Ranka liebt Herausforderungen und nimmt – sehr privat – an einer trendigen Challenge teil, bei der es um zwei wichtige Dinge geht: Vorsorge und Teilen, beides wichtiger denn je.
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Im friedlichen Wettstreit
Auf Youtube und Instagram läuft seit August eine dieser ‚Challenges‘, eine Herausforderung sozusagen, wo die Teilenehmer in einen lustigen Wettstreit treten und öffentlich – auf Social Media Plattformen eben – ihre Erfolge vermelden. Es geht darum, sich miteinander zu messen im friedlichen Wettstreit, ein bisschen anzugeben mit dem, was man selbst Tolles macht, ein bisschen Spass zu haben, ein bisschen zu kommunizieren und Ideen auszutauschen. Die einen nehmen an einer Challenge teil, bei der es um die grössten Tomaten geht, die anderen vergleichen die dicksten Kürbisse, die sparsamsten Einkäufe, die schönsten Fingernägel und weiss Gott was noch so alles.
Die Challenge meiner Wahl dieses Jahr hat mit meinem Hobby zu tun, Marmeladen und Chutneys zu kochen. Allerdings ist auch ein ernster Hintergrund dabei, nämlich die stetig teurer werdenden Lebensmittel, die – so sagen die Experten – auch weiterhin munter im Preis steigen werden. Warum dies so ist und wer schuld ist, darüber mag man sich streiten, aber um eines ganz sicher nicht: Dass es besser ist, ein kleines bisschen vorzusorgen. Und wir von der „Lubera-Community“, die wir hier quasi zusammen lesen, Ideen sammeln, kaufen, ernten und Neues probieren, haben doch alle eines gemeinsam. Wir haben alle zumindest ein paar Lubera Beerensträucher im Garten, oder ein Lubera-Apfelbäumchen, oder Ewiges Gemüse und aktuell vielleicht auch die neuen Opensky-Lubera-Tomaten oder die scharfen Chilis. Und wir sind mitten im ernten und futtern. Und wir ernten viel, nicht wahr? Wir reden ja von Lubera-Züchtungen. 😉
Bild: Was bekommt man, wenn man einen Redlove nicht ausdünnt? Viele kleine Äpfel und vor allem einen wunderschönen Anblick vom Wohnzimmerfenster aus (und vielleicht einen Lubera-Chef kurz vorm Herzinfarkt, aber das Bild wollte ich euch trotzdem nicht vorenthalten). ;-)
Herausforderungen unter Selbstversorgern
Da liegt es doch nahe, auch ein bisschen vom Genuss für den kommenden Winter zurückzulegen, so wie es Oma und Opa früher getan haben. Und da komme ich zur „Every-Bit-counts-Challenge“, also der „Jedes-bisschen-zählt-Herausforderung“, die auf Youtube und Instagram gerade sehr trendy ist und mit dem berühmten ‚Hashtag‘ versehen wird, auf dass die Kunde sich verbreite unter den Einkochern, Hobbygärtnern und Möchte-gern-aber-weiss-nicht-wie-Selbstversorgern. Ins Leben gerufen wurde diese Challenge von einer Amerikanerin, die ihre Familie auf einem ‚Homestead‘ versorgt, einer Heimstätte für Siedler könnte man sagen, denn der Begriff stammt aus der Zeit der Besiedlung des sogenannten Wilden Westens, als jeder Amerikaner sich dort einen kleinen Claim abstecken konnte und auf seiner kleinen Scholle Gemüse anziehen, ein paar Kühe und Hühner halten und auch etwas Korn anbauen und verkaufen konnte. Landwirtschaft im kleinsten Stil also.
In den letzten Jahren hat es viele junge Amerikaner wieder aufs Land gezogen, wo sie versuchen, im Rahmen eines ‚Homestead‘ gesundes Gemüse für ihre Familie anzubauen und ihre Kinder nicht im Grossstadtdschungel aufwachsen zu lassen, sondern mit allerlei Vieh- und Krabbelzeug und inmitten von Obst und Gemüse, Misthaufen, Matschpfützen und Schubkarre. Einer der Familie verdient typischerweise die – trotz aller Selbstversorgung - notwendigen Moneten in einer naheliegenden Stadt, während der Rest der Familie ein mehr oder weniger idyllisch anzuschauendes Landleben führt und das ziemlich öffentlich, mit täglichen Bildern und Filmchen in besagten Sozialen Medien (denn damit lässt sich auch ein nettes Sümmchen verdienen, das dann wiederum hilft, fernab der Zivilisation klarzukommen. Ohne Moos nix los, auch in der Wildnis nicht).
