Der Berglauch (Allium senescens) ist eine dekorative und essbare Pflanze, die in bergigen Gebieten auf Wildwiesen bis in eine Höhe von etwa 2.300 Meter natürlich wächst. Seine Blütezeit dauert von Juli bis September. Die rosa Blütenköpfe sind nicht nur in Bauergärten zwischen Lavendel, Salbei und Thymian sehr beliebt, sondern auch als Beischmuck in Blumenarrangements. Kulinarische Liebhaber verwenden den Berglauch auch in der Küche. Er wird oft Salaten beigemischt und gibt diesen eine würzig scharfe Note.
Inhaltsverzeichnis
- Berg-Lauch (Allium senescens): Pflegetipps für Schnellleser
- Allgemeine Infos über den Berglauch (Allium senescens)
- Standort des Berg-Lauchs
- Boden – Bodenansprüche von Allium senescens
- Pflanzen, Pflanzabstand und Aussaat
- Berglauch Bilder-Galerie
- Blüte – Bienenweide und Deko
- Laub und Stängel
- Knollen und Zwiebel
- Richtig pflegen und gießen
- Schneiden und Rückschnitt
- Vermehrung des Berg-Lauchs
- Kulinarisches
- Überwintern
- Krankheiten und Schädlinge
Berglauch (Allium senescens) – Steckbrief von Lubera®
Berg-Lauch (Allium senescens): Pflegetipps für Schnellleser
- Blütezeit: Juli bis Anfang September
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: steinig, kalkhaltig, kalkarm
- Pflanzzeit: Frühjahr oder Herbst
- Pflanzen: mindestens 20 cm Pflanzabstand halten
- Boden/ Erde: warm und durchlässig
- Kübelhaltung: möglich
- Vermehrung: vegetativ und durch Samen
- Aussaatzeit: Februar bis April
- Gießen: wenig
- Düngen: nach Bedarf
- Blütenpflege: entfällt
- Schneiden: kein Rückschnitt erforderlich
- Überwinterung: im Freien möglich, da winterfest
- Pflanzenhöhe/-größe: etwa 45 cm
- Wachstum: mäßig schnell, Ausbildung von kriechenden Horsten
- Giftig: nein
- Heilwirkung: unbekannt
- Krankheiten: Staunässe vermeiden
- Schädlinge: Schnecken und Blattläuse bei geschwächten Pflanzen
Allgemeine Infos über den Berglauch (Allium senescens)
Der Berglauch ist eine dekorative und zugleich schmackhafte Bauerngarten- und Steingartenpflanze, welche eine Wuchshöhe von etwa 7 bis 45 cm haben kann. Taxonomisch lässt sich Allium senescens in die Ordnung der Spargelartigen (Asparagales) und in die Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) einordnen. Seine Bezeichnung Berglauch verdankt die Pflanze nicht zuletzt durch die Einordnung in die Unterfamilie der Lauchgewächse (Allioideae), genauer der Gattung Lauch (Allium) und der Art Allium senescens. Die Art Allium senescens kann dabei noch einmal in die Unterarten Allium senescens ssp. montanum und Allium senescens ssp. senescens unterteilt werden, wobei der äußere Unterschied jedoch kaum sichtbar ist. Weitere botanische Bezeichnungen sind Allium glaucum und Allium lusitanicum. Diese Bezeichnungen werden auch als Synonyme gebraucht.
Lubera-Tipp: Allium senescens ssp. montanum teilt sich die synonyme Bezeichnung Allium lusitanicum mit Allium x cornutum (Lemgoer Johannislauch). Allerdings lässt sich der Lemgoer Johannislauch nur vegetativ vermehren und nicht aus Samen wie bei Allium senescens ssp. montanum. Der Lemgoer Johannislauch bringt ausschließlich sterile Blüten hervor. Hier ist also Vorsicht geboten, um Verwechselungen auszuschließen.
Der Berg-Lauch trägt als weitere Bezeichnungen Deutscher Knoblauch und Johannislauch. Die Bezeichnung Johannislauch wurde de
m Berg-Lauch deshalb zugewiesen, weil traditionell am 24. Juni, zum Johannistag, die Ernte der kleinen Pflanzenknollen erfolgte. Demzufolge nannten viele Bauern den Berglauch Johannislauch. Auch heute wird dieser noch in Deutschland kultiviert. Vor allem im Westfälischen Raum findet er Anklang unter vielen Bauern und Gartenbesitzern.
