Du möchtest eine Blumenwiese anlegen? Das ist eine gute Idee! Die Blumenwiese ist eine wildromantische Form der Gartenverschönerung, ein echter Blickfang für jedes Grundstück und zudem noch einfach zu pflegen, wenn du einige Regeln bei der Neuanlage beachtest. In diesem Beitrag zeigen wir dir, auf was du alles achten musst und wir verraten dir ein paar Tricks, damit dein Blumenwiesen-Projekt gelingt. Im Lubera® Shop kannst du Blumenwiese Samen kaufen und in deinem Garten aussäen.
Zusammenfassung: Blumenwiese anlegen
- Blumenwiesen sind Grünflächen aus Gräsern und blühenden Pflanzen.
- In den Mischungen sind 30 bis 40 verschiedene Wildblumen, Zierpflanzen, Kräuter und in der Regel 50 bis 70 % Gräser enthalten.
- Es blühen niemals alle Arten gleichzeitig. Die Blumen lösen sich im Verlauf des Jahres ab.
- Weil der Boden und die Witterung einen Einfluss auf das Wachstum und die Blüte der Pflanzen haben, sieht eine Mischung auf jedem Standort anders aus.
- Zur dauerhaften Erhaltung der Artenvielfalt müssen Blumenwiesen regelmässig gemäht werden.
Besonderheiten von Blumenwiesen
Blumenwiesen sind Grünlandflächen, in denen zwischen Gräsern Blütenpflanzen wachsen. Sie entwickelten sich in den letzten Jahrtausenden durch die Kulturmassnahmen der traditionellen Landwirtschaft mit Weiden und Heumahd. Ihre Artenvielfalt wird dadurch erhalten, dass sie ein- bis dreimal im Jahr gemäht werden. Der Schnitt hält die Gräser kurz und sorgt dafür, dass spät blühende Pflanzen ausreichend Licht bekommen. Abhängig vom Boden entwickeln sich an verschiedenen Standorten sehr unterschiedliche Arten von Blumenwiesen.
Auf nährstoffarmem, trockenem Boden entwickeln sich Magerrasen oder Trockenrasen. Typische Pflanzen im Trockenrasen sind Skabiosen, Echtes Labkraut und Sandthymian.
Auf mässig nährstoffreichen Standorten und schwach gedüngten Flächen wachsen Fettwiesen. In ihnen findet man unter anderem Wilde Möhre, Margeriten, Platterbsen, Ehrenpreis und Spitzwegerich.
Feuchtwiesen sind an Standorte mit feuchtem Boden angepasst. Hier findest du Pflanzen wie Seggen, Sumpfdotterblumen, Wiesenschaumkraut, Lichtnelken und Knabenkraut.
Möchtest du eine Blumenwiese anlegen, musst du bei der Auswahl der Blumenmischung auf deren Standortansprüche achten.
Bilder: Am Lubera Standort in der Schweiz wurde eine reine Wildblumen- und Kräutermischung ohne Gräser ausgesät. Die darin enthaltenen Pflanzen kommen mit einem mageren Boden und einem sonnigen oder halbschattigen Standort zurecht.
Bodenvorbereitung
Viele Gartenbesitzer ärgern sich nach der Aussaat von Blumenmischungen über das "Unkraut", das angeblich in der Samentüte war. Gartenboden ist von Natur aus mit Unkrautsamen durchsetzt. Zwischen 5.000 und 150.000 Samen liegen als Samenbank in einem Quadratmeter Mutterboden. Wird der Boden bewegt, gelangen sie an die Oberfläche und keimen. Darum solltest du ein Beet für eine Blumenwiese einige Wochen vor der Aussaat vorbereiten. Grabe den Boden um, ebene ihn ein und harke ihn, bis du eine feine, krümelige Oberfläche hast. Dann wässere das Beet regelmässig und beseitige die keimenden Unkräuter. Erst wenn nichts mehr keimt, ist es Zeit, die Blumenwiesenmischung auszubringen.
Standortwahl – eine passende Mischung finden
Wähle für die Blumenwiese einen Standort, den du in den nächsten Jahren nicht für etwas anderes nutzen willst. Im Gegensatz zu Blumenmischungen enthalten Blumenwiesenmischungen 50 bis 70 % Gräser und verschiedene Wildkräuter wie Wegerich und Klee. Sie sind nicht für die schnelle Begrünung von Flächen gedacht, sondern für die langfristige Kultur. Die Gräser sorgen für eine dauerhafte Bodendeckung, die einjährige Blumen versamen sich und kommen im nächsten Jahr wieder, während die mehrjährigen Arten immer neu aus dem Boden austreiben.
