Das Großblättrige Johanniskraut Hypericum grandifolium ist eine besonders schöne Art des so beliebten Johanniskraut. Es stammt von den Kanarischen Inseln und begeistert mit seinen leuchtendgelben Blättern. Wie ihr das Großblättrige Johanniskraut als Kübelpflanze halten und pflegen müsst, zeige ich in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Was ihr über Hypericum grandifolium wissen solltet
Hypericum grandifolium gehört zu den Johanniskräutern, eine Gattung mit über 450 Arten. Ihren deutschen Namen haben sie von der Blüte rund um den Johannistag am 24. Juni. Unter den Johanniskräutern ist vor allem das Echte Johanniskraut Hypericum perforatum als Heilpflanze populär.
Herkunft und Wuchs beim Großblättrigen Johanniskraut
Das Großblättrige Johanniskraut wächst auf den Kanarischen Inseln, man findet es dort im Unterholz der typischen Pinien- und Lorbeerwäldern. Da diese auf den Berghängen oberhalb von 400 Metern wachsen, kommt das Hypericum grandifolium auch mit etwas kühleren Temperaturen zurecht, ist aber nicht winterhart. Es wächst als verholzender Strauch, ist also keine Staude, wie viele andere Johanniskrautarten. Der Strauch kann bis zu 1,8 Meter hoch werden.
Blatt und Blüte
Das Kanarische Johanniskraut -wie Hypericum grandifolium im Deutschen auch genannt wird- ist immergrün. Die langen und nicht zu schmalen Blätter wachsen paarweise am Stiel, den sie mit einer kleinen Einbuchtung umschließen. Die Blattoberfläche ist matt dunkelgrün und leicht ledrig. Die Blätter sind von feinen Adern durchzogen. Im Sommer erscheinen die Blüten, die sich an Rispen bilden, die an den Triebenden wachsen. Neben den fünf Kronblättern wachsen auch noch kleine grüne Kelchblätter, die bereits die Knospen umschließen. Ist die Blüte geöffnet, wird ihr Zentrum von einem dichten Büschel aus Staubblättern dominiert.
Die Pflege beim Großblättrigen Johanniskraut
Aufgrund der Anpassung an die kanarischen Lorbeerwälder sind die Pflegebedingungen von Hypericum grandifolium typisch für diese besondere Landschaftsform. Ähnlichkeiten in der Pflege gibt es -naheliegender Weise- zum Lorbeer oder zur Kanarischen Glockenblume. Wie diese ist das Johanniskraut bei uns eine Kübelpflanze, da es nicht winterhart ist.
Der Standort
Der ideale Standort im Sommer ist hell und sonnig bis halbschattig. Insofern ist das Johanniskraut eine gut ergänzende zu zahlreichen sonnenhungrigen Kübelpflanzen, für die der Platz im Halbschatten der Terrasse ungeeignet ist. Allerdings sollte man das Johanniskraut nicht zu sehr in die Ecke stellen, denn sonst verpasst man die schönen Blüten.
Der Winterstandort muss frostfrei sein, braucht aber nur Temperaturen zwischen 5° und 10°, also eine typische mediterrane Überwinterung. Genauso wichtig wie ausreichende Temperaturen ist ausreichende Helligkeit. Das Winterquartier sollte also entweder über reichlich Außenlicht oder eine Pflanzenbeleuchtung* verfügen.
Gießen und Düngen
Die Lorbeerwälder (Laurisilva) der Kanaren und auf Madeira sind feuchte Landschaftsformen. Feuchtigkeit vom Meer wird von warmer Luft transportiert und gegen die Berghänge gedrückt. Dort schlägt sich die Feuchtigkeit als Nebel oder als Steigungsregen nieder. Dieser ist nicht umfangreich, dafür aber regelmäßig. Daraus ergibt sich auch die passende Bewässerung für Hypericum grandifolium. Ihr solltet regelmäßig, aber zurückhaltend wässern. Das Ziel des Gießens sollte sein, dass die Erde stets leicht feucht ist.
Während der Vegetationszeit von Mai bis August empfehle ich weiter, einmal in der Woche einen Kübelpflanzendünger zu verabreichen. Die Dosierung erfolgt gemäß der Angaben der Hersteller.
Umtopfen und Schneiden
Als Kübelpflanze benötigt das Johanniskraut regelmäßig, dh. alle zwei bis drei Jahre neue Erde. Die Erde sollte locker, aber dennoch Nährstoffreich sein. Gut eignet sich ein Gemisch aus Pflanzerde und Kokosfasern, die an Waldboden erinnern. Torf sollte gemieden werden. Im unteren des Topfes ist eine Drainageschicht aus Poroton, Kies oder anderem grobem Material hilfreich. Dieses begünstigt den Wasserabfluss. Der Topf braucht unbedingt ein ausreichend großes Abflussloch.
Als immergrüne Pflanze braucht das Hypericum grandifolium keinen regelmäßigen Rückschnitt. Da die Blüten an den Triebenden wachsen, solltet ihr nur sehr vorsichtig und möglichst früh schneiden. Der ideale Schnittzeitpunkt ist also im Februar oder frühen März. Dann können die Äste etwas eingekürzt werden, wenn sie zu lang geworden sind.
Die Überwinterung
Von Oktober oder -in milden Regionen- November bis März/April muss das Johanniskraut von den Kanaren vor Frost geschützt werden. Wie oben bereits beschrieben, gelingt das an einem kühlen, aber frostfreien Ort mit viel Licht am Besten. Während des Winters braucht das Johanniskraut wenig Pflege. Achtet darauf, dass es nicht vollständig abtrocknet. Das bedeutet aber nicht, dass die Pflanze wöchentlich gegossen werden muss. Eher sind 14 Tage oder ein Monat ein geeigneter Giessrhythmus in einem kühlen Winterquartier.