Standort des Berg-Lauchs
Der Berglauch fühlt sich vor allem auf sonnigen Plätzen auf Wildwiesen und auf Böden mit felsigem und steinigem Untergrund sehr wohl. Daher findet man ihn in wilder Form vorrangig auch im Mittelmeergebiet. Er kann aber auch bis in die Bayerischen Alpen vordringen. Sein Verbreitungsgebiet ist trotz der Liebe zu sonnigen und trockenen Plätzen vornehmlich auf Europa beschränkt. Er wurde jedoch auch schon in der Mongolei und in Sibirien vereinzelt gesichtet.
Boden – Bodenansprüche von Allium senescens
Die alte Bauerngartenpflanze liebt basenreiche, humose und sonnige Steinböden. Besonders gut gedeiht der Berglauch in warmen Böden, die flachgründig sind sowie auf kalkarmen, steinigen und kalkhaltigen Böden. Insgesamt sollte der Boden jedoch trocken und am liebsten steinig und warm sein. Dann fühlt sich der Berg-Lauch so richtig heimisch.
Pflanzen, Pflanzabstand und Aussaat
Die Samen von Allium senescens können von Februar bis April (je nach Witterung) direkt ins Freiland ausgesät werden. Anders als bei vielen Lauchgewächsen benötigt der Berg-Lauch keine Kälte für die Keimung. Aber Achtung! Allium senescens ist ein Lichtkeimer. Dies bedeutet, dass die Samen lediglich leicht auf den Boden angedrückt werden, jedoch nicht mit Erde bedeckt werden. Eine Vorkultur im Haus ist möglich, um kräftigere Pflanzen hervorzubringen. Es empfiehlt sich die Aussaat auf einem durchlässigen Boden mit trockenem Standort. Wer vorkultiviert hat, kann seine Pflänzchen dann auch als Randbepflanzung in Steingärten setzen.
Der Berglauch erreicht insgesamt eine Wuchshöhe bis 40 cm. Sein Wuchs ist aufrecht und horstig. Daher sollte ein Pflanzabstand von mindestens 30 cm eingehalten werden, um ein optimales Wachsen der Pflanze zu gewährleisten. Der Berglauch muss keineswegs allein stehen. Er eignet sich bestens zu Gruppenpflanzungen, um ein visuelles Highlight in den Garten zu zaubern. Dabei können maximal sieben Pflanzen auf einen Quadratmeter gepflanzt werden. Aber auch Kombinationen mit anderen Pflanzen, wie zum Beispiel Thymian, Lavendel, Flieder und Salbei sind möglich. Hier sind keine Grenzen gesetzt, da der Berg-Lauch eine gut verträgliche Pflanze ist.
Lubera-Tipp: Grundsätzlich ist Allium senescens mehrjährig. Dies sollte bei der Pflanzung berücksichtigt werden. Wer also ein Gruppenarrangement mit anderen Pflanzen ins Auge gefasst haben sollte, der sollte am besten mehrjährige Pflanzen wählen. Somit kann man ohne nachzupflanzen jahrelang die Blütenpracht erleben und sich daran erfreuen.
Blüte – Bienenweide und Deko
Die Blüte des Berglauchs ist doldenartig und becherförmig. Sie erstrahlt zur Blütezeit Anfang Juli bis September in einem Purpurrosa bis Violett. Die halbkugelige Blütendolde ist etwa 2 bis 5 cm groß. An ihr sitzen zahlreiche kleine Blüten, die ein duftendes Aroma versprühen. Jede der Blüte besitzt äußere und innere Perigonblätter, die schmal und lanzettartig erscheinen. Die inneren Perigonblätter sind von der Länge her größer als die äußeren Perigonblätter. Zudem besitzt jede der Blüten an der Dolde auch Staubblätter, die über die Perigonblätter herausschauen. Die Staubfilamente haben dabei eine Länge von 4 bis 6,5 mm und verfügen an der Basis über eine Breite von 0,5 bis 1 mm. Der Fruchtknoten des Berglauchs ist dreiteilig, die sich bildende Fruchtkapsel 4 mm. Insgesamt wird die Pflanze gern von Bienen, Schmetterlingen (Bienenweide) und anderen Insekten angesteuert, da sie sehr nektarreich und wohl aromatisiert ist.
Lubera-Tipp: Warum nicht auch den Berg-Lauch ins Haus holen? Schneiden Sie einige lange Blütenstängel des Allium senescens ab und drapieren Sie diese in eine schöne Vase. Der Berg-Lauch verschönert somit Ihr Zuhause etwa eine Woche lang.
Laub und Stängel
Der Berglauch bildet bläulich-grünes Laub aus, das auch im Winter oftmals nicht abgeworfen wird. Dies macht ihn unter Gartenfreunden nicht selten zum Geheimtipp. Das immergrüne Laub ist zudem auch essbar und wird oftmals in Salaten beigemischt oder dient als Garnierbeiwerk zu Fischspeisen. Die Stängel haben eine kantige Form. An ihnen sitzen etwa 4 bis 9 Blätter, die eine Breite von 0,1 bis 0,6 cm und eine Länge von 4 bis 30 cm aufweisen können. Das Erscheinungsbild der Blätter ist recht flach und grundständig. Die Unterseite ist nicht gekielt und kann etwas gerundet sein.