Im Angebot sind Blumenwiesensamen für trockene, sonnige Standorte, feuchte Teichränder, Feuchtwiesen, Schattenplätze und sogar für Verkehrsinseln. Wähle eine Mischung aus, die für deinen Standort geeignet ist.
Grundsätzlich ist ein nährstoffarmer Boden für Wildblumen günstiger als eine gedüngte Fläche. Auf nährstoffreichen Böden bilden sie viel Blattmasse, blühen aber spät oder gar nicht und nur sehr spärlich. Ausserdem profitieren schnell wachsende Gräser von den Nährstoffen und unterdrücken die Blütenpflanzen. Ist dein Boden stickstoffreich, kannst du eine Mischung für Fettwiesen ausbringen.
Für Hausgärten werden zusätzlich verschiedene Mischungen für Schmetterlinge, Bienen, Schildkröten oder Kaninchen angeboten, die teilweise keine Gräser enthalten.
Der beste Aussaatzeitpunkt
Grundsätzlich können Blumenwiesen zwischen März und September ausgesät werden. Bei Mischungen mit einjährigen Pflanzen ist eine Aussaatzeit im April oder Mai günstig, damit die Pflanzen bereits im ersten Jahr blühen und sich versamen. Bei manchen Blumenwiesen empfehlen die Anbieter aber eine Aussaat im Spätsommer oder Herbst. Beachte die Aussaathinweise auf der Verpackung.
Blumenwiese anlegen
- Wässere die Fläche so, dass die Erde bis in eine Tiefe von 5 bis 10 cm feucht ist.
- Die Aussaat erfolgt per Hand oder mit einem Streuwagen.
- Je nach Mischung und Standort werden 2 bis 10 g pro Quadratmeter ausgebracht.
- Enthält das Produkt einen Füllstoff als Aussaathilfe kann die Aufwandmenge grösser sein.
- Du kannst das Saatgut mit feinem Sand vermischen, damit die Menge sich leichter verteilen lässt und bereits besäte Flächen besser erkennbar sind.
- Ausgesät wird in zwei bis drei Durchgängen (längs, quer und diagonal).
- Drücke die Samen mit einer Walze oder Trittbrettern an.
- Wässere das Saatbeet zum Abschluss mit einer feinen Brause, damit die Samen nicht zusammengespült werden.
- Halte das Beet 4 bis 6 Wochen feucht, damit auch die spät keimenden Samen eine Chance haben aufzugehen.
- Sind die Pflanzen 15 bis 20 cm hoch, mähst du die Wiese zum ersten Mal. Das hemmt das Wachstum der Gräser und hilft den mehrjährigen Blütenpflanzen, die länger zum Keimen und Wachsen benötigen.
Pflege einer Blumenwiese
Die Pflege einer Blumenwiese ist davon abhängig, um was für eine Mischung es sich handelt und wie nahrhaft der Boden ist. Einige Magerwiesen und Schattenmischungen müssen nur einmal im Jahr oder im Zweijahresrhythmus gemäht werden. Dann wird im Herbst (September) geschnitten, wenn alle Samen ausgereift sind. Andere Blumenwiesen werden jährlich im Juli und September geschnitten. Fettwiesen mähst du mindestens zweimal im Jahr (Ende Juni und Ende August) oder sogar dreimal. Häufigkeit und Zeitpunkt und ob das Mähgut abgeräumt werden muss, entnimmst du am besten der Pflegeanleitung der jeweiligen Mischung. Damit die Samen ausfallen können, bleiben bei manchen Blumenwiesen die abgemähten Pflanzenteile auf der Fläche, bis sie trocken sind. In anderen Fällen werden sie sofort entfernt, weil die Pflanzen sich zum Zeitpunkt des Schnitts bereits versamt haben.
Lubera-Tipp: Eine Nachsaat ist in der Regel nicht notwendig: Die Blumen bilden selbst genug Samen, dass eine einmal angelegte Blumenwiese über viele Jahre hinweg ihrem Besitzer grosse Freude machen wird. Im Übrigen nicht nur ihm, sondern auch Bienen und anderen Insekten...
Geduld ist gefragt
Mit einer Blumenwiesenmischung, die für deinen Standort geeignet ist, legst du das Fundament. Wie sich deine Wiese entwickelt, hängt vom Boden, der Witterung und den Pflegemassnahmen ab. Durch die Wahl des Schnittzeitpunkts beeinflusst du, welche Arten sich in welchem Masse versamen können. Entfernst du das Mähgut regelmässig, wird der Boden mit der Zeit immer nährstoffärmer und die Zusammensetzung der Pflanzengesellschaft passt sich daran an. In jedem Fall dauert es einige Jahre, bis sich eine artenreiche, üppig blühende Wiese entwickelt.