
Ob in Reihen gepflanzt und als Schnittblumen verwendet, oder in kleinen Gruppen angesiedelt zur dekorativen Gartengestaltung: Die Blüten der Bartnelke (Dianthus barbatus) in Weiß, Rosa oder Burgunderrot, oder sogar zweifarbig, können gefüllt oder ungefüllt sein. Sie blühen von Mai bis Juli, und dies nahezu ohne jegliche Hilfestellung, denn die Pflege ist denkbar einfach.
Inhaltsverzeichnis
Bartnelke Pflege im Überblick
- Standort: vollsonnig
- Boden: nährstoffreich; wasserdurchlässig
- Pflanzen: ab April ins Freiland; 20 cm Abstand
- Kübelhaltung: sehr gut möglich
- Aussaat: im März im Haus; ab April ins Freiland
- Vermehrung: Aussaat
- Gießen: Kübelpflanzen regelmäßig; ausgepflanzte Bartnelken an heißen Tagen
- Düngen: Frühjahr und Herbst mit Hornspänen; gelegentlich Flüssigdünger
- Mulchen: regelmäßig
- Blütezeit verlängern: verblühte Blüten entfernen
- Schneiden: Anregen zu einer zweiten Blüte; Schnittblume
- Überwintern: junge Pflanzen und Kübelpflanzen schützen
- Krankheiten: selten; Pilzerkrankungen
- Schädlinge: selten; Blattläuse
Vollsonniger Standort

Damit sich die Dianthus barbatus optimal entwickeln kann, benötigt sie einen vollsonnigen Standort. Nur dort ist es ihr möglich, ihre starke Blütenpracht zu entwickeln. Ein halbschattiges Plätzchen, welches von vielen anderen Pflanzen als bevorzugter Standort angesehen wird, ist für die Bartnelke bereits zu dunkel und zu sonnenarm: sie wächst verkümmert und bildet kaum Blüten. Doch nicht nur das: ohne Sonne kann sie nicht ausreichend Widerstandskräfte entwickeln und wird demzufolge anfällig für Krankheiten und Schädlingsbefall.
Boden
Dianthus barbatus sind bezüglich der Bodenbeschaffenheit nicht besonders anspruchsvoll und gedeihen in nahezu jedem Substrat. Besonders kräftig werden sie jedoch, wenn dieses
- nährstoffreich und
- wasserdurchlässig
ist. Staunässe vertragen die ansonsten robusten Nelken gar nicht; gegebenenfalls sollte die Erde mit groben Kieselsteine vermischt werden, und die Durchlässigkeit zu gewährleisten.
Bartnelke – Pflege Tipps
- Gießen: Während Bartnelken in Kübelhaltung generell regelmäßig gegossen werden sollten, ist dies bei ausgepflanzten Exemplaren nur an heißen Sommertagen der Fall, damit sie nicht austrocknen. Die Wassergabe sollte am Morgen oder Abend erfolgen; keinesfalls in der Mittagszeit. Auch ist Staunässe zwingend zu vermeiden, denn die Dianthus barbatus ist ein wenig empfindlich für Wurzelfäule.
- Düngen: Im Frühjahr und Herbst sollte die Bartnelke mit Hornspänen
Bartnelken Knospen. versorgt werden. Um ihre Blütenpracht zu stärken, ist eine gelegentliche Gabe Flüssigdünger von Vorteil.
- Mulchen: Um die Dianthus barbatus herum sollte regelmäßig gemulcht werden, da dies nicht nur der Wasserspeicherung dient, sondern die Pflanze zusätzlich mit Nährstoffen versorgt.
- Blütezeit verlängern: Auch, wenn Samen produziert werden sollen, müssen dennoch nicht sämtliche Blüten stehengelassen werden. Wird ein Großteil der verblühten Blüten entfernt, dann wird die Bartnelke zu einer zweiten Blüte im selben Jahr angeregt.
Lubera-Tipp: Die Lebensdauer einiger Exemplare ist länger als zwei Jahre, deswegen sollte eine Bartnelke nicht im Herbst ihres zweiten Lebensjahres entfernt, sondern noch bis zum Folgejahr stehengelassen werden!
Bartnelken schneiden
Bartnelken müssen nur aus zwei Gründen geschnitten werden:
- Anregung der Blühfreudigkeit
- Verwendung als Schnittblume

Um eine zweite Blüte zu forcieren, werden die Triebe nach der ersten Blüte direkt über dem Boden abgeschnitten. Die Dianthus barbatus wird dadurch dazu angeregt, erneut zu blühen. Es ist allerdings so, dass diese Blüte weitaus spärlicher ausfällt als jene im Frühsommer; wer viele Samen wünscht, sollte vorsorglich einige Triebe stehenlassen.