Nun ja, so eine ‚Homesteaderin‘ hat nun angesichts der galloppierenden Inflation und Lebensmittelverteuerung dazu aufgerufen, jeden Tag eine Kleinigkeit – so winzig sie auch sein mag – einzumachen und ins Vorratsregal zu stellen. Selbstversorgung im Mini-Format also. Nun ist es für uns Nicht-Homesteader ja schlicht unmöglich, jeden Tag was einzukochen, aber der Gedanke zählt, oder? Mich hat diese Einstellung fasziniert, also „Every Bit counts“. Stimmt, jedes noch so kleine Marmeladenglas zählt, vor allem, weil man den Stolz und die unglaubliche Befriedigung, es selbst gemacht zu haben, definitiv nicht im Supermarkt kaufen kann!
Saft und Marmelade
Und so habe ich angefangen, etwas mehr als üblich herzustellen und zwar aktuell aus meinen Blaubeeren und Tomaten. Meine liebe Nachbarin hat mir einen ganzen Schwung leerer Marmeladengläser geschenkt und nun koche ich – nicht täglich, aber öfters mal, Blaubeeren mit Limoncello, Sanddorn mit Aperol, Tomatenmarmelade (seeeeehr gewöhnungsbedürftig), Cassissima-Chutney mit Ingwer (man gut, ich hatte so viele schwarze Johannisbeeren eingefroren), Mango-Ananas-Chutney (okay, okay, NICHT selber angebaut, noch hat Lubera keine nordlandtauglichen Mangos gezüchtet, da warte ich noch drauf) und ich habe mit Hilfe besagter, wunderbarer Nachbarin auch schon Apfelsaft aus den ersten Redloves gepresst. Na ja, mein Mann hat gepresst und ich habe dann hinterher sage und schreibe acht Flaschen Saft eingekocht, juchuuuu, ich wäre fast geplatzt vor Stolz!!!!
Bild: Auf zum fröhlichen Pressen (per Hand übrigens, auf die gute, alte Art). Circe und Sirena machen den Anfang.
Bild: Sieht aus wie roter Traubensaft, ist aber Redlove Circe in flüssiger Form.
Wie gesagt, jedes bisschen zählt, auch wenn man sich nicht von Marmelade und Saft ernähren kann, klar doch. Aber so ein bisschen fühle ich mich jetzt auch wie auf einem ‚Homestead‘, wenn ich meine paar Tomatenpflanzen im Topf abschreite, sie pflücke und versuche, nicht alle in den Mund zu stecken, sondern ein paar auch in die Schüsseln plumpsen zu lassen.
Wo ich definitiv aber nicht sparen muss, sind meine Redloves, die tragen wieder im Überfluss. Und dass ich wieder mal zu faul war, sie ordentlich auszudünnen im Juni/Juli, wollen wir mal lieber ganz schnell vergessen. Was soll’s, sie werden trotzdem nächstes Jahr wieder viel tragen, sie können halt nicht anders, die Guten.
Bild: Wenn man die Lubera-Tomaten ernten geht und die mitgebrachte Schüssel nicht ausreicht, so dass man wieder mal das T-Shirt zur Hilfe nehmen muss, dann weiss man, dass man die richtigen Sorten ausgesucht hat.
Vorbereitet für das Weihnachtsfest
Übrigens, ich nehme nicht aktiv an der „Every-Bit-counts-Challenge“ teil, ich mache das nur für mich daheim und im Stillen. Ich habe die Challenge für mich auch unbenannt in „Jedes-Bisschen-zählt-für-Weihnachten“, denn da werde ich all meinen Lieben (inklusive Nachbarn) selbstgemachte Köstlichkeiten im Glas schenken, ausnahmslos. Auch das ist eine ehrenhafte Herausforderung, meint ihr nicht auch? Wir alle leiden unter den hohen Preisen und ja, auch selbstgemachte Marmelade und Konfitüre hilft, das Portmonee zu schonen, auch wenn es getreu dem Motto nur ein klitzekleines Bisschen ist.
Aber ein Glas Eingewecktes sagt eben weitaus mehr als nur „hier hast du, nimm, dann hast du einen Euro gespart“. Es sagt: „Hier, nimm, du liegst mir am Herzen, ich will dir für ein paar Sekunden das Leben versüssen, ich habe hart für die Ernte gearbeitet, ich habe gepflanzt, gegossen, gedüngt, die Vögel vertrieben, die Blattläuse weggespült und die Schnecken abgesammelt, ich habe bei der Zubereitung an dich gedacht, in der Küche geschwitzt und was Einzigartiges für dich zubereitet und ich hoffe, es macht dich ein klein wenig glücklich, so wie mich das Gärtnern und das Teilen glücklich macht.“ So einfach ist das. Jedes noch so kleine Lächeln auf dem Gesicht eines Beschenkten zählt!
Bild: Heissen die neuen Jostabeeren bei Lubera Confi-Beeren, weil man so gut Konfitüre aus ihnen machen kann? Sie schmecken in dieser Form jedenfalls himmlisch!