Zu den wohl interessantesten Gestaltungselementen im Bereich der Gartengestaltung gehören die Natursteinmauern. Interessant nicht alleine deshalb, weil sie in den verschiedensten Bereichen eingesetzt werden können und überall einen guten Eindruck machen, sondern auch aufgrund ihrer Individualität: jede Natursteinmauer ist ein Unikat, welches sich aufgrund seiner Form, seiner Materialien, seiner Größe sowie seiner Bepflanzung von allen anderen Mauern unterscheidet. Solch eine Natursteinmauer zu bauen, ist nicht schwer, und mir ein wenig Knowhow für jeden Gartenbesitzer zu bewerkstelligen.
Inhaltsverzeichnis
- Natursteinmauer im Garten anlegen – Anleitung für Schnellleser
- Was sind Natursteinmauern?
- Welche Materialien werden zum Bau einer Natursteinmauer verwendet?
- Natursteinmauer selbst bauen?
- Trockenmauer oder Bruchsteinmauer?
- Welches Equipment wird zum Natursteinmauern Bauen benötigt?
- Trockenmauer bauen: So geht´s!
- Bruchsteinmauer Bauanleitung
- Natursteinmauer Fundament schaffen
- Natursteinmauer bauen: So geht´s!
- Natursteinmauer verfugen
- Mauerkrone errichten
- Natursteinmauer bepflanzen
Natursteinmauer anlegen – Anleitung von Gartenbista
Natursteinmauer im Garten anlegen – Anleitung für Schnellleser
- Verwendbare Materialien: Bruchsteine; Hartgesteine; Weichgesteine
- Benötigtes Equipment: Steine; Für Trockenmauern Schottermischung, Bausand; für Bruchsteinmauern Eimer, Fugeisen, Maurerhammer, Maurerkelle, Mörtelmischung, Rüttelplatte, Wasser, Wasserwaage, Zementmischung
- Trockenmauer Bauanleitung: Fundament; Steine stapeln
- Bruchsteinmauer Bauanleitung: Fundament; Mauern; Verfugen; Mauerkrone
- Pflanzen: Substrat in Fugen füllen; Wurzelballen in kleine Stücke schneiden; in Fugen einsetzen; angießen
Was sind Natursteinmauern?
Wie der Name verrät, handelt es sich bei Natursteinmauern um Mauern, welche aus Natursteinen errichtet werden. Dabei wird differenziert zwischen
- Gewöhnlichen Natursteinmauern (Bruchsteinmauern) und
- Trockenmauern
Während erstere wie jede andere Mauern mithilfe von Mörtel erbaut werden, ist dies bei Trockenmauern nicht der Fall: ihre Fugen werden nicht mit Mörtel verfüllt, so dass diese sehr gut bepflanzt werden können. Doch nicht nur das: in den Fugen nisten sich viele Insekten sowie Eidechsen ein, so dass solch eine Trockenmauer nicht nur ein Eyecatcher, sondern zudem noch ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz ist: sie werden im Allgemeinen als wertvolles Biotop angesehen.
Eine Natursteinmauer ist als die Ursprungsform einer Steinwand anzusehen und hat eine sehr lange Lebensdauer, die mehrere Jahrhunderte anhalten kann. Die Chinesische Mauer beispielsweise, die wohl bekannteste Mauer der Welt, ist ebenso eine Natursteinmauer wie die Klagemauer in Jerusalem. Wer also solch eine Mauer errichtet, schafft ein Werk für die Ewigkeit…
Welche Materialien werden zum Bau einer Natursteinmauer verwendet?
Während Ziegelmauern eine akkurate Form aufweisen, ist dies bei Natursteinmauern nicht der Fall. Dies liegt nicht zuletzt an den verwendeten Materialien:
- Bruchsteine
- Hartgesteine
- Weichgesteine
Zu Hartgesteinen zählen beispielsweise Quarz oder Basalt, während Sandstein und Kalkstein zu den Weichgesteinen gehören. Welche Steine individuell verwendet werden, hängt von der Region ab: in der Regel ist es so, dass Natursteinmauern aus jenen Steinen erreichtet werden, welche charakteristisch für die jeweilige Region sind. Dies hat nicht nur optische Vorteile, wenn sich solch eine Mauer nahtlos ins Gesamtbild des Gartens anpasst, sondern auch finanzielle: je kürzer der Transportweg für die Gesteine ist, desto geringer sind auch die Kosten.
Lubera-Tipp: Steine für eine Trockenmauer selbst suchen!