Sehr gerne wird die Bartnelke als Schnittblume verwendet, da sie nicht nur im Garten, sondern auch in der Vase eine lange Lebensdauer hat; hierbei sind einige Tipps zu beachten:
- Am frühen Morgen abschneiden
- Scharfe Schnittwerkzeuge verwenden
- Jeden zweiten Tag den Stiel um circa 3 cm einkürzen
Lubera-Tipp: Bartnelken in der Vase nicht direkt neben einer Obstschale aufstellen, da sie dort schneller verblühen!
Sind Bartnelken winterhart?
Ausgepflanzte Bartnelken benötigen in ihrem ersten Jahr im Freiland einen Winterschutz, da sie in der Regel noch nicht widerstandsfähig genug sind, um eisige Temperaturen zu überstehen. Dieser Schutz kann in Form einer Abdeckung aus
- Rindenmulch oder
- Tannenzweigen
bestehen.
Dianthus barbatus in Kübelhaltung hingegen müssen viel mehr geschützt werden; dies sollte spätestens Ende Oktober geschehen:
- Kübel mit einem Wintervlies oder Jutesack umwickeln
- Pflanzgefäß an einen geschützten Platz stellen, beispielsweise vor eine Hauswand
- Gerne kann der Kübel auf einen Holz- oder Styropurblock gestellt werden
Lubera-Tipp: Eine Bartnelken Überwinterung im Haus ist nicht zu empfehlen, da die dortigen Gegebenheiten den Pflanzen eher schaden als nutzen!
Krankheiten und Schädlinge
Obwohl die Dianthus barbatus eine sehr widerstandsfähige und robuste Pflanze ist, wird auch sie nicht von Krankheiten und Schädlingen verschont. Insbesondere Pilzerkrankungen treten bei falschen Standort- oder Pflegebedingungen auf. Da Bartnelken jedoch überwiegend nur zwei Jahre alt werden, sollte eine Bekämpfung nicht stattfinden; viel empfehlenswerter ist es, eine erkrankte oder sehr stark von Schädlingen befallene Pflanze umgehend zu entsorgen.
Lubera-Tipp: Wenn an einem Standort immer wieder Pilzerkrankungen auftreten, sollte in den Folgejahren ein anderes Plätzchen zur Bartnelken Kultivierung gewählt werden.
Ausnahmen bestehen lediglich bei einem Blattlausbefall, der sehr gut mit Hausmitteln bekämpft werden kann. Hierfür eignen sich Maßnahmen wie Besprühen der betroffenen Bartnelken mit Brennnesseljauche oder einer Seifenlauge.
Wissenswertes über die Pflanze
Die Bartnelke, Dianthus barbatus, stammt ursprünglich aus Osteuropa und Ostasien. Von dort aus fanden sie ihren Weg zunächst in heimische Bauerngärten, später auch in Ziergärten und sind seitdem aus diesen nicht mehr wegzudenken. Inzwischen sind viele verschiedene Zuchtformen erhältlich, deren Wuchshöhe zwischen 20 cm und 60 cm variiert.
Bartnelken blühen von Mai bis September in
- Weiß,
- Rosafarben,
- Rot;
- auch zweifarbige Farbkombinationen
sind möglich.
Die Blüten können einfach oder gefüllt sein und bestechen durch eine lange Lebensdauer. Aus ihnen bilden sich im Herbst etwa 1 cm große Samenkapseln, die abgenommen und zur Aussaat verwendet werden können. Alternativ können sie an der Pflanze belassen werden, wo sie sich öffnen und den Samen verlieren, der an Ort und Stelle verbleibt und irgendwann zu keimen beginnt. Dieses Procedere führt dazu, dass eine einmal gepflanzte Bartnelke die Urmutter für viele neue Generationen Dianthus barbatus ist.
Auch als Schnittblume ist die Bartnelke sehr gut zu verwenden, da sie in der Vase ebenfalls eine lange Lebensdauer ausweist.
Doch nicht nur ihr Anblick und ihre Pflegeleichtigkeit machen die Bartnelken zu beliebten Zierpflanzen; sie sind auch eine sehr reichhaltige Nahrungsquelle für
- Bienen,
- Hummeln,
- Schmetterlinge und
- andere Insekten,
da sie viel Nektar produzieren.
Bartnelken pflanzen
Käuflich erworbene Bartnelken können bereits ab Mitte April ins Freiland gepflanzt werden; selbst gezogene Bartnelken bis in den Oktober hinein.
Um den Nährstoffbedarf der Zierpflanzen zu decken, sollte der Boden einige Wochen vor der Pflanzung mit Kompost angereichert werden.
Die Pflanzung selbst erfolgt in
- Reihen, als
- Einzel– oder als
- Gruppenpflanzung,
wobei erstere überwiegend in jenen Fällen zu empfehlen ist, wenn die Nelken als Schnittblumen verwendet werden sollen. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte grundsätzlich ein Abstand von 20 cm gehalten werden, damit sie sich schön ausbreiten können.
Kübelhaltung
Die Dianthus barbatus eignet sich sehr gut dafür, in einem Pflanzgefäß kultiviert zu werden. Damit sie optimal gedeihen können, sollten sie
- einen vollsonnigen Standort sowie
- durchlässige, nährstoffreiche Erde bekommen.
Wichtig ist, die Bartnelken regelmäßig zu gießen; die Erde sollte immer mäßig feucht sein, wobei Staunässe zwingend zu vermeiden ist. Damit diese sich gar nicht erst bildet, werden unten in das Pflanzgefäß Tonscherben oder Tongranulat gelegt.
Verwelkte Blütenstände sollten entfernt werden, sofern im Kübel keine Selbstaussaat gewünscht ist; sie können jedoch sehr gut zur Anzucht an einer anderen Stelle verwendet werden. Auch sollten die Nebentriebe der Bartnelke gekürzt werden, damit die Pflanze stärker austreibt und einen buschigen Wuchs erhält.
Lubera-Tipp: Verschiedenfarbige Bartnelken zusammen mit Hängepflanzen wie der Weihrauchpflanze kultivieren
Aussaat im Haus oder Freiland

Bartnelken sind sogenannte „Zweijährige„. Dies bedeutet, dass sie in einem Jahr ausgesät werden und im Folgejahr blühen. In ihrem ersten Lebensjahr werden sie maximal 20 cm hoch, während sie im Folgejahr ihre beliebte Blütenpracht hervorbringen.
a) Bartnelken Aussaat ab März im Haus
- Bereits im März kann mit der Bartnelken Aussaat begonnen werden.
- Kleine Töpfe oder Schalen mit lockerer Erde füllen
- Samen auf Substrat legen; leicht mit Erde bedecken
- Vorsichtig angießen
Auch in der Folgezeit ist darauf zu achten, dass die Erde immer leicht feucht ist.
Die Töpfe werden dann an einen sonnigen Platz auf der Fensterbank oder ins Gewächshaus gestellt. Nach wenigen Wochen beginnen die samen zu keimen; haben die jungen Nelkenpflanzen eine Höhe von etwa 15 cm erreicht, müssen sie pikiert werden.
Lubera-Tipp: Spätestens im Oktober auspflanzen, da die Bartnelken ansonsten den Winter nicht überstehen!
b) Bartnelken Aussaat ab April ins Freiland
Ab April kann Direktsaat ins Freiland in Reihen oder ihren endgültigen Standort erfolgen. Da Bartnelken zweijährig sind – also erst in ihrem zweiten Lebensjahr blühen – ist die Direktsaat bis Juli möglich.
Bevor damit der Aussaat begonnen werden kann, sollte das Beet vorbereitet werden: die Erde muss schön aufgelockert und komplett vom Unkraut befreit werden. Danach erfolgt die eigentliche Anzucht:
- Saatgut auf Erde legen
- Leicht mit Erde bedecken
- Vorsichtig angießen
- Feucht halten
Werden die Bartnelken in Reihen gesät, müssen sie pikiert werden, wenn sie eine Größe von 10 cm erreicht haben. Beim Pflanzen sollte ein Abstand von 20 – 25 cm zwischen den einzelnen Nelken eingehalten werden.
Lubera-Tipp: Um sich die Aussaat zu ersparen, verblühte Bartnelken nicht abschneiden. Sie werden sich selbst aussäen, und so Jahr für Jahr den Betrachter mit ihrem Anblick erfreuen.
Vermehren
Die Vermehrung von Dianthus barbatus erfolgt ausschließlich durch Aussaat; andere Methoden sind leider nicht möglich.
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