Der Zitronenbaum ist die beliebteste Zitruspflanze und findet auf immer mehr Terrassen und Balkonen Platz. Doch ist der Zitronenbaum winterhart? Tatsächlich hängt das vom Winter und vom Zitronenbaum ab. Um es vorweg zu sagen: in aller Regel ist ein Zitronenbaum im deutschsprachigen Raum nicht winterhart. Aber es gibt interessante Ausnahmen, die ich Euch in diesem Beitrag vorstellen möchte. Wenn Sie sich für mediterrane Pflanzen interessieren, können Sie im Lubera-Shop Zitronenbäume kaufen und sich diese direkt nach Hause liefern lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung: Wann ist der Zitronenbaum winterhart?
- Ist ein Zitronenbaum winterhart? - Der Normalfall
- Winterharte Zitronenbäume - die Ausnahme
- Die Yuzu
- Ichang-Papeda
- So wird jede Zitrone quasi 'winterhart'
- Das Winterquartier
- In welchem Zeitraum muss die Zitrone überwintert werden?
- Die Pflege des Zitrusbaums im Winter
- Pflegeprobleme bei der Zitronenüberwinterung
- Verlust von Blättern
- Der Zitronenbaum verliert im späten Winter Blätter
- Wie beugt man Blattverlust vor?
Zusammenfassung: Wann ist der Zitronenbaum winterhart?
- Botanischer Name:Citrus limon
- Die meisten Zitronenbäume, insbesondere die Citrus limon Sorten, sind nicht winterhart und vertragen nur wenige Minusgrade Frost.
- Selbst in milden Regionen sind sie nicht winterhart, da Frostschäden auftreten können.
- Es gibt jedoch winterharte Zitrusarten wie die Yuzu und Ichang-Zitrone, die tiefere Temperaturen aushalten (bis ca. -15°C), aber sie sind keine echten Zitronen.
- Geeignete Winterquartiere sind Kalt-Wintergärten, Gewächshäuser, Treppen- und Gartenhäuser.
- Während der Überwinterung benötigen Zitronenbäume Licht, idealerweise 1.500 Lux.
- Der Überwinterungszeitraum variiert je nach Region und Frostwahrscheinlichkeit.
- Die Pflege im Winter erfordert Schädlingskontrolle und die Vermeidung von Wurzeltrocknung.
- Blattverlust kann durch ungleichmäßiges Temperatur-Licht-Verhältnis verursacht werden und sollte vermieden werden.
Ist ein Zitronenbaum winterhart? - Der Normalfall
Wenn wir von einem Zitronenbaum reden, meinen wir meist eine echte Zitrone, die botanisch Citrus limon heißt. Bekannte und häufig vorkommende Sorten sind etwa Eureka, die Vierjahreszeiten-Zitrone oder Lunario. Sie alle haben gemeinsam, dass sie nur wenige Minusgrade Frost vertragen und ab -2° C Schaden nehmen. Die Frage, ob der am häufigsten vorkommende Zitronenbaum winterhart ist, muss also verneint werden.
Selbst in milden Regionen in Deutschland kann nicht davon ausgegangen werden, dass der Zitronenbaum winterhart ist. Auch hier kann es gerade im Februar als kältestem Wintermonat nennenswerten Frost geben. Es reicht eine zu kalte Nacht und der Traum, dass der Zitronenbaum winterhart sein könnte, ist ausgeträumt.
Die Schädigung durch Frost trifft zunächst die weichen und jungen Pflanzenteile, also junge Blätter, Knospen und Blüten. Wenn es noch kälter wird, erfrieren alte Blätter, später Zweige, Äste und auch die Wurzeln nehmen Schaden. Es gibt allerdings Zitrusarten und -sorten, die robuster sind.
Winterharte Zitronenbäume - die Ausnahme
Bei einer so alten Kulturpflanze wie dem Zitronenbaum ist es normal, dass es viele Sorten und viele Züchtungen gibt. Und natürlich waren immer schon Arten und Sorten interessant, die kältere Temperaturen als nur -2° C aushalten, also als Zitronenbaum winterhart sind. Diese Sorten gibt es tatsächlich, allerdings sind diese nur 'zitronenähnlich', also keine echten Zitronen. Aber sie gehören zu den Zitruspflanzen und liefern aromatische Früchte.