Natursteinmauer selbst bauen?
Eine Natursteinmauer ist in jeder Hinsicht eine Bereicherung für den Garten. Um an solch ein Monument zu gelangen, bieten sich dem Gartenbesitzer zwei Möglichkeiten:
- Ein Unternehmen mit dem Bau beauftragen
- Natursteinmauer selbst bauen
Erstere Option bietet den Vorteil, dass man selbst keine Arbeit hat. Landschaftsgärtner sowie Bauunternehmen sind gerne bereit, nach den Wünschen ihres Auftraggebers eine Mauer zu errichten – gegen Bezahlung. Wer zwei linke Hände hat und/oder faul ist, kann also gut und gerne einen Profi engagieren, um eine Natursteinmauer zu bauen. Dasselbe gilt für Gartenbesitzer, die Mauern planen, welche höher als 2 m werden sollen: aufgrund landesbaulicher sowie kommunaler Gesetze sowie bestimmter Auflagen bezüglich der Statik ist es sinnvoll, bei derartigen Projekten einen Fachmann zu engagieren.
Allen anderen sei wärmstens empfohlen, die Mauer selbst zu erreichen: zum einen ist eine derartige Tätigkeit nicht schwer, zum anderen spart man Geld. Darüber hinaus erfüllt es einen Gartenbesitzer mit Stolz, wenn er die nächsten Jahrzehnte auf seine Natursteinmauer blicken kann mit dem Wissen, dass sie durch seiner Hände Arbeit entstanden ist. Alles, was er dafür braucht, sind Zeit, Materialien und den passenden Standort.
Trockenmauer oder Bruchsteinmauer?
Jede Art von Natursteinmauer hat ihren speziellen Charme: während Trockenmauern aufgrund der Tatsache, dass ihre Fugen sehr schön bepflanzt und somit begrünt werden können, eine echte Augenweide darstellen und zudem noch Lebensräume für Kleinlebewesen bieten, sind Bruchsteinmauern stabiler und wirken darüber hinaus gleichmäßiger. Für welche der beiden Varianten sich der Gartenbesitzer individuell entscheidet, hängt zum einen von seinem persönlichen Geschmack, zum anderen von seiner übrigen Gartengestaltung ab: in rustikalen Naturgärten oder Bauerngärten fügen sich Trockenmauern nahtlos ein, während in allen anderen Gärten durchaus auch eine Bruchsteinmauer dekorativ und zugleich zweckmäßig sein kann.
Welches Equipment wird zum Natursteinmauern Bauen benötigt?
Zunächst einmal müssen die gewünschten Steine besorgt werden. Darüber hinaus wird für Trockenmauern ein Schottergemisch (32 mm Körnung) sowie Bausand benötigt.
Für Bruchsteinmauern werden weitaus mehr Materialien gebraucht:
- Eimer
- Fugeisen
- Maurerhammer
- Maurerkelle
- Mörtelmischung
- Rüttelplatte
- Wasser
- Wasserwaage
- Zementmischung
Auch ist es sinnvoll, beim Bau einer Bruchsteinmauer Handschuhe zu tragen.
Trockenmauer bauen: So geht´s!
Zunächst ist es unabdingbar, ein Fundament zu errichten. Hierfür wird ein etwa 40 cm tiefer Graben ausgeschachtet, welcher 30 cm hoch und etwa so breit wie die gewünschte Mauerhöhe sowie mit dem Schottergemisch aufgefüllt wird. Danach wird der Graben mit Bausand aufgefüllt, welcher schließlich glattgeharkt werden muss. Nun kann bereits mit dem Legen der ersten Reihe Steine begonnen werden. Hierfür sollten die größten verwendet werden, da sie als tragende Steine angesehen werden. Diese Steine müssen etwas in dem Fundament versenkt werden, damit die Mauer stabil wird; die Mitte der ausgelegten Steine wird mit Bausand aufgefüllt.
Danach werden weitere Steine aufgeschichtet, wobei folgendes zu beachten ist:
- Steine so drehen, dass die optisch ansprechendere Seite nach außen zeigt
- Nach jeder Steinreihe Mitte mit Bausand auffüllen
- Fugen mit nährstoffarmer Erde verschließen
- Steine so anordnen, dass sich die Seiten der Mauer leicht nach innen neigen
- Optimale Höhe liegt zwischen 1m und 1,5 m
- Oben glatte, flache und möglichst schwere Steine verwenden
Lubera-Tipp: Ein unregelmäßiges Schichtmauerwerk schaffen, indem unterschiedlich große und hohe Steine pro Reihe verwendet werden!
Bruchsteinmauer Bauanleitung
Eine Bruchsteinmauer zu bauen, erfordert ein wenig mehr handwerkliches Geschick; der Bau selbst erfolgt in vier Abschnitten:
- Fundament
- Mauern
- Verfugen
- Mauerkrone
Natursteinmauer Fundament schaffen
Das Fundament besteht bei einer Bruchsteinmauer aus Beton:
- Einen circa 80 cm tiefen Graben ausheben, der mindestens ein Drittel so breit wie die geplante Mauerhöhe ist
- Gegebenenfalls ein Stahlgitter in den Beton einsetzen
- Mit der Wasserwaage kontrollieren, ob das Fundament plan ist
- Gegebenenfalls vor Aushärtung des Betons ausgleichen
Natursteinmauer bauen: So geht´s!
- Ist das Fundament ausgehärtet, eine Schicht Mörtel darauf verteilen
- Erste Steinreihe tief in den Mörtel hineinsetzen
- Freistehende Mauern zweireihig bauen
- Zwischenräume zwischen den Steinen mit Mörtel füllen
- Nächste Steinreihe setzen und festklopfen
- Auf Versatz zwischen den Steinen achten
- Mit Wasserwaage kontrollieren, ob die Mauer gerade ist
Nun werden immer abwechselnd Mörtel und Steine aufgetragen, wobei wichtig ist, dass die Steine so platziert werden müssen, dass der Fuß der Mauer etwa 10% breiter ist als die Krone. Nur so kann die nötige Stabilität entstehen.
Damit die Natursteinmauer interessant und abwechslungsreich erscheint, sollten die Steine in verschiedenen Größen gewählt werden. Auch ist es optisch sehr ansprechend, wenn sie sowohl längst als auch quer gesetzt werden.
Achtung: Soll die geplante Natursteinmauer nicht freistehend sein, sondern als Beeteinfassung dienen, ist es ausreichend, nur eine Mauerreihe zu bauen!
Natursteinmauer verfugen
Wenn der Mörtel vollständig ausgehärtet ist, kann die Natursteinmauer verfugt werden:
- Lose Mörtelteile abbürsten
- Sollten dabei Löcher entstehen, müssen diese mit Mörtel gefüllt werden
- Komplette Mauer mit Wasser anfeuchten
- Fugenmörtel in die Fugen stecken
Lubera-Tipp: Falls gewünscht, kann die Mauer imprägniert werden, sobald sie handtrocken ist. Hierfür ist eine Imprägnierung aus organischen Silikonharzen zu empfehlen.
Mauerkrone errichten
Das A und O einer Natursteinmauer ist deren Krone. Diese sollte nicht nur schön aussehen, sondern auch den Naturgewalten trotzen. Damit dieses erreicht wird, sollte die Krone auf einer mindestens drei cm dicken Mörtelschicht platziert werden. Als Material eignen sich Steine, aber auch Kupfer- oder Aluminiumbleche – ganz nach dem Geschmack des Erbauers. Wichtig ist lediglich, dass die Krone mindestens drei Zentimeter breiter ist als die Mauer selbst, damit sie den Regen vom Mauerwerk fernhält.
Natursteinmauer bepflanzen
Ist die Natursteinmauer erreichtet und getrocknet, so kann mit der schönsten Tätigkeit begonnen werden: dem Bepflanzen. Hierfür sind einige Pflanzen besonders gut geeignet:
- Farne
- Gänsekresse
- Glockenblume
- Grasnelke
- Hauswurz
- Mauerpfeffer
- Polsterglockenblume
- Steinkraut
Auch einige Kräuter können sehr gut in Natursteinmauern kultiviert werden:
- Lavendel
- Rosmarin
- Thymian
Die Bepflanzung selbst beginnt damit, dass sämtliche Fugen mit einem Gemisch aus Kies und Blumenerde gefüllt werden; dies geschieht am besten mit Hilfe eines Löffels. Dann werden die Pflanzen aus ihren Pflanztöpfen genommen. Mit einem scharfen Messer werden die Wurzelballen in so kleine Stücke geschnitten, dass diese sehr gut in die Fugen hineinpassen. Danach werden sie waagerecht in die Fugen gesteckt und mit ein wenig Substrat fixiert. Schließlich werden die Pflanzen mit einem zarten Brausestrahl oder einer Gießkanne noch gewässert.
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