Knollen und Zwiebel
Die Knollen und Zwiebeln des Berglauchs sind ungefähr 1 cm groß, konisch und essbar. Ihr etwas schärferer Geschmack erinnert an dem des Knoblauchs. Die Anordnung der dünnhäutigen Zwiebeln ist zu mehreren hintereinander horizontal.
Richtig pflegen und gießen
Der Berglauch ist äußerst pflegeleicht und ausdauernd zugleich. Somit bedarf es keiner intensiven Pflege. Er muss nicht zurückgeschnitten werden. Im Winter behält er im Normalfall sein grünes Laub. Nach der Blüte bildet der Berglauch einen dekorativen Fruchtschmuck aus, der jedoch nicht genießbar ist. Sein Wasserbedarf ist eher gering bis minimal.
Schneiden und Rückschnitt
Allium senescens muss nicht geschnitten werden. Er ist sehr genügsam und pflegeleicht. Allerdings sollte vor der Pflanzung bedacht werden, dass sich der Berg-Lauch kriechend fortbewegt und dabei dichte Horste ausbilden kann. Er kann sich somit nach allen Seiten hin mit der Zeit ausbreiten. Wem dies zu viel ist, der kann die Pflanze zurückschneiden oder einfach ein wenig samt Ballen zurechtstutzen.
Vermehrung des Berg-Lauchs
Die Vermehrung der dekorativen Bauerngartenpflanze erfolgt in der Regel über Samen, die in den Kapselfrüchten von September bis Oktober ausgebildet werden. Ausgesät werden kann die Pflanze dann entweder direkt im Freiland oder vorkultiviert in Töpfen. Die Pflanze kann aber auch vegetativ vermehrt werden. Dies bedeutet, dass die Zwiebeln einfach geteilt werden können. Die beste Zeit für eine vegetative Vermehrung ist der Herbst.
Kulinarisches
In der Küche findet der Berg-Lauch großen Anklang. Von der Pflanze können der Stängel, die Zwiebeln, das Laub sowie die Blüten gegessen werden. Die kleinen Zwiebeln haben einen kräftigen süß-pfeffrigen Geschmack, wohingegen der Geschmack des Laubes eher zum Zwiebelartigen tendiert. Zwiebel und Laub werden häufig in Salaten und als Beiwerk zu edlen Speisen verwendet. Die Blüten schmecken leicht knoblauchartig, sodass sie vor allem als Garnitur auf Häppchen gern arrangiert werden.
Lubera-Tipp: Genießen Sie die Johanniszwiebeln zu frischen Kartoffeln, zu Frikadellen oder zu einem Braten. Erhitzen sie dazu 50 g Butter in einem Topf und geben die Zwiebeln dazu. Lassen Sie diese kurz anschwitzen. Geben Sie nun 0,5 ml Rindfleischbrühe, 1 Prise weißen Pfeffer und eine 1 Prise Salz hinzu. Lassen Sie alles etwa 20 Minuten köcheln. Zum Schluss das Ganze dann mit Zucker und Essig je nach Intensität und Geschmack süß-sauer abschmecken und gegebenfalls mit Semmelbröseln kurz anbinden. Guten Appetit!
Überwintern
Der Berg-Lauch kann im Freien überwintert werden, da die Pflanze bis zu – 25 Grad winterhart ist. Diese Eigenschaft verdankt sie ihrem natürlichen Standort in den Bergen. Dort herrschen im Winter in der Regel eisige Temperaturen. Die Knollen müssen demnach für die Winterzeit nicht extra ausgegraben werden und können im Beet bis zum Frühjahr ruhen. Berg-Lauch, der in Töpfen gepflanzt wurde, muss ebenso nicht extra ausgegraben werden. Hier reicht ein wenig Holzspäne gegen die strenge Winterkälte. Bevor der Winter das Land erfasst, sollten alle verblühten und verwelkten oberirdischen Pflanzenteile abgeschnitten werden. Die beste Zeit dafür ist der Spätherbst. Im Frühjahr wird die Pflanze dann neu austreiben.
Krankheiten und Schädlinge
Allium senescens ist eine genügsame Pflanze und wenig anfällig für Krankheiten. Allerdings mag sie keine Staunässe und schattige Plätze. Wer also lange an ihr Freude haben möchte, der sollte sie in einen Steingarten mit viel Sonne und Trockenheit pflanzen.
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