Die Yuzu
Die Yuzu, die botanisch Citrus Juno heißt, ist zwar keine echte Zitrone, ist aber der Zitrone ähnlich. Die Winterhärte liegt bei -10° C, was für viele milde und nicht ganz so kalte Regionen bereits ausreicht. Besonders interessant ist die Yuzu, da ihr Saft sehr kostbar ist. Er ist eine aus der japanischen Küche nicht wegzudenkende Zutat, die zum Würzen verwendet wird. Da die dickschalige Yuzu aber nur wenig Saft liefert, ist die Erklärung für die hohen Preise für den Yuzu-Saft erklärbar.
Ichang-Papeda
Ähnlich exotisch wie die Yuzu ist die Ichang-Zitrone oder Ichang-Papeda (Citrus ichangensis), die mit einer Frostverträglichkeit bis zu -15°C die kälteempfindlichste immergrüne Zitrusart ist. Allerdings ist die Ichang Zitrone nahezu saftlos und nicht sehr schmackhaft. die nach einer chinesischen Stadt benannte Kältekünstlerin dient also vor allem als pflegeleichter Zitronenersatz.
So wird jede Zitrone quasi 'winterhart'
Winterhärte ist ein relativer Begriff, er ist also von mehreren Faktoren relevant. Er bedeutet, dass eine Pflanze draußen den Winter überlebt und nicht erfriert. Natürlich gelingt dieses in milden Regionen besser als in kalten Regionen. 'Winterhärte' entsteht aber auch, wenn es gelingt, die Zitrone problemlos zu überwintern. Dazu möchte ich Euch nun Tipps geben.
Das Winterquartier
Wichtig bei der Überwinterung der Zitrone ist eine kühle Temperatur um 5° bis 10° C, bei der die Zitrone in der Winterruhe ist. Dann wächst die Zitrone nicht mehr und kommt auch mit weniger Licht aus. Die Temperatur kann sogar noch geringer sein, sofern sie Null Grad nicht unterschreitet. Es gibt einige typische Orte, wo diese Temperaturbedingung erreicht wird. Ein Kalt-Wintergarten ist hervorragend geeignet, ebenso ein Gewächshaus. Darüber hinaus können Treppen- und Gartenhäuser als Winterquartier verwendet werden. Auch ein unbeheiztes Nebengebäude wie ein Schuppen oder Stall kann zur Überwinterung verwendet werden. Voraussetzung ist allerdings, dass dieses Gebäude eine Lichtquelle hat, idealer Weise eine Tageslichtquelle.
Auch bei geringen Temperaturen benötigt die Zitrone oder besser der Zitronenbaum Licht. Besonders gut geeignet ist ein Lichtwert von 1.500 Lux, der im Winter im Glashaus gut erreicht wird. Bei deutlich weniger Licht kann es zu Blattverlust kommen. Reicht eine Tageslichtquelle nicht aus, weil etwa das Fenster klein und nach Norden ausgerichtet ist, dann kann man mit einer künstlichen Lichtquelle zusätzlich beleuchten. Es reicht eine kalt-weiße Leuchtstoffröhre mit der Lichtfarbe 865 Kelvin aus.
In welchem Zeitraum muss die Zitrone überwintert werden?
Der Zeitraum für die Überwinterung sollte auf ein Mindestmaß beschränkt bleiben. Damit hängt der Zeitraum der Überwinterung sehr von der Region ab, in dem Ihr den Zitronenbaum überwintert. In milden Regionen reicht es, die Zitrone von Mitte November bis Ende März/Anfang April zu überwintern. In kälteren Regionen dauert die Überwinterung länger und beginnt schon in der zweiten Oktoberhälfte. Ein sehr hilfreicher Dienst des Deutschen Wetterdiensts zeigt Euch die Frostwahrscheinlichkeit an Eurem Standort. Danach könnt Ihr die Überwinterungszeit einstellen.
Die Pflege des Zitrusbaums im Winter
Damit die Zitrone winterhart wird, braucht Ihr neben dem passenden Winterquartier auch ein wenig Pflege. Diese beschränkt sich aber darauf, ab und zu nach Schädlingen zu schauen und aufzupassen, dass der Wurzelballen nicht völlig austrocknet. Im späten Winter, also im Februar oder März könnt Ihr die Pflanze -falls nötig- umtopfen.
Pflegeprobleme bei der Zitronenüberwinterung
Wenn Ihr durch Überwinterung Euren Zitronenbaum winterhart machen wollt, kann es das eine oder andere Pflegeproblem geben. Am häufigsten tauchen Probleme auf, wenn der Zitronenbaum seine Blätter verliert.
