Freiland und Tomaten? Diese beiden Worte passen nicht wirklich zusammen, denkt man sich im ersten Moment. Tomaten können nur in einem extra dafür errichteten Tomatenhaus wachsen und gedeihen. Und wer keins hat, hat auch keine Tomaten. Die Freilandtomaten jedoch machen es für Sie möglich, dass Sie auch in einem kleinen Garten, oder sogar einem Kübel auf der Terrasse, ohne Regenschutz, Tomaten anbauen können. Eine Pflanzanleitung und weitere wichtige Informationen über Freilandtomaten, erhalten Sie in diesem Artikel.
Was sind Freilandtomaten?
Bei Freilandtomaten, wie sie im Lubera® Sortiment geführt werden, versteht man robuste Stabtomaten. Diese können wie der Name schon sagt im Freiland, also ohne Tunnel oder Tomatenhaus angebaut werden. Durch ihre Robustheit stellt Regen für diese Sorten, im Gegensatz zu normalen Tomatensorten, kein Problem dar. Grund dafür ist ihre hohe Toleranz gegenüber der Pilzkrankheit Phytophthora infestans, auch Kraut- und Knollenfäule genannt, die andere Tomaten schnell das Zeitliche segnen lässt. Das bringt natürlich den grossen Vorteil, dass so auch nur wenige Pflanzen gesetzt werden können, ohne dass man sich dafür ein Plastikhaus in den Garten stellen muss.
Video: Freilandtomaten für jeden Garten
Freilandtomaten säen oder Jungpflanze pflanzen?
Nun aber zum Pflanzen der Freilandtomaten. Säen oder Jungpflanze? Das ist die erste grosse Frage. Bei allen Sorten die von Lubera® angeboten werden, handelt es sich um sogenannte samenfeste Sorten. Das heisst, dass Sie die Samen der Tomaten wieder aussäen können und die gleiche Sorte erhalten werden. Es gibt also keine genetische Aufspaltung. Dadurch stellt die Aussaat eine Möglichkeit dar, eigene Freilandtomaten zu ziehen. Eine andere Variante ist der Kauf von Tomatenjungpflanzen. Dabei erhalten Sie eine starke Pflanze im gut durchwurzelten Topf.
Bild: Lubera® Freilandtomate 'Primabella' - die robuste, rote, aromatische Freilandtomate
Der grösste Vorteil dabei ist, dass die Pflanzen erst nach den Eisheiligen, also ohne Frostgefahr, gepflanzt werden können und so einer sicheren Ernte ein Problem weniger im Weg steht. Also: mit den Sorten von Lubera® sind beide Varianten möglich, wobei die Jungpflanze den sichereren Weg darstellt. Falls Sie Ihre Tomate nicht bei Lubera® erworben haben und nicht wissen, ob es sich um eine samenfeste Sorte handelt, würde ich von einer Aussaat abraten, da das Ergebnis im Grossteil der Fälle, durch genetische Aufspaltung, nicht zufriedenstellend sein wird.
In den Topf oder in den Boden?
Prinzipiell ist beides möglich. Fakt ist die Tomaten brauchen kein Dach über dem Kopf. Sie können also einfach in den Garten oder in einen Topf auf der Terrasse gepflanzt werden. Grundsätzlich sollte bei einer freien Pflanzung ein Vlies verwendet werden, um die Tomatenpflanze vor Spritzwasser zu schützen. Dadurch überträgt sich nämlich die Kraut- und Knollenfäule. Auch wenn es sich um tolerante Sorten handelt, kann es zu einem Befall kommen, der so vorsorglich verhindert werden kann.
Bild: Tomatenpflanze in Vlies mit Bambusstab
Vor Allem wenn auf dem selben Standort schon Tomaten oder Kartoffeln standen, ist eine Verwendung von Vlies sehr empfehlenswert. Dieses Risiko kann durch dir Pflanzung in einen Topf verringert werden, da dort der Pilz mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht vorhanden ist. Als Topfgrösse empfehlen wir eine Mindestgrösse von 20 Litern. Dann muss auch nicht jeden Tag gegossen werden. Als Pflanzerde wäre hier, durch ihre grobporige Struktur, die Fruchtbare Erde Nr. 1 die erste Wahl.
Wie werden Freilandtomaten gepflanzt?
Grundsätzlich gilt bei Tomaten, so auch bei den Freilandtomaten, immer: tief pflanzen. Das heisst, wenn Sie Ihre Jungpflanze im Topf erhalten, sollte der Wurzelballen nach dem Pflanzen ungefähr 5-10 Zentimeter unterhalb der Oberfläche liegen. Dadurch kann es natürlich möglich sein, dass Sie die untersten Blätter entfernen müssen. Dies wirkt sich aber bei den starken Pflanzen meist nicht auf das Wachstum aus. Sehr wichtig beim Pflanzen einer Topfjungpflanze ist auch das Aufrauen des Wurzelballens, um so ein gutes Anwachsen der Tomate zu ermöglichen. Als letzten Schritt sollten Sie natürlich nicht das ausgiebige Angiessen vergessen. Um das Anwachsen zu garantieren ist ein guter Bodenschluss der Pflanze unabdingbar. Dieser wird durch viel Wasser nach dem Pflanzen hergestellt.
Pflege der Freilandtomaten
Wenn Sie Ihre Tomaten erfolgreich gepflanzt haben werden die nächsten Schritte wichtig: die Pflege. Da es sich bei den Freilandtomaten um Stabtomaten handelt, sind sie auch als solche zu behandeln. Das bedeutet sie benötigen eine 'Stehhilfe'. Dafür eignet sich ein Pfahl oder starker Bambus, an dem die Pflanze in regelmässigen Abständen angebunden wird. Ebenfalls kann, falls eine Befestigungsmöglichkeit vorhanden ist, die Tomate an einer Schnur gezogen werden. Dazu wird eine lockere Schlaufe um den unteren Stängel der Tomate gelegt.
Bild: Lose Schnur an Tomatenstängel
Nachdem die Schnur oben befestigt wurde kann die Tomate eingedreht werden und wird so gestützt.
Bild: In Schnur eingedrehte Tomate
Auch das Ausgeizen, das man von Stabtomaten kennt, sollte hier Verwendung finden, um einen aufrechten und schönen Wuchs zu garantieren. Zu diesem Thema gibt es aber bereits einen ausführlichen Artikel, den ich Ihnen sehr empfehlen kann. Eine weitere vorsorgliche Pflegemassnahme ist das Entfernen der unteren, den Boden berührenden, Blätter. Dies sollten Sie tun, wenn die Pflanze genug Blätter oberhalb ausgebildet hat, um sie nicht zu stark zu schwächen. Der Hintergrund des Entfernens ist, mal wieder, die Kraut- und Knollenfäule. Diese kann durch den Boden berührende Blätter sehr leicht die Pflanze infizieren, weshalb dies nach Möglichkeit verhindert werden sollte.
Video: Pflege von Tomaten im Freiland
Wenn Sie diese Tipps befolgen, steht der anfänglich irritierenden Verbindung von Freiland und Tomate in Ihrem Garten nichts mehr im Wege.
Tomatendach