In den eigenen Garten einen Feigenbaum pflanzen und leckere, süße Feigen ernten - das muss kein Traum bleiben. In diesem Beitrag erfahrt Ihr alles Wissenswerte über den Feigenbaum und wie Ihr ihn pflanzen könnt. Dazu gehören Informationen zur Auswahl der passenden Sorten, zum Standort und zur Pflege Eures Feigenbaums.
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Inhaltsverzeichnis
- Wissenswertes zum Feigenbaum
- Einen Feigenbaum pflanzen - der Standort
- Der Standort in eurem Garten
- Einen Feigenbaum pflanzen - die Sorten
- Winterharte Feigensorten
- Bedingt winterharte Sorten
- Die Pflege des Feigenbaums
- Den Feigenbaum einpflanzen
- Die Düngung
- Den Feigenbaum schneiden
- Früchte und Ernte bei den Feigen
Wissenswertes zum Feigenbaum
Feigenbäume, die botanisch Ficus carica heißen, sind auf der ganzen Welt, aber vor allem im Mittelmeerraum verbreitet. Süße und leckere Feigen sind daher ein fester Bestandteil der Mittelmeerküche. Die Feige ist eine Jahrtausende alte Kulturpflanze, was auch so manche biblische Geschichte zeigt. Die Feigenkultur ist Grundlage für die Züchtung zahlreicher Sorten, die viele Möglichkeiten bieten, wenn Ihr einen Feigenbaum pflanzen wollt.

Die 'Blüte' der Feige liegt im Inneren der Fruchtknoten. Viele Feigensorten sind selbstbefruchtend.
An verschiedene Standorte angepasste Sorten sind auch deswegen wichtig, da Feigenbäume hierzulande in der Regel nur bedingt winterhart sind. Aufgrund ihrer südlichen Herkunft halten viele Sorten Fröste nur im geringen Umfang aus. Auf der anderen Seite liefern besonders wärmeliebende Feigen die süßesten Früchte.
Wenn Ihr die Feige in einem kühlen Winterquartier überwintern wollt, habt Ihr bei den Sorten noch mehr Spielraum. Es kommt in jeden Fall darauf an, die richtige Sorte für Euren Standort zu finden, wenn Ihr einen Feigenbaum pflanzen wollt.
Einen Feigenbaum pflanzen - der Standort
Bei der Auswahl der Feigensorte hängt es vor allem davon ab, in welcher Region euer Garten oder Eure Terrasse liegt. Im deutschsprachigen Raum reicht das Spektrum von recht kalten Regionen im Osten und Südosten und in den Alpen bis hin zu recht milden Regionen in Küstennähe. Besonders mild sind auch Weinbaugebiete, die daher eine lang jährige Feigentradition haben. Wenn Ihr also in einer milden Region lebt, dann reicht eine bedingt winterharte Feigensorte aus. Diese Sorten halten Tiefsttemperaturen bis zu -12° aus. Sie können also auch in milderen Regionen mit nicht ganz so kalten Wintern ausgepflanzt werden.

Die großen Blätter der Feigen sammeln Sonnenlicht ein, um Zucker für süße Feigen zu sammeln.
Dagegen können die Winter in kalten Regionen wie etwa in den Hochlagen durchaus sehr ungemütlich werden. Tiefsttemperaturen im deutlich zweistelligen Minusbereich sind nicht ungewöhnlich. Für diese Regionen gibt es winterhart Feigensorten. Diese Sorten überstehen einen Winter draußen sehr gut. Aber auch bei ihnen kommt es darauf an, wie und wo sie im Garten ausgepflanzt werden.
Der Standort in eurem Garten
Unabhängig davon ob in eurer Region milde oder eher kalte Winter vorherrschen, könnt Ihr mit der Auswahl des richtigen Feigenstandorts in Eurem Garten das Gedeihen Eures Feigenbaums deutlich fördern. Der individuelle Standort für den Feigenbaum muss der Feige ausreichend Platz geben, denn mit ihren großen Blättern und ausladenden Zweigen wächst sie sehr üppig. Noch wichtiger aber ist, dass die Feige möglichst viel direkte Sonne kommt. Das Sonnenlicht wird benötigt, um Zucker für die süßen Feigen zu bilden.
Weiter ist es gerade in kalten Regionen sehr hilfreich, wenn der Feigenstandort geschützt ist. Ein Schutz kann eine Rückwand sein oder Gehölze, die die Feigen umgeben und sie vor kalten Winden schützen. Gerade eine sonnenbeschienene Rückwand führt zu einem Wärmestau und zur Abgabe von Wärme in den Abend- und Nachtstunden. Dieser Mechanismus verlängert das Wachstum der Feigen.
Einen Feigenbaum pflanzen - die Sorten
In den klassischen Feigen-Ländern und um das Mittelmeer -also vor allem Frankreich, Italien oder Griechenland- werden eine große Zahl von Feigensorten kultiviert. Nur wenige davon werden bei uns im Baumschulen und Fachgärtnereien angeboten. Ihr solltet also auf jeden Fall einen versierte Anbieter auswählen, der auch unterschiedliche Feigensorten anbieten kann. Beim Kauf eines Feigenbaums solltet ihr auf die Sortenangabe und dazugehörige Information zur Winterhärte achten. Hier sind mögliche Sorten:
Winterharte Feigensorten
Winterharte Feigensorten halten Temperaturen bis zu -20° aus. Allerdings sollte diese Grenze nicht ohne Not ausgetestet werden. Vielmehr gedeihen auch winterharte Feigensorten besser wenn sie wie oben beschrieben einen geschützten Standort haben. Aber mit Auswahl einer solchen Sorte reduzierte Ihr das Risiko eines Frostschadens erheblich. Winterhharte Sorten sind:
- Bianco
- Early Dark
- Bornholmfeige
- Brown Turkey
- Ronde de Bourdeaux
- Twotimer
Bedingt winterharte Sorten
Bedingt winterharte Sorten halten Temperaturen bis -12° C aus, sind dafür aber ertragstärker, auch die Früchte sind süßer. Feigensorten, die unter bestimmen Bedingungen winterhart sind, sind:
Die Pflege des Feigenbaums
Neben der Auswahl der Sorte, die zu Eurem Standort passt, und der Wahl des Standorts selbst, ist natürlich die richtige Pflege Voraussetzung für leckere Feigen aus Eurem Garten. Wichtig ist bei ausgepflanzten Feigen vor allem das Einpflanzen und Winterschutz* in ersten Jahren.

Hilfreich ist ein geschützter Platz, an dem sich die Wärme staut.
Den Feigenbaum einpflanzen
Das Pflanzloch sollte ausreichend groß sein, die Erde eher durchlässig, wenn Ihr den Feigenbaum einpflanzt. Achtet darauf, dass das Pflanzloch auch nach unten durchlässig ist. Manchmal gibt es undurchlässige Lehmschichten, die müsst Ihr auflockern und durchstoßen.
Pflanzzeit ist Herbst oder Frühjahr, am Besten pflanzt Ihr den Feigenbaum dann, wenn er keine Blätter hat. Nach dem Pflanzen füllt Ihr das Pflanzloch mit Erde auf und drückt diese fest an. Bei großen Feigenbäumen kann ein Pfahl eingesetzt werden, damit der Feigenbaum gerade steht. Schließlich wird der Feigenbaum gründlich angegossen. Das solltet Ihr in den ersten Tagen nach dem Anpflanzen täglich wiederholen, feuchte Erde hilft dem Feigenbaum beim anwurzeln.

Junge Feigen reifen schnell.
Die Düngung
Wenn ihr im Freiland einen Feigenbaum pflanzen wollt, muss nicht zwingend gedüngt werden, denn der Feigenbaum bezieht Nährstoffe aus der direkten Umgebung. Manchmal aber ist der Boden nicht so nährstoffreich, so dass eine Nachdüngung im Frühjahr sinnvoll ist. Dazu kann auch ein organischer Dünger wie etwa Mist oder Kompost gewählt werden. Aber auch ein mineralischer Volldünger kann gewählt werden.
Den Feigenbaum schneiden
Feigenbäume gelten als schnittfreudig und können problemlos beschnitten werden. Abgefrorene Äste und Zweige können problemlos entfernt werden, ein Neuaustrieb ist wahrscheinlich. Beim Erziehungsschnitt wird die Krone in Form gebracht. Dabei sollte ein Haupt- und mehrere Nebentriebe herausgebildet werden. Die Spitzen sollten abwechselnd stehengelassen und beschnitten werden. Da sich die Fruchtknoten am neuen und am letztjährigen Holz bilden, ist dieses Abwechseln sinnvoll.
Früchte und Ernte bei den Feigen
Zum Glück sind die meisten Feigensorten selbstbefruchtend, denn die Befruchtung ist beim Feigenbaum nicht ganz einfach. Die Befruchtung wird in südlichen Regionen von der Feigenwespe durchgeführt, die in das Innere der Fruchtknoten kriecht und die dortige Innenblüte befruchtet. Hierzulande kommt die Feigenwespe nicht vor, so dass die Selbstbefruchtung zu Früchten führt.
Die Früchte wachsen im Frühjahr und reifen bis zum Herbst. Bei Sorten wie Twotimer kommt es sogar zu zweimaliger Ernte im Jahr. Die Feige sollen nicht zu spät geerntet werden, da sie schnell überreif werden.
Hallo, mein Feigenbaum trägt auch dieses Jahr wieder reichlich. Immerwieder kann ich reife Früchte ernten. Aber wie jedes Jahr gibt es auch eine Unzahl von kleineneren und kleinsten Früchten, welche nicht größer und reifer werden. Haben Sie einen Tipp, wie man diese Früchte verarbeiten kann?
Eine zweite Frage betrifft die Wurzeln. Da mein Feigenbaum Nähe an der Hauswand steht, sind mir schon Bedenken zugetragen worden, die Wurzeln könnten die Mauer beschädigen. Wie sind Ihre Erfahrungen?
Vielen Dank für eine Antwort
Franz-Ferdinand Henrich
Hallo,
die kleinbleibenden Früchte können Sie entfernen, um die größeren Früchte zu stärken.
Da sie ja nicht reif werden, ist die Verarbeitung nicht ganz so gut möglich. Ich würde die Früchte auf den Kompost geben, dort helfen sie, Nährstoffreichen Boden zu bilden.
Die Feige hat eine Herzwurzel. Da sie hierzulande nicht stürmisch wächst, ist die Gefahr für das Mauerwerk übersichtlich.
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth
Toll, herzlichen Dank