Verlust von Blättern
Dieses Problem ist ein Ausdruck einen unausgeglichenen Temperatur-Licht-Verhältnis. Zitruspflanzen sind sehr lichthungrig, so dass ein Mangel ein Licht problematisch sein kann. Das Licht wir zur Photosynthese benötigt, die bei normaler Vegetation des Zitronenbaums CO2 und Wasser in Sauerstoff und Zucker umwandelt. Als Gegenprozess atmet die Pflanze im Dunklen aber auch CO2 aus. Ist es nun auch tagsüber zu dunkel, funktioniert nur die Atmung des Zitronenbaums. Er gibt mehr CO2 ab als er aufnimmt. Würde dieser Prozess uneingeschränkt weiter laufen, würde der Zitronenbaum sich auszehren, da er zuviel CO2 abgibt. Um das Ungleichgewicht zu stoppen, werden die Blätter abgeworfen, über die die Atmung erfolgt. Wenn später im Frühjahr das Licht wieder intensiver wird, treibt der Zitronenbaum wieder aus.
Das Phänomen des Blattverlusts tritt vor allem in der ersten Winterhälfte aus, wenn es dunkler wird. Allerdings ist es nur dann wahrscheinlich, dass die Blätter fallen, wenn es gleichzeitig auch warm ist. Ist es kühl, also wie empfohlen um die 5° C, dann ist die Vegetation so weit reduziert, dass auch die Atmung eingeschränkt ist. Wichtig ist es, wenn die Blätter fallen, dass nicht mit vermehrten Gießen auf den Blattverlust reagiert wird. Bei geringerem Laubbesatz führt vermehrtes Gießen zu gefährlicher Staunässe, die den Zitronenbaum erst Recht gefährdet. Eine Pflanze kann nur über Verdunstung über das Laub Feuchtigkeit aus der Erde abbauen.
Der Zitronenbaum verliert im späten Winter Blätter
Während zu wenig Licht im frühen Winter die Ursache für Blattverlust ist, ist es zuviel Licht im späten Winter. Im späten Winter wird die Sonne intensiver und scheint bei einer Tageslichtquelle auf die Blätter. Diese erwärmen sich und benötigen Wasser, um die Blattoberfläche durch Verdunstung zu kühlen. Wenn nun aber die Wurzeln kühl sind und sich noch im Winterschlaf befinden, dann kommt es ebenfalls zum Blattverlust. Auch hier gilt, dass nicht mehr gegossen werden darf, wenn die Blätter beim Zitronenbaum fallen.
Wie beugt man Blattverlust vor?
Es wird sich nicht verhindern lassen, dass beim Zitronenbaum im Winter das eine oder andere Blatt abfällt. Ein geringer Blattverlust gehört zur natürlichen Regeneration des Zitronenbaums. Es werden ja auch laufend neue Blätter gebildet. Massiver Blattverlust kann aber dadurch verhindert werden, dass das Temperatur-Licht-Verhältnis ausgeglichen bleibt. Bei Temperaturen über 12° C setzt bei der Zitrone die normale Vegetation ein. Ab diesen oder höheren Temperaturwerten braucht der Zitronenbaum Licht einer Intensität von mehreren 1.000 Lux. Das ist im Winter nur durch eine künstliche Beleuchtung erreichbar. Einfacher und energiesparender ist es daher, die Temperatur zu reduzieren, denn auf diese Weise ist der Zitronenbaum in der Winterruhe. Günstiger Nebeneffekt: auch die Belastung durch Schädlinge nimmt bei kühlen Temperaturen deutlich zu.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Sehr geehrter Herr Holtforth
Ich würde mir gerne Zitronenbäumchen auf die Terrasse stellen, hätte aber gerne Winterharte Lebe
in Wien/Umgebung und im Winter hat es manchmal schon -15^Grad, wenn ja, welche Züchtung
könnten Sie mir Empfehlen, respektive kennen sie einen Profi in meiner Gegend?
in Erwartung Ihrer geschätzten Antwort
verbleibe ich
Willert Franz Alois A 3021 Pressbaum
Sehr geehrter Herr Willert,
als bedingt winterharter Zitronenbaum kommt die Zitrusart Yuzu in Frage. In Wien kenne ich kein passendes Gartencenter, allerdings finden Sie im Internet viele Anbieter.
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth