingsstrauch möglichst nicht anpflanzen folgen möchte und gleichzeitig nur schweren Herzens darauf verzichten kann, für den haben wir eine perfekte Lösung: Nur noch Hybride des Sommerflieders zu pflanzen, die sterilen Pollen bilden. Im Lubera Shop können Sie die Sorten der Chip-Serie kaufen, einer Züchtungsreihe aus der USA. Diese kleinwüchsigen, kompakten Sorten können keine Samen bilden und sind daher nicht invasiv.
Den wunderschönen, von bunten Schmetterlinge wimmelnden Sommerflieder aus unseren Gärten mit Gewalt zu verbannen, die (Stadt)kindern um die Schmetterlingsbeobachtungen berauben, den Anbau zu verbieten und die Population auszulöschen, wäre doch zu schade, oder?
Damit wird auch anderen Insekten, vor allem den Bienen und Hummeln, die auch gern an Buddleja Nektar naschen, eine wichtige Ersatznahrungsquelle genommen, denn unsere aufgeräumte Landwirtschaft bietet Bestäubern kaum noch Nahrung in Form von Pollen und Nektar. Das sorgfältige Ausputzen der verblühten Rispen muss reichen. Aber ich habe hier in Norddeutschland und auch sonst in der wilden Natur, wo ich oft unterwegs bin, noch nie einen wild aufgegangen Buddleja Strauch gesehen. Dem armen Schmetterlingsstrauch wurde vorgeworfen, er sei aus dem Ausland, übrigens wie auch Kartoffel, Gemeiner Flieder, Mais, Rhabarber, Kürbis, Dahlien, Fuchsien, Rosen und Tulpen... die Liste ist unendlich - eingeschleppt und verdränge unsere einheimischen Pflanzen.
Der Sommerflieder – eine Heil- und Medizinpflanze
Aber der Sommerflieder ist auch eine schöne Nutzpflanze. Was wenige Menschen wissen, Buddleja Extrakt gewinnt immer mehr an Popularität in der Kosmetikindustrie. Man trifft den Extrakt aus den Blättern und Blumen von Buddleja davidii in Gesichtsmasken, Lotionen, Lippenbalsams, Hautkremen und Shampoos. Der Extrakt der Blüten schützt ausserdem vor UV-Schäden, d.h. vermindert die Effekte von Photo-Aging und wirkt entzündungshemmend.
In China wird der als wenig giftig eingestufte Buddleja davidii als Heilpflanze eingesetzt. Die Verwendung in der traditionellen chinesischen Medizin reicht von der inneren Medizin, speziell der Therapie von Leber- und Bronchialerkrankungen, bis hin zum Wundheilungsmittel. Auch die Alternativmedizin nach Dr. Bach nutzt Tropfen aus Sommerflieder. Sie werden homöopathisch gegen Lustlosigkeit, Reizbarkeit, Nervosität, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und wiederkehrende Erkältungen verschrieben. Sie sollen Lebensfreude, Erleichterung, Würde und Selbstbewusstsein geben. Und wenn die Tropfen nicht helfen, kaufen Sie ein paar Buddleja, gehen Sie nach draussen, das hilft gegen Kopfschmerzen, pflanzen Sie die Schmetterlingsträucher ein, das hilft gegen Nervosität und geniessen Sie den Anblick der wunderschönen Schmetterlinge und Blumen, denn das hilft gegen Lustlosigkeit und Reizbarkeit.
Schneiden Sie ein paar blühende Rispen ab, füllen Sie sie ins Glas, giessen es mit Olivenöl auf, machen Sie das Glas zu und stellen Sie es an einen dunklen Ort. Nach einem Monat ist Ihr Gesichtscreme fertig. Mit einem Watterpad jeden Tag vor dem Schlaf auf Gesicht und Hals auftupfen. Die nahrhaften Stoffe des Sommerflieders schützen Ihr Haut vor dem Vertrocknen, machen sie elastisch und samtweich, die kleinen Fältchen unter den Augen verschwinden - Sie sind jünger und glücklich :-)
